Die Sicherheit der eigenen Forschung

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  • Louis02
    Benutzer
    • 04.02.2021
    • 26

    Die Sicherheit der eigenen Forschung

    Liebe Mitlesende,

    mir geht seit meiner letzten Kirchenbuchrecherche eine zentrale Frage nicht mehr aus dem Kopf: Woher nehmen wir uns eigentlich die Sicherheit beim Forschen? Und damit meine ich nicht, dass auch ein Pfarrer mal einen Fehler gemacht hat, oder dass uns selbst ein Fehler unterläuft.

    Um zu verdeutlichen was ich meine, hier mal ein kleines (ausgedachtes) Beispiel:

    Ich weiß aus gesicherter Quelle, dass meine Kekulé-Nummern 128/129 die Allerweltsnamen Michael Müller und Anna Schmitt hatten. Da meine Kekulé-Nummer 64 1790 in Dorf A zur Welt kam, schließe ich darauf, dass die beiden auch in Dorf A geheiratet haben. Und prompt finde ich ihren vermeintlichen Heiratseintrag: Die beiden haben also 1788 als Georg Michael Müller und Anna Maria Schmitt in Dorf A geheiratet. Andere Paare dieses Namens finde ich zwischen 1765 und 1795 nicht.

    Was ich nicht weiß: Bei meinen Vorfahren 128/129 handelt es sich gar nicht um Georg Michael Müller und Anna Maria Schmitt, sondern um Michael Müller und Anna Barbara Schmitt, die 1789 in Dorf B (etwa 5 km von Dorf A entfernt) geheiratet haben.

    Mir selbst ist so etwas noch nicht aufgefallen (wie auch?), aber ich habe das Gefühl, dass man jedes Mal, wenn man einen Kirchenbucheintrag auswählt, eine „99:1 Münze“ wirft. Und irgendwann wird diese auch mal Zahl statt Kopf zeigen, wenn ihr versteht.
    Vor einem Fehler dieser Art habe ich wirklich etwas Angst, vor allem weil man ihn schwierig bis nicht erkennen kann. Ist das berechtigt? Oder übersehe ich irgendetwas? Ich bin noch ziemlicher Anfänger (wie ihr sicher schon bemerkt habt).

    Was ich sonst noch gerne zu diesem Thema wissen möchte: Kann ich auf Vollständigkeit bei einem Register vertrauen?

    Danke fürs Lesen und eure Meinung dazu!
    Gruß Louis
  • Ysabell
    Erfahrener Benutzer
    • 23.09.2008
    • 259

    #2
    Bei Allerweltsnamen kann es wirklich schonmal kniffelig werden. Ich habe selbst einen Fall ähnlicher Art, der noch gar nicht so lang zurückliegt.
    am 17.10. wird Frieda Marie Johanna als Tochter von Joachim Johann Friedrich Niemann und Sophie Christiane Anna Vogel geboren.
    Am 23.10. wird Frieda Anna Johanna als Tochter von Joachim Johann Heinrich Niemann und Anna Sophie Christine Vogel geboren.
    Die Eltern beider Kinder sind Cousins/ Cousinen. Sie werden nicht nur fast gleichzeitig geboren, sondern heiraten auch noch innerhalb eines Monats zwei Männer mit fast identischen Namen und bekommen den Großteil ihrer Kinder fast gleichzeitig. Man muss höllisch aufpassen, da alle richtig zuzuordnen und einige Kinder habe ich auch noch gar nicht zugeordnet, weil es mir zu unsicher ist und ich manchmal den Eindruck habe, auch der Pfarrer war sich nicht immer ganz sicher und die Johanna taucht zusammen mit dem Mann von Anna als Eltern auf und umgekehrt.

    Da hilft nur ganz genau hinsehen, alle Daten die zur Verfügung stehen mit berücksichtigen und im Zweifel auch etwas nicht eintragen, wenn man nicht ganz sicher ist. Natürlich können trotzdem Fehler unterlaufen. Wenn aber alles zusammenpasst, auch aus früheren und späteren Einträgen, dann darf man schon von der Richtigkeit ausgehen. Wenn es berechtigte Zweifel gibt, würde ich immer versuchen noch weitere Quellen zu finden, die die eine oder andere These erhärten können.
    was die Vollständigkeit von Registern angeht, da kann man nicht immer sicher sein. ich habe z.B. den konkreten Fall, dass der Pfarrer bei einer Trauung eingetragen hat "die Mutter steht nicht im Kirchenbuche, wurde aber hier geboren und von mir selbst getauft". ich selber konnte den Eintrag auch nie finden, die Taufe scheint also tatsächlich nicht eingetragen worden zu sein, warum auch immer. Und dabei handelt es sich nur um ein kleines Bauerndorf, wo der Pfarrer all seine Schäfchen persönlich gekannt haben wird. IN großen Städten gab es manchmal so viele Taufen/ Beerdigungen/ Hochzeiten an einem Tag wie andernorts in einem Monat oder sogar in einem Jahr. Da wurden oft erstmal Notizen auf nem Zettel gemacht und später übertragen.
    Im Großen und Ganzen kann man aber von Vollständigkeit ausgehen. Wenn ein Eintrag, der da sein müsste aber nirgendwo zu finden ist, auch in umliegenden Orten nicht, ist es durchaus möglich, dass der Eintrag vergessen wurde.
    Zuletzt geändert von Ysabell; 26.05.2021, 16:45.

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    • Andrea1984
      Erfahrener Benutzer
      • 29.03.2017
      • 2547

      #3
      Hallo.

      Oh, das kenne ich gut: Namenskollegen, Berufskollegen, ja sogar Adressenkollegen d.h. eine Adresse taucht, unabhängig voneinander bei 2 Linien auf 1866/Linie Wiesauer, 1893/Linie Strauss, Unterlangbath 26.

      Besonders "begehrt": Rindbach 30/Rindbach 32/Unterlangbath 44.

      Was ist so toll daran gewesen, dass sich vor allem Mitglieder der Linien Daxner, Derfler und Riedler - dort angesiedelt haben ?

      Noch ein Beispiel, bitte sehr:

      Unterlangbath 2 - im Jahr 1797 wird eine Vorfahrin der Linie Schendl - die später einen Herrn Danner heiratet - und deren Tochter wiederum einen Herrn Derfler - geboren.

      So weit, so gut.

      Nur wenige Tage später kommt, an derselben Adresse, eine Cousine zur Welt. Die jeweiligen Väter waren Brüder.

      Ja, da muss man wirklich alles genau überprüfen.

      Besonders "hinterlistig": Taufeintrag: Maria Anna, Trauung: Maria Anna, Taufeintrag beim Kind/bei Kindern: Anna, Sterbeeintrag: Maria Anna.

      Es ist zum Haare ausraufen, so man welche hat.
      *selbige rauf*

      Herzliche Grüße

      Andrea
      Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
      Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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      • Lock
        Erfahrener Benutzer
        • 07.04.2016
        • 452

        #4
        Hallo Zusammen

        Bei Unstimmigkeiten und oder Zweifeln versuche ich immer noch andere Quellen zu erschließen.
        Etwa Gerichts/Handelsbücher, Steuerlisten und auch Literatur also Zeitungen und Dorf/Stadtchroniken.
        Ein Zweifel ist auch schon eine größere Lücke bei regelmäßigen Geburten eines Paares.
        Oft kommt ein weiteres Kind etwa eine Totgeburt oder eine weitere Ehefrau/Mann zum Vorschein.
        So ein Fall war der Handwerksmeister, in Korbach/Waldeck ansässig. Um 1900 gab es eine Lücke aber Weit und Breit keine Geburt zu finden. Sehr viel später hab ich sie dann gefunden. Er hat 1900 mit seiner hochschwangeren Frau die Weltausstellung in Paris besucht. Drauf gekommen bin ich über eine Steuerliste, er hat in Paris eingekauft.

        v.G. Gerhardt

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        • Frank92
          Erfahrener Benutzer
          • 04.01.2021
          • 604

          #5
          Man findet ja auch immer nur (wenn auch teilweise mit den erwähnten Unsicherheiten) die offiziellen Eltern. Bei den vielen unehelichen Kindern, Kriegswirren, etc. bin ich mir nicht sicher, dass die offiziellen Väter auch immer die biologischen sind. Kann ich es überprüfen?

          Ich frage mich auch öfters, was es denn eigentlich ausmacht, wenn ich vor 8 Generationen mal "falsch abgebogen" bin? Wenn man ehrlich ist, eigentlich nichts


          Liebe Grüße,
          Frank

          Kommentar

          • Garfield
            Erfahrener Benutzer
            • 18.12.2006
            • 2140

            #6
            Hallo

            Ich denke, eine 100% Sicherheit ist nicht immer gegeben, gerade bei häufigen Namen und bei unvollständigen Einträgen, wenn z.B. bei der Heirat die Eltern nicht genannt werden oder bei der Geburt nur der Vater.

            In Italien ist es zum Glück ziemlich einfach, da die Frauen bei der Heirat ihren Namen behalten und bei Taufen oft auch noch die Väter der Eltern genannt werden. Aber trotzdem habe ich einige Einträge, die offenbar auch Fehler enthalten, z.B. abweichende Vornamen bei jemandem von den Eltern oder abweichende Altersangaben beim Tod. Da meine Familien eher sesshaft waren, bin ich nach wenigen Jahren der Ahnenforschung dazu übergegangen, alle Einträge zu diesen Namen zu erfassen und dann zu "puzzeln". So konnte ich am Ende fast alle Personen zuordnen. Ich mache in meinem Programm aber immer eine Notiz, zB "beim Tod steht als Mutter Teresa Franco anstatt Fortunata Franco, der Rest passt aber". Oder "Zuordnung zu den Eltern unsicher, da bei der Heirat keine Eltern angegeben". Im ersteren Fall bin ich sicher, dass es ein Fehler im Eintrag ist, im zweiteren Fall bin ich vielleicht unsicher und dann markiere ich mir im Programm mit Farben, dass bei dieser Person noch etwas unklar ist und ich weitere Informationen und Quellen benötige. So gehe ich auch vor, wenn ich Namen oder Orte gerade nicht gut lesen kann, wenn ich Einträge nicht am vermuteten Ort finde oder mir einfach noch Hinweise zum Weitersuchen fehlen.

            Was ebenfalls hilft, ist ganze Familien zu erfassen, also nicht nur die Vorfahren und deren Vorfahren usw. Je nach Gegend und Zeit gab es gleichnamige Geschwister. Wenn alle Geschwister erfasst werden, kann man Heirat und Tod sicherer zuordnen.
            Viele Grüsse von Garfield

            Suche nach:
            Caruso in Larino/Molise/Italien
            D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
            Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
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            Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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            • Malte55
              Erfahrener Benutzer
              • 02.08.2017
              • 1625

              #7
              Moin,
              es muß ja auch nicht immer 100% sein. Eine Reise über 10 Dörfer oder 10 Kirchspiele oder 78 km fand für mich heute ein vorläufiges Ende. Und dabei zählt diese Familie beiderseits nur zu meinen Anverwandten. Jede Familie deren Verbleib ich klären kann, hilft mir auch bei der Berwertung meiner anderen Vorfahren-Probleme. Kann ich einen Schmied oder Schäfer über mehrere Orte verfolgen, finden sich meist auch trotz Problemen weitere Einträge zur Familie.
              Im nachfolgenden Fall habe ich den Tod oder Verbleib der 2. Frau leider noch nicht klären können, wenn aber alle anderen Puzzlestücke an ihrem Platz sind dann darf man das letzte auch gern mal außer acht lassen.

              Der Schmied Hans wird in einer Dynastie von Schmieden im Ort A geboren, heiratet darauf im Ort B, wird zum Pachtschmied in Dorf C, danach für längere Zeit dasselbe in Dorf D, bis er dort für die Hoferbin und Verwandte weichen muß. Nach dem Tod seiner 1. Frau in E heiratet er ebendort seine 2. Frau(aus J)und wird Pachtschmied in Dorf F. Kurze Zeit ist er im Ort G, der entscheidend ist um die Heiraten seiner Töchter und >Umwege< nachvollziehen zu können. Er verstirbt dann im Ort H bei seinem Schwiegersohn dem Schmied aus I, welcher seine Frau in B heiratete.

              Weil dieser Schmied nun 2 markante Vornamen hatte und ebenfalls aus I stammte, fand ich heute nun eine uneheliche Geburt mit denselben Vornamen, allerdings in J aber mit Bezug zu I. Wer ist die Mutter!? Natürlich die 2. Frau von Hans, also hatte dieser uneheliche Sohn den Nachnamen des Vaters und somit seine fast gleichaltrige Stiefschwester geheiratet. Vermutlich wird er also bei seinem Stiefvater oder bei dessen Verwandten das Schmiede-Handwerk erlernt haben.

              Und nun da ich um alle diese Umstände weiß, weiß ich auch warum die 2. Frau nicht aus der Familie in J stammt, denn eine weitere Familie aus H war erst später nach J gezogen und die wurden dort später Schulmeister, u.a. auch einer mit diesen markanten Vornamen, was für eine Patenschaft des Schmiedes aus H bei seinem Vetter spricht.

              Die Sicherheit in meiner Forschung erhalte ich also durch das Zusammentragen von vielerley Indizien. Da bleibt mir auch kaum mehr übrig, bei so vielen verlorengegangenen KB und die die da sind haben dann auch noch diverse Lücken, Detailarmut oder auch Fehler.
              LG Malte

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              • Sbriglione
                Erfahrener Benutzer
                • 16.10.2004
                • 1176

                #8
                Hallo allerseits,

                auch, wenn der letzte Beitrag zu diesem Thema schon etwas her ist:

                ich habe an diesem Wochenende aus purer Nettigkeit versucht, den Stammbaum einer entfernten Verwandten aus den USA um einige ihrer nicht direkt mit mir verwandte Vorfahren aus unseren gemeinsamen Orten zu ergänzen - und bin mangels hinreichenden Zugriffsmöglichkeiten auf ergänzendes Material (Erbverträge, Heiratsverträge o.ä.) kläglich gescheitert, was mich regelrecht depressiv macht, da dieses Scheitern mich auch mal wieder auf meine eigenen Vorfahren aus der gleichen Sippe im selben Ort und die zahlreichen Unsicherheiten gestoßen hat, die ich selbst bei ihnen noch hatte:

                Es gab all zu viele Leute mit dem gleichen Nachnamen im gleichen Ort, eine mangelnde Unterscheidung seitens der Pfarrer in den Tauf-, Heirats- und Sterbeeinträgen sowie - schon angesichts der Tatsache, dass häufig auch noch unter einander geheiratet wurde - auch kaum vernünftige Unterscheidungskriterien anhand von Patenschaften. Es ist einfach nur zum "Mäuse melken", wenn man weiß, dass man die Genealogie sehr wahrscheinlich noch 100 Jahre im gleichen Ort zurückverfolgen könnte, vorausgesetzt man wüsste sicher, welcher von fünf innerhalb von drei Jahren geborenen Täuflingen (zwei davon mit nur einem Monat Zeitabstand, einer am gleichen Tag, aber ein Jahr später) nun genau welcher ist (in drei der fünf Fälle hatten die Väter zu allem Überfluss auch noch die gleichen Vornamen)!

                Grüße!
                Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                - rund um den Harz
                - im Thüringer Wald
                - im südlichen Sachsen-Anhalt
                - in Ostwestfalen
                - in der Main-Spessart-Region
                - im Württembergischen Amt Balingen
                - auf Sizilien
                - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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                • OlliL
                  Erfahrener Benutzer
                  • 11.02.2017
                  • 4596

                  #9
                  Hallo Sbriglione,


                  ich hatte mal sowas ähnliches. 3 Familien in einem Ort mit gleichem FN die Ihre Kinder fast immer in gleicher Namensfolge nannten. Bei den Taufen waren keine Berufe und keine Ehefrauen angegeben. Somit kam es dann in der 2. oder 3. Generation dann schon zu 3 gleich benannten Vätern. Das einzige was mir da half war alle Taufpaten herauszuarbeiten und darüber die Familien zuzuordnen - es waren oft Tanten und Onkel der Kinder Taufpaten. Darüber ging es dann - aber es hat schon etwas Nerven gekostet das alles aufzudröseln.....


                  Viele Grüße,
                  OlliL
                  Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
                  Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

                  Kommentar

                  • Sbriglione
                    Erfahrener Benutzer
                    • 16.10.2004
                    • 1176

                    #10
                    Hallo OlliL,

                    mir haben leider noch nicht einmal die Paten geholfen. Und so richtig die Krise habe ich bekommen, als ich versucht habe, den "Brandenburgischen Kothasassen" gleichen Namens von einer anderen, nicht näher spezifizierten (und deshalb wohl am ehesten Braunschweig-Wolfenbüttelschen) Halbspänner im gleichen Ort zu unterscheiden. Da der eine gesichert einen Sohn namens "Johannes" hatte, der erst als junger Erwachsener verstorben ist und nur zwei Jahre später von einem der beiden infrage kommenden Väter ein "Hans" auf die Welt befördert wurde, der wenig später verstarb, war ich ziemlich sicher, die beiden Väter halbwegs von einander unterscheiden zu können, weil es zur gegebenen Zeit eigentlich nie passiert ist, dass zwei Söhne nach einander den gleichen Vornamen bekommen haben, wenn nicht der ältere der Söhne vorher verstorben war. Der erste Sohn war ein Sohn des Brandenburgers, weshalb für mich automatisch der zweite Sohn einer des Halbspänners hätte sein müssen.
                    Mithin musste ein Kind, dessen Geburt weniger, als 10 Monate vor bzw. nach der Geburt des zweiten Hans lag, doch wohl sicher dem Brandenburger zugeordnet werden... - was sich leider bei intensiverer Recherche als Fehlschluss herausgestellt hat!
                    Und danach habe ich die weitere Beforschung DIESER Linie dann erstmal aufgegeben...

                    Viele Grüße
                    Giacomo
                    Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                    - rund um den Harz
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                    • Su1963
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.01.2021
                      • 1243

                      #11
                      Für mich stellt sich überhaupt die grundsätzliche Frage nach der Sinnhaftigkeit von Forschungen, wenn die Datenlage zu dürftig wird, um Personen eindeutig zu identifizieren.


                      Bei Häuslern, Kleinbauern oder Tagelöhnern ist bei mir daher meist Mitte des 18. Jahrhunderts Ende der Fahnenstange. Ich wende mich dann eher der allgemeienn Erforschung von Lebensumständen oder auch Wanderungsbewegungen zu und nicht mehr nur der eigenen frühen Verwandtschaft.

                      Nur dort wo Personen aufgrund ihrer beruflichen oder gesellschaftlichen Stellung eindeutig identifizierbar sind, gehen meine Ahnenreihen weiter zurück.



                      Gruß an alle, Susanna

                      Kommentar

                      • Sbriglione
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.10.2004
                        • 1176

                        #12
                        Hallo Susanna,

                        ich denke, die Frage, wie weit man Kleinbauern, Häusler und Co in die Vergangenheit zurück verfolgen kann, hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab:
                        - wie gut sind die Kirchenbücher/wie aussagefreudig die Pfarrer?
                        - ist die Vor- und Nachnamenkombination im Ort/in der Region eher selten oder so häufig, dass es all zu oft zu Ballungen von Kindsgeburten mit hoher Verwechslungsgefahr kommt?
                        - wie aussagekräftig ist die Auswahl der Taufpaten (meiner Erfahrung nach bieten Taufpaten bei protestantischem Nachwuchs deutlich häufiger Anhaltspunkte, als bei römisch-katholischen Taufen)?
                        - haben sich aussagekräftige Steuer- und Einwohnerregister erhalten (oder gar Erbverträge, Kaufabwicklungen oder gar Heiratsvereinbarungen in Amtshandelsbüchern)?

                        Ich habe unter meinen Vorfahren durchaus auch Kleinbauern (bei Häuslern oder gar Tagelöhnern wird es bei mir auch schwierig), die ich bis zu 60 Jahre vor den Beginn der jeweiligen Kirchenbücher anhand solcher Akten sicher zurück verfolgen konnte (auch schon mal bis in die 1540er Jahre)!

                        Zum Ausgleich dafür habe ich aber auch eine adlige Vorfahrensippe, bei der schon um 1600 herum alles voller Fragezeichen ist (kein Wunder, wenn man bedenkt, dass ihr Ursprung in einer Region lag, in der im 30jährigen Krieg dermaßen viel geplündert und verbrannt wurde, dass in einigen Orten nach dem Krieg nur noch ein zwanzigstel der Ursprungsbevölkerung lebte und in manchen kein einziger Einwohner mehr)...

                        Grüße!
                        Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                        - rund um den Harz
                        - im Thüringer Wald
                        - im südlichen Sachsen-Anhalt
                        - in Ostwestfalen
                        - in der Main-Spessart-Region
                        - im Württembergischen Amt Balingen
                        - auf Sizilien
                        - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                        - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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                        • Gudrid
                          Erfahrener Benutzer
                          • 22.04.2020
                          • 1251

                          #13
                          Hallo Sbriglione,

                          keine deiner genannten Faktoren treffen auf meine Vorfahren väterlicherseits zu, obwohl sie alle katholische Kleinbauern und Häusler, Gütler waren, nämlich weil sie über Jahrhunderte ortstreu waren. Ab Beginn der Aufzeichnungen fast zweihundert Jahre an dem einen Ort, bis ein Vorfahre in die Nachbarregion heiratete und er und seine Nachkommen dort verblieben bis zu meinem Großvater.
                          Liebe Grüße
                          Gudrid
                          Lieber barfuß als ohne Buch

                          Kommentar

                          • Sbriglione
                            Erfahrener Benutzer
                            • 16.10.2004
                            • 1176

                            #14
                            Hallo Gudrid,

                            Zitat von Gudrid Beitrag anzeigen
                            Hallo Sbriglione,

                            keine deiner genannten Faktoren treffen auf meine Vorfahren väterlicherseits zu, obwohl sie alle katholische Kleinbauern und Häusler, Gütler waren, nämlich weil sie über Jahrhunderte ortstreu waren.
                            Meinst Du das "Nicht-Zutreffen" in Bezug auf alle von mir als forschungserleichternd genannten Gegebenheiten?

                            Was mich unter anderem interessieren würde, ist, ob bei Deinen Vorfahren die Taufpaten mehr Rückschlüsse ermöglicht haben, als in meinen katholischen Familien...

                            Bei meinen sizilianischen Vorfahren habe ich den Eindruck, dass dort eher gute Bekannte (wenn überhaupt) als Taufpaten genommen wurden, als die eigene Verwandtschaft; auf meiner deutschen Seite habe ich das Problem, dass es in dem einen Fall keine eigene Verwandtschaft im engeren Umfeld gab, die man hätte bitten können, in einem weiteren Fall mir bisher die eigene Forschung in den Kirchenbüchern unmöglich war, weil ich bisher noch nicht einmal sicher weiß, wo selbige jetzt lagern (katholisches Eichsfeld) und in meinem dritten Fall (der Ursprungsregion der erstgenannten deutschen Familie), weil ich bisher in den Kirchenbücher ihrer Herkunftsdiözese (Paderborn) vergeblich nach ihren Geburts- und Heiratsdaten gesucht habe.

                            Grüße!
                            Zuletzt geändert von Sbriglione; 12.06.2021, 13:49.
                            Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                            - rund um den Harz
                            - im Thüringer Wald
                            - im südlichen Sachsen-Anhalt
                            - in Ostwestfalen
                            - in der Main-Spessart-Region
                            - im Württembergischen Amt Balingen
                            - auf Sizilien
                            - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                            - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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