Währungskürzel

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  • henrywilh
    Erfahrener Benutzer
    • 13.04.2009
    • 11784

    [gelöst] Währungskürzel

    Quelle bzw. Art des Textes: amtliche Dorfbeschreibung
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1782
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Landgrafschaft Hessen
    Namen um die es sich handeln sollte: Währungskürzel


    Hallo, liebe Helferfreundinnen und -freunde,

    ich frage mich, welches Währungskürzel das hier wohl ist (Pfeil).
    "Schulgeld vor jedes Kind 1 ? Schulgeld".

    Zum Vergleich habe ich aus demselben Dokument die Währungkürzel für Reichstaler, Albus und Heller angefügt. Die sind es also nicht. Vom Wert her könnte es auch Pfennig sein, aber das wird doch normaler Weise durch ein d (denarius) abgekürzt.

    Danke im voraus!

    Schulgeld.png
    Währungen.png
    Zuletzt geändert von henrywilh; 01.03.2016, 20:01.
    Schöne Grüße
    hnrywilhelm
  • didirich
    Erfahrener Benutzer
    • 02.12.2011
    • 1344

    #2
    Hallo Henrywilh
    Ich sehe das Kürzel als Pfennig an.
    Allerdings ist es etwas zusammen gequescht.
    Gruß didirich

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    • roffe
      Benutzer
      • 10.07.2014
      • 11

      #3
      Hallo,
      ich glaube nicht dass mit 1 Pfennig eine Klasse bzw. ein Lehrer existieren konnte. Da wäre es auch wichtig zuwissen für welchen Zeitraum das Geld zu
      zahlen gewesen ist. 1 Groschen kann ich mir da eher vorstellen, so billig war es früher auch nicht. Der Lehrer musste ja auch für die Heizung u.ä. aufkommen.

      Gruß Christian
      Mit freundlichem Gruß

      Christian

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      • mawoi
        Erfahrener Benutzer
        • 22.01.2014
        • 3968

        #4
        Hallo henry,
        in der Dannenbergischen Schulordnung von 1687 sind 12 gute Groschen und ein 8 Pfund schweres hausbackenes Brot pro Kind als jährliches Schulgeld vorgeschrieben. 1862 bekam der Lehrer in der Dorfschule,mit der ich mich beschäftige, 26 Groschen pro Kind.
        Um Pfennige kann es sich also nicht handeln.
        VG
        mawoi
        Zuletzt geändert von mawoi; 01.03.2016, 11:01.

        Kommentar

        • Interrogator
          Erfahrener Benutzer
          • 24.10.2014
          • 1982

          #5
          Hallo,

          ich tippe auf STÜVER
          Gruß
          Michael

          Kommentar

          • Karla Hari
            Erfahrener Benutzer
            • 19.11.2014
            • 5878

            #6
            hola,
            zur hier verwendeten Währung kann ich nichts beitragen. Zum Schulgeld fand ich:

            Die allgemeine Schulpflicht ward in unseren Ländern erst unter König Friedrich Wilhelm I. begründet. Es heißt in seiner Verordnung vom 28. September 1717, „daß hinkünftig an den Orten, wo Schulen seyn, die Eltern bey nachdrücklicher Straffe gehalten seyn sollen, ihre Kinder gegen zwei Dreyer wöchentliches Schulgeld von einem jeden Kinde, im Winter täglich und im Sommer, wenn die Eltern die Kinder bei ihrer Wirthschaft benöthigt seyn, zum wenigsten ein oder zweymal die Woche, damit sie dasjenige, was im Winter erlernt worden, nicht gänzlich vergessen mögen, in die Schul zu schicken. Falls aber die Eltern das Vermögen nicht hätten, so wollen Wir, daß solche zwey Dreyer aus jedes Ortes Almosen bezahlt werden sollen.

            Es wäre schon nötig den Zeitraum zu wissen, für den die Angabe des Schulgeldes hier angegeben ist und eine Einschätzung zum Wert der Währung zu der Zeit zu haben. Ich habe aber auch keine Ahnung, was obige Dreyer wert waren.
            Lebe lang und in Frieden
            KarlaHari

            Kommentar

            • didirich
              Erfahrener Benutzer
              • 02.12.2011
              • 1344

              #7
              Hallo
              Henrywilh. gibt ja das Jahr zur amtlichen Dorfbeschreibung 1782 an !
              vom Jahr 1750 habe ich eine Dokumentation einer württembergischen Landgemeinde (Dorf) daß, pro Kind, das Schulgeld 4 Kreuzer , für die Sommerschule betrug !
              Davon konnte natürlich kein Lehrer mit Familie leben !
              So bekam er auch einen Garten zur Bewirtschaftung und hatte auch Anspruch auf Abgaben von Naturalien, z.B. Getreide usw. Außerdem verdiente er sich noch etwas beim Orgelspiel in der Kirche oder als Schreiber für die Gemeinde etwas hinzu.
              Ich nehme an so war es damals überall ! Umrechnungen auf die damaligen verschiedenen Währungen und deren Wert entzieht sich meiner Kenntnis,
              Gruß didirich

              Kommentar

              • henrywilh
                Erfahrener Benutzer
                • 13.04.2009
                • 11784

                #8
                Ich danke euch allen.

                In dem ganzen dicken Buch stehen sehr viele Geldbeträge. An Währungseinheiten kommen aber ausschließlich vor: Reichsthaler, Albus, Heller, Mariengroschen.

                Mit der Lupe betrachtend kommt es mir so vor, als sei hier ein Kurrent-h gezogen, dann wäre es wohl Heller.

                Ob das vom Betrag her vorstellbar ist, darüber muss ich noch nachdenken. Klar ist, dass das das jährliche Schulgeld ist.
                Dieser Schulmeister bewohnte das gemeindeeigene Schulhaus. Womöglich war das Schule-Halten nur Nebenerwerb. Diese Gemeinde war jedenfalls nicht das Kirchdorf, dort gab es natürlich noch eine Schule, und für dessen Schulmeister mussten die Einwohner dieses Dorfes auch noch bezahlen, und zwar in Getreide.

                Nachtrag: Ich hatte Didirichs Beitrag noch nicht gesehen. Ja, das Geld ist verdammt wenig. Und: 1 Heller war noch weniger als 1 Pfennig, nämlich nur 3/4 Pfennig! Dieser arme "Schulmeister" (so wurde er immerhin genannt) hatte nicht die normalen Hinzuverdienste eines Dorflehrers - weil dies Dorf kein Kirchdorf war. Sämtliche Gebühren und Natural-Abgaben für Taufen, Begräbnisse etc. bekamen Pfarrer, Küster und Lehrer des Kirchdorfes!
                Zuletzt geändert von henrywilh; 01.03.2016, 18:37.
                Schöne Grüße
                hnrywilhelm

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                • Interrogator
                  Erfahrener Benutzer
                  • 24.10.2014
                  • 1982

                  #9
                  Hallo,

                  das Abkürzungszeichen könnte ein FLOREN sein; Heller lt. den "Abkürzungszeichen" wohl eher nicht. Ich habe hier eine PDF-Datei - Quelle: Internet - mehr weiß ich nicht
                  Angehängte Dateien
                  Gruß
                  Michael

                  Kommentar

                  • mawoi
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.01.2014
                    • 3968

                    #10
                    Hallo henry,
                    ein Heller kann nicht stimmen. Ich habe in "meiner " Schulgeschichte (arme Dorfschule Niederschsen)noch mal genauer nachgesehen: 1782 bekam der Schulmeister neben den Naturalien etc. für 18 Kinder 20 Reichstaler und 18 Groschen im Jahr. So groß kann der Unterschied zwischen Hannover und Hessen doch nicht gewesen sein. Vielleicht kann man dein Zeichen auch als f lesen. Dann würde es sich um Gulden handeln. Das käme m. E. schon eher hin.
                    VG
                    mawoi

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                    • henrywilh
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.04.2009
                      • 11784

                      #11
                      Hallo mawoj und Michael,

                      das f kommt vom Schriftbild wirklich gut hin.
                      Wie ich gelesen habe, war in Niederhessen der Taler im Umlauf, in Oberhessen der Gulden (= 1/3 Taler).
                      Wir sind hier jedoch in Niederhessen.

                      Übrigens habe ich in meiner Anfrage einen unverzeihlichen Fehler gemacht (komisch, dass noch keiner gemeckert hat): Kurhessen gab es erst ab 1803. Es muss heißen: Landgrafschaft Hessen.

                      Nun werde ich mal schließen, mit der Vermutung, dass ein Gulden gemeint ist.
                      Nochmals vielen Dank an alle!
                      Zuletzt geändert von henrywilh; 02.03.2016, 16:24.
                      Schöne Grüße
                      hnrywilhelm

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