Unterschied Eheliebste - Ehewirthin (1746, Memmingen)

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  • Bienenkönigin
    Erfahrener Benutzer
    • 09.04.2019
    • 1695

    Unterschied Eheliebste - Ehewirthin (1746, Memmingen)

    Liebe Mitforschende,

    die Frage bezieht sich nicht direkt auf meine Vorfahren, aber ich bin einfach neugierig.
    Bei einem digitalisierten Buch zu den 1746 getauften/kopulierten und gestorbenen in Memmingen gibt es Beschreibungen, die sich sehr nett anhören:
    Söhnlein
    Töchterlein, Töchterle
    und eben auch:
    Eheliebste sowie
    Ehewirthin

    Sind die beiden letzteren Synonyme, oder bedeuten sie etwas Unterschiedliches?

    Beispiel bei den Verstorbenen:
    Frau Anna Catharina, geb. Huglin, Herrn Heinrich Steiner Stadtwercksmeisters Eheliebste
    und
    Judita geb. Blanckin, Matthias Zettlers Zeugmachers Ehewirthin

    Ich sehe schon, dass beim ersten Eintrag die Höflichkeitsform Frau und Herr verwendet wird, beim zweiten einfach die Namen. Hat das damit zu tun?

    Hier noch der Link:


    Danke für die Aufklärung!
    Viele Grüße,
    Bienenkönigin
    Zuletzt geändert von Bienenkönigin; 06.12.2019, 21:51. Grund: Link eingefügt
    Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich
  • AUK2013
    Erfahrener Benutzer
    • 21.05.2013
    • 901

    #2
    Hallo Bienenkönigin.

    Schaut man in den Duden, gibt es wohl keinen großen Unterschied.

    Eheliebste = veraltet für geliebte Ehefrau.
    Ehewirt(h)in = Ehefrau.
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>

    Liebe Grüße

    Arno

    Kommentar

    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #3
      Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
      ... Ich sehe schon, dass beim ersten Eintrag die Höflichkeitsform Frau und Herr verwendet wird, beim zweiten einfach die Namen. Hat das damit zu tun? ...
      Ja, meiner Meinung nach schon.
      Wobei "Herr" nicht nur eine Höflichkeitsform ist, sondern sich dadurch auch einen höherer Rang oder höheres Ansehen in der Gesellschaft ausdrückt, bzw. der höhere Respekt, den der Schreiberling hatte. Genauso würde ich es mit "Eheliebste" vermuten.

      Ich finde, dass zeigt auch das Zitat: "die herren ... nebst ihren eheliebsten" (1681)
      dieser Quelle: https://drw-www.adw.uni-heidelberg.d...erm=eheliebste
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 06.12.2019, 23:45.
      Viele Grüße

      Kommentar

      • Bienenkönigin
        Erfahrener Benutzer
        • 09.04.2019
        • 1695

        #4
        Hallo Anna Sara,

        dann hängt das wohl wirklich mit dem Rang zusammen.
        Habe auch inzwischen den Hinweis bekommen, dass die Eheliebste wohl etwas wie Gattin war (sie musste nicht arbeiten), die Ehewirthin dagegen war Hausfrau und hat den Laden sozusagen geschmissen.

        Also tüchtiger war vermutlich die Ehewirthin ;-)

        Viele Grüße,
        Bienenkönigin
        Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

        Kommentar

        • LisiS
          Erfahrener Benutzer
          • 27.05.2018
          • 1523

          #5
          Frage dazu:

          Hat der Begriff "Wirthin" was mit "wirtschaften" zu tun bzw. mit "bewirten"?
          Die Wirte/Gasthausbesitzer dieser Zeit nannte man bei uns auch Wirthe (oder manchmal auch Gastgeber).

          War die Eheliebste aufgrund der letzten Erklärung wirklich nur als "Liebste" da und die Ehewirthin als "Bedienerin"?
          Liebe Grüße
          Lisi

          SUCHE Vorfahren:
          Gottfried WERNDL ein Neigerschmidmeister * ~1662 WO??? † 05.09.1745 in Steyr/OÖ
          Ururgroßvater von Josef WERNDL Gewehrfabrikant * 26.02.1831 in Steyr/OÖ † 29.04.1889 in Steyr/OÖ

          Kommentar

          • holsteinforscher
            Erfahrener Benutzer
            • 05.04.2013
            • 2491

            #6
            Moinsen zusammen, zwischen Eheliebste und Ehewirtin besteht inhaltlich kein Unter-
            schied, es handelt sich um die jeweilige Ehefrau. Wie Anna Sara schon geschrieben hat,
            finden sich solche Zusätze bei Personen, die im sozialen Gefüge höher angesiedelt waren,
            darunter vielen durchaus z.B. Handwerksmeister, Bürger, Ratsverwandte/Senatoren und Pastoren (die gerne meine Eheliebste schrieben).
            Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
            Roland...


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