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  #1  
Alt 21.10.2011, 16:52
Markole Markole ist offline
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Standard Sind verschiedene wechselnde Familiennamen einer Person möglich?

Hallo,

beim Forschen in den verfilmten katholischen Kirchenbüchern von Türkwitz, Kreis Gr. Wartenberg (Niederschlesien) bekam ich ein Problem mit dem Familiennamen meiner Altgroßutter Johanna MENZEL. Da sie einem Herrn SEPIOLA heiratete und dieser FN in allen verfilmten Büchern zw. 1790 - 1889 nur im Zusammenhang mit ihm auftaucht, sollte es eigentlich einfach sein ... dachte ich. Leider fiel die Heirat in eine Zeit (ca. 1850-1852), die leider nicht verfilmt ist.
Im Taufeintrag meiner Altmutter (ihrer Tochter) wurde ihr Geburtsname geändert von ORESNIK auf MENZEL (den kannte ich ja bisher). In den Taufeinträgen weiterer Kinder (alle mit meinem SEPIOLA!!!) wechselte der FN zwischen MENZEL und ORESNIK hin und her. Im letzten Taufeintrag hieß sie dann wieder MENZEL - die Welt schien wieder in Ordnung. Als ich ihren Sterbeeintrag (einzige SEPIOLA in allen Kirchenbüchern) fand, war sie wieder eine geborene ORESNIK. Die Altersangabe im Sterbeeintrag stimmte aber mit einem Taufeintrag einer MENZEL überein .
Bei weiteren Forschungen stieß ich zu allem Überfluss auch noch auf eine Johanna MENZEL alias ORESNIK - jetzt war ich völlig verwirrt. Diese starb allerdings schon vor der Geburt aller Kinder meiner Johanna.


Nun meine Fragen an euch:
  • Hattet ihr auch schon einmal so einen Fall?
  • Was bedeutet in diesem Fall das alias?
  • Wie hieß denn nun "meine" Johanna ?
Danke schon einmal im Voraus!

Marko
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Viele Grüße
Marko

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  #2  
Alt 21.10.2011, 17:10
Benutzerbild von Silke Schieske
Silke Schieske Silke Schieske ist offline
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Hallo Marko,

Was mir hier auf anhieb einfällt, war da evt. mal noch eine Ehe? Oder das die Mutter deiner Altgroßmutter evt. einen Oresnik geheiratet hatte oder das deren Mädchenname war, bevor sie einen Menzel heiratete.

Ich hatte auch schon in einem evg. KB-Eintrag das da 2 FN standen. Eine Erklärung gab es hierfür allerdings nicht, da weder die Mutter noch der Vater den Namen hatten.
Allerdings tauchte dann im KB bei jeder Taufe mal der und mal der Name auf.

Oder könnte es sich hier um einen Hofnamen handeln. Dann würde sich auch das "alias" erklären, da man sie unter diesen Namen ebenfalls kannte.

LG Silke

Wir haben alle was gemeinsam.
Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.
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  #3  
Alt 21.10.2011, 17:35
Benutzerbild von gabyde
gabyde gabyde ist offline weiblich
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Hallo Marko,

dafür kann es in der Tat verschiedene Gründe geben. Ob es in der Gegend auch Hofnamen gegeben hat, weiß ich jetzt nicht, aber Beinamen (alias) wurde überall gerne gebraucht, um Personen mit gleichlautenden Nachnamen zur richtigen Familie zuzuordnen. Möglicherweise gab es am Ort mehrere Familien Menzel?

Ich habe eine Ahnin mit 5 (!!) Nachnamen. Sie war eine geborene Klingenberg (nach ihrer Mutter, da unehelich geboren). Als ihre Eltern dann heirateten, bekam sie den Nachnamen des Vaters, Kroll. Dann heiratete sie einen Herrn Stichweh genannt Krüger (weil er einen Krug führte). Nachdem dieser starb und sie meinen Ahnen Herrn Cording heiratete, wurde sie meistens nur noch als Krüger geführt.
Ich habe lange vergeblich nach einer Amalie Krüger gesucht, bis ich darauf gekommen bin, daß Krüger eigentlich der Beiname ihres ersten Mannes war...

Wie sich "Deine" Johanna nun selber nannte, wird wohl ein Geheimnis bleiben, ich tippe aber auf Oresnik.

LG
Gaby
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  #4  
Alt 22.10.2011, 08:05
Benutzerbild von Andi1912
Andi1912 Andi1912 ist offline männlich
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Idee Enkel-Generation nimmt den Geburtsnamen der Großmutter wieder an

Hallo zusammen,

ich habe auch so einen Fall von "wechselnden Familiennamen" in Oberschlesien im Stammbaum meiner Frau. Der Grund hierfür ist, dass die Enkel-Generation wieder den Geburtsnamen der Großmutter angenommen hat, weil sie (im Gegensatz zu ihrem Ehemann) vermögend war... Wenn man sich heute den Stammbaum über 11 Generationen ansieht, sieht das alles halbwegs logisch aus, aber bei der Erforschung der Vorfahren zuück in die Vergangenheit (mit Hilfe von Mitforschern) musste man darauf erstmal kommen und dadurch steigen... Im Detail:

Magdalena FREDKOWA (* 1702) war die Tochter von Valentin FRYDEK. Fredkowa ist die weibliche Namensform von Frydek. Magdalena heiratete einen Joann JOSEPH und die 8 Kinder wurden alle auf den Familiennamen JOSEPH getauft, ein Kind war Johann JOSEPH, der dann eine Magdalena MALISCH heiratete. Bereits bei der Taufe seiner Kinder wurde dieser Johann JOSEPH, also der Sohn von Magdalena Joseph, geb. FREDKOWA, bereits wieder als Johann FRYDEK bezeichnet und alle Kinder erhielten dann den Familiennamen FRYDEK, aus dem später dann auch FRIEDEK und FRIDEK wurde... Bei den Brüdern von Johann war dies ebenfalls der Fall. Es hat sich also wieder der "alte" Familienname FRYDEK durchgesetzt, der in FREDKOWA "versteckt war" und der Name JOSEPH ist "verkümmert". Das soll damit zusammen hängen, dass Joann JOSEPH ein einfacher Robotgärtner war, aber seine Ehefrau aus vermögenderen Verhältnissen kam, bzw. während der Ehe durch Erbschaften zu Geld und Grundbesitz aus der Familie FRYDEK kam. Daher wollten die Enkel wohl wieder FRYDEK heißen, vielleicht gab es ja auch Urkunden über die Namensänderung...

Andreas FRYDEK --Vater--> Johann JOSEPH (FRYDEK) --Vater---> Joann JOSEPH
Andreas FRYDEK --Vater--> Johann JOSEPH (FRYDEK) --Mutter--> Magdalena FREDKOWA --Vater--> Valentin FRYDEK

Ehe man begriffen hat, dass man nicht auf dem Holzweg ist... So etwas gab es also auch - und ein schönes Bespiel dafür, dass man bei der Ahnenforschung manchmal "um die Ecke denken muss". Hat jemand ebenfalls so ein Bespiel?

Viele Grüße, Andreas

Geändert von Andi1912 (22.10.2011 um 08:29 Uhr) Grund: Korrektur
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  #5  
Alt 22.10.2011, 08:44
Lauer1974
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Darf mich auch mal einreihen. Ich weiß, das unser FN (der von meiner Mutter) sehr häufig wechselt. Ich stehe gerade auch vor einen Problem, weil ich nicht weiß, was ich ins Ahnenblatt eintragen soll. Das wurde damals ja so geschrieben, wie der Schnabel den Leuten gewachsen ist und für unseren FN Kreibaum an für sich gibt es mehrere Schreibweisen. (Ist auch auf unserer Homepage verzeichnet). Ich habe jetzt nur ein Problem, das in einer Heiratsurkunde der Name Kreybaum auftaucht (zudem waren Häkchen über dem Y - das kenn ich nicht) und derjenige aber richtig mit Kreibaum unterschrieb. Ich gehe mal eher davon aus, das ich besser Kreibaum reinschreiben soll und das andere evtl. in Klammern dahinter setzen? So wird das sicher bei Dir auch sein.

Gruß Barbara
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  #6  
Alt 22.10.2011, 09:01
gudrun gudrun ist offline
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Hallo Barbara,

ich schreibe in mein Programm den Namen so, wie er auf der ersten Urkuknde steht. Jede weitere Schreibweise wird in den Bemerkungen notiert. Anders kommt man ja total durcheinander und weiß zum Schluß nichts mehr.
Ich habe den Familienname Mayer, Maier und Mayr im Programm. Alle Mayer-Vorfahren und Abkömmlinge stehen unter den Namen Mayer. Bei den Bemerkungen schreib ich mir die anderen Varianten auf.
Ich habe auch den Namen Breitenwieser, auch Preitenwieser geschrieben. Heute noch gibt es Preitenwieser und Breitenwieser im Ort, stammen aber alle von einer Familie ab.

Viele Grüße
Gudrun
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  #7  
Alt 22.10.2011, 09:14
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Andi1912 Andi1912 ist offline männlich
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@ Lauer1974

Hallo Barbara,

ich habe (hier im Forum) gelernt, dass der Familienname bei der Taufe maßgeblich ist, also (üblicherweise) der Familienname der Vaters gemäß Taufbuch-Eintrag für das Kind übernommen wird.

Also Taufe von Katharina: Angabe zum Vater: Johann BLASCZYK (mit 1x Z) somit heißt Sie bei mir Katharina BLASCZYK, obwohl im Taufbuch-Eintrag des Vaters stand: Vater = Georg BLASZCZYK (2 x Z) und ihr Vater bei mir somit als Johann BLASZCZYK im Stammbaum steht.

Ich habe einen Ignatz SCZYGIEL, der bei der Taufe seiner Kinder (1908 bis 1917) mal SCZYGIEL, mal SCZYGIOL geschrieben wurde. Dementsprechend habe ich den Familiennamen der Kinder eingetragen, was auch richtig ist, da die weiteren Nachkommen heute auch SCZYGIOL oder SCZYGIEL heißen.

Namensvarianten bei ein und derselben Person notiere ich mir aber...

Das Y wurde früher häufig mit Doppelpunkt darüber versehen...

Viele Grüße, Andreas
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  #8  
Alt 22.10.2011, 13:05
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Mats Mats ist offline
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Das sind ja eher verschiedene Schreibweisen des selben Familiennamens.
Marko hat das Problem, daß abwechselnd zwei völlig verschiedene Familiennamen genannt werden.

Das habe ich bisher nur bei den sogenannten "Hofnamen" gesehen.
Vielleicht war sie aber auch unehelich und der eine ist der Name des Vaters, der andere der Name der Mutter. Ich habe einige Einträge gelesen, wo die Pastoren sich nicht recht entscheiden konnten, welchen Familiennamen sie jetzt angeben sollten z.B. für eine unehelich geborene Braut.

Grüße vom Wiehengebirge
Anja
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um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
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  #9  
Alt 22.10.2011, 21:15
Markole Markole ist offline
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Ich danke euch für eure Antworten (auch wenn sie ja teilweise schon vom Thema abwichen ).
Ich dachte auch erst, dass Johanna entweder unehelich zur Welt kam oder sie vor der Trauung mit meinem SEPIOLA einen ORESNIK oder MENZEL (je nach dem) heiratete. Eine unehelichen Taufeintrag einer Johanna MENZEL oder ORESNIK habe ich im gesamten Taufbuch (ab 1791 bis 1851) nicht gefunden. So habe ich es (für mich jedenfalls) als Möglichkeit ausgeschlossen. Eine eventuelle Trauung kommt da wohl eher in Betracht - die Traubücher enden jedoch 1843 - bis dahin gab es keine derartige Verbindung. Die Hofnamen sind natürlich eine Möglichkeit, die ich noch einmal näher betrachten sollte. Aber ein echtes Ergebnis werde ich wohl nicht erhalten.

Noch einmal vielen Dank! Es ist ja gut zu wissen, dass nicht nur ich dieses Problem habe.

LG Marko
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Marko

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  #10  
Alt 22.10.2011, 21:36
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Johannes v.W. Johannes v.W. ist offline männlich
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Hallo Marko

Auch in Niederschlesien gab es zuerst noch vereinzelte polnische Sprachinseln. Wäre es nicht möglich, daß die Familie Oresnik ihren Namen zu Menzel eindeutschte als schließlich das Deutsche überall die gängige Sprache wurde? Das würde auch das "alias" (= sonst, auch) erklären. Und vielleicht hat man da noch länger unentschlossen zwischen den Varianten hin- und hergeschwankt.

Viele Grüße
Johannes
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Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

Geändert von Johannes v.W. (22.10.2011 um 21:53 Uhr)
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