Zur Trauung Obstbäume pflanzen ...

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Nebelmond
    • 03.09.2019
    • 535

    Zur Trauung Obstbäume pflanzen ...

    ... finde ich eine schöne Sitte, was da in den Kirchenbüchern der ländlichen Bitterfelder Region zu lesen ist, 2. Hälfte des 18. Jh., entweder 6 Pflaumenbäume oder 3 Apfelbäume u. 3 Birnbäume ... das wurde dann unter dem jeweiligen Traueintrag erwähnt. - Es steht jedoch nicht dabei, auf wessen Grund und Boden die Bäumchen gepflanzt wurden, ob die späteren Früchte dann Gemeinschaftseigentum waren ? Vielleicht hat jemand schon ähnliche Notizen gelesen und weiß etwas darüber.
    LG Nebelmond
  • Dickel
    Erfahrener Benutzer
    • 29.05.2011
    • 355

    #2
    Hochzeitseichen

    Hallo,
    zumindest gab es auch in Ostfriesland den Brauch der Hochzeitseichen, der sich auf eine landesherrliche Verfügung zurückverfolgen läßt.
    Laut http://www.holtriem-news.de/schweind...l/aktuell.html ist der Brauch zurückzuführen auf "... eine Verfügung des Fürsten Christian Eberhard von Ostfriesland aus dem Jahre 1697 (...), wonach neu vermählte Paare eine Eiche zu pflanzen hatten....".

    Eine andere Quelle https://trendkraft.de/sonstige-meldu...eder-entdeckt/ berichtet, daß diese Sitte aus dem 30jährigen Krieg entstand, um den notwendigen Holzbestand aufzufrischen.

    Die Bäume scheinen wohl in einem speziellen und für die Gemeinschaft zugänglichen Bereich (den Hochzeitswäldern) gepflanzt worden sein.

    Von Obstbäumen habe ich noch nicht gehört, das scheint wohl auch mit der örtlichen Tradition und Vorzug zu tun zu haben. Auch daß dieser Vorgang in Kirchenbüchern aufgeschrieben wurde, ist mir bisher noch nie vorgekommen.

    Wurden in deinem Fall tatsächlich "nur" Obstbäume angepflanzt?

    Viele Grüße
    Thomas

    Kommentar

    • Nebelmond
      • 03.09.2019
      • 535

      #3
      Hallo Thomas,
      ja, "nur" Obstbäume sind unter jeweiligen Traueinträgen erwähnt ! Ich denke mir so, das hatte etwas mit der Nahrungsmittelversorgung der nächsten Generationen zu tun. Nicht nur Frischobst, auch getrocknet für den Winter. Wie man aus anderen alten Unterlagen herauslesen kann, hatten Früchte tragende Bäume einen hohen Stellenwert. Es war mir nur interessant, daß die Pflanzungen in dieser Zeit von den Brautleuten vorgenommen wurden. Vielleicht symbolisch, eben für die Nachkommen. - Für sonstige Baumarten bzw. die Wälder waren hier die Revierförster der jeweiligen Herrschaft zuständig, wie woanders auch.
      LG Nebelmond

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15113

        #4
        Hallo,
        ich kenne aus dem Schwarzwald die historische Regelung, dass pro Kopf zugezogenen Neubürgers von ihnen Obstbäume gepflanzt werden mussten, auf der Allmende. Zu seinen Lebzeiten durfte er selber ernten.

        Ich denke, dass könnte auch im vorliegenden Fall der Hintergrund sein. Mit der Heirat ist ja ein Familienzuwachs zu erwarten. Mit der Pflanzung baut man dem kommenden erhöhten Bedarf vor.
        Viele Grüße

        Kommentar

        Lädt...
        X