Care-Pakete

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  • Marlies
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    Care-Pakete

    Hallo,

    die Care-Pakete, die wir nach dem Krieg bekamen, haben uns so manches mal geholfen, gerade was die Lebensmittel betraf. (obwohl auch immer etwas dabei war, was mir absolut nicht geschmeckt hat: Ei-Pulver) Ich kann mich erinnern, dass im Jahr 1954 die letzten Pakete bei uns eintrafen, dann zogen wir um.

    Wann wurden die Care-Pakete eingestellt?

    Viele Grüße
    Marlies

  • #2
    Hallo Marlies,
    Das erste Care Paket kam am 14.August 1946 in Berlin an.
    bis 1960 wurden insgesamt 10 Mio.Pakete verschickt.
    CARE-Pakete enthielten folgende Grundnahrungsmittel: 0,5 kg Rindfleisch in Kraftbrühe, 0,5 kg Steaks und Nieren, 0,25 kg Leber, 0,5 kg Corned Beef, 0,4 kg »Prem« (Fleisch zum Mittagessen), 0,25 kg Speck, 1 kg Margarine, 0,5 kg Schweineschmalz, 0,5 kg Aprikosen-Konserven, 0,5 kg Honig, 0,5 kg Rosinen, 0 ,5 kg Schokolade, 1 kg Zucker, 0,25 kg pulverisierte Eier, 1 kg Vollmilch-Pulver, 1 kg Kaffee.

    Kleine Anekdote:

    Eines der älteren Mädchen von Frau F. hatte einen amerikanischen Besatzungssoldaten als Freund. Für uns jüngeren Mädchen in der Umgebung war er der schönste und hübscheste, den wir uns vorstellen konnten! Er sah so schneidig aus in seiner enganliegenden Uniform! Außerdem brachte er immer Kaugummi und Schokolade mit, die er großzügig unter uns Kindern verteilte, wenn er mit seinem Jeep vor der Haustür von Frau F. parkte. Dann war es als wäre der Weihnachtsmann gekommen. Wir liefen rasch zum Jeep in der Hoffnung auf einen Kaugummi oder zumindest, um einen Blick auf den "hübschen Andy" zu werfen.

    Mit den Amerikanern hielten u.a. auch die Nylonstrümpfe ihren Einzug in Deutschland. Sie waren das, was sich deutsche Frauen wünschten und begehrten. Aber auch die Lebenslänge der Nylonstrümpfe war begrenzt. Früher oder später hatten sie eine oder mehrere Laufmaschen und, diese ließen eine völlig neue Berufsgruppe entstehen, nämlich die der "Laufmaschenaufnehmer". Von morgens bis abends saßen Frauen mit dieser Tätigkeit in Schaufenstern und nahmen Laufmaschen auf! Die Bezahlung war schlecht und erfolgte je aufgefangene Laufmasche. Lohnend war es lediglich für die Besitzerin der betreffenden Nylonstrümpfe, denn für sie war es billiger und leichter Laufmaschen aufnehmen zu lassen, als ein Paar neue Nylonstrümpfe zu erstehen!

    Mit den "Care-Paketen" zeigte die amerikanische Bevölkerung ihre Solidarität mit jenen Deutschen, die es nach dem Krieg besonders schwer hatten. So kam es, daß wir ab und zu eine Mitteilung zur Abholung eines "Care-Paketes" erhielten. Diese Pakete konnten Kleidung oder Lebensmittel enthalten. Uns spielte es keine Rolle, was in den Paketen war, denn Kleidung war ebenso willkommen und notwendig wie Lebensmittel! Ein Lebensmittelpaket enthielt meistens verschiedene Konservendosen mit Trockenmilch, gekochten und geschälten Kartoffeln, Gemüse und "Corned beef". Wenn wir mit einem solchen Paket unter dem Arm nach Hause gingen, dann sahen wir nicht nur glücklich aus, wir waren es auch!

    So kam es auch, daß Mutti einmal eine Dose Trockenmilch in einem Schrank im Korridor versteckt und eingeschlossen hatte. Den Schlüssel zu diesem Schrank gab sie Oma, bevor sie sich selbst auf eine ihrer unzähligen "Hamstertouren" begab, um Lebensmittel zu besorgen. Es war nicht oft, daß Oma auf uns aufpaßte, denn sie wohnte im russisch besetzten Teil in Glienicke, während wir im amerikanisch besetzten Teil Tempelhof wohnten. Das bedeutete jedesmal lange und umständliche Fahrten mit der S-Bahn und auch diverse Kontrollen, ganz abgesehen, daß sie dann noch uns vier Enkelkinder hatte, die ihr das Leben auch nicht gerade erleichterten.

    Bei einer solchen Gelegenheit, als Oma auf uns aufpaßte, geschah es, daß Mutti früher als berechnet von ihrer Hamsterfahrt zurückkam. Sie schloß die Wohnungstür auf und begrüßte Oma, die sich gerade im Korridor aufhielt. Oma wollte die Begrüßung erwidern, doch das klappte nicht so recht. Denn anstelle von Worten, spritzte Mutti eine große weiße Wolke Trockenmilch entgegen! Das Rätsel war gelöst; der Hunger machte, wie es schien, auch vor Omas nicht halt und, Mutti wußte nun, daß es nicht unbedingt ihre Kinder sein mußten, die für das Verschwinden von Lebensmitteln, die unter Verschluß standen, verantwortlich waren.
    Gruß Woody

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    • #3
      Original von Woody
      Das erste Care Paket kam am 14.August 1946 in Berlin an.
      bis 1960 wurden insgesamt 10 Mio.Pakete verschickt.
      CARE-Pakete enthielten folgende Grundnahrungsmittel: 0,5 kg Rindfleisch in Kraftbrühe, 0,5 kg Steaks und Nieren, 0,25 kg Leber, 0,5 kg Corned Beef, 0,4 kg »Prem« (Fleisch zum Mittagessen), 0,25 kg Speck, 1 kg Margarine, 0,5 kg Schweineschmalz, 0,5 kg Aprikosen-Konserven, 0,5 kg Honig, 0,5 kg Rosinen, 0 ,5 kg Schokolade, 1 kg Zucker, 0,25 kg pulverisierte Eier, 1 kg Vollmilch-Pulver, 1 kg Kaffee.
      Hallo Woody,

      DANKESCHÖN! so genau hatte ich das gar nicht in Erinnerung.

      An die Nylon-Strümpfe kann ich mich auch erinnern: sie hatten eine Naht und man hat peinlich genau darauf geachtet, das diese auch kerzengerade am Bein verlief. Und Laufmaschen-Auffangen lassen konnte man an jeder Strassenecke.

      Kaugummi war in meiner Familie ein"eigenes" Thema: Meine Mutter war strikt dagegen, wir haben deswegen in aller Heimlichkeit gekaut und den Kaugummi, kurz bevor wir nach Hause kamen, in irgend ein Eck gepappt, um bei der nächsten Gelegenheit weiter zu kauen.

      Viele Grüße
      Marlies

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      • Norbert Staub
        Erfahrener Benutzer
        • 12.10.2006
        • 169

        #4
        RE: Care-Pakete

        Hallo Marlies
        da unsere Familie keiner Religion angehört, gab es für sie in Duisburg kein Care Paket. Bei uns bekamen diese Zuwendungen nur die bekannten Kirchenläufer. Verwandte aus Amerika schickten dafür Zigaretten, Kaffee, Kleider, Strümpfe, Schokolade.

        Viele Grüsse

        Norbert

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        • #5
          RE: Care-Pakete

          Original von Norbert Staub
          da unsere Familie keiner Religion angehört, gab es für sie in Duisburg kein Care Paket. Bei uns bekamen diese Zuwendungen nur die bekannten Kirchenläufer.
          Hallo Norbert,

          es ist mir neu, dass die Zuteilung der Pakete von einer Religionszugehörigkeit abhängig war.

          Lieben Gruß
          Marlies

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          • #6
            RE: Care-Pakete

            Hallo Marlies,

            wir haben auch keine Care Pakete bekommen. Aber nicht, weil wir keiner Relgion angehörten, sondern weil uns Verwandte aus den USA direkt Pakete schickten.

            Ich komme aus einem kleinen Dorf und da haben meine Eltern sebstverständlich auf die Care Pakete verzichtet.

            Schönen Sonntag noch,

            Ursula

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            • Siegfried Mühle
              Erfahrener Benutzer
              • 13.10.2006
              • 211

              #7
              RE: Care-Pakete

              Als im Zweiten Weltkrieg Millionen von Menschen in den Ruinen der zerstörten Städte ohne Obdach, Nahrung, Kleidung und Medikamente waren, gründeten in Washington 22 US-amerikanische Wohlfahrtsverbände am 27. November 1945 in Washington die private Hilfsorganisation CARE, „Cooperative for American Remittances to Europe“, um Hilfsaktionen für Europa koordinieren zu können. Initiator dieses Verbunds war Lincoln Clark. Auch die US-Armee beteiligte sich und stellte aus ihren Depots die ersten Lebensmittellieferungen, zunächst nach Frankreich. Ende Februar 1946 genehmigte die US-Regierung Hilfslieferungen nach Deutschland, die meist von US-Bürgern an Verwandte abgeschickt wurde. Fast zehn Millionen CARE-Pakete mit Lebensmitteln, Kleidung oder Werkzeugen erreichten zwischen 1946 und 1960 Deutschland, Österreich und andere europäische Staaten. Das Standard-CARE-Paket enthielt Lebensmittel (Fleischkonserven, Getreide, Zucker, eingemachtes Obst und Gemüse, Kaokao und Kaffee) für 30 Mahlzeiten sowie Zigaretten. Besondere Bedeutung bekamen die Pakete während der Berlin-Blockade.

              Die ersten CARE-Pakete sind so genannte Ten-in-One-Rationen aus Beständen der US-Armee. Ursprünglich dafür gedacht, während des Zweiten Weltkrieges jeweils zehn Soldaten mit einer Mahlzeit zu versorgen, enthält jedes Paket:

              9,8 Pfund Fleisch und Innereien,
              6,5 Pfund Cornflakes, Haferflocken und Kekse,
              3,6 Pfund Obst und Pudding,
              2,3 Pfund Gemüse,
              3,9 Pfund Zucker,
              1,1 Pfund Kakao-, Kaffee- und anderes Getränkepulver,
              0,8 Pfund kondensierte Milch,
              0,5 Pfund Butter,
              0,4 Pfund Käse,
              eine Packung Zigaretten,
              etwas Kaugummi

              Im März 1947, als die Bestände an Zehner-Paketen verbraucht sind, beginnt CARE, Pakete zu verschicken, deren Inhalt die Organisation selbst zusammenstellt und packt. Diese sind stärker auf den Bedarf von zivilen Familien als den von Soldaten abgestimmt. Sie enthalten mehr Fleisch, mehr Fett, mehr Kohlenhydrate und andere Bestandteile, um die europäische „Diät“ anzureichern. Der Nährwert dieser Pakete entspricht etwa 40.000 Kalorien. Er variiert von Zeit zu Zeit, hat jedoch folgende Grundausstattung:

              1 Pfund Rindfleisch in Kraftbrühe,
              1 Pfund Steaks und Nieren,
              0,5 Pfund Leber,
              0,5 Pfund Corned Beef,
              0,75 Pfund „Prem“ (Fleisch zum Mittagessen),
              0,5 Pfund Speck,
              2 Pfund Margarine,
              1 Pfund Schweineschmalz,
              1 Pfund Aprikosen-Konserven,
              1 Pfund Honig,
              1 Pfund Rosinen,
              1 Pfund Schokolade,
              2 Pfund Zucker,
              0,5 Pfund pulverisierte Eier,
              2 Pfund Vollmilch-Pulver
              2 Pfund Kaffee

              Hinweis: 1 USA-Pfund entspricht ca. 454 Gramm.

              Siegfried (Mühle)

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              • gudrun
                Erfahrener Benutzer
                • 30.01.2006
                • 3277

                #8
                RE: Care-Pakete

                Hallo,

                wir bekamen keine Care-Pakete, es gab in dem Dorf anscheinend noch viele Leute, die Ärmer waren, als wir.
                Mein Großvater (Essen) erzählte mal, daß seine Schwestern von einem Cousar Pakete bekamen. Die sollten allerdings ihrem Bruder was abgeben, was aber nie geschah. Ob wohl mein Großvater diese Hilfe auch hätte gebrauchen können. Er ist mindestens zweimal in Essen ausgebombt worden.
                Von den Amerikanern erhielten wir erst etwas, als mein Vater bei den Amis gearbeitet hat. Da brachte er öfter etwas mit nach Hause.

                Viele Grüße
                Gudrun

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                • Norbert Staub
                  Erfahrener Benutzer
                  • 12.10.2006
                  • 169

                  #9
                  RE: Care-Pakete

                  Hallo Marlies,
                  ich habe heute noch mit meiner Mutter gesprochen. Sie ist 77 Jahre alt und für unsere Forschungen die letzte und ergiebigste Quelle. Wie gesagt, gab es in unserer Stadt, sie war zu 89% zerstört nur die Pakete an die sogenannten Kirchenläufer. Diese Personen waren auch die ersten, die die Zuteilungen als erste bekamen. Zum Beispiel gab es Freitags Fisch. Sie bekamen die guten Sachen, die anderen die Köpfe. Um nicht zu verhungern war meine Mutter und ihre Schwestern auf Hamstertour. Entweder am Niederrhein, Richtung Hannover oder in Richtung Baden-Württemberg. Ein Teil ihrer kleineren Geschwister waren bei guten Menschen in Württemberg in Pflege. Von dort bekamen die Staub alles was sie zum Leben brauchten. Während des Krieges war meine Mutter in Kisslegg. Sie ging dort sogar zur Schule. Wenn die Leute im Ruhrgebiet nicht die Felder abgegrasst hätten wären sie verhungert. Das Leben war mehr als hart. Es hat immer Unterschiede gegeben. Wie auch heute.
                  Viele Grüsse

                  Norbert

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                  • #10
                    RE: Care-Pakete

                    Hallo,

                    nun haben wir (hier im Forum) zu diesem Thema 3 Aussagen. Es gab Familien, die nicht in den Genuß der Care-Pakete kamen, weil 1. freiwillig darauf verzichtet wurde, 2. es noch ärmere Familien in der Gemeinde gab und 3. gab es keine Zuteilung, weil man keiner Kirche angehörte.

                    Punkt 1 und 2 kann ich nachvollziehen, Punkt 3 nicht (ich zweifle nicht an Deiner Aussage, Norbert)

                    Gibt es irgendwo ein Schriftstück, welches besagt, dass die Verteilung "nur" über christliche Organisationen laufen durfte?

                    Viele Grüsse
                    Marlies

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                    • Siegfried Mühle
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.10.2006
                      • 211

                      #11
                      RE: Care-Pakete

                      Guten Abend Marlis,

                      die Care-Pakete wurden zuerst durch Care selbst oder durch beauftragte Stellen der jeweiligen Besatzungsmächte (britische, amerikanische und französische Besatzungsverwaltungen) versandt. Mit der sowjetisch besetzten Zone gab es keine derartigen Verträge.

                      Care-Pakete waren zunächst aus Armeebeständen im Pazifikkrieg (wegen der unerwartet frühen Kapitulation Japans) übriggebliebene vorgepackte Versorgungspakete. Diese konnten von Privatleuten im wesentlichen aus den USA und Kanada, aber auch aus anderen Ländern, für 10 Dollar erworben werden.
                      Sie wurden dann im Namen der Käufer an von den Käufern genannte Privat-Adressen versendet. Da die Käufer meist Verwandte als Adressaten angaben, konnten durchaus auch Adressen aus der sowjetisch besetzten Zone dabei sein, zumindest bis zur Gründung der DDR.

                      Die Verteilung der Care-Pakete wurde also nicht in Deutschland bestimmt, auch nicht von kirchlichen Stellen. Die Empfänger wurden per Adresse in den USA oder Kanada ausgewählt. Die oben gemachten Aussagen Punkt 1, Punkt 2 und Punkt 3 sind demzufolge so nicht richtig.

                      Siegfried (Mühle)

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                      • menestrel
                        Erfahrener Benutzer
                        • 25.07.2007
                        • 211

                        #12
                        Moin Marlies,
                        wie es mit den US-Pakten war, weiß ich nicht. Bevor die 22 Wohltäter in USA den Verein CARE gründeten, wurde bereits über das internationale Rote Kreuz (Genf) eine Hilfsaktion gestartet, an der sich vor allem die skandinavischen Staaten beteiligten. Ich weiß aus eigener Erfahrung und nach Bestätigung vom örtlichen Bürgermeister (1958), dass die Briten in S-H bereits im Spätsommer es erlaubten, dass über die örtlichen Rathäuser (Sozialamt) und örtlichen DRK-Gemeinschaften die ersten Hilfspakete aus Schweden in die ärmsten Familien ausgeliefert wurden. Dabei wurde darauf geachtet, dass
                        a) keine NS-Funktionäre sich bedienen konnten;
                        b) zuerst die alleinstehenden Mütter mit mehreren Kindern regelmäßig etwas bekamen; (1 x im Monat), wie z.B. meine Mutter;
                        c) Nahrungsmittelpakete auch alte und ausgebombte Personen erhielten.
                        Zusammen mit diesen Maßnahmen, die durchaus woanders und örtlich ganz anders gelaufen sein mögen, wurde in unserer Kreisstadt versucht, zusammen mit dem Wohnungsamt, jenen auch eine vernünftige Unterkunft zu besorgen, die es am dringensten brauchten. Dazu kamen auch Kleiderspenden von kirchklichen und karitativen Ortsvereinen oder später die Erstausrüstung für Kinder, die eingeschult werden mußten (bis Sommer 1947).
                        Ich bekam so aus Schweden einen Schulranzen aus Hartpappe, mit Bändsel dran mit kleinem Schwamm, eine Kreidetafel mit Griffel und Lappen sowie Schulhefte (2 liniert, 1 Kariert) sowie eine kleine Zink-Kanne 1/2 L für die Schulspeisung.
                        Ein Care-Paket aus der Schweiz enthielt nur Kinderkleidung, sodass ich eine gestrickte "Seppelhose" mit Gürtelträgern und Hirschhornemblem auf der Brust bekam. (1946)
                        Dank allierter Vernichtungsbombem noch am 23.4.45 auf unsere Stadt (700 Tote in nur 1/2 Stunde) nördlich von Hamburg hatten wir in der Stadt viele Ausgebombte, Flüchtlinge aus dem Osten und seit dem 4.5. auch die Briten als Besatzer. Aber das hatte ich - glaube ich - schon mal früher in etwa angedeutet, oder?
                        Gruß
                        bongolit

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                        • #13
                          Hallo alle miteinander,
                          hallo Marlies!

                          Schau doch mal in Googel unter Care-Pakete nach, dann muss Siegfried nicht alles aus diesen Texten abschreiben und du hast dann eine umfassende Information.

                          Ich habe gerade noch mit meiner Mutter gesprochen. Denn viees steht ja nicht geschrieben, sondern sind Erfahrungen aus dieser Zeit.
                          Ergebnis:
                          1. In meinem Geburtsort wurden die Pakete von der Kirche verteilt
                          2. Als erstes wurden Familien mit vielen Kindern bedacht, unabhängig einer religiösen Bindung
                          3. Für die "allgemeinen" Pakete waren keine Empfänger vorgegeben.
                          4. Wir bekamen direkt von einem Onkel und einer Tante Pakete zugesandt. Diese liefen aber nicht unter "Care-Pakete".
                          5. Generell durften keine neuen Kleidungsstücke geschickt werden. Daher haben die Kinder unserer Verwandten diese immer einmal getragen. Sie waren dadurch natürlich so gut erhalten, dass meine Mutter die Kleidung weitergeben konnte, sobald wir rausgewachsen waren (und als Kind wächst man ja schnell).
                          6. In Hannover gab es gelegentlich zusätzlich eine Stelle, damals im Tiergarten, die Kleidung verschenkt hat. Aber da musste man erst einmal hinkommen. Wir brauchten dieses zum Glück nicht, da wir je direkt versorgt wurden.

                          Aber noch etwas anderes fand ich interessant. Nach einer gewissen Zeit musste für Kaffee und Tee in den Paketen Zoll bezahlt werden. Am Anfang dieser Maßnahmen waren die Pakete geöffnet. Dann mussten die Empfänger der Pakete vom Oberharz nach Goslar fahren, dort den Zoll bezahlen und bekamen dann die Pakete ausgehändigt. Bei Paketen, die über die Kirche verteilt wurden, wurden der Zoll von der Kirche verauslagt.

                          Man hat die Absender darüber informiert. Diese schreiben dann die Menge von Kaffee und Tee auf das Paket. Somit blieben dann die Pakete zu, der Zoll wurde auf die notierten Angaben erhoben.

                          Liebe Grüße,
                          Ursula


                          Siegfried, die Aussage, dass meine Eltern verzichtet haben, weil wir privat versorgt waren, ist schon korrekt. Ursula

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                          • Siegfried Mühle
                            Erfahrener Benutzer
                            • 13.10.2006
                            • 211

                            #14
                            Original von Carlton
                            Hallo alle miteinander,
                            hallo Marlies!

                            Schau doch mal in Googel unter Care-Pakete nach, dann muss Siegfried nicht alles aus diesen Texten abschreiben und du hast dann eine umfassende Information.
                            Dem kann ich nur zustimmen. Danke.

                            Siegfried (Mühle)

                            Kommentar


                            • #15
                              Original von Siegfried Mühle
                              Dem kann ich nur zustimmen. Danke.
                              Hallo Siegfried,

                              es ist supernett von Dir, dass Du Dir diese Arbeit gemacht hast, es wäre aber nicht nötig gewesen, das, was Du hier geschrieben hast, kannte ich schon.

                              Ursulas Aussage, dass in ihrem Geburtsort die Pakete von der Kirche verteilt wurden, und Norberts Aussage, dass nur die sogenannten Kirchenläufer Pakete erhielten, widerspricht so manchem, was man liest bzw. was man gelesen hat.

                              Aber lassen wirs gut sein, es ändert ja im Nachhinein nichts mehr an dem,was war.

                              Herzlichen Gruß
                              Marlies

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