Ab wann muss die Frau den NN des Mannes annehmen?

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  • Salomon111
    Neuer Benutzer
    • 01.11.2006
    • 8

    Ab wann muss die Frau den NN des Mannes annehmen?

    Hallo miteinander,

    seit wann muss die Frau bei der Hochzeit den Nachnamen des Mannes annehmen?
    Bei meinen Vorfahren ist es teilweise so das die Kinder den Namen von der Frau haben oder den vom Mann. Ich meine allerdings dass das eine Kind als Nachname X hat und das andere Kind hat Y als Nachnamen und zum Teil haben die auch einen ganz anderen Namen der sich dann vom Nachnamen des Mannes oder der Frau ableitet.


    Gruß Alwin

  • #2
    RE: Ab wann muss die Frau den NN des Mannes annehmen?

    Hallo Alwin,

    für welches Gebiet und welche Zeit gilt Deine Frage?

    Es gab unterschiedliche "Regelungen": in der Eifel nahm der einheiratende Mann den Namen seiner Frau an

    Sind denn die Kinder alle innerhalb der Ehe geboren worden?

    Lieben Gruß
    Marlies

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    • Hintiberi
      Erfahrener Benutzer
      • 26.09.2006
      • 1075

      #3
      RE: Ab wann muss die Frau den NN des Mannes annehmen?

      Original von Marlies
      Es gab unterschiedliche "Regelungen": in der Eifel nahm der einheiratende Mann den Namen seiner Frau an

      War dies dann auch der "offizielle" Nachname?
      Bei mir tauchen immer Namen wie "Heinrich X genannt Y" auf; in einigen Fällen ist dieses "Y" dann wohl der Name der Frau, oder der der Frau, in deren Haus man heiratete (auch wenn dies schon einige Generationen weiter zurücklag), in anderen Fällen konnte ich es bisher nicht bestätigen.

      Mein Uropa trug z.B. den Beinamen "Köster", hier aber wohl, weil er einige Jahre in oder in der Nähe der Küsterei wohnte (und auch selbst eine zeitlang Küster war), seine Kinder hatten diesen Beinamen auch. "Offiziell" aber hießen sie alle "Hagen"

      Gruß
      -Jens
      Meine Ahnen
      http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
      www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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      • #4
        RE: Ab wann muss die Frau den NN des Mannes annehmen?

        Original von Hintiberi
        War dies dann auch der "offizielle" Nachname?
        Hallo Jens,

        ich denke ja, bin aber (noch) nicht ganz sicher: ich möchte in "meinem" Fall selbst vor Ort suchen, das hier wäre die Ausgangssituation:

        SCHWINN, (auch BILEN und SCHUSTERS genannt)Anna
        */~ 19.10.1723 Mötsch/Bitburg-StP +/bgr 02/03.01.1789 Mötsch
        T.v. SCHWINN, BILEN, SCHUSTERS Jakob (StP) und SCHWINN Angela

        Hier wird gezeigt, dass die Tochter Anna den Nachnamen der Mutter trägt, während der Vater 3 Nachnamen hat.

        Unter welchem Namen der Vater zur Welt kam, will ich herausfinden.

        Lieben Gruß
        Marlies

        P.S. Anna kam ehelich zur Welt

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        • Salomon111
          Neuer Benutzer
          • 01.11.2006
          • 8

          #5
          RE: Ab wann muss die Frau den NN des Mannes annehmen?

          Hallo Marlis,

          ich habe da mal ein paar beispiele :

          Vater : Meinert Süßen, geb. ca 1742
          Mutter : Wübcke Brunken geb. ca 1750

          Kind 1 : Gebke Meinen
          Kind 2 : Jann Diedrich Meinen Süßen

          Vater : Dode Theessen, geb. ca 1735
          Mutter: Teje Wilken, geb. ca 1740

          Kind : Frerich Doden


          Vater : Heere Harms, geb. 26.08.1764
          Mutter : Gebke Meinen, geb. ca 1773

          Kind : Jan Heeren


          Achja, die sind alle im jetzigen Ostfriesland geboren. Ich glaube damals gehörte Ostfrieland zu Preußen.


          Gruß Alwin

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          • #6
            RE: Ab wann muss die Frau den NN des Mannes annehmen?

            Hallo Alwin,

            aus keinem Deiner Beispiele geht hervor, dass die Kinder den Namen der Mutter bekamen, alle tragen den Namen des Vaters oder übersehe ich da etwas?

            Lieben Gruß
            Marlies

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            • Hintiberi
              Erfahrener Benutzer
              • 26.09.2006
              • 1075

              #7
              Allerdings tragen sie den Vornamen des Vaters...
              Meine Ahnen
              http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
              www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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              • Benny
                Benutzer
                • 27.06.2004
                • 8

                #8
                Hallo,

                wenn ich mich einmal kurz einmischen darf:

                Das Beispiel mit Ostfriesland ist äußerst schlecht, um für die Vergabe von Namen Regeln zu finden.

                Zwar gehört Ostfriesland seit 1744 zu Preußen, jedoch haben die Reformen bzw. Gesetze auf diesem Gebiet nie wirklich gegriffen.

                Die Namen der Kinder leiten sich in der Regel aus einem Vornamen + Patronym ab. Das Patronym ist der Name des Vaters, also Jan -> Janssen, Hans -> Hanssen, Jacob -> Jacobs etc.

                Manchmal hat man in Ostfriesland den Nachnamen der Mutter vergeben, mal den des Vaters. Es gibt auch Familien, wo beide Nachnamen vergeben wurden und sogar noch die Nachnamen der Großeltern benutzt wurden. Nachnamen wurden aber selten getragen, bzw. geführt. In erster Linie gab es das Patronym.

                Außerdem haben bei der Eheschließung keiner von beiden Ehepaartner den Namen des anderen angenommen. Erst nach dem Tod des Ehemanns hat die Witwe manchmal den Vornamen des Mannes als Nachnamen genommen. (Z.B: Mann: Hans Janssen, Frau Janneke Dirks, nach dem Tod: Janneke Hansen)

                Erst 1874/75 mit Einführung des Standesamtes haben die Ostfriesen sich damit abgefunden, die Namensvergabe so umzusetzen, wie es vom Gesetz vorgeschrieben war.

                Vorher müssen wir quasi mit allem rechnen, auch dass das Kind keinen Namen aus der Familie trägt!

                Viele Grüße

                Benny, ein Ostfriese...

                Kommentar

                • Rossi
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.05.2006
                  • 126

                  #9
                  RE: Ab wann muss die Frau den NN des Mannes annehmen?

                  Original von Marlies
                  Hallo Jens,

                  ich denke ja, bin aber (noch) nicht ganz sicher: ich möchte in "meinem" Fall selbst vor Ort suchen, das hier wäre die Ausgangssituation:

                  SCHWINN, (auch BILEN und SCHUSTERS genannt)Anna
                  */~ 19.10.1723 Mötsch/Bitburg-StP +/bgr 02/03.01.1789 Mötsch
                  T.v. SCHWINN, BILEN, SCHUSTERS Jakob (StP) und SCHWINN Angela

                  Hier wird gezeigt, dass die Tochter Anna den Nachnamen der Mutter trägt, während der Vater 3 Nachnamen hat.
                  Eigentlich erübrigt sich diese Frage bei dir, aber bist du wirklich sicher, dass das so stimmt?

                  Ich bin mal über einen Fall aus einem OSB gestolpert, wo das genauso stand (Riether genannt Grieshaber, auch Huber oder sowas in der Richtung).
                  Hinterher hat sich aber herausgestellt, dass der Ersteller des OSBs da einen ziemlichen Bock geschossen hat, offenbar beim Kirchenbuchstudium irgendwas nicht lesen konnte und in einer Zeile verrutscht war.

                  Weiter besteht immernoch die Möglichkeit, dass Vater und Mutter vor der Heirat den gleichen Nachnamen hatten. Auch das ist nicht wirklich ungewöhnlich.

                  Rossi

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                  • #10
                    RE: Ab wann muss die Frau den NN des Mannes annehmen?

                    Hallo Rossi,

                    ich habe zu meiner Anfrage (Mitte 2005) über eine Liste unabhängig voneinander 2 Antworten bekommen: (Beide Antworten gingen nicht über die Liste, sondern direkt an mich)

                    Antwort 1: Bilen Jakob (X), Schwinn, auch Schusters, Dahlem, (Nach damaligem Brauch verlor der eingeheiratete mit der vh seinen angestammten FN und nahm den FN seiner Ehefrau an. Hier wurde aus aus Bilen Jakob Schwinn Jakob)

                    Antwort 2: Daten siehe oben
                    Zur Antwort 2 gabs ein Begleitschreiben: (Auszug) Insbesondere dei Hausnamen bilden vor 1740 einen Mix mit den Familiennamen. Dabei ist es oft schwer, die Verbindung in die Vergangenheit zu finden. Der Pfarrer war nicht so genau bei der Notierung der Daten.

                    Aus Antwort 1 könnte ich schließen, das der Vater als Bilen zur Welt kam, Antwort 2 bzw. das Begleitschreiben macht mich unsicher: war Schusters "nur" der Hausname?

                    Seit 2005 ruht bei mir nun die Forschung in dieser Richtung solange, bis ich selbst Gelegenheit finde, vor Ort die Bücher einzusehen.

                    Schöne Grüsse nach Südafrika
                    Marlies

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                    • #11
                      Hallo Benny,

                      für Deine Hilfe

                      Lieben Gruß
                      Marlies

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                      • Hintiberi
                        Erfahrener Benutzer
                        • 26.09.2006
                        • 1075

                        #12
                        Im Taufregister von 1824 finde ich meinen Ururopa unter dem Namen "Joann Heinrich Hagen gnt. Brink", dessen Vater steht dort als "Johann Bernard Hagen, gnt. Brink".

                        Im Sterberegister von 1828 finde ich den Vater unter dem Namen "Johann Bernard Luiken vulgo Hagen genannt Brink" und im dazugehörigen Namensregister erscheint er als "Hagen ver(i)us(?)Lüken gt. Brink J. Bern.".

                        Also hier weiß ich mittlerweile selbst nicht mehr, welcher Name nun der eigentlich "offizielle" ist, und woher die beiden anderen Namen kamen.
                        Einer könnte evtl. von einer aus früheren Generationen angeheirateten Frau stammen, allerdings kann ich (noch) nicht sagen, welcher - und was der dritte letztendlich zu sagen hat, weiß ich auch noch nicht... verwirrend


                        Gruß
                        -Jens
                        Meine Ahnen
                        http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
                        www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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                        • #13
                          Hallo Jens,

                          Vulgo-Namen sind meistens "Hausnamen", seltener Berufsnamen, die sich in der Bevölkerung erhalten haben und auch heute gerade in ländlichen Gegenden noch gebräuchlich sind.

                          Lieben Gruß
                          Marlies

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                          • Hintiberi
                            Erfahrener Benutzer
                            • 26.09.2006
                            • 1075

                            #14
                            Interessant ist ja der Hinweis "ver(i)us" - das könnte ja evtl. lat. verus = "in Wirklichkeit" heißen, oder?

                            Demnach wäre "Hagen" tatsächlich der Beiname, "Lüken" oder "Luiken" der ursprüngliche, "offizielle" Name??

                            Oha... bin mal gespannt, wie meine Verwandtschaft regaiert, wenn ich denen sage, daß sie den Namen "Hagen" wohl zu Unrecht tragen...

                            Gruß
                            -Jens
                            Meine Ahnen
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                            www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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                            • Ursula
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.01.2007
                              • 1348

                              #15
                              Hallo,

                              ich habe diesen alten Thread ausgegraben, weil wir erst heute beim Familientreffen darüber gesprochen haben. Heute wird das direkt als exotisch angesehen, dabei war das doch jahrhundertelang das Normale, dass die Frau ihren Namen behielt, wenn sie heiratete

                              Ab wann war das denn nun, als die Frauen den Namen des Mannes allgemein annahmen?

                              Das kann noch nicht allzu lange her sein. In meinen Kopien fand ich das zum ersten Mal eigentlich erst so um 1900 rum. Da hieß die Frau im Sterberegister wie der Mann, geb. xy.

                              War das regional so unterschiedlich?

                              Viele Grüße
                              Uschi

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