ß oder hs

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  • Scobel3003
    Benutzer
    • 27.02.2020
    • 6

    [gelöst] ß oder hs

    Quelle bzw. Art des Textes:
    Jahr, aus dem der Text stammt:
    Ort/Gegend der Text-Herkunft:


    Hallo!

    Ich bitte um Hilfe bei der Entschlüsselung des korrekten Nachnamens.
    Auf der Geburtsturkunde meines Großvaters von 1925 steht folgender handschriftlicher Nachname: Höhs --> das h sieht aus wie ein Kurrent h (2 Schleifen).
    In späteren Dokumenten, die mit Schreibmaschine verfasst wurden, ist handschriftlich das Kurrent h eingefügt worden. Später wurde aus dem h ein ß, also Höß. Die Sterbeurkunde ist wieder mit ss, Höss ausgestellt. Auf einem Dokument hat mein Großvater sich mit Höhs unterschrieben.
    Ein Staatsbürgerschaftsnachweis meiner Großmutter von 1949 steht Höhs.

    Ist es nun Höhs oder Höß oder Höss?

    Vielen Dank für Informationen!
    Beste Grüße
  • Astrodoc
    Erfahrener Benutzer
    • 19.09.2010
    • 8789

    #2
    Hallo!

    Scans von den diversen Schreibweisen wären schon hilfreich. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte!

    Vielleicht hilft dir auch diese Seite weiter.
    Zuletzt geändert von Astrodoc; 27.02.2020, 23:03. Grund: Link ergänzt
    Schöne Grüße!
    Astrodoc
    ______


    Ergänzungen und Korrekturen mache ich gern. Aber Fleißarbeit erledige ich nicht mehr. Ihr müsst also etwas vorlegen!
    Beispieltexte: Polnisch: Taufeintrag Heiratseintrag Sterbeeintrag ..

    Kommentar

    • Scobel3003
      Benutzer
      • 27.02.2020
      • 6

      #3
      So jetzt mit Bsp. :-)
      Angehängte Dateien

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      • fps
        Erfahrener Benutzer
        • 07.01.2010
        • 2160

        #4
        Richtig, ein Dokument ist immer hilfreich.
        In den meisten Fällen dürfte es aber so sein, dass die Kurrent-Schreibweise des Doppel-s, nämlich mit Land-s plus Rund-s, fälschlich für eine hs-Kombination gehalten wurde.
        So wurde z.B. in vielen Fällen aus "Esser" ein "Ehser" - und das blieb dann erhalten.
        Ähnliches vermute ich hier.

        P.S. Aha, das Geburtsdokument liegt nun vor. Da sieht zwar der Buchstabe vor dem s wie ein h aus, aber Achtung: der Schreiber verwendet für das h den lateinischen Buchstaben, vgl. den Vornamen!
        Damit dürfte es sich auch in diesem Fall um das lange Kurrent-s handeln, rundlich geschrieben.
        Zuletzt geändert von fps; 27.02.2020, 23:33. Grund: P.S.
        Gruß, fps
        Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

        Kommentar

        • Scobel3003
          Benutzer
          • 27.02.2020
          • 6

          #5
          noch eines, wo die Schleifen auch wieder deutlich zu sehen sind...also doch eher Kurrent h als langes s?

          Danke!
          Angehängte Dateien

          Kommentar

          • Astrodoc
            Erfahrener Benutzer
            • 19.09.2010
            • 8789

            #6
            Zitat von Scobel3003 Beitrag anzeigen
            So jetzt mit Bsp. :-)
            Hier lese ich (eindeutig) Höß
            Ebenso im zweiten Beispiel.
            Schöne Grüße!
            Astrodoc
            ______


            Ergänzungen und Korrekturen mache ich gern. Aber Fleißarbeit erledige ich nicht mehr. Ihr müsst also etwas vorlegen!
            Beispieltexte: Polnisch: Taufeintrag Heiratseintrag Sterbeeintrag ..

            Kommentar

            • Scobel3003
              Benutzer
              • 27.02.2020
              • 6

              #7
              Zitat von fps Beitrag anzeigen
              Richtig, ein Dokument ist immer hilfreich.
              In den meisten Fällen dürfte es aber so sein, dass die Kurrent-Schreibweise des Doppel-s, nämlich mit Land-s plus Rund-s, fälschlich für eine hs-Kombination gehalten wurde.
              So wurde z.B. in vielen Fällen aus "Esser" ein "Ehser" - und das blieb dann erhalten.
              Ähnliches vermute ich hier.

              P.S. Aha, das Geburtsdokument liegt nun vor. Da sieht zwar der Buchstabe vor dem s wie ein h aus, aber Achtung: der Schreiber verwendet für das h den lateinischen Buchstaben, vgl. den Vornamen!
              Damit dürfte es sich auch in diesem Fall um das lange Kurrent-s handeln, rundlich geschrieben.

              Danke für die Info! Und wie wird langes Kurrent-s mit s übersetzt? Höss oder Höß?

              Kommentar

              • Scobel3003
                Benutzer
                • 27.02.2020
                • 6

                #8
                Zitat von Astrodoc Beitrag anzeigen
                Hier lese ich (eindeutig) Höß
                Ebenso im zweiten Beispiel.


                Das verstehe ich jetzt nicht. Habe mir gerade den Link durchgelesen http://feha.steppkes.eu/dussel.htm
                und hier steht:
                Wenn in Deutscher Schreibschrift innerhalb eines Wortes die Buchstabenkombination "...ss..." zu schreiben war, so schrieb man das erste "s" als sogenanntes "langes s", das zweite als "rundes s"!

                ...Dann ist richtig Höss ...?

                Kommentar

                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15113

                  #9
                  Hallo,
                  das wird mit Höß übersetzt!

                  Angehängte Dateien
                  Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 27.02.2020, 23:48.
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • Anna Sara Weingart
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2012
                    • 15113

                    #10
                    Es ist ganz einfach: die Kombination (langes s + rundes s) wurde deshalb benutzt, weil das lateinische Alfabet kein ß kannte!

                    Die von Dir gezeigten Dokumente sind in lateinischer Schrift ausgefüllt. Daher wurde kein ß benutzt.

                    Mittlerweile wurde aber in Deutschland das ß ein regulärer Bestandteil unseres heutigen lateinischen Alfabets. Daher ist die Notwendigkeit weggefallen, diese sonderbare Kombination zu benutzen.
                    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 27.02.2020, 23:59.
                    Viele Grüße

                    Kommentar

                    • Scobel3003
                      Benutzer
                      • 27.02.2020
                      • 6

                      #11
                      Danke! Die Abb. habe ich jetzt gesehen, damit ist es wohl klar, dürfte aber nicht zu allen Ämtern bis nach Österreich durchgedrungen sein

                      Kommentar

                      • Anna Sara Weingart
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2012
                        • 15113

                        #12
                        Zitat von fps Beitrag anzeigen
                        ... der Schreiber verwendet für das h den lateinischen Buchstaben, vgl. den Vornamen! Damit dürfte es sich auch in diesem Fall um das lange Kurrent-s handeln, rundlich geschrieben.
                        Der ganze Text ist in lateinischer Schrift, und nicht in kurrent. Aber auch die lateinische Schrift kannte die zwei verschiedenen s: das lang-s, und das kurz-s am Wortende. Siehe dazu im Anhang den englischen Text aus dem Jahr 1771.
                        Die rot markierten Worte lauten: street; says, it's; I must
                        Angehängte Dateien
                        Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 28.02.2020, 02:35.
                        Viele Grüße

                        Kommentar

                        • BOR
                          Erfahrener Benutzer
                          • 24.06.2016
                          • 2023

                          #13
                          Hallo Anna Sara,

                          jetzt muss ich leider wiedersprechen.
                          Es ist nicht so das das "Pastoren" s, also des geschwungene s gefolgt von dem runden s immer mit ß übersetzt werden soll.
                          Bei vielen Familiennamen wird daraus ein ss, wie z.B. beim Esser,
                          oder bei uns im Rheinland auch Fassbender.

                          Jedenfalls ist mir hier herum kein Eßer bekannt, und auch kein Heß.

                          Ich glaube kaum das man grundsätzlich sagen kann was man wie
                          schreibt, oder wie es heute geschrieben wird.

                          Viele Grüße
                          Torsten
                          Viele Grüße
                          Torsten

                          Ständige Suche:
                          Büntig (Trebnitz?), Göldner (auch da?)
                          Pfeiffer (Juliusburg, Kreis Öls), Hübner (auch da?)
                          Lerke (Nowosolna)

                          Meine Listen auf ArGeWe, (Forschung Torsten Bornheim) schaut vorbei .

                          Kommentar

                          • henrywilh
                            Erfahrener Benutzer
                            • 13.04.2009
                            • 11784

                            #14
                            Zitat von BOR Beitrag anzeigen
                            Hallo Anna Sara,

                            jetzt muss ich leider wiedersprechen.
                            Es ist nicht so das das "Pastoren" s, also des geschwungene s gefolgt von dem runden s immer mit ß übersetzt werden soll.
                            Bei vielen Familiennamen wird daraus ein ss, wie z.B. beim Esser,
                            oder bei uns im Rheinland auch Fassbender.

                            Jedenfalls ist mir hier herum kein Eßer bekannt, und auch kein Heß.

                            Ich glaube kaum das man grundsätzlich sagen kann was man wie
                            schreibt, oder wie es heute geschrieben wird.

                            Viele Grüße
                            Torsten
                            Eigentlich bin ich ja nicht dafür, dass immer noch jemand etwas sagt, obwohl schon alles Richtige gesagt ist. Aber hier muss wohl doch noch mal das Richtige betont werden - obwohl ASW es auf den Punkt gebracht hat.

                            Es gab wirklich amtliche Anweisungen, bei lateinisch Lang-s/Rund-s maschinenschriftlich "ß" zu schreiben und bei Rund-s/Lang-s maschinenschriftlich "ss" zu schreiben.
                            Das ist aber niemals im ganzen deutschen Sprachraum verpflichtend gewesen.

                            Außerdem ist die Verwendung der beiden s schon handschriftlich nicht immer konsequent durchgeführt worden. Ich habe handschriftliche Dokumente, wo auf derselben Seite derselbe Ortsname einmal mit Lang-s/Rund-s und einmal mit Rund-s/Lang-s geschrieben ist.

                            Langer Rede kurzer Sinn: tolerant sein und sowohl "ss" als auch "ß" akzeptieren ( bloß bei angeblich "hs" vorsichtig sein)!
                            Zuletzt geändert von henrywilh; 28.02.2020, 09:58.
                            Schöne Grüße
                            hnrywilhelm

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                            • Anna Sara Weingart
                              Erfahrener Benutzer
                              • 23.10.2012
                              • 15113

                              #15
                              Hallo Torsten,
                              ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass im 19. und 20. Jht. Familiennamen, die eigentlich traditionell mit ss, nunmehr fälschlich mit ß geschrieben wurden. Vermutliche hatte das mit einem gewissen Nationalstolz auf die deutsche Sprache zu tun.

                              Ob nun entweder Höß oder Höss, über die Jahrhunderte betrachtet, die für diese Sippe korrekte Schreibweise wäre, vermag ich nicht zu beurteilen.

                              Für mich ist das keine Problematik, weil ich in meinem Stammbaum grundsätzlich alle Familiennamen in Großbuchstaben schreibe, und auf das ß verzichte. So wird bei mir Herr Groß zu Herr GROSS. In den Bemerkungen zur Person schreib ich den Hinweis "FN: Groß"
                              Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 28.02.2020, 12:02.
                              Viele Grüße

                              Kommentar

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