Was ist unter "der Vestherr" zu verstehen ?

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  • consanguineus
    Erfahrener Benutzer
    • 15.05.2018
    • 5535

    #31
    Zitat von Malte55 Beitrag anzeigen
    Schnega war ein adeliges Gericht der Grote richtig, dagegen gehörte Varbitz 1844 zur Vogtei Spithal im Amt Bodenteich!
    Moin Malte,

    sorry, ich hatte die Wendung zu Varbitz irgendwo im Verlaufe des Threads irgendwie verpasst....

    Viele Grüße
    consanguineus
    Suche:

    Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
    Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
    Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
    Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
    Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
    Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #32
      Zitat von Malte55 Beitrag anzeigen
      ... Bei der Heirat der Tochter wird er genannt >Heinrich Konrad Vestheer<. ...
      Gibt es denn dazu auch wieder kein Original zum Anschauen?
      Viele Grüße

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      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6450

        #33
        Hallo zusammen,
        wieder was anderes: Veestherr, nun doch als Amtsbezeichnung. So etwas wie ein Frone (Inhaber eines Fronhofs)


        Dazu auch das DRW


        In Munster/Niedersachsen gibts einen Veestherrnweg
        Das erklärt dann sowohl den Artikel in "der Vestherr", als auch, warum er bei seinem Tod auf seinem Alterssitz mit seinem FN Hörmann genannt wird. Vorher brauchte er ihn nicht. Mich wundert nur, dass ein Kötner ein Vestherr in diesem Sinne sein konnte. Deswegen, Malte, würde ich auch gern den Eintrag bei der Heirat seiner Tochter sehen.

        Bei Google und Googlebooks jedenfalls jede Menge Belege



        Viele Grüße
        Xylander
        Zuletzt geändert von Xylander; 31.03.2020, 14:03.

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        • Kasstor
          Erfahrener Benutzer
          • 09.11.2009
          • 13440

          #34
          Hallo,

          in anderen Netzfunden wird der Begriff mit einem Vogt gleichgesetzt / umschrieben. Bei arcinsys Niedersachsen zeigt sich eine Verwendung auch noch in der Zeit, während zB hier https://books.google.de/books?id=gyg...chnega&f=false 1845 der Begriff Veest nur noch im Amt Ebstorf auftaucht.


          Gruß


          Thomas
          FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

          Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

          Kommentar

          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6450

            #35
            Ja, Thomas, Vogt trifft es wohl am besten. Wobei die Begriffe Vogt und Frone sich überlappen.

            Hiernach sind die Veeste Untereinheiten der Gaue.

            Hier noch die Einträge im mittelniederdeutschen Wörterbuch von Köbler


            Ich glaube, wir haben es im Grundsatz gelöst, damit kann man den vorliegenden Fall weiter erforschen.

            Viele Grüße
            Xylander
            Zuletzt geändert von Xylander; 31.03.2020, 14:37.

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            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5535

              #36
              Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
              Mich wundert nur, dass ein Kötner ein Vestherr in diesem Sinne sein konnte.
              Und genau das ist der Knackpunkt! Mir fällt es ganz, ganz schwer, daran zu glauben.
              Suche:

              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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              • Xylander
                Erfahrener Benutzer
                • 30.10.2009
                • 6450

                #37
                Kötner war er bei seinem Tod, auf seinem Alterssitz, nachdem er nicht mehr das Amt des Vestherren innehatte. So reime ich es mir zusammen.
                Viele Grüße
                Xylander

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                • consanguineus
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.05.2018
                  • 5535

                  #38
                  Diese Deutung ergibt meines Erachtens keinen Sinn. Wenn er auf seinem Alterssitz gesessen hätte, wäre er der Altvater gewesen. Der Kötner ist derjenige, der den Hof aktiv bewirtschaftet.

                  Viele Grüße
                  consanguineus
                  Suche:

                  Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                  Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                  Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                  Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                  Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                  Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                  • Anna Sara Weingart
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2012
                    • 15113

                    #39
                    Veestherr = Gerichtsherr

                    Vogt ist die falsche Interpretation.

                    Hier ein schönes Beispiel:
                    "1802 Die Witwe Heinatz bewirbt sich als Veestherrin als Nachfolgerin ihres verstorbenen Mannes.
                    1804 Der Vogt unterstützt die Bewerbung und das für damalige Zeiten Unglaubliche geschieht: Die königliche Kammer stimmt diesem pragmatischen Vorschlag zu"

                    Stattdessen:
                    "1810 Hinr. Gideon Basse, Veestherr (Gerichtsherr)"
                    Quelle für beide Zitate: http://www.meyer-grlafferde.homepage...e.de/r1800.htm

                    Im 17. Jht. mag es ein Untervogt sein, im 19. Jht aber nicht mehr.
                    Viele Grüße

                    Kommentar

                    • Xylander
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.10.2009
                      • 6450

                      #40
                      Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                      Diese Deutung ergibt meines Erachtens keinen Sinn. Wenn er auf seinem Alterssitz gesessen hätte, wäre er der Altvater gewesen. Der Kötner ist derjenige, der den Hof aktiv bewirtschaftet.
                      Viele Grüße
                      consanguineus
                      Vielleicht konnte er das ja noch. Dass ein größerer Hof eigens Kotten für die ältere Generation anlegte, die dort dann eigenständig wirtschaftete, kenne ich zumindest aus meiner eigenen Familiengeschichte in Westfalen.
                      Viele Grüße
                      Xylander

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                      • Xylander
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.10.2009
                        • 6450

                        #41
                        Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                        Vogt ist die falsche Interpretation.
                        Hier ein schönes Beispiel:
                        "1802 Die Witwe Heinatz bewirbt sich als Veestherrin als Nachfolgerin ihres verstorbenen Mannes.
                        1804 Der Vogt unterstützt die Bewerbung und das für damalige Zeiten Unglaubliche geschieht: Die königliche Kammer stimmt diesem pragmatischen Vorschlag zu"
                        Stattdessen:
                        "1810 Hinr. Gideon Basse, Veestherr (Gerichtsherr)"
                        Quelle für beide Zitate: http://www.meyer-grlafferde.homepage...e.de/r1800.htm
                        Im 17. Jht. mag es ein Untervogt sein, im 19. Jht aber nicht mehr.
                        Da würde ich den Einzelfall nicht verallgemeinern wollen.

                        Welche Funktionen und Kompetenzen der Vestherr Hörmann hatte, muss eh die Familien- und Ortsgeschichtsforschung klären.

                        Viele Grüße
                        Xylander

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                        • consanguineus
                          Erfahrener Benutzer
                          • 15.05.2018
                          • 5535

                          #42
                          Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                          Dass ein größerer Hof eigens Kotten für die ältere Generation anlegte, die dort dann eigenständig wirtschaftete, kenne ich zumindest aus meiner eigenen Familiengeschichte in Westfalen.
                          Das entspricht aber in keiner Weise den Bräuchen in Ostniedersachsen! Dort kam es nicht vor, daß Höfe anläßlich der Hofübergabe geteilt wurden. Die Versorgung des Altenteilers wurde sehr detailliert verträglich geregelt. Dazu musste man den Hof nicht teilen. Hierzu hatte der Bauer, der ja in aller Regel nicht das Obereigentum hatte, auch gar nicht das Recht.

                          Viele Grüße
                          consanguineus
                          Suche:

                          Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                          Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                          Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                          Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                          Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                          Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                          • Tenny
                            Benutzer
                            • 08.02.2020
                            • 53

                            #43
                            der Vestherr /Kötner

                            Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                            Mich wundert nur, dass ein Kötner ein Vestherr in diesem Sinne sein konnte. Deswegen, Malte, würde ich auch gern den Eintrag bei der Heirat seiner Tochter sehen.
                            Xylander

                            Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                            Und genau das ist der Knackpunkt! Mir fällt es ganz, ganz schwer, daran zu glauben.
                            Die Familie Hörmann war eher ärmlich aufgestellt. Meine Urgroßmutter eine uneheliche als Hörmann geb. ebenfalls in Varbitz (*15.1.1871) verdingte sich als Dienstmagd. Ihre Mutter, somit meine Ur-Ur-Großmutter, ist ehelich geboren - als Hörmann ebenfalls in Varbitz (*1841)
                            Nun folgt leider eine Lücke die ich noch nicht schließen konnte.
                            Dann taucht eben dieser "der Vesteherr"/Kötner auf über dessen Ehefrau Anna Maria Harms er definitiv als mein Ur-Ur-UR-Großvater nachgewiesen ist.
                            Ich hab mal den Traueintrag der Tochter angefügt. Dort wird als Vater der Braut jener Hörmann dann tatsächlich mit Nachnamen "Vestemann" geführt, kann so aber nicht stimmen da die Linie ja als Hörmann verbürgt ist. Anzumerken ist ebenfalls als Mutter ist hier eine andere Ehefrau geb. Möller statt Harms angegeben. Verwirrend da diese Tochter ja beits 1804 geboren sein soll und Anna Marie Harms erst 1820 verstorben ist, hm - Möglicherweise sind der Ehemann von der Harms und der Vater von der Möller Brüder, war ja nicht ganz unüblich.

                            Viele Grüße
                            Jens
                            Angehängte Dateien
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                            Westpreußen:
                            FN-Granitzki, Franz Paul, Motitten (verstorben um 1924)
                            FN-Jabs, Gerswalde und Weinsdorf/Krs. Mohrungen
                            FN-Daniel, Walter Fritz, Wodigehnen
                            FN-Daniel, Gustav Christian, Saalfeld+Markushof
                            FN-Kowitz, Gr. Brodsende+Baalau
                            FN-Schössau/Schossau vor (Eleonore *1882)
                            Niedersachsen:
                            VN Hornbostel(s) Ursula, Geburt in/um (Uelzen, Prezier - etwa um 1700, Ehe 1720 ist bekannt)

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                            • Tenny
                              Benutzer
                              • 08.02.2020
                              • 53

                              #44
                              Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                              Das entspricht aber in keiner Weise den Bräuchen in Ostniedersachsen! Dort kam es nicht vor, daß Höfe anläßlich der Hofübergabe geteilt wurden. Die Versorgung des Altenteilers wurde sehr detailliert verträglich geregelt. Dazu musste man den Hof nicht teilen. Hierzu hatte der Bauer, der ja in aller Regel nicht das Obereigentum hatte, auch gar nicht das Recht.

                              Viele Grüße
                              consanguineus

                              Dem kann ich, für die Region hier uneingeschränkt zustimmen
                              Gruß an alle
                              Jens
                              Dauersuche


                              Westpreußen:
                              FN-Granitzki, Franz Paul, Motitten (verstorben um 1924)
                              FN-Jabs, Gerswalde und Weinsdorf/Krs. Mohrungen
                              FN-Daniel, Walter Fritz, Wodigehnen
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                              FN-Kowitz, Gr. Brodsende+Baalau
                              FN-Schössau/Schossau vor (Eleonore *1882)
                              Niedersachsen:
                              VN Hornbostel(s) Ursula, Geburt in/um (Uelzen, Prezier - etwa um 1700, Ehe 1720 ist bekannt)

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                              • Xylander
                                Erfahrener Benutzer
                                • 30.10.2009
                                • 6450

                                #45
                                Hallo consanguineus,
                                vielleicht hatte der Lehnsgeber so etwas wie Ruhesitze für seine verdienten Ex-Beamten? Oder vielleicht war das ein Kotten, den seine Frau mit in die Ehe gebracht hatte? Ich meine, jetzt wäre der Punkt, wo Du, Tenny, wieder übernehmen könntest. Einen Ansatz hast Du ja schon.

                                Die Titelfrage ist beantwortet, auch wenn wir lange gebraucht haben. Dabei hatte zimba123 mit Vest Recklinghausen schon zu Anfang den Weg gewiesen.

                                Klar stört der Kötner, aber das wäre doch ein schönes neues Thema fürs Niedersachsen-Forum.

                                Viele Grüße
                                Xylander
                                Zuletzt geändert von Xylander; 31.03.2020, 16:21.

                                Kommentar

                                Lädt...
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