Eure Meinung: fremde Familie kontaktieren?

**lizzy** · 22.10.2013, 13:04

Hallo Sahanya,

in solch einem Fall ist ein guter Rat teuer, denn im Grunde musst Du Dich mit Deiner Entscheidung wohl fühlen.

Ich würde den Kontakt aufnehmen, da es sich ja um Deinen Großvater handelt und es ganz legitim ist mehr über ihn zu erfahren. Schreibe die Familie an und stelle Deine Familienforschung in den Vordergrund. Du möchtest eben Deine Familiengeschichte vervollständigen und dazu gehört nun einmal der leibliche Großvater. So bleibt eine gewisse Distanz und die Familie kann selber entscheiden inwieweit sie Dir entgegenkommen möchte. Ein Versuch ist es allemal wert.

Ich wünsche Dir viel Erfolg
Lizzy

**DerChemser** · 22.10.2013, 13:07

Da die ganze Sache schon eine Weile zurück liegt würde ich den Kontakt suchen. Du hast ja auch keinen bösen Hintergedanken oder ähnliches. Du suchst ja einfach nur den Kontakt und das Gespräch.
Ich würde auch versuchen Kontakt aufzunehmen. Nur zu

Grüße Tom

**Sahanya** · 22.10.2013, 13:12

Hallo lizzy,
hallo DerChemser,

danke für Eure Meinung! Das ermutigt mich wirklich. Es liegt mir durchaus am Herzen und schon allein die Tatsache, dass ich so viel drüber nachdenke, zeigt ja, dass ich es echt gerne will. Und fragen schadet ja zumindest im Regelfall nicht. Wenn ich auf Ablehnung stoße, fange ich schließlich nicht an, die Leute zu stalken....

Ich schaue mal, ob ich die aktuellen Anschriften finde und starte das Projekt. Wenn es klappt, erfahre ich bestimmt ganz viele interessante Sachen.

Danke!

Sahanya

**gudrun** · 22.10.2013, 13:54

Hallo Sahanya,

sobald Du die Adresse hast, würde ich einen netten Brief schreiben.
Fotos und einen kleinen Stammbaum dazu. Lass den Leuten Zeit,
auf die schnelle geht da nichts.
Die Leuten werden zuerst mal in alten Sachen kramen und suchen
und das kann geraume Zeit in Anspruch nehmen.
Du hast erfahren, dass Dein Großvater gestorben ist,
bestell doch beim Standesamt eine Kopie der Sterbeurkunde.
Auch könnte in der Zeitung eine Todesanzeige gestanden haben.

Ich wünsche Dir bei Deiner Suche nach Deinem Großvater
viel Glück

Viele Grüße
Gudrun

**Sahanya** · 22.10.2013, 14:07

Hallo Gudrun,

das mit den Fotos und dem Stammbaum ist eine süße Idee. Fällt halt in dieser Linie noch etwas mager aus, da ich bisher nur die Eltern meines Großvaters ermitteln konnte (aus zeitlichen Gründen, der weiteren Forschung steht bisher nichts im Weg). In den anderen Linien bin ich viel weiter. Aber es wäre sicher ein guter Ansatz, um zu zeigen, dass ich nicht noch nachträglich was erben will oder dergleich, sondern wirklich an der Forschung und eben meinem Großvater als Mensch interessiert bin. Die bloßen Daten sind nicht das Problem, die Urkunden habe ich ja bereits. Mir geht es einfach darum, seine Geschichte mit Leben zu füllen. Vor allem Fotos wären halt total super. Vielleicht auch aus Generationen davor.

Ich bin echt gespannt. Werde mal hier schreiben, wenn sich was getan hat. Aber wie du schon sagst, das kann ne Weile dauern.

Liebe Grüße,

Sahanya

**Schaf** · 22.10.2013, 14:20

Hallo Sahanya, ich hatte vor einigen Jahren das selbe Problem und es auch gewagt zu lösen.Über einen kurz zuvor verstorbenen Cousin, von dem ich nur durch Zufall im Internet gestolpert bin, konnte ich die Frau des Cousins herausfinden, die mir zu meinem Erstaunen so viel Neues erzählte, dass ich nach einiger Zeit und einiger Arbeit die Anschriften der noch lebenden Kinder meines leiblichen Großvaters ( also Halbgeschwister meiner Mutter ) herausfand. Diese habe ich dann nach langen Überlegungen angeschrieben, wohlwissend, dass beide Elternteile aufgrund des Alters wohl nicht mehr lebten. Beide Kinder waren zunächst geschockt und wollten nicht antworten oder mir Daten zur Verfügung stellen. Zwischenzeitlich können sie nicht nachvollziehen, dass ihr Vater nie seine Tochter und Enkelkinder erwähnt hat und auch nach dem Krieg sich nie die Mühe gemacht hat, diese zu finden. Ich habe zwischenzeitlich einen netten Kontakt zu meiner Halbtante aufgebaut, die trotz oder wegen ihres hohen Alters bedauert, dass wir nicht eher von uns wussten. Ich wünsche, dass Du den gleichen Erfolg bei Deinen Bemühungen und wenn nicht, hast Du es wenigstens versuchst. In diesem Sinne alles Gute!
Schaf

**Fronja** · 22.10.2013, 15:17

Hallo Schaf,

hast du deine "neue" Familie mehrmals angeschrieben oder einfach nach dem einen Mal abgewartet?

Gruß
Stefanie

**karlha** · 22.10.2013, 18:01

Verbindung aufnehmen

Hallo Sahanya

ich würde auf jeden Fall eine Verbindung aufnehmen.
Ich habe die Erfahrung machen müssen, daß fremde Leute zum Teil aussagefreudige sind als die Familienangehörigen.
Außerdem könnte es bei den Kontaktpersonen eine gewisse Freude und Neugier erwecken.

Viele Grüße
Karl

**elwetritsche** · 22.10.2013, 19:37

Zitat von Sahanya Beitrag anzeigen

Mir geht es einfach darum, seine Geschichte mit Leben zu füllen. Vor allem Fotos wären halt total super. Vielleicht auch aus Generationen davor.

Hallo Sahanya!

Genau so würde ich es schreiben.

Und insbesondere ein Foto von Dir selbst beilegen und nachfragen, ob eventuell eine Familienähnlichkeit mit Dir besteht.
Oft überspringen Ähnlichkeiten und/oder Angewohnheiten ja eine Generation.

Ich drücke Dir alle Daumen, dass daraus ein netter Familienkontakt entsteht.

**Michel85** · 22.10.2013, 20:29

Mir geht es recht ähnlich. Im Nachbarort lebt meine Mutter ihre Mutter, aber gesehen habe ich sie in meinem ganzen Leben noch nie (oder sie mich). Ich weiß, als Ahnenforscher sollte ich eigentlich Kontakt aufnehmen, aber wenn ich alle so höre ist es keine allzu gute Idee. Keiner in der ganzen Familie hat seit Jahrzehnten auch nur den kleinsten Kontakt und wünscht es. Die Frau hat sogar ihre fünf Kinder geleugnet.
In Sachen Forschung wird sie mir wahrscheinlich auch kaum Namen nennen können (wollen?), nicht einmal in der Hochzeitsurkunde stehen ihre Eltern drin. Sie hat selber erzählt sie sei im Kinderheim o.ä. gewesen und das dann auch noch in/bei Breslau vor oder während des Krieges.

Ich habe schon Kontakt zu Leuten aufgenommen, wo seit 25-45 Jahren keine Verbindung besteht. Normal sage ich probieren, den mehr als nein sagen können die Leute ja nicht. Aber in diesen einen Fall kriege ich es einfach nicht hin...

**Matthias Möser** · 22.10.2013, 21:46

Zitat von karlha Beitrag anzeigen

Hallo Sahanya

ich würde auf jeden Fall eine Verbindung aufnehmen.
Ich habe die Erfahrung machen müssen, daß fremde Leute zum Teil aussagefreudige sind als die Familienangehörigen.
Außerdem könnte es bei den Kontaktpersonen eine gewisse Freude und Neugier erwecken.

Viele Grüße
Karl

Hallo, Sahanya!

Kann mich Karl und den anderen im Forum nur anschließen und würde Kontakt aufnehmen, viel Erfolg!

Gruß

Matthias

**Zeitlupe** · 22.10.2013, 22:34

Auf jeden Fall!

Auf jeden Fall probieren. Mehr als nicht funktionieren kann es nicht.
Es der anderen Seite einfacher machen und einen frankierten und selbstadressierten Rückumschlag beilegen.
Viel Glück

**Sahanya** · 23.10.2013, 08:41

Hallo euch allen,

vielen lieben Dank für die zahlreichen, ermutigenden Kommentare. Ich werde die Tipps aufnehmen und die Tage mal einen Brief formulieren. Habe gestern schon die Adresse recherchiert. Im Sterbeort meines Großvaters wohnen noch zwei Personen mit dem gleichen FN, direkt nebeneinander. Das könnten sein Sohn und sein Enkel sein, was auch mit der Vornamenmode passend zu sein scheint.
Gerade wegen der räumlichen Nähe wird es vermutlich reichen, wenn ich einen von beiden anschreibe, die zwei werden ja sicherlich drüber reden.

Weil man sich ja so gar nicht kennt, dachte ich an die Anrede "Sie". Alles andere ergibt sich im Zweifel, wenn man sich tatsächlich mal trifft.
Oder meint ihr, dass ein vertrauliches "du" schon allein durch die wohl bestehende Verwandtschaft gerechtfertigt wäre?

Danke euch allen! Ich bin jetzt richtig optimistisch und freu mich riesig

Liebe Grüße,

Sahanya

**Xylander** · 23.10.2013, 08:47

Hallo Sahanya,
auf keinen Fall gleich Du! Damit rückst Du ihnen auf die Pelle, ein Eindruck, den Du ja unbedingt vermeiden möchtest.
Viele Grüße
Xylander