Familie Graaf in Kiel

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  • cgraaf
    Erfahrener Benutzer
    • 06.12.2009
    • 351

    #31
    Fernleihe

    An Sekundärliteratur bestelle ich mir häufig über die Fernleihe Bücher zum Studium zu Hause.
    Häufig sind es Chroniken der Orte aus Schlewig-Holstein, an denen meine Vorfahren lebten.
    Z.Zt. habe ich die Chronik von Brügge (zu Hause) und hatte parallel dazu mir die Chronik von Hamweddel (bei Jevenstedt Kreis Rendsburg) online über Fernleihe bestellt.

    Nun liegen die Bücher, die ich mir bestelle nicht nur in SH in Kiel, sondern z.B. im Falle von Hamweddel auch bei der Staatsbibliothek von München.
    Während ich bei Lieferungen aus meiner Heimatstadt keine Probleme habe, die ausgeliehenen Bücher mit nach Hause zu nehmen, durfte ich das Buch aus München nicht mit nach Hause nehmen.

    Es gab nur die Möglichkeit, dieses während der Öffnungszeiten der örtlichen Stadtbücherei einzusehen. Das finde ich unmöglich !
    Es handelt sich bei dem Buch über Hamweddel um ein stinknormales Werk aus dem Jahre 2000.
    Nun ja, ich heute morgen mit Block, Stift und Diktiergerät 2 Stunden in der Stadtbücherei gesessen und mir das wichtigste aus 200 Seiten abgeschrieben, bzw. abdiktiert.

    Ich weiß definitiv, dass das Buch nicht nur in München lag, sondern auch in der Landesbibliothek in Kiel. Meine Stadtbücherei behauptet nun, daß sie bei der Bestellung von Büchern keinen Einfluss auf die Lieferstelle hat. Gleichwohl soll ich demnächst bei der Bestellung eine entsprechende Angabe machen, man würde sich dann entsprechend bemühen....

    Habt Ihr änliche (positive wie negative) Erfahrungen gemacht ?

    Carsten
    Zuletzt geändert von cgraaf; 12.02.2011, 18:26. Grund: Schreibfehler korrigiert
    MvH

    Carsten

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    • cgraaf
      Erfahrener Benutzer
      • 06.12.2009
      • 351

      #32
      Professioneller Familienforscher

      Nach dem Ausscheiden von Frau Fey im Kirchenamt Neumünster war für mich die Frage gekommen, wie es mit meiner Familienforschung weitergehen soll.
      Einerseits konnte meine Familie bis 1706 zurückverfolgt werden, andererseits sind aber noch viele Fragen offen, z.B. zu Kindern, Geschwistern und Ehepartnern. Zudem gab es Zuordnungsschwierigkeiten, die Frau Fey aus Zeitgründen nicht mehr klären konnte.

      Ich lebe hier im Rheinland, persönlich in Neumünster weiter zu forschen wäre erst nach meiner Pensionierung in gut 4 Jahren möglich gewesen.
      So lange wollte ich auf keinen Fall warten. Im übrigen ist das Übersetzen der Kirchenbucheinträge auch so eine Sache....

      So hatte ich mich entschlossen, ab 1.1.2011 einen professionellen Familienforscher mit weiteren Recherchen zu beauftragen.
      Da meine Familie zwischen 1700 und 1800 fast ausschließlich in Techelsdorf gelebt hat und fast alle Einträge der 3 Register somit in den Kirchenbüchern von Brügge vorhanden sind, war es örtlich gesehen schon mal eingegrenzt, Flintbek und Bordesholm bzw. Kirchbarkau, alles Einträge, die auch in Neumünster recherchiert werden konnten.

      Das Ergebnis nach 30 Stunden Recherche inklusive Übersetzung und Aufbereitung der Daten kann sich sehen lassen:
      Über 70 Einträge in den 3 Registern (Taufe, Heirat, Beerdigung), von denen 50 meiner Familie zugeordnet werden konnten, wurden gefunden.
      Dies hätte ich nie und nimmer sozusagen als Hobbyforscher selbst bewerkstelligen können!
      Dabei sind die Kosten durchaus angemessen: 1/2 dessen, was man heute pro Handwerkerstunde bezahlen muss.

      Zu 2 Ehefrauen wird noch geforscht, danach gehen die Recherchen in Schleswig weiter, denn einige meiner Vorfahren waren Hufner und Käthner, also Grundbesitzer. Vielleicht finden wir in Schleswig den einen oder anderen Vertrag. Ich werde weiter berichten.

      Zum Schluß für heute noch eine Buchempfehlung:
      Chronik der Gemeinde Brügge von 2002, 512 Seiten, Überformat,
      für geradezu lächerliche 25 Euro (zzg. Porto) beim Altbürgermeister von Brügge zu beziehen. Warum Empfehlung ?
      Weil hier erstmals zur Entwicklung von Grundstück und Gebäude sowie zu allen alten Begriffen aus der Zeit ab 1400 in Schleswig-Holstein ausführlich Stellung genommen wird. Also nicht nur für Brügger Bürger, sondern für alle Schleswig-Holsteiner außerordentlich interessant.

      Carsten
      MvH

      Carsten

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      • cgraaf
        Erfahrener Benutzer
        • 06.12.2009
        • 351

        #33
        Landesarchiv Schleswig (LAS)

        Hans Christian Graf
        geboren: im Oktober 1756 in Techelsdorf
        Schuster und Kätner
        gestorben: unbekannt (nach wie vor)
        Kaufvertrag über den Erwerb der Kate in Großen Flintbek vom 01. Januar 1785 gefunden (Jurisdiction Bordesholm Abt. 106 ldf. Nr. 164)
        Kopien der 3 Seiten (243-247) sind bestellt und können bei Interesse hier eingestellt werden.

        Hanß Graf
        geboren: 13.10.1706 in Schmalstede
        Abschiedsmann und Althufner (1785/1790)
        gestorben: 25.04.1790 in Techelsdorf
        Vater: Detleff Graf
        geboren: unbekannt
        gestorben: 1729
        Hufenbesitzer
        gefunden in den Akten des Klosters Itzehoe (Abt.123 im LAS, Nr. 5495)
        Erwerb der Hufe durch Detleff Graf vom Kloster Itzehoe am 21.07.1721.

        Die Witwe, Anne Dorthe Graf, geb. ???, übergibt den Hof an meinen Vorfahren Hanß Graf am 30.03.1742.
        Etliche Kopien sind angefordert und können bei Interesse hier eingestellt werden.
        Anmerkung: Der Name "Graf" wird in den amtlichen Protokollen ausschließlich als "Grave" geschrieben, in den Kirchenbüchern als Graf.

        Soweit im Moment die Forschungen des von mir beauftragten Familienforschers.
        Bleiben eine Menge Fragen offen, die ich erst bei Vorlage der Dokumente klären bzw. weiter verfolgen lassen kann.
        Insbesondere zur Lage der Hufe (Techelsdorf oder Schmalstede) wird weiter recherchiert.
        Auch möchte ich versuchen zu klären, wo die Flintbeker Kate lag.
        Darüberhinaus möchte ich gerne wissen, wie lange die beiden "Immobilien" im Besitz meiner Familie waren.

        Ich werde weiter berichten.

        Seit Samstag habe ich die "Chronik von Bissee" von Hans Eggers über Fernleihe bei mir zu Hause.
        In dieser Chronik sind alle Hufenbesitzer vom Anfang bis heute (1999) verzeichnet. Bei Interesse bitte melden.

        Carsten
        MvH

        Carsten

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        • cgraaf
          Erfahrener Benutzer
          • 06.12.2009
          • 351

          #34
          Übersetzung Kaufvertrag

          LAS Abt. 106 Nr. 164 S. 243-247


          [Verkauf einer Kätnerstelle in Groß Flintbek
          von Johann Friederich Rese
          an Hans Christian Grave]

          243

          Kund und zu wissen sey hiemit daß zwischen dem Kätner Johann Friederich Rese zu Grossenflintbeck als Verkäufer an einem und Hans Christian Grave als Käufer am andern Theil, wegen der von erstern ex Concurse gekauften und aniezt wieder verkauften Wigandschen Kätnerstelle cum pertinentiis, folgender unwiederruflicher Kauf verabredet und geschlossen, nämlich

          Es verkaufet und überlässet Johann Friederich Rese Kätner zu Grossenflindbeck seine allda ex Concurse gekaufte Wiegandsche Kätnerstelle als das Wohnhaus mit allem was darin erd niet und nagelfest ist, nebst den dabei gelegten 8 Tonnen
          Landes

          244

          Landes, wie solche in ihren Enden und Scheiden belegen sind, quit und frei von allen Herrschaftlichen und Privat-Schulden an Hans Christian Grave, um und für vierhundert und zehn Reichsthlr: derogestalt

          1.
          daß da Käufer dieses Kaufpretium bei Extradierung dieses Kauf Briefes völlig ausbezahlet hat, derselbe

          2.
          verpflichtet ist, dem alten Jürgen Matthias Wigand so lange er lebet, jährlich zum Altentheil zu geben, die Stube hinten im Hause, und die kleine Kammer bei der Blang-Thüre, sodann an Korn eine Tonne und eine Tonne Buchweitzen, nebst 6 Fuder Torf a 1000 Soden, so der alte Matthias Wiegand selber stechen und anfahren lassen muß, auch so viel Raum im Keller, wo er
          solchen
          245

          solchen lassen kann, dann etwas zum Kohlhof und frei Brod mit
          zu Backen.

          3.
          Ist Käufer schuldig die Herrschaftlichen Abgaben von 1mo Januar 1785 als in welchem Jahre er diese Kätnerstelle angetreten, quartaliter, und das auf dieser Kätnerstelle haftende Vestgeld sofort mit zwei Rthlr. Cour. zu entrichten, welche Zahlung auch bereits beim Antritt geschehen ist, ans Amt zu entrichten, und alle Nachbars gleiche Pflichten von derselben von da ab behörig abzuhalten.

          Unter diesen Bedingungen so Käufer Hans Käufer [sic!] Christian Grave ohne alle Wiederrede zu erfüllen verpflichet ist, setzet Verkäufer Johann Friederich Reese denselben in den erb und eigenthümlichen Besitz dieser
          Kätnerstelle

          246

          Kätnerstelle cum pertinentiis, solchergestalt, daß er damit, wie mit seinem übrigen wohlerworbenen Gute nach Belieben schalten und walten, solche versetzen, verpfänden und wieder verkaufen könne und möge.

          Dieses alles nun fest und unverbrüchlich zu halten, verbinden sich beide contrahirende Theile, für sich und ihre Erben bei Verpfändung ihrer Haabe und Güter mit Begebung aller ihnen etwa dagegen zu statten kommenden rechtlichen Einreden und Wohlthaten, insbesondere der Überredung, des Schein-Kontracts, daß es anders verabredet als beschrieben der Verletzung auf über den halben Werth, der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand es sey aus was Ursachen es immer wolle, im
          gleichen der allgemeinen RechtsRegel, daß nur gemeine Verzicht
          nicht

          247

          nicht gelte, wenn nicht eine besondere vorhergegangen. Alles sonder Argelist und Gefährde.

          Zu mehrerer Bestärckung dessen ist dieser Kaufbrief von beiden Theilen eigenhändig unterschrieben und dem Amts Protocoll inseriret worden.

          So geschehen Bordesholm den 22ten Nov. 1790

          Johann Friederich Rehse
          Hans Christian Grave
          in fidem
          F. J. Vaßer

          Vorstehender Kauf-Brief wird hiedurch in allen seinen Puncten und Klauseln von Amts- und Obrigkeitswegen bestätiget.
          Bordesholm den 9ten Dec. 1790

          (LS.) Holck.

          Ergänzung:
          Lt. Heinrich Pöhls (Bothkamp, eine Heimatkunde von 1977) waren 1 Tonne Land = 1/2 ha = 50 a = 5000 qm
          Ergo geht es in diesem Kaufvertrag um 4 ha Land ( 8 Tonnen Land )
          Was aus der Kate geworden ist, wird noch recherchiert. Mein Vorfahr Hans Christian Graf (Grave) ist zwischen November 1793 und Juli 1794 verstorben, er hatte also nicht lange von dieser Kate. Seine Witwe Maria, geb. Brandt wird 1803 (VZ) als "lebt von Ihrer Hände Arbeit" bzw. als sie 1835 stirbt, als Instin beschrieben.
          Zuletzt geändert von cgraaf; 13.05.2011, 08:00. Grund: Ergänzungen
          MvH

          Carsten

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          • cgraaf
            Erfahrener Benutzer
            • 06.12.2009
            • 351

            #35
            Hufe Techelsdorf

            Der Stammvater (1. Generation von 11 folgenden Generationen) ist bislang Detleff Graf (Grave) von dem ich bislang nur 2 Daten kenne:
            1. Er starb 1729 und ließ am 17.10.1706 den am 13.10.1706 geboren Hanß Graf (2. Generation) in Brügge taufen.
            Taufpaten:
            Hanß Schöler aus Kiel
            Hinrich Brand aus Techelsdorf
            Anna Mohr aus der III-Kate, jenseit Mielckendorff

            2. Detleff Graf war von Beruf Hufner und kam lt. Eintrag 1706 aus Schmalstede

            Die Ehefrau von Detleff war Ann Dorthe. Ihr Geburtsname ist unbekannt. Gestorben ist sie im Jahre 1758.

            Den ersten Hinweis auf eine Hufe in Techelsdorf ergibt sich aus dem Schuld- und Pfandprotokoll, welches 1656 beginnt (Besitzer 1656: Claus Brand, davor Claus Sivers)
            1721 kauft Detleff Grave (Graf) die Hufe in Techelsdorf vom Kloster Itzehoe (wichtig: Techelsdorf gehörte zum Kloster Itzehoe, die anderen Orte zum Kloster Preetz)

            Insgesamt hat der Familienforscher bis dato zu dieser Hufe in Techelsdorf vier Urkunden gefunden.
            Eine will ich hier einstellen. Sie stammt vom 5. September 1768. In dieser Urkunde überträgt mein Vorfahr Hans Grave (auch: Hanß Graf - 2. Generation- ) die Hufe an seinen Sohn, der ebenfalls Hans Grave heisst.

            Sie ist deshalb von Interesse, weil hier die Ländereien mit den damaligen Flurbezeichnungen aufgeführt sind. Ich hoffe, daß aufgrund dieser alten Flurbezeichnungen die heutige Lage der Hufe feststellbar ist.
            Leider gibt es, wie bereits erwähnt, keine Chronik von Techelsdorf.
            So will ich auch noch erforschen, wie lange diese Hufe im Besitz meiner Familie war.

            Hier der (übersetzte) Text der besagten Urkunde:

            * LAS Abt. 123 Nr. 5503 Fol. 480vs – 481vs


            480 [vs]

            Kauf-Contract
            zwischen
            Hans Grave in Techelstorf, Verkäufern
            an einem, sodann dessen Sohn Hans
            Grave, Käufern am andern Theil

            Kund und zu wissen sey hiemit jedermän-
            niglich, insonderheit denen, so daran gelegen,
            daß am untengesetzten dato mit Consens und
            Bewilligung der Hochwürdigen Aebtißin dieses
            Adelichen Fräulein-Closters Frauen Ottilia
            Elisabeth von Ahlefeldt zwischen Hans Grave
            Verkäufern an einem, sodann dessen Sohn
            Hans Grave Käufern am andern Theil
            nachfolgender, zu Recht beständiger und
            unwiderruflicher Kauf-Contract ist ge-
            troffen und volzogen worden.

            Es verkaufet, cediret und überlässet neml. der
            Vater Hans Grave für sich und seine Erben seine
            zu Techelstorf unter Clösterl. Jurisdiction be-
            legene Hufe Landes, samt Haus und Gebäu-
            den der lebendigen Haabe, auch Acker- und
            Land- Geräthschaft, und übrigem Zubehör wie
            soches alles bezimmert, bezäumet, befriediget
            begraben, erd- und nagelfest zur Stelle
            vorhanden, Verkäufer und seine Vorweser
            es geruhigst besessen, genutzet und gebrau-
            chet, oder besitzen, nutzen und gebrauchen können
            und mögen, der Obrigkeit und sonsten davon gegeben
            oder zu geben schuldig gewesen, an obgedachten


            [480rs]

            seinen Sohn Hans Grave und deßen Erben
            erb- und eigenthümlich um und für Ein
            Tausend Achthundert Marck behandeltes
            Kaufgeld. Käufer machet sich dabey unter
            Verpfändung dieser Hufe Landes und übri-
            ger Güther verbindlich, dem Vater, als
            Verkäufer, und dessen Ehefrau auf ihre
            beyderseitigen Lebenszeit den völligen
            Abschied, so wie er bey dieser Hufe jederzeit
            gewesen, zu praestiren, und bekommen
            die Alten besonders an Korn- und Wiese Ländereyen
            1., Ein Abschieds-Stück im Egenkamp,
            2., Ein Stück auf dem Boockshoop,
            3., zween Blöcke auf dem Heystberge,
            4., ein Stück auf dem kleinen Kamp
            5., zween Blöcke auf dem Schieren
            6., ein Stück auf dem Haus-Horst
            7., einen Block auf dem Steenbrück
            8., einen Block auf dem Mannsieck
            9., ein Stück auf dem Kirchweg
            10., ein Stück auf dem Wulfsberg
            11., eine kleine Röschkoppel
            12., einen kleinen Wischhoff bey Plambecks Thor
            13., einen Block auf Hans Brandts Wische, sodann
            eine freye Austreibung von Viehe in die Nachbar-
            schaft. Dabey ist Käufer schuldig, in Ansehung des
            Pflügens, Säens, Mistfahrens, und Einfahrung des Heues
            und Korns, nichtweniger der Feurung und Streuung,
            des Backens und sonstiger Fuhren, dasjenige zu
            leisten, was sowohl bey dieser Hufe als sonsten
            im Dorfe jederzeit gebräuchlich gewesen.

            481 [vs]

            Uebrigens tritt Käufer dieser Hufe Landes sofort
            für sein eigen an, und hält alles davon ab, was
            von Zeit des Antritts darauf fallen kann und
            mag, Verkäufer dasiger ist verbunden,
            soche von allem, was bis dahin darauf er-
            sessen zu entledigen, und überhaupt beregte
            Hufe Landes von allen He[ü]rer- und Pfenning-
            Schulden und sonsten von jedermännig-
            lichem An- und Zuspruch quit und frey
            zu gewähren. Urkundlich ist dieser
            Kauf-Contract im duplo ausgefertiget
            und von beyderseits Contrahenten
            eigenhändig unterschrieben worden.
            So geschehen Itzehoe d. 5ten Sept. 1768

            Hans Grave
            Hans Grave

            MvH

            Carsten

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            • cgraaf
              Erfahrener Benutzer
              • 06.12.2009
              • 351

              #36
              Zwei weitere Brüder gefunden...

              Mein Familienforscher hat in Kiel zwei weitere Brüder meines Urgroßvaters gefunden.
              Auch hier die Frage, was aus Ihnen geworden ist: (Die Paten sagen mir überhaupt nichts)

              Rudolf Friedrich Grawe (so die Schreibweise im Kirchenbuch St. Nikolai)
              geboren 07.03.1881 in Kiel
              getauft 29.05.1881 in Kiel, St. Nikolai
              Taufpaten:
              Adele Wier
              Fritz Wohler
              Johann Hinz

              Johannes Christian Graf (so die Schreibweise im Kirchenbuch St. Nikolai
              geboren 17.06.1882 in Kiel
              getauft 13.08.1882 in Kiel, St. Nikolai
              Taufpaten:
              Heinrich Rabe
              Bernhard Leisner
              Hans Svensen

              Vielleicht hat einer eine Idee, wie ich hier weiterforschen könnte.
              Das gilt auch nach wie vor für die beiden anderen Brüder:

              Detlev Christian Graaf 1867 und Claus Jochaim Hinrich Graaf 1868, beide aus Reesdorf.
              Darüberhinaus vermutet der Familienforscher noch weitere Geburten zwischen 1870 und 1880.
              MvH

              Carsten

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              • cgraaf
                Erfahrener Benutzer
                • 06.12.2009
                • 351

                #37
                Armut

                Die Forschungen im LSA Schleswig sind zeitraubend und recht kostenintensiv.
                Meinem Familienforscher ist es dennoch gelungen, insgesamt 4 Dokumente zu finden (LAS Abt. 123 Nr. 2191), die für meine Familienforschung wichtig sind.
                Darüberhinaus geben die Schreiben Einblick in die große Not, die damals bei den Hufnern, Bödnern und Insten herrschte.
                Die Sprache ist voller Demut, "buckeln" bei der Obrigkeit, bis zum erbrechen (sorry).

                Es handelt sich übrigens um Ann Dorthe (Dorothea) Grave, hier in diesem Dokument als "Gravin" benannt.

                Zwei Dokumente will ich aus der Übersetzung hier einstellen.
                Zunächst Dokument 1 vom 19.01.1731:

                * LAS Abt. 123 Nr. 2191 [1. Schreiben, 19.01.1731]




                Hoch und Wohlgebohrner Herr,
                Höchstgebietender Herr Conference Rath
                und Closter Verbitter,


                Eure Excell. werden sich gnäd[igst] errinnern, wie ich verwichenen [Sommer] mit mehrern meine Noth und E[lende] wehmüthigst vorgestellet, daß [wir] nehmlich vor 9 Jahren erst die alhi[er] in Techelßdorff sehr ruinirte Hu[fe] welche mit vielen Schulden beha[ftet] von Gnädigster Hohen Herrschafft [an-] genommen, und ob wir unß zw[ar] alles Ernstes bemühet, solche wi[eder] in einen tüchtigen Stand zu bringen, so hat doch solches in so kurtzer Zeit




                und andern vorgefallenen wiedrigen Zufällen, auch daß der liebe Gott noch vor 1 ½ Jahren meinen Mann durch den zeitl. Tod hinweg genommen, nicht geschehen können, auch ist bey diesen sehr wohlfeilen Zeiten gar wenig vom Gelde bey einer Huffe auff zu bringen, daß ich allso mich biß dato der Schulden nicht erwehren können. Gelanget dahero nochmahlen an Eur. Excell. mein allerunterthänigstes und wehmüthigstes Bitten und Flehen, mein Elende und schlechten Zustand zu behertzigen, und aus gnädigster Mitleyden, wie Eur. Exell. schon im verwichenen Sommer mit 12 Rthlr zu thun gnädigst resolviret, einen Erlaß wiederfahren und genießen zu laßen. Auch weilen ich noch letztens mit 20 rthlr Holtzbrüchen angesetzet, für das wenige Holtz, so ich nothdingende zu Beßerung deß Hauses


                etwa gehauen, gleichfalß einige moderation zu machen gnädigst geruhen mögen. Ich getröste mich gnädigster Erhörung, die ich nächst Empfehlung Göttl. Obhut allstets beharre.


                Eure Excellence


                Meines höchstgebietende[n] Herrn Conference Rath und Closter Verbitt[er]

                Techelsdorf, Unterthänigst gehorsambst
                den 19ten Jan. Dienerin
                Anno 1731 Anna Dorothea Gravin




                Nothdringendes Momoriat und Bitte


                zu Sr. Excellence


                Sr. Königl. Meyt. zu Dennem. Norrw. und Conference und
                Land-Rath, wie auch Gouverneur und Ambtmann zu Suder Dittmarschen und zu Steinburg, Administrator der Graffschafft Rantzau, Ritter p. p. wie auch Verbitter deß Adl. Closter Itzehoe, Herrn Herrn Blome,
                Kiel
                Zuletzt geändert von cgraaf; 18.09.2011, 20:43. Grund: Ergänzung
                MvH

                Carsten

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                • cgraaf
                  Erfahrener Benutzer
                  • 06.12.2009
                  • 351

                  #38
                  Hof brennt ab

                  Hier nun das 2. Dokument aus dem Jahre 1734/1735.
                  Es handelt sich um meinen Vorfahren Hanß Graff, den Sohn der vorerwähnten Ann Dorothea.

                  * LAS Abt. 123 Nr. 2191 – [2. Schreiben, ohne Datumsangabe, ca. 1734/35]






                  Hoch Wolgebohrner Herr geheimte
                  Raht wie auch Mein gnädister Herr
                  Vor Bitter






                  Euer Excell. geruhen und werden unter Tänist in Diefster Demut meine noht vor gestehlet maßen Der Liebe Gott mir heim gesuchet daß mir Mein Wohn Hauß ist ab gebrandt und leider wenig dar auß gerettet habe so daß mir noch zwey fuder Korn alß rocken und habern ist auf gebrandt wie dan auch an rein korn 4 thon rocken und 4 tohn Buchweitzen wie auch 1 tohn habern und eine Kuhe und ein Kalb und [Zahl fehlt, Rand defekt]schaffe und zwey Betten von 6 ferde sehten Zeug und waß sonsten noch Mehr ist so dan Gott und meine nachbahren Mir alle daß zeugen können nun habe ich Man 4 kleine Gilden und iskostet sehr Viel solches Hauß ehe es wieder dahin kompt und ich ein Junger Hauß wirdt der nur Ein Jahr gewohnt hat und der anfang sehr schwer ist alßo nehme ich meine Zuflucht zu Euer Excell. sie werden Gnade Vor mir haben und mir mit etwaß Holtz Helfen daß ich zur Bau gelange und ein Hauß wieder hin kriegen Mögen da mit ich auch nebst meine nacht


                  (2)


                  Bahren mögen im stande kommen ich werde nicht er Müden mit Meinen und meiner Frauen gebett der Liebe Gott wird daß Hohe Adliche Kloster wie auch Euer Excell. wieder gesegnen Ich Troste mir gnädist er Hörrung


                  Hir über
                  (3)


                  Unterthänigst Suchen
                  und Bitten
                  An Euer Excell. Alß
                  gehemte Raht und Vor
                  Bitter deß Kloster
                  itzo
                  absihten
                  Hanß Graff
                  auß dem Dorfe
                  Techelstorf.
                  MvH

                  Carsten

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