Adressbücher Breslau - FN Leuschner und Kaldun

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  • Ilja_CH
    Erfahrener Benutzer
    • 05.11.2016
    • 753

    Adressbücher Breslau - FN Leuschner und Kaldun

    Hallo zusammen

    In Breslau hatte ein verheirateter Mann von 1919 bis 1922 ein Verhältnis mit einer Kellnerin. Es gab ein uneheliches Kind. Darum ist die Ehe des Mannes in die Brüche.

    Von der Frau ist eben nur bekannt, dass sie Kellnerin war. 1931 wird sie so beschrieben: «hatte X ein Verhältnis mit einer Kellnerin, der jetzigen Ehefrau Kaldun, geschiedene Leuschner. Aus diesem Verhältnis ist ein Kind hervorgegangen.».


    Ich gehe davon aus, dass die Frau daher auch verheiratet war und zwar mit einem Herr Leuschner. Und das der natürlich nach dem sie von einem anderen ein Kind bekam, die Scheidung wollte. Daher wird sie als «geschiedene Leuschner» bezeichnet. Aber theoretisch könnte ihre Scheidung auch vorher schon gewesen sein und sie war frei und hatte deshalb mit dem Typ X etwas Spass.

    Auf jeden Fall war sie 1931, als diese Zeilen geschrieben wurden, mit einem Herrn Kaldun verheiratet.


    Gibt es in den Adressbüchern von Breslau auf Ancestry Einträge über eine Kellnerin mit dem Familiennamen Leuschner? Z. B. in den Büchern von 1918 bis 1925.
    Und wie oft taucht der Familienname Kaldun auf? Zum Beispiel 1931, 1932 im Vergleich zu 1922/1923?


    Ich weiss, die Daten sind etwas wage, aber ev. findet man was.

    Danke, wenn jemand dies prüfen könnte. Wäre sehr nett.
  • sonki
    Erfahrener Benutzer
    • 10.05.2018
    • 4700

    #2
    Da braucht man kein Ancestry für: https://wiki.genealogy.net/Breslau#Adressb.C3.BCcher ..also für die 30er Bücher.
    In den 20ern taucht der Name Kaldun überhaupt nicht auf.

    Leuschner dagegen dutzendfach...

    Ansonsten gibt es nur Hinweise auf einen Günther Kaldun, geb. 09.10.1922 Breslau.

    Wann genau wurde das unehl. Kind denn geboren? Name zufällig Erich Helmut?
    Zuletzt geändert von sonki; 26.11.2023, 21:19.
    Слава Україні

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    • RLP-Peter
      Erfahrener Benutzer
      • 09.01.2023
      • 660

      #3
      Aus den Adreßbüchern und dem BA:

      Richard Kaldun, 1926, 1927, 1931: Polizeiwachtmeister (der Ruhe), Breslau, Goethestr. 60
      Richard Kaldun, 1936: Angestl., Breslau, Goethestr. 60
      Richard Kaldun, 1940: Verw. Angstel., Breslau, Alsenstr. 30, 1949: Erfurt, Webergasse 42 bei Koch
      Juliane Kaldun, ~1940 Breslau, Alsenstr. 30, 1949: Radebeul, Ottostr. 6 oder 9

      Fritz Kaldun, Gewerbeorberlehrer in Breslau, 1940: Augustastr. 123
      Günther Kaldun, * 9.10.1922 Breslau, SS/SA-Mitglied
      Zuletzt geändert von RLP-Peter; 27.11.2023, 19:39.

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      • Ilja_CH
        Erfahrener Benutzer
        • 05.11.2016
        • 753

        #4
        Hallo ihr beiden und zuerst Mal vielen Dank für eure Bemühungen!

        Ja, einige Adressbücher von Breslau gibt es auch gratis im Internet. Aber wenn ich nicht irre, eben nicht alle Jahrgänge. Zudem denke ich, das man bei Ancestry einfacher und schneller anhand eines Namens mehrere Bücher durchsuchen klassen kann, als einzelne manuell durchschauen zu müssen. Ich habe in der Tat den Beitrag in einer Hast erstellt und mich vorher nicht um einzelne Bücher bemüht. Das werde ich nachholen.


        Leider sind die Informationen sehr dürftig. Ich gehe davon aus, dass das uneheliche Kind zwischen 1919 und 1922 geboren wurde. Vermutlich 1922, da 1922/1923 die Frau des verheirateten Mannes (der fremdging) sich von ihm scheiden liess.


        Wie die Kellnerin mit Vornamen hiess, ihr Geburtsname, sind ebenfalls nicht bekannt.

        Es gibt zwar in Breslau vor Ort Akten über uneheliche Kinder, ev. würde man dort etwas finden. Aber das kann man nicht aus der Distanz erledigen.

        Und ich weiss auch nicht, wie das rechtlich lief mit dem Namen des Kindes. Nehmen wir an, die Kellnerin war auch verheiratet und hat ihren Mann betrogen. Welchen Namen bekam das uneheliche Kind? Vermutlich ihren Geburtsnamen? Sicher nicht den Namen von ihrem Mann?

        Ich denke, dass die Kellnerin den Kaldun eben erst nach der ganzen Affäre geheiratet hat. Kann aber auch sein, das er das Kind von ihr adoptierte oder dem seinen Namen gab. Schwierig.

        Ich werde am Mittwoch versuchen in den graits verfügbaren Adressbüchern unter Leuschner zu prüfen, ob ich eine Frau finde, die von Beruf Kellnerin ist. Vielleicht nach 1922/1923 taucht sie auf, bevor sie den Kaldun geheiratet hat.

        Erich Helmut sagt mir nichts. Ist auf jeden Fall nicht ähnlich mit dem Namen des Erzeugers.

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        • sonki
          Erfahrener Benutzer
          • 10.05.2018
          • 4700

          #5
          Eine andere Möglichkeit, auch wenn die Chancen sehr niedrig sind. Alle unehelichen Leuschner Taufen der evg. Kirchen (nur diese sind online, kath. nicht) durchsuchen - immer vorausgesetzt die Frau war a) evg. und b) überhaupt noch in der Kirche.

          Beispiele:
          Paul Leuschner
          * 01.02.1923 evg, St. Elisabeth
          Mutter: Emma Leuschner, Hausangestellte

          Walter Karl Emil Leuschner
          * 30.01.1922 evg, 11T-Jungfrauen
          Mutter: Frieda Leuschner
          Kind wurde im November 1922 von Wirtschafts-Assistent Bertrold Kanasch(?, kanns nicht entziffern) (nicht Kaldun) anerkannt, seiner jetzigen Ehefrau.

          ect. pp.

          P.S. Eine Kaldun Heirat 1922-1932 habe ich in den vorhandenen Namensregister jedenfalls nicht gefunden. (ohne Gewähr)
          Zuletzt geändert von sonki; 27.11.2023, 21:53.
          Слава Україні

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          • RLP-Peter
            Erfahrener Benutzer
            • 09.01.2023
            • 660

            #6
            Ist die Ehe noch nicht geschieden, erhält das Kind den Namen der Ehefrau und der ist ja noch gleich dem des Ehemanns. Beispiel:
            Ehefrau hieß Müller verhelichte Leuschner, Kind hieß also Leuschner.

            Ist die Ehe seit mehr als 302 Tage vor der Geburt aufgelöst, so ist die Mutter zwar mit dem jetzigen Namen plus dem Mädchennamen zu nennen, der vorherige Ehemann wird aber nicht mehr erwähnt. Hat sie nach der Auflösung der Ehe ihren Mädchennamen wieder angenommen, wird der frühere Name der Mutter nicht mehr erwähnt, aber der Zusatz rechtskräftig geschieden seit ... eingefügt. In jedem Fall erhält das Kind den Mädchennamen der Mutter. Beispiel wie oben:
            Das Kind erhält den Namen Müller.

            Man kann hier eigentlich nirgends ansetzen. Ancestry zeigt Dir 123 Kellnerinnen in Breslau von 1920-1930 an. Eine, Berta Schmidt, wohnte 1928 in der Goethestr. 58, dieser Richard Kaldun läßt sich ja in der Goethestr. 60 seit min. 1926 nachweisen. Und eine Bertha Schmidt hatte 1898 in Breslau-Gräbschen einen Wilhelm Leuschner geheiratet. Diese Bertha wäre dann aber 1920 fast 60 Jahre alt gewesen ...

            Du müßtest vom Landgericht Breslau das Scheidungsurteil Deines Vorfahren aus 1922/23 finden. Da könnte die Kellnerin drin namentlich erwähnt sein - als Scheidungsgrund.

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            • sonki
              Erfahrener Benutzer
              • 10.05.2018
              • 4700

              #7
              Eine andere Möglichkeit - du nennst die Vornamen des Kindes und man sucht die KBs ab, ob ca. 1919-1922 irgendwo jemand mit diesen Name unehelich getauft wurde. Und mit viel Glück gibt es im KB Randvermerke...aber naja...alles wirklich nur Strohhalme, zumal ja wie gesagt überhaupt nicht klar ist ob die Mutter evg. oder in der Kirche war.
              Слава Україні

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              • Ilja_CH
                Erfahrener Benutzer
                • 05.11.2016
                • 753

                #8
                Lieber sonki, liber Peter
                Vielen Dank für eure Bemühungen und Informationen!

                Ob die Frau evangelisch oder katholisch war, weiss ich nicht. Ob das Kind ein Mädchen oder eine Junge war, weiss ich nicht. Wie das Kind heisst, weiss ich nicht. Das hätte ich sonst ganz am Anfang schon erwähnt, weil es eine elementare Information gewesen wäre.

                Ich denke, dass ich irgendwann mal ein halbes Jahr oder so nach Breslau ziehen muss, um dort viele potenzielle Akten durchzusehen. Ausserdem ist das auch eine sehr schöne Stadt. Scheidungsurteil wäre gut, wenn dies überhaupt noch existiert.

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                • sonki
                  Erfahrener Benutzer
                  • 10.05.2018
                  • 4700

                  #9
                  Ah, ich dachte es gibt vielleicht noch hier und da ein paar Namen oder anderen Infos. So wird es natürlich wirklich extrem schwer - wie RLP-Peter schrieb, gibt keinen Punkt wo man wirklich gut ansetzen kann, bei soviel unbekannten Variablen. Schade, aber vielleicht hast du ja irgendwann noch Glück und kommst an Scheidungsakten ran, sofern da was existiert. Oder man findet irgendeine Heirat Kaldun mit Frau X in Breslau, bei der man ansetzen könnte.
                  Слава Україні

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                  • RLP-Peter
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.01.2023
                    • 660

                    #10
                    Zitat von sonki Beitrag anzeigen
                    ... aber vielleicht hast du ja irgendwann noch Glück und kommst an Scheidungsakten ran, sofern da was existiert.
                    Ein Beispiel vom Landgericht Schweidnitz, zeitlich in etwa passend. Da gibt es recht viele von.

                    Müßte man eben anfragen, ob so etwas vom LG Breslau erhalten blieb.

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                    • Weltenwanderer
                      Moderator
                      • 10.05.2016
                      • 4364

                      #11
                      Hallo,

                      der Bestand 82/258/0 enthält heute die Akten des Landgerichts Breslau. Leider wurde der Bestandmit 3 laufenden Metern laut der Beschreibung wohl noch nicht vollständig inventarisiert, weshalb eine Suche vermutlich nicht möglich sein wird.


                      LG,
                      Michael
                      Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
                      Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
                      Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
                      Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
                      Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

                      Mein Stammbaum bei GEDBAS

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                      • Ilja_CH
                        Erfahrener Benutzer
                        • 05.11.2016
                        • 753

                        #12
                        Danke für eure Antworten.

                        Ich kann mich erinnern, mal gelesen zu haben, dass vom Landgericht Breslau nicht viel Material überliefert sein soll.
                        Der Link oben betrifft zudem nur den Zeitraum von 1925 bis 1934. Daher wäre hier, selbst wenn alles da ist und indexiert, gar nichts über die Scheidung von 1922/23 zu finden.

                        Wenn ich im Buch «Staatsarchiv Breslau - Wegweiser Bestände bis 1945» nach «Landgericht» suche, erhält das fast 800 Seiten dicke Buch nur 8x das gesuchte Wort. Auf Seite 240 steht denn auch zum «Landgericht Breslau», dass dies 28 Archiveinheiten sind, nur 0.5 Laufmeter Material und das der Bestand lückenhaft überliefert sei. Inhalt seien Zivilprozesssachen von 1925 bis 1934. Sowie ein Übergabe- und Empfängerverzeichnis vor 1945.
                        Hört sich nicht vielversprechend an.
                        Dies ist vermutlich identisch mit dem von Michael verlinkten Bestand. Ich denke, bei nur 28 Archiveinheiten könnte eine Suche sogar ohne Index machbar sein, aber der Zeitraum passt nicht.
                        Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit deutschen Stichwörtern heute auf der Seite der polnischen Archive deutlich mehr interessante Treffer landet, als das oben erwähnte Buch zu nutzen.


                        Ich habe trotzdem das Archiv in Breslau angefragt mit dem exakten Scheidungsdatum und den Informationen über das Gericht. Ev. finden sie etwas unabhängig von diesem Bestand. Und es gibt auch diverse Signaturen über uneheliche Kinder:






                        Und ich habe trotzdem heute damit angefangen, die Breslauer Bücher durchzugehen und mir gewisse Bereiche unter «Leuschner» zu kopieren, um die einzelnen Jahre miteinander vergleichen zu können. 1918 konnte ich durchschauen, 1919, 1920, 1921 sind anscheinend nur auf Ancestry verfügbar, 1922 anscheinend nur in Breslau in realer Form, 1923 konnte ich wieder online finden, 1924 scheint wieder nur in Breslau vor Ort einsehbar zu sein und 1925 wieder nur auf Ancestry. Nächste Woche mache ich mit 1926 weiter, das ist nämlich wieder frei zugänglich.

                        Zu viel Zeit möchte ich aber mit dieser Sache nicht verbringen, da die Erfolgschancen gering sind.

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                        • RLP-Peter
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.01.2023
                          • 660

                          #13
                          Zitat von Ilja_CH Beitrag anzeigen
                          ... dass vom Landgericht Breslau nicht viel Material überliefert sein soll.
                          Dann wird das wohl nichts mit dem Scheidungsurteil.

                          Zitat von Ilja_CH Beitrag anzeigen
                          Zu viel Zeit möchte ich aber mit dieser Sache nicht verbringen, da die Erfolgschancen gering sind.
                          Kann ich verstehen.

                          Vl. noch eins:
                          Eingangs schreibst Du, daß sie 1931 sicher mit dem Kaldun verheiratet war. Das Adressbuch von 1931 kennt nur diesen Richard, der 1949 in Erfurt lebte. Wenn man über eine Meldekartei oder den Namensindex der Erfurter Sterbeurkunden seinen Tod nachweisen könnte und dieser in die Zeit fällt, wo man eben in die Sterberukunde noch die Heirat mit Datum, Ort und Urkundennummer eintrug, hätte man einen neuen Ansatz, nämlich nach der Heiratsurkunde zu suchen - vermutlich ja wohl in Breslau.

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