Fragen zu Margarete von Thülen oo Jürgen Koch (oo 1540-1570, auch zur Genealogie v. Pappenheim

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  • Genialoge
    Erfahrener Benutzer
    • 29.10.2020
    • 213

    #16
    Hallo Alter Mannsfelder,

    Natürlich nehme ich den Eintrag von 1373 sehr ernst, denn er existiert ja zweifellos. Ich glaube nur nicht, dass dieser eine Eintrag zwangsläufig oder verbindlich bedeuten MUSS, dass Herbold und Mechtild definitiv nur die in diesem Eintrag genannten 5 Kinder hatten. Und dass zwingend ALLE Erben beteiligt sein mussten, ist m.E. eher eine Vermutung.

    Inzwischen habe ich alle Deine zahlreichen und sehr wertvollen Links durchgarbeitet. Dabei ist mir aufgefallen, dass Herbold und (nur) sein Sohn Burchard sehr oft beteiligt waren.

    Aus diesen Einträgen kann man ja auch nicht schlüssig folgern, dass Burchard der einzige Sohn und schon gar nicht das einzige Kind war, weil immer alle Erben zu beteiligen waren. Offensichtlich waren also stets nur "Mitbetroffene" an den Beurkundungen beteiligt und nicht immer zwangsläufig alle Familienmitglieder und mögliche Erben. Ich halte diese "Logik" zumindest nicht für vollkommen falsch.

    Nach Tafel 260 der Warburger Stammtafeln hat Johann III Schultete, 1368-88 Knappe, gest. vor 1409, eine Catharina von Papenheim geheiratet, die 1388 urk. erwähnt ist und 1409 als Witwe bezeichnet wurde. Weiterhin wird auf einen Erbvertrag von Papenheim verwiesen. In Tafel 203 der Warburger Stammtafeln ist Catharina als Tochter von Herbold und Mechtild genannt, wurde 1373 urk. und 1409 als Witwe erwähnt. Heirat den Johann wie in Tafel 203. Dort steht auch, dass ihre Erben von Papenheim waren.

    Gleich muss ich leider ins Sauerland zu einer Beerdigung. Aber heute Abend nach Rückkehr werde ich weiter nach den Einträgen suchen. Natürlich ist die entscheidende Frage nicht schlüssig bestätigt: Ist Catharina wirklich Tochter von Herbold und Mechtild?

    Vielleicht findet man ja Antworten, wenn man die nachfolgenden Einträge findet:
    - Catharina wurde 1373 und 1388 urk. erwähnt und 1409 als Witwe (vermutlich im Erbvertrag) ebenfalls
    - Johann III wurde wohl 1368 bis/und 1388 als Knappe erwähnt
    - Erbeintrag Catharina an von Papenheim wohl 1409
    - Schultete von Warburg ...

    Liebe Grüße
    Lothar
    Mich interessieren derzeit primär Nachweise (Links) zu den von Papenheim zwischen 1330 und 1450, insbesondere zu Catharina von Papenheim oo Johann III von Schultete

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    • Alter Mansfelder
      Super-Moderator
      • 21.12.2013
      • 4653

      #17
      Hallo Lothar,

      ich kann all diese Fragen nicht mit (Quellen- und/oder Literatur-) Hinweisen vertiefen, da ich in der Gegend nicht beheimatet bin.

      Mein Rat: Arbeite Dich vom letzten, aus den Quellen (KB, Urkunden, Akten ...) selbst erforschten und daher abgesicherten Vorfahren Generation für Generation und Beleg für Beleg (möglichst Originale und Volltexte oder wenigstens Regesten) langsam rückwärts vor und berücksichtige, falls Du dort ankommst, auch alle Nachweise zu den Personen, die Geschwister der Ahnen sein sollen. An dem Watzdorf- und dem Hanstein-Beispiel sieht man schön, wie Abstammungen unrichtig zusammengebastelt worden sind. Da kann man nur hoffen, dass es ähnliche Nachweisprobleme nicht schon im 17., 16. und 15. Jh. gibt.

      Ob alle Kinder erwähnt werden (müssen), hängt von den Umständen des Einzelfalles ab: Im Zusammenhang mit Lehnsangelegenheiten zum Beispiel haben die Töchter nichts zu suchen, da dies in der Regel eine reine Angelegenheit der Agnaten gewesen ist. Bei Eigengütern oder Zinsgütern sieht das schon anders aus, hier waren auch die Damen erbberechtigt (sofern nicht verstorben, unter Erbverzicht verheiratet oder später geboren). An der Gerade wiederum besaßen die Söhne keinen Anteil, da sie den Töchtern oder ggf. weiteren weiblichen Verwandten allein zukam usw. Am besten bestellst Du m. E. erst einmal, wie schon angeraten, das Original der Urkunde von 1373 beim Staatsarchiv Münster. Das können wir uns dann, wenn Du möchtest, hier oder in der Lesehilfe anschauen und sehen, was darin genau steht. Mich wundert ja immer, dass so oft die Jahreszahl 1373 genannt wird - das kann sich doch eigentlich bloß auf diese Urkunde beziehen - hm (vielleicht hat da einmal jemand Kunne, Maria oder Catharina "gelesen", obwohl dort Leneke, Ermgard und Mechthild stehen?!).

      Es grüßt der Alte Mansfelder

      PS:
      - Falls nicht schon bekannt, empfehle ich Dir noch folgendes Buch: Inventare der nichtstaatlichen Archive des Kreises Warburg, bearb. von Adolf Gottlob (= Inventare der nichtstaatlichen Archive der Provinz Westfalen, Bd. IV: Regierungsbezirk Minden, Heft 1), Münster 1929 (DNB-Datensatz, in der Unibibliothek Bonn vorhanden; darin steht auch der Hinweis auf die Fundstelle für die Angabe, dass Knappe Herbold v. Papenheims Ehefrau Mechthild wirklich eine Schwester des edlen Borchard von Schonenberg gewesen ist - das Original hierzu habe ich nicht gesehen).
      - Eine Urkunde von 1388 zum Knappen Johann Schulteten fand ich hier. Ansonsten sind Dokumente zu dieser Familie recht schwierig zu ergoogeln. Das kann an den vielen möglichen Schreibvarianten liegen oder daran, dass vielleicht nichts online ist (?). Eigentlich müsste sich mehr aus dem von Dir erwähnten Quellen-/Literatur-Band zu den Warburger Stammtafeln ergeben. Was meinst Du eigentlich damit konkret? Die wenigen Seiten Quellen und Literatur am Ende von Band 1 der Stammtafeln? Die Warburger Stammtafeln (Text- und Tafelband) kann man übrigens, wie ich erst jetzt gesehen habe, über das Internet-Portal "Westfälische Geschichte" frei herunterladen, und zwar hier unter 1985/1986 Bd. 43-44. Ich habe im Tafelband auf Anhieb weitere Fehler und Unstimmigkeiten gefunden, die auch meine eigenen Forschungen zur Familie v. d. Lippe betreffen.
      - Ganz allgemein: Für die Vor-KB-Zeit und das Spätmittelalter insbesondere lohnt es sich immer, ALLE Urkunden, in denen die relevanten Personen vorkommen, im Original zu besorgen, denn man kann nie wissen, ob Literatur und/oder Regesten den Inhalt der Dokumente vollständig und/oder richtig wiedergeben!
      Zuletzt ge?ndert von Alter Mansfelder; 21.07.2022, 10:04. Grund: Text verändert, PS hinzugefügt, ergänzt u. Links gesetzt.
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      • Genialoge
        Erfahrener Benutzer
        • 29.10.2020
        • 213

        #18
        Hallo Alter Mannsfelder,

        habe heute die Urkunde B605u Stift Heerse Neuenheerse Urkunde Nr 72 vom 21. März 1373 (von Papenheim) per eMail bekommen. Auf den ersten Blick scheint es da nichts Neues zu geben, aber ich kann keider nur Wortfetzen sicher übersetzen. Eine vollständig korrekte Übersetzung wäre schon cool. Ggf. wohl ne Lesehilfe anfragen?

        Insgesamt habe ich inzwischen viele Bücher mit Tausenden Seiten und allen möglichen Urkunden heruntergeladen und gezielt zu Papenheim durchforstet. Bislang habe ich die entscheidenden Hinweise nicht gefunden. Wichtig wäre eigentlich der erwähnte Erbvertrag von wohl 1409. Leider finde ich auch keine hilfreichen Hinweise zu Schultete, lediglich etwas zu Conrad de Sculthete, Gerhard Schulteten oder zu den beiden Söhnen von Johann (Herbold und Cord de Schulten).

        Liebe Grüße
        Lothar
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        Mich interessieren derzeit primär Nachweise (Links) zu den von Papenheim zwischen 1330 und 1450, insbesondere zu Catharina von Papenheim oo Johann III von Schultete

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        • Alter Mansfelder
          Super-Moderator
          • 21.12.2013
          • 4653

          #19
          Hallo Lothar,

          ich bin erst heute abend dazu gekommen, mir die Urkunde anzuschauen. Da war das Landesarchiv aber wirklich flott! Den übertragenen Volltext findest Du in dem Thema in der Lesehilfe. Wie schon vermutet, war der Hof ein Eigengut, an dem alle Kinder erbberechtigt waren und demgemäß beim Verkauf mitzuwirken hatten (Ausnahmen: geistlich, tot, Töchter mit Erbverzicht verheiratet oder noch gar nicht geboren).

          Ich weiß, dass eine solche Suche sehr schwierig ist. Wenigstens nennen die Warburger Stammtafeln in Band 1 überhaupt Quellen und Literatur. Im Zweifel bleibt nichts anderes übrig, als sich alle genannte Literatur zu bestellen und die aufgeführten (Urkunden-) Bestände vor Ort im Staatsarchiv zunächst mit Hilfe der Findbücher anzuschauen (Suchmaschine vielleicht noch nicht vollständig ...). Wie gesagt: Ich kann nur dringend davon abraten, aus der Vergangenheit in Richtung Gegenwart zu suchen, statt dessen immer rückwärts vom letzten sicheren Punkt aus vorgehen.

          Hat denn F. J. L. Heidenreich kein Manuskript, Vorarbeiten oder Nachlass hinterlassen, wovon man bei der Suche ausgehen könnte? -- Dasselbe Dilemma hat der wirklich interessierte Forscher übrigens bei den Europäischen Stammtafeln: nur Sammelnachweise am Bandanfang - und da soll man dann das finden, worauf es ankommt ...

          Es grüßt der Alte Mansfelder
          Zuletzt ge?ndert von Alter Mansfelder; 27.07.2022, 07:31. Grund: Nächtliche Tippfehler.
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          • Genialoge
            Erfahrener Benutzer
            • 29.10.2020
            • 213

            #20
            Hallo Alter Mannsfelder,

            auch hier noch ganz lieben Dank für Deine Übersetzung der Urkunde. Ich komme damit klar, aber vielleicht wäre doch eine Übersetzung ins Hochdeutsche hilfreich, weil es ja sehr viele Forscher gibt, die nach Papenheim suchen, und die Urkunde sicherlich viele Ansichten bekommen könnte?

            Ich bin intensiv dabei, die Linie "rückwärts" komplett mit zuverlässigen Quellen zu dokumentieren. Im Landesarchiv NRW habe ich auch inzwischen Nachweise zu folgenden Schultetes gefunden: Conrad, Johann, Herbold, Mette und Cord.
            - Conrad ist der Vater von Johann
            - Johann ist der Mann der nicht nachgewiesenen Catharina von Papenheim
            - Herbold, Mette und Cord sind die Kinder von Johann.

            So ist die Familie um Catharina herum im Grunde urkundlich dokumentiert. Sie ist aber in keiner der Urkunden, die ich bislang gefunden habe, namentlich genannt, und es fehlt auch noch der Nachweis, dass sie tatsächlich die Tochter von Herbold und Mechtild ist. In allen Seiten der Warburger Stammtafeln (Papenheim, Schultete, Hiddessen) werden Johann und Catharina als Ehegatten geführt und werden Herbold und Mechtild als Eltern von Catharina angegeben.

            Ich gebe nicht auf und werde demnächst vielleicht mal ein neues Thema zu den Papenheimern aufmachen, weil ich schon mehrere Widersprüche zu den Warburger Stammtafeln und zum Stammbuch der althess. Ritterschaft zu den Papenheimern gefunden habe.

            Liebe Grüße
            Lothar
            Mich interessieren derzeit primär Nachweise (Links) zu den von Papenheim zwischen 1330 und 1450, insbesondere zu Catharina von Papenheim oo Johann III von Schultete

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            • Alter Mansfelder
              Super-Moderator
              • 21.12.2013
              • 4653

              #21
              Hallo Lothar,

              ich habe Dir noch eine "Übersetzung" angefertigt - siehe das oben verlinkte Lesehilfe-Thema.

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              • Genialoge
                Erfahrener Benutzer
                • 29.10.2020
                • 213

                #22
                Hallo Alter Mannsfelder,

                Super und vielen Dank. Die Urkunde ist sicherlich ein Warnschuss an die vielen Forscher, die übereinstimmend ihre vermutlich fraglichen Daten in den zahlreichen Portalen veröffentlicht haben.

                Der freundliche Herr beim Landesarchiv hatte angeboten, mir auf Wunsch auch Bilder der Siegel zu der Urkunde Nr. 72 zuzusenden. Darum habe ich heute gebeten, denn inzwischen bin ich nur noch skeptisch und stelle bereits auch in Frage, dass es sich bei der Ehefrau Mechtild tatsächlich um DIE Mechtild Edle von Schönenberg (Tochter von Conrad und Helene von Schwalenberg) handelt. Dein Hinweis wirft in der Tat weitere Fragen auf. Ihr Siegel wird zumindest diese Frage beantworten, hoffe ich, und die Formulierung in der Urkunde "...und alle unsere rechten Erben" lässt mich auch weiter hoffen.

                Zum Thema Schultete ... habe ich mal ein eigenes Thema aufgemacht.

                Ich habe übrigens zwei sehr interessante Links gefunden, wo man viele Bücher herunterladen kann:



                Liebe Grüße
                Lothar
                Zuletzt ge?ndert von Genialoge; 02.08.2022, 17:58.
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                • Alter Mansfelder
                  Super-Moderator
                  • 21.12.2013
                  • 4653

                  #23
                  Hallo Lothar,

                  schön wäre es mit dem Warnschuss, aber leider schreiben sich solche Fehler unbemerkt immer weiter und weiter praktisch unauslöschlich fort ...

                  Die Mechthild ist schon die richtige. Ich kenne dazu, wie oben bereits angedeutet, dieses Regest. Vom Bruder Borchard von Schonenberg aus sind die weiteren Original-Fundstellen in dem vorbildlichen Aufsatz von Arnold Berg, Die Edlen von Schonenberg, angegeben. Weiter bin ich selbst nicht gekommen, da sich "meine" Maria v. Pappenheim als Fehlkonstruktion entpuppt hatte.

                  Es grüßt der Alte Mansfelder
                  Gesucht:
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