Heiraten Kirchnüchel 1665 - 1704; Pastor?

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  • trabajador
    Erfahrener Benutzer
    • 25.12.2014
    • 441

    Heiraten Kirchnüchel 1665 - 1704; Pastor?

    Hallo,
    ich lese gerade in Franz Schubert, Trauregister S.H., Band 4.
    Im Kirchenbuch Kirchnüchel finden sich Angaben, wie "eigene Leute", "Gläser-Leute" und sogar "Hurenvolk" oder auch "Hurenpack".
    Es sieht für mich so aus, als wenn der Pastor dort zwischen Zugereisten "Gläser-Leute" und Einheimischen unterschieden hat. Weiß jemand etwas darüber? Und warum haben in Kirchnüchel 1665-1704 so viele "Gläser-Leute" geheiratet?
    Oberschlesien, Neustadt: Wistuba, Henschel, Peschel, George
    Niederschlesien, Militsch: Titzmann, Bänisch, Matzke
    Schleswig-Holstein, Plön/Segeberg:
    Wisser, Sindt, Colmorgen, Rönnau, Nüser, Thedran
    Schleswig-Holstein, Ostholstein: Vorhaben, Wöbs, Bumann
    Mecklenburg: Weber
    Mittelpolen, Masowien: Biernacka/Berneck/Bernadse, Dawid, Lücke, Telke, Kelm, Klingbeil, Müske, Stein, Klaus, Ortlieb, Beyer, Bonkowski
    Posen, Großpolen: Dobslaw, Guderian, Egiert, Oheim, Wolter, Butz
  • trabajador
    Erfahrener Benutzer
    • 25.12.2014
    • 441

    #2
    Ich habe etwas gefunden (Walter Hase,Abriss der Wald - u. Forstgeschichte S.-H.):
    "Namentlich im 16. und 17. Jahrhundert hatten sich zahlreiche Glasmacher in
    Schleswig-Wolstein niedergelassen. Soweit nicht Torf vewendet wurde, war der
    Holzverbrauch außerordentlich hoch, so daß manche Glashütten aufgeben rnuBten.
    1470 wird eine Glashütte in Sprenge ewähnt. Anfangs wurden die GlashüBen
    durch Privilegien begünstigt. Als sich aber ein zu großer Holzverbrauch herausstellte, wurde deren Errichtung verboten, z.B. durch eine fürstliche Verordnung von
    1695. Manche GlashüMen bedienten sich des Torfes, wie einige Glashütten bei
    Friedrichsfeld/Hohn nach 1824. "

    oder auch hier:



    Vielleicht hat es damit zu tun
    Zuletzt geändert von trabajador; 06.08.2020, 15:07.
    Oberschlesien, Neustadt: Wistuba, Henschel, Peschel, George
    Niederschlesien, Militsch: Titzmann, Bänisch, Matzke
    Schleswig-Holstein, Plön/Segeberg:
    Wisser, Sindt, Colmorgen, Rönnau, Nüser, Thedran
    Schleswig-Holstein, Ostholstein: Vorhaben, Wöbs, Bumann
    Mecklenburg: Weber
    Mittelpolen, Masowien: Biernacka/Berneck/Bernadse, Dawid, Lücke, Telke, Kelm, Klingbeil, Müske, Stein, Klaus, Ortlieb, Beyer, Bonkowski
    Posen, Großpolen: Dobslaw, Guderian, Egiert, Oheim, Wolter, Butz

    Kommentar

    • holsteinforscher
      Erfahrener Benutzer
      • 05.04.2013
      • 2491

      #3
      Moinsen trabajador,
      es ist gar nicht mal so selten, das die Pastoren solche Unterschiede machten, teilweise ergaben diese sich aber auch von ganz allein. So war es z.B. unter den Handwerkern, Kaufleuten usw. üblich, dass die Söhne das Handwerk ihres Vaters ergriffen, auch Eheschließungen fanden i.d.R. innerhalb einer Zunft statt, natürlich gab es auch ausnahmen, keine Frage, aber eher selten. Berücksichtigt man jetzt noch die Gesellen, Hilfsarbeiter usw., ergeben sich recht schnell zahlreiche KB-Einträge.
      Man darf nicht vergessen, dass es zu dieser Zeit kein Meldewesen gab, viele Handwerker wurden ja aus dem damaligen Ausland, wie z.B. Hessen angeworben. Die Landesherrlichkeit war natürlich sehr daran interessiert , wer sich so im Lande tummelt. Auch wenn man versuchte, möglichst bedarfgerecht anzuwerben, kam auch *liederliches Gesindel und Hurenvolk* usw. ins Land, die hier ihr Glück suchten…, hier muss man allerdings die damalige Wortwahl ein wenig umdeuten.
      Besonders auf den adeligen Gütern im Großraum Ostholstein bemühte man sich darum, feines Gewerbe anzusiedeln Gold- und Silberschmiede, Porzellanmanufakturen, Tapetenmacher, Maler, als auch Glasmacher. Besonderes Interesse daran hatten u.a. die Grafen von Brockdorff.
      Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
      Roland...


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