FN Dillbaum/Dullbaum u.ä.

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • hionoxy
    Erfahrener Benutzer
    • 31.03.2021
    • 619

    #91
    Reutlinger Schulmeister Johannes Dulpaum stammte aus Augsburg und schrieb sich unter anderem auch Tilianus.

    Das würde nahe legen, dass Tüllbaum/Dilbaum/Thillbaum quasi "Lindner" bedeutet.

    Frage ist nur, ob das eine Interpretation von Johannes Dulpaum war (der ja wohl als Schulmeister vermutlich der lateinischen Sprache mächtig war) oder ob das wirklich die Bedeutung ist.

    Wie seht ihr das?

    Quelle:
    Angehängte Dateien
    • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
    • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
    • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
    • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
    • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
    • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
    • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

    Kommentar

    • sternap
      Erfahrener Benutzer
      • 25.04.2011
      • 4072

      #92
      das ist eine absolut plausible erklärung, zumal auch lindenholz sich hervorratend zum schnitzen eignet, vorstellbar von strategisch wichtigen geschnitzten balken am webstuhl genauso, wie bei zaunpfählen oder bei einem tor.


      super fund.
      ich wohne unter einer linde, im gegensatz zu allen andern bäumen riecht man sie weitum, während sie unscheinbar blüht.
      Zuletzt geändert von sternap; 31.01.2023, 20:59.
      freundliche grüße
      sternap
      ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
      wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




      Kommentar

      • hionoxy
        Erfahrener Benutzer
        • 31.03.2021
        • 619

        #93
        Hier noch eine Arbeit, die sich auch unsicher ist, ob's eine Übersetzung oder volksetymologisch ist. Tilia = Linde

        Lindenbaum = Tilienbaum = Dilbaum/Tüllbaum


        Quelle: https://www.digishelf.de/objekt/bsz4...8_1954_001/58/
        Angehängte Dateien
        • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
        • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
        • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
        • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
        • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
        • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
        • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

        Kommentar

        • hionoxy
          Erfahrener Benutzer
          • 31.03.2021
          • 619

          #94
          Zitat von sternap Beitrag anzeigen
          super fund.

          Die Frage ist halt, ob man damals schon lateinische Begriffe für einen gewöhnlichen Baum wie die Linde verwandt. Glaube ich eigentlich weniger daran.
          • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
          • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
          • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
          • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
          • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
          • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
          • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

          Kommentar

          • sternap
            Erfahrener Benutzer
            • 25.04.2011
            • 4072

            #95
            Zitat von hionoxy Beitrag anzeigen
            Hier noch eine Arbeit, die sich auch unsicher ist, ob's eine Übersetzung oder volksetymologisch ist. Tilia = Linde

            Lindenbaum = Tilienbaum = Dilbaum/Tüllbaum


            Quelle: https://www.digishelf.de/objekt/bsz4...8_1954_001/58/

            das kann uns wurscht sein, ob das vorher linde hieß oder von tilianern als der linde gleich empfunden wurde.
            für dich geht es ohnehin nur um die wahrscheinliche entstehung des namens in dem umfeld. hier wohl unter linden. da es weinbaugebiet ist und die tilia sonne liebt....
            freundliche grüße
            sternap
            ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
            wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




            Kommentar

            • sternap
              Erfahrener Benutzer
              • 25.04.2011
              • 4072

              #96
              Zitat von hionoxy Beitrag anzeigen
              Die Frage ist halt, ob man damals schon lateinische Begriffe für einen gewöhnlichen Baum wie die Linde verwandt. Glaube ich eigentlich weniger daran.

              man hat bei meiner familie zu der zeit alles lateinisiert. rücksichtslos, bis zur verblödelung.
              freundliche grüße
              sternap
              ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
              wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




              Kommentar

              • hionoxy
                Erfahrener Benutzer
                • 31.03.2021
                • 619

                #97
                Das stimmt.

                Ich denke mal, der liebe Herr Magister wusste selber nicht mehr, was ein Tüllbaum ist. Außer wir finden einen Nachweis, dass man im oberdeutschen Sprachraum schon "Tilienbaum" oder ähnliches zu einer Linde gesagt hätte (Aber wohl eher nicht, oder?).

                Wir haben Palisade u. A. geschlussfolgert. Ich denke das ist sinnvoller.

                Vlt hätte Herr Johannes Tilianus sich lieber Johannes Vallus (Oh Gott) nennen sollen.
                • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
                • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
                • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
                • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
                • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
                • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
                • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

                Kommentar

                • sternap
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.04.2011
                  • 4072

                  #98
                  schau da unter kulturgeschichte,
                  https://de.wikipedia.org/wiki/Linden_(Gattung)
                  freundliche grüße
                  sternap
                  ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                  wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                  Kommentar

                  • sternap
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.04.2011
                    • 4072

                    #99
                    Zitat von hionoxy Beitrag anzeigen
                    Das stimmt.

                    Ich denke mal, der liebe Herr Magister wusste selber nicht mehr, was ein Tüllbaum ist. Außer wir finden einen Nachweis, dass man im oberdeutschen Sprachraum schon "Tilienbaum" oder ähnliches zu einer Linde gesagt hätte (Aber wohl eher nicht, oder?).

                    Wir haben Palisade u. A. geschlussfolgert. Ich denke das ist sinnvoller.

                    Vlt hätte Herr Johannes Tilianus sich lieber Johannes Vallus (Oh Gott) nennen sollen.
                    die palisaden können lindenstecken gewesen sein.
                    freundliche grüße
                    sternap
                    ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                    wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                    Kommentar

                    • hionoxy
                      Erfahrener Benutzer
                      • 31.03.2021
                      • 619

                      Vermutlich, mutmaßlich.

                      Vielleicht wusste Johannes Dilbaum/Tilianus mehr als wir über die einen Tüllbaum. Vielleicht waren derartige Palisaden immer Linden und deshalb war die Übersetzung sinngemäß in Ordnung. Vielleicht wollte er aber auch zwanghaft lateinisieren (wie du geschildert hast), which would be quite pathetic, wouldn't it?
                      • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
                      • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
                      • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
                      • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
                      • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
                      • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
                      • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

                      Kommentar

                      • sternap
                        Erfahrener Benutzer
                        • 25.04.2011
                        • 4072

                        Zitat von hionoxy Beitrag anzeigen
                        Vermutlich, mutmaßlich.

                        Vielleicht wusste Johannes Dilbaum/Tilianus mehr als wir über die einen Tüllbaum. Vielleicht waren derartige Palisaden immer Linden und deshalb war die Übersetzung sinngemäß in Ordnung. Vielleicht wollte er aber auch zwanghaft lateinisieren (wie du geschildert hast), which would be quite pathetic, wouldn't it?

                        die eine heilige römische kirche hatte seit jeher konkurrenz.
                        hier einen lindenbaum, ein heiliger baum, den man schon bei den germanen verehrte. demnach wurde so einer vereinnahmt, mal erschien dort die gottesmutter, mal fand man ein wachsjesulein drin, das nur von gott sein konnte. wenn aber die kirche sich etwas einverleibte und es umgestrichen als neu ausgab, dann wurde es gelehrt lateinisch benannt. außerdem half der lindenblättertee bei fieber. die sprache der drogisten war wiederum latein und nicht ungarisch oder suaheli.
                        Zuletzt geändert von sternap; 31.01.2023, 21:46.
                        freundliche grüße
                        sternap
                        ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                        wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                        Kommentar

                        • hionoxy
                          Erfahrener Benutzer
                          • 31.03.2021
                          • 619

                          Tatsächlich habe ich mir auch schon gedacht, dass der Name eventuell auch medzinisch oder ähnliches sein könnte. Aber Heiligkeit und aus Glaubensgründen lateinisiert, ja wieso denn nicht.

                          Aber so ist es wohl auch nur eine Ergänzung für Deutungsmöglichkeiten.
                          Zuletzt geändert von hionoxy; 31.01.2023, 22:41.
                          • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
                          • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
                          • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
                          • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
                          • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
                          • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
                          • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

                          Kommentar

                          • hionoxy
                            Erfahrener Benutzer
                            • 31.03.2021
                            • 619

                            Für alle Fans der Augsburger Dilbaum (Scherzend):

                            Gerade eine Schrift gefunden, die den Begriff Tilbaum/Dillbaum nennt. Das Wörterbuch "Schweizerhaus" von Hunziker:

                            dem Prätigau eigentümlich ist das börbett, eine Hürde hinten im Stall, die als Lagerstätte dient für den Hirten (Ludwig S. 238; Bühler, Dav. II, S. 138), \g]. pritse f-. Bühler, Dav. II, 21. Langwies-Arosa und das Schanfigg haben den Melchladen oder das Müchladji angelehnt an die Säule (soulL), die in der Mitte des Tenns den Dillbaum oder tilbaum stützt.
                            • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
                            • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
                            • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
                            • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
                            • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
                            • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
                            • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

                            Kommentar

                            • hionoxy
                              Erfahrener Benutzer
                              • 31.03.2021
                              • 619

                              Hallo Zusammen,

                              ich habe mal eine Frage zu der Nachnamensbildung.

                              Ist unsere Beobachtung des Übergangs von Seiz/Seuz/Siz tex[tor]/webs zu Tüllbaum (Dilbaum/Thillbaum) eigentlich notwendigerweise auch die Entstehung des Nachnamens?

                              Ich frage, weil etwa die Patrizierfamilie der Langenmantel früher auch Longum pallium [1] genannt wurden und ein Augsburger Dilbaum ja später die Schreibweise Tilius verwendet (Deutet er wohl "Dil" als Tilius, also Linde => Lindenbaum).

                              Ist es denkbar, dass der Name älter ist als die Fundstelle der Entstehung im Steuerbuch und eventuell mal gar Tilius?

                              [1] https://www.wissner.com/stadtlexikon...mantel-ii/4568
                              Zuletzt geändert von hionoxy; 27.04.2023, 01:21.
                              • Bernolsheim (Elsass): Johann Georg Higel(l)/Hügel/Heigel/Heichel (geb. 1726–1751)
                              • Augsburg: Dil(l)baum/Tüllbaum/Thillbaum und Negges/Neggis/Neggiß/Neckhes (jeweils vor 1531)
                              • Staufen/Pfalz-Neuburg: Brandl/Brandle/Brandlin
                              • Ulm: Aitinger, Schilling, Hillmann (16. Jh.)
                              • Nördlingen: Geißel, Moll, Krauß
                              • Oberthulba: Kleinhenz, Schmitt, Veith, Hergenröther
                              • Allgäu: Vagabundenfamilie Filler/Füller (18. Jh.)

                              Kommentar

                              • Xylander
                                Erfahrener Benutzer
                                • 30.10.2009
                                • 6450

                                Hallo Lukas,
                                nur kurz, bin auf dem Sprung: nein. Ich schließe die schöne Lindentheorie überhaupt aus. Der Tilianus hat sich einen Humanistenamen gegeben. Nähere Begründung folgt später.
                                LG Peter
                                Zuletzt geändert von Xylander; 27.04.2023, 07:24.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X