(von) Kiehn = Schweizer Adelsgeschlecht

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  • Anna v. Sachsen
    Erfahrener Benutzer
    • 24.07.2004
    • 598

    (von) Kiehn = Schweizer Adelsgeschlecht

    Hallo,
    beschäftigt sich jemand mit diesem Adelsgeschlecht, vornehmlich in der Schweiz?
    Es geht um "Friedericus von Kiehn" aus der Mittelschweiz.
    Nach Wikipedia müßte er von der Schweiz nach Norddeutschland (Hohenhorn/Bergedorf) gegangen sein.
    Mein ältester Kiehn/Kyen wurde in Hohenhorn 1450 geb, starb 1515 auch dort und hieß Claus.
    War Friedericus dessen Vater?
    Zeitlich käme das hin.
    Dann müßten dessen Eltern Phillip von Kien und Barbara Gräfin von Erlach gewesen sein.
    Liege ich richtig?
    Gaby
  • mini
    Erfahrener Benutzer
    • 19.12.2008
    • 376

    #2
    Hallo Gaby,

    mit welchem Namen steht denn Dein Claus im Taufbuch der Kirche? Kann mir nur schwer vorstellen, dass er nicht als ein von bezeichnet wurde, wenn sein Vater ein von war.
    Da hilft nur forschen, forschen, denn so einfach ohne Verbindung irgendwas "zurechtzimmern" geht immer schief.
    Hoffentlich kann Dir jemand einen Anschluss an Friedericus geben.

    Viel Glück
    Schöne Grüße

    mini


    Suche: Johann Christoph Hacke, Uhrmacher, + vor 1761 in Halberstadt

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    • Johannes v.W.
      Erfahrener Benutzer
      • 02.05.2008
      • 1150

      #3
      Hallo Gaby

      Bei Gedbas ist ein Stammbaum der Kiehns aus dem Herzogtum Lauenburg veröffentlicht, der bis zu einem Klaus Kiehn (1515- 1544) aus Hohenhorn reicht. Wenn du also noch weiter, d.h. bis 1450 gekommen bist, ist das doch schon sehr beachtlich.

      Was die Verbindung zu den mittelalterlichen Kien aus Bern betrifft, fürchte ich aber leider, daß du einer Täuschung aufgesessen bist. Das kann ich zwar so und jetzt auf die Schnelle nicht beweisen, da ich die Sache nur relativ kurz überflogen habe. Die Erfahrung lehrt aber, das hier einiges nicht stimmt:
      Alle, die diese Geschichte wiedergeben, d.h. eine Familien-Homepage, Wikipedia usw. gehen gemeinsam wortwörtlich auf einen ebenfalls veröffentlichten Brief-Aufsatz zurück, der 1954 von einem gewissen Oberlehrer i.R. "Barazetti B. Freyenried" aus Hamburg-Harburg verfaßt und an die Kiehn-Familie geschickt wurde.

      Schon in der Einleitung rühmt sich der Autor seiner Verwandtschaften und Freundschaften, was reichlich seltsam und -ehrlich gesagt- wenig seriös und stimmig erscheint. Der ganze Rest ist im besten Karl-May-Stil abgefaßt und die Fantasie geht mit dem Autor vollkommen durch. Von Beweisen, Urkunden oder Belegen natürlich keine Spur.
      Warum also eine nach 1383 ausgestorbene Berner Patrizierfamilie von Kien (gem. dem ebenfalls zitierten Historisch-Biographischen Lexikon der Schweiz) urplötzlich am anderen Ende Deutschlands bei Ratzeburg (und um einiges später) als Bauern Kiehn wieder auftauchen soll, wird in seiner Unglaubwürdigkeit noch nicht einmal hinterfragt. Ich halte das für Fantasie-pur und der Verfasser hat auch sonst leicht hochstaplerische Züge. Anschließend an seinen schmeichlerischen Sermon bittet er -als kranker Mann und in der armen Nachkriegszeit- um Geld und um ein gerupftes Huhn! Tut einem fast schon wieder leid…

      Ich würde drüber lachen und es vor allem sicher nicht ernst nehmen.

      Beste Grüße
      Johannes
      Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

      Kommentar

      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #4
        Hallo Gaby,

        Johannes hat absolut mit seiner Vermutung recht aber erst einmal ein paar Sätze zu Deiner Vermutung, wenn das Pamphlet stimmen würde.

        Das würde zeitlich mit Deimem Spitzenahnen nicht hinkommen. Friedericus von Kiehn wurde angeblich im Jahre 1383 in der Gefolgschaft des Kaisers erwähnt, sein Vater Philipp im Jahre 1339 als erwachsener Mann. Wenn man jetzt rechnet, dass Friedrericus zwischen 1330 und 1360 etwa geboren sein könnte, dann war er im Jahre 1383 also mindestens 23 Jahre alt oder eben älter. Um 1450 dürfte er sicher bereits verstorben gewesen sein.

        Allerdings ist die ganze Kiehn-Geschichte einer der ganz haarsträubenden Adlesschwindel. Man kann fast jeden Satz widerlegen, ich möchte mich aber hier nur auf einige wenige Kernaussagen beschränken.

        Der ganze Wikiartikel ist ja die Kurzfassung aus dem Schreibmaschienenmachwerk, des Oberlehrers Freyenried.

        Ich fange mal gleich mit dem erschlagensten Argument an.

        Fiedericus Kiehn stand angeblich im Jahre 1383 im Gefolge des Kaisers Friedrich II. aus dem Hause der Habsburger und wegen seiner Tapferkeit während der Türkenkriege, wurde ihm ein Wappen verliehen. Deshalb führte er auch ein anderes, als die adelige Schweizer Familie.

        Hier ist die ganze Sache im Grunde schon „geplatzt“. Kaiser Friedrich II. stammte aus dem Hause der Stauffer und war bereits im Jahre 1250 verblichen. Zu Zeiten des Friedericus Kiehn gab es überhaupt keinen römisch-deutschen Kaiser, sondern es regierte 1376-1400 der römisch-deutsche König Ruprecht I. aus dem Hause der Wittelsbacher, vorher Wenzel der Faule - auch "nur" König. Nach Türkenkriegen des Kaisers braucht man in der Zeit auch gar nicht erst zu suchen.

        Weiter geht es mit der Behauptung, dass dieser Friedericus, der ja in der Schweiz nicht mal als Sohn des Philipp nachgewiesen ist, dann Richtung Norddeutschand zog. Natürlich auch dieser wichtigste Punkt ohne jegliche Quellenangabe.

        In einem Satz wird behauptet, wer seine Ehefrau war, sei unbekannt. Ein paar Zeilen darunter wird eine Vermutung angestellt, weiter ein paar Zeilen darunter, wird sie als Tatsache dargestellt. Vielleicht auch nur, weil sich eine Gräfin so schön in dem ganzen Machwerk macht .

        Weiter wird behauptet, dass alle Kien in Norddeutschland auf Friedericus Kiehn zurückzuführen wären. Dazu sind es in Norddeutschland einfach zu viele Namensträger und diese leben zudem in einer Region, wo die Kiefer, woher sich der Name herleitet, der typische Nadelbaum war. Fragt sich auch, woher er die Genealogien dieser vielen Familien eigentlich kannte? Aber der Autor setzt sich schon wieder selbst ein Bein, indem er schreibt, dass der Name der zweiten Ehefrau unbekannt sei, da die Lauenburger Kirchenbücher einem der vielen Kriege zum Opfer gefallen sind. Aha, wenn also keine Kirchenbücher aus der Zeit vorhanden waren, woher dann die Weisheit, wer alles von ihm abstammt?

        Usw. usw.

        Hier hatte einer einen ganz besonders ausgeprägten Adelstick und hat eine Bauernfamilie mal eben rasch an den Schweizer Adel "angedockt" . Aber das gab es sehr häufig, meist jedoch sehr leicht zu durchschauen.

        Viele Grüße Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

        Kommentar

        • Anna v. Sachsen
          Erfahrener Benutzer
          • 24.07.2004
          • 598

          #5
          Kiehn

          Zitat von mini Beitrag anzeigen
          Hallo Gaby,

          mit welchem Namen steht denn Dein Claus im Taufbuch der Kirche? Kann mir nur schwer vorstellen, dass er nicht als ein von bezeichnet wurde, wenn sein Vater ein von war.
          Da hilft nur forschen, forschen, denn so einfach ohne Verbindung irgendwas "zurechtzimmern" geht immer schief.
          Hoffentlich kann Dir jemand einen Anschluss an Friedericus geben.
          Hallo Johannes,
          die norddeutschen "Kiehns" , je älter - desto weniger Buchstaben findet man unter "Kyn" oder Kyen".
          Ich habe mir einen "Auszug aus dem Historisch-biographischen Lexikon der Schweiz, Band IV, Seite 488 (viel mehr findet man sowieso nicht) ausgedruckt.
          Darin steht vermerkt, dass der Name "von Kien" mit Walter (Edelknecht) 1383 verschollen ging.
          Zitat:
          Eine Linie des Geschlechts ließ sich in Bern nieder und nannte sich zunächst "Freiherren von Kien", später auf einem der Schlachtfelder der Berner zum Ritter geschlagen, auch "Ritter von Kien".
          Eine zweite Linie ließ sich in Rheinfelden (in der Gegend war ich gerade) nieder.
          Auch die nannten sich nur noch "Kien" und "von Kien".
          (Hier wurde man schon sparsam)
          Eine dritte Linie ließ sich in Laufenburg nieder ...
          ...erstmal Ende.
          1) Der älteste bekannte "Kien" muß Kuno von Kien (1339) sein OO mit der Edlen Maria von Blankenburg.
          2) Deren Sohn ist Philipp von Kien OO mit Patriziatochter + dt. Reichsgräfin Magdalena Barbarina von Erlach.
          3) Deren Sohn war Friedericus von Kien (um1383) OO ?
          Dieser Friedericus zog nach Hohenhorn bei Bergedorf, war dort Bauernvogt (freier Herr) und legte das "von" ab.

          Nun finde ich bei "familysearch" "Schweiz" eine "Magdalena Kyn" 1558 Steckborn (Gegend um Rheinfelden). Das ist alles.

          Einen dieser Kiehns ohne "von" hat eine Vorfahrin einer Schwester meiner UrUrUrgroßmutter geheiratet.
          Zu allem Überfluss auch noch eine "Steussloff" - Stoisloff.
          Bin überzeugt, dass sie vom Slawenfürsten Stoislav II von Putbus abstammt. Mir fehlen etwa noch 80 Jahre um über Stoisloff zu "von Stoislaff" zu gelangen. Dann bin ich eigentlich bei Stoislav Putbus angekommen.
          So wird die Kette derer "von Kien" in der Schweiz und der "von Putbus" ganz hoch im Norden geschlossen.

          Nur durch meinen Opa aus Warnitz/Schwerin. Wenn der das wüßte
          LOL

          Gaby

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          • Anna v. Sachsen
            Erfahrener Benutzer
            • 24.07.2004
            • 598

            #6
            Kiehn = Kienappel

            also kann ich die schweizer Verwandten vergessen?
            Dieser Oberlehrer-Aufsatz ist wirklich das einzige, was man finden kann, außer Wikipedia.
            Stimmt, der dick unterstrichene Passus wurde wörtlich übernommen.
            Also gibt es dieses mysterische Adelsgeschlecht gar nicht?
            Also sind meine Leute 100% Mecklenburger!
            Dann brauch´ ich keine weitere Zeit damit verschwenden.
            Kienappel!
            Danke für deine Mühe,

            Gaby



            Zitat von Hina Beitrag anzeigen
            Hallo Gaby,

            Johannes hat absolut mit seiner Vermutung recht aber erst einmal ein paar Sätze zu Deiner Vermutung, wenn das Pamphlet stimmen würde.

            Das würde zeitlich mit Deimem Spitzenahnen nicht hinkommen. Friedericus von Kiehn wurde angeblich im Jahre 1383 in der Gefolgschaft des Kaisers erwähnt, sein Vater Philipp im Jahre 1339 als erwachsener Mann. Wenn man jetzt rechnet, dass Friedrericus zwischen 1330 und 1360 etwa geboren sein könnte, dann war er im Jahre 1383 also mindestens 23 Jahre alt oder eben älter. Um 1450 dürfte er sicher bereits verstorben gewesen sein.

            Allerdings ist die ganze Kiehn-Geschichte einer der ganz haarsträubenden Adlesschwindel. Man kann fast jeden Satz widerlegen, ich möchte mich aber hier nur auf einige wenige Kernaussagen beschränken.

            Der ganze Wikiartikel ist ja die Kurzfassung aus dem Schreibmaschienenmachwerk, des Oberlehrers Freyenried.

            Ich fange mal gleich mit dem erschlagensten Argument an.

            Fiedericus Kiehn stand angeblich im Jahre 1383 im Gefolge des Kaisers Friedrich II. aus dem Hause der Habsburger und wegen seiner Tapferkeit während der Türkenkriege, wurde ihm ein Wappen verliehen. Deshalb führte er auch ein anderes, als die adelige Schweizer Familie.

            Hier ist die ganze Sache im Grunde schon „geplatzt“. Kaiser Friedrich II. stammte aus dem Hause der Stauffer und war bereits im Jahre 1250 verblichen. Zu Zeiten des Friedericus Kiehn gab es überhaupt keinen römisch-deutschen Kaiser, sondern es regierte 1376-1400 der römisch-deutsche König Ruprecht I. aus dem Hause der Wittelsbacher, vorher Wenzel der Faule - auch "nur" König. Nach Türkenkriegen des Kaisers braucht man in der Zeit auch gar nicht erst zu suchen.

            Weiter geht es mit der Behauptung, dass dieser Friedericus, der ja in der Schweiz nicht mal als Sohn des Philipp nachgewiesen ist, dann Richtung Norddeutschand zog. Natürlich auch dieser wichtigste Punkt ohne jegliche Quellenangabe.

            In einem Satz wird behauptet, wer seine Ehefrau war, sei unbekannt. Ein paar Zeilen darunter wird eine Vermutung angestellt, weiter ein paar Zeilen darunter, wird sie als Tatsache dargestellt. Vielleicht auch nur, weil sich eine Gräfin so schön in dem ganzen Machwerk macht .

            Weiter wird behauptet, dass alle Kien in Norddeutschland auf Friedericus Kiehn zurückzuführen wären. Dazu sind es in Norddeutschland einfach zu viele Namensträger und diese leben zudem in einer Region, wo die Kiefer, woher sich der Name herleitet, der typische Nadelbaum war. Fragt sich auch, woher er die Genealogien dieser vielen Familien eigentlich kannte? Aber der Autor setzt sich schon wieder selbst ein Bein, indem er schreibt, dass der Name der zweiten Ehefrau unbekannt sei, da die Lauenburger Kirchenbücher einem der vielen Kriege zum Opfer gefallen sind. Aha, wenn also keine Kirchenbücher aus der Zeit vorhanden waren, woher dann die Weisheit, wer alles von ihm abstammt?

            Usw. usw.

            Hier hatte einer einen ganz besonders ausgeprägten Adelstick und hat eine Bauernfamilie mal eben rasch an den Schweizer Adel "angedockt" . Aber das gab es sehr häufig, meist jedoch sehr leicht zu durchschauen.

            Viele Grüße Hina

            Kommentar

            • Anna v. Sachsen
              Erfahrener Benutzer
              • 24.07.2004
              • 598

              #7
              Kienappel

              Dann lege ich diese Sache zu den Akten und vergesse sie ganz schnell wieder.
              Habe jetzt mehr Zeit für den Slawenfürsten.

              Gaby

              Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
              Hallo Gaby

              Bei Gedbas ist ein Stammbaum der Kiehns aus dem Herzogtum Lauenburg veröffentlicht, der bis zu einem Klaus Kiehn (1515- 1544) aus Hohenhorn reicht. Wenn du also noch weiter, d.h. bis 1450 gekommen bist, ist das doch schon sehr beachtlich.

              Was die Verbindung zu den mittelalterlichen Kien aus Bern betrifft, fürchte ich aber leider, daß du einer Täuschung aufgesessen bist. Das kann ich zwar so und jetzt auf die Schnelle nicht beweisen, da ich die Sache nur relativ kurz überflogen habe. Die Erfahrung lehrt aber, das hier einiges nicht stimmt:
              Alle, die diese Geschichte wiedergeben, d.h. eine Familien-Homepage, Wikipedia usw. gehen gemeinsam wortwörtlich auf einen ebenfalls veröffentlichten Brief-Aufsatz zurück, der 1954 von einem gewissen Oberlehrer i.R. "Barazetti B. Freyenried" aus Hamburg-Harburg verfaßt und an die Kiehn-Familie geschickt wurde.

              Schon in der Einleitung rühmt sich der Autor seiner Verwandtschaften und Freundschaften, was reichlich seltsam und -ehrlich gesagt- wenig seriös und stimmig erscheint. Der ganze Rest ist im besten Karl-May-Stil abgefaßt und die Fantasie geht mit dem Autor vollkommen durch. Von Beweisen, Urkunden oder Belegen natürlich keine Spur.
              Warum also eine nach 1383 ausgestorbene Berner Patrizierfamilie von Kien (gem. dem ebenfalls zitierten Historisch-Biographischen Lexikon der Schweiz) urplötzlich am anderen Ende Deutschlands bei Ratzeburg (und um einiges später) als Bauern Kiehn wieder auftauchen soll, wird in seiner Unglaubwürdigkeit noch nicht einmal hinterfragt. Ich halte das für Fantasie-pur und der Verfasser hat auch sonst leicht hochstaplerische Züge. Anschließend an seinen schmeichlerischen Sermon bittet er -als kranker Mann und in der armen Nachkriegszeit- um Geld und um ein gerupftes Huhn! Tut einem fast schon wieder leid…

              Ich würde drüber lachen und es vor allem sicher nicht ernst nehmen.

              Beste Grüße
              Johannes

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              • Hina
                Erfahrener Benutzer
                • 03.03.2007
                • 4661

                #8
                Hallo Gaby,

                so isses. Das ist ein Machwerk. Ich habe es wirklich gründlich gelesen und gebe zu, dass ich Tränen gelacht habe ob der Räuberpistole. Das ist wirklich feinster Karl-May-Stil .

                Viele Grüße
                Hina

                PS: Der "Auszug" aus dem "Historischen Lexikon der Schweiz" ist übrigens auch von diesem Herrn eigenhändig verfasst. Mittlerweile gibt es das Lexikon online in einer modernen Fassung. Von dem genannten Damen und Herren natürlich keine Spur .
                "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                • Hina
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.03.2007
                  • 4661

                  #9
                  Zitat von Anna v. Sachsen Beitrag anzeigen
                  eine "Steussloff" - Stoisloff.
                  Bin überzeugt, dass sie vom Slawenfürsten Stoislav II von Putbus abstammt. Mir fehlen etwa noch 80 Jahre um über Stoisloff zu "von Stoislaff" zu gelangen. Dann bin ich eigentlich bei Stoislav Putbus angekommen.
                  Hallo Gaby,
                  das verstehe ich nun allerdings nicht, welchen Zusammenhang Du dort sehen willst, zwischen dem bürgerlichen Herkunftsnamen, dem Adelsgeschlecht und dem Fürsten. Bei diesem mittalterlichen Fürsten handelte es sich um einen allseits beliebten Personennamen, während das Adelsgeschlecht einen Herkunfts- bzw. einen Stammsitznamen führte. Da gibt es keine direkten Zusammenhänge.
                  Viele Grüße
                  Hina
                  "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                  • mini
                    Erfahrener Benutzer
                    • 19.12.2008
                    • 376

                    #10
                    Also, ob ich mich demnächst auch mit nem Huhn bezahlen lasse, wenn ich mal für jemanden etwas suche??

                    Dein Zitat:
                    Dieser Friedericus zog nach Hohenhorn bei Bergedorf, war dort Bauernvogt (freier Herr) und legte das "von" ab.

                    Wenn Du Dich hier ein wenig in das Thema reinliest, kann ich mir vorstellen, dass Dir auffällt, dass es komisch wäre, wenn jemand mit einem von im Namen zu dieser Zeit den Titel ablegen sollte. Und so einfach ging das ja nicht... Vor allem legt kein "Bauernvogt" einen Titel ab, wenn er einen hat
                    Ja, ja, hier wurde schon manche "Familienlegende" aufgedeckt
                    Schöne Grüße

                    mini


                    Suche: Johann Christoph Hacke, Uhrmacher, + vor 1761 in Halberstadt

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                    • dirkpeters
                      Erfahrener Benutzer
                      • 21.10.2008
                      • 811

                      #11
                      Zitat von Hina Beitrag anzeigen
                      Hallo Gaby,
                      das verstehe ich nun allerdings nicht, welchen Zusammenhang Du dort sehen willst, zwischen dem bürgerlichen Herkunftsnamen, dem Adelsgeschlecht und dem Fürsten. Bei diesem mittalterlichen Fürsten handelte es sich um einen allseits beliebten Personennamen, während das Adelsgeschlecht einen Herkunfts- bzw. einen Stammsitznamen führte. Da gibt es keine direkten Zusammenhänge.
                      Viele Grüße
                      Hina
                      Hallo Hina,

                      dass Du aber immer jede Hoffnung nimmst. Es stammt doch wohl auch jeder Karl Groß von Karl dem Großen ab, oder etwa nicht. Wobei sich dass noch beliebig ergänzen ließ, wie wärs mit Philipp Schön oder Johanna Wahn.

                      Viele Grüße

                      Dirk
                      Familienforschung Peters - Datenbank - OFB Schillingstedt

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                      • Anna v. Sachsen
                        Erfahrener Benutzer
                        • 24.07.2004
                        • 598

                        #12
                        Kiehn

                        ja, es ist komisch mit dem "von".
                        Ich fand eine Erklärung, die dies aus den "landesüblichen" Sitten ableitete.
                        Es schien plausibel.
                        Da ich aber nun mal diese Kiehn - Kyen in meinem Stammbaum habe, muß ich mit ihnen klarkommen.
                        Ich orientiere mich gerne nach Namens-Schreibweisen und stutzte selber, dass in Wikipedia die Rede vom "uralten" Adelsgeschlecht derer "von Kiehn" die Rede war,
                        während ich im Internet auf ein "Sippenbuch" stieß, was verschiedene Schreibweisen des Namens in Hohenhorn zeigte. Der letzte dieser Linie ist Claus Kyen. Diese Leute passen auch lückenlos in meinen Stammbaum.
                        Dass es keinen Zusammenhang mit denen in der Schweiz gibt, kann ich verschmerzen.
                        Machte das ganze Bild sowieso unübersichtlich.
                        Interssant bleibt die große Anzahl Bauernvögte in dieser norddt. Namenslinie.
                        Für wen haben sie gearbeitet?
                        Ich versuche gerade in Mecklenburg-Geschichtsbüchern darauf eine Antwort zu finden.
                        Und dann immer wieder die Frage, woher kamen sie vorher?
                        Überraschend finde ich seit meinen Recherchen, dass ich wohl mit 50% aller Mecklenburger irgendwie verwandt zu sein scheine.
                        Gaby

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                        • Alex von V.
                          Neuer Benutzer
                          • 08.02.2010
                          • 2

                          #13
                          Der Bericht des Barazetti B. Freyenried ist eine Melange aus Wahrheiten, Halbwahrheiten und Unwahrheiten und kann deshalb nur mit Vorsicht genossen werden.
                          Tatsache ist, Walter von Kien gab sein väterliches Erbe an seine Mutter zurück und ging in die Fremde. Diese gab die Güter weiter an Ihren Oheim, hatte aber ein Rückgaberecht für den Fall seiner Rückkehr in den Vertrag von 1392 einfügen lassen. Aus „der Schweizerische Geschichtsforscher“ Bern 1820, 3. Band, Seite 68
                          Die Begründung für diese gravierenden Vorgänge muß, wenn überhaupt noch nachweisbar, in den Schweiz zu finden sein.
                          Zeitliche Zusammenhänge: das Geschlecht derer von Kien in Bern ist von 1173 – 1383 belegt. Der 1. urkundlich genannte Kiehn in Norddeutschland ist Claus Kyen, geb. um 1465, Bauernvogt.
                          Von diesem Bauernvogt zum Hornn stammen alle Nachkommen des Geschlechtes ab.
                          Ob der in verschiedenen Quellen genannte Friedericus Kiehn als „missing link“ urkundlich belegt ist, ist mir nicht bekannt. Meines Erachtens ist es jedoch nicht nur plausibel, sondern mehr als wahrscheinlich, daß die gemeinsame Herkunft des Walter von Kien und Claus Kiehn der Wertung entspricht.

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                          • Hina
                            Erfahrener Benutzer
                            • 03.03.2007
                            • 4661

                            #14
                            Hallo Alex,

                            herzlich willkommen im Forum.

                            Ich kann da absolut keinerlei Plausibilität erkennen, wenn eine unbelegte Lücke von über 80 Jahren, also mehrere Generationen klafft, wobei dieser Friedricus sowieso eine freie Erfindung des Barazetti B. Freyenried war. Aber vielleicht könntest Du eine Plausibilität erläutern.

                            Wenn jemand von dannen zieht, kann er sonstwo hingegangen sein, wenn es später über ihn nichts belegtes mehr gibt. Er kann genauso gut auch unterwegs umgekommen sein. Nichts genaues weiß man nicht. Ich sehe da nur reine Mutmaßungen, hübsche Geschichten, Wunschträume oder wie man das auch immer nennen will.

                            Viele Grüße
                            Hina
                            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                            • Alex von V.
                              Neuer Benutzer
                              • 08.02.2010
                              • 2

                              #15
                              Hallo Hina,
                              wie bereits ausgeführt, sind in dem Freyenried-Bericht durchaus Tatsachen enthalten. Ob der Friedericus gelebt hat, oder eine Erfindung ist, ist nicht geklärt.
                              Es geht , wenn ich die Zielsetzung des Forums richtig verstehe, nicht um Märchenstunden , sondern um Ahnenforschung durch Bündelung von Argumenten, Indizien und Fakten. Primärziel ist die Bestätigung oder Widerlegung der behaupteten Verwandtschaft. Ob es nicht mehr belegtes Material über die Lücke von 80 Jahren gibt, ist nicht endgültig geklärt. Familienforschung bezüglich Kiehn, die man tatsächlich als solche betrachten kann, fand meines Wissens nur vor ca. 60 Jahren statt. Da gab es aber noch kein Internet und keine effizienten, überregionalen Kommunikationsmittel. Damals konnte man – da noch nicht überall entsprechende Geräte vorhanden waren – meist keine Fotokopien von Dokumenten oder Wappen anfertigen. Recherchen waren oft mit umständlicher Reisetätigkeit verbunden. Die Chance für neuere Erkenntnisse sind deshalb trotz der verstrichen Zeit nicht schlechter geworden.
                              Einige Gründe, warum die angenommene Verwandtschaft plausibel erscheint:
                              Die Ablegung des Titels (soll auch schon in anderen Geschlechtern vorgekommen sein) belegt den Willen zum Neuanfang, oder eine Protesthaltung, die sich aus der Vorgeschichte erklärt.
                              Der Weggang in eine (für damalige Verhältnisse) weit entfernte Gegend unterstreicht die Endgültigkeit des Entschlusses.
                              Der zeitliche Rahmen passt.
                              Der Besitz der Vogtstelle mit 3 Hufen Land über Generationen ist schließlich nicht irgendetwas.
                              Die Tätigkeit als Vogt hat Ähnlichkeit mit den in Bern ausgeübten Tätigkeiten.
                              Keines der anderen in Deutschland oder anderen europäischen Ländern existierenden Geschlechter Kien, Kiehnast , Kienberg usw. konnte bisher aus unterschiedlichen Gründen als Nachkommen der Berner festgestellt werden.
                              Neben oder statt der Klärung der besagten 80 Jahre wäre eventuell ein genetischer Nachweis möglich.
                              Ich werde deshalb bei nächster Gelegenheit über meine schweizer Kontakte zu klären versuchen:
                              Ob noch Jahrhunderte altes Genmaterial existiert (z.B. aus Kapellen , aus Familiengrüften, von Haarschmuck etc).
                              Ob noch blutsverwandte Nachkommen ( von Töchtern der Berner Kien) in der Schweiz leben.
                              Gruß
                              Alex

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