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  #11  
Alt 01.08.2020, 14:00
Xylander Xylander ist offline männlich
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ok, dann warten wir mal ab.
Viele Grüße
Xylander
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  #12  
Alt 01.08.2020, 19:37
Benutzerbild von Saraesa
Saraesa Saraesa ist offline weiblich
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Danke für eure hervorragenden Überlegungen und die farbliche Einfärbung. Da habt ihr definitiv mehr zum "bestussten" Martin aufgetrieben als ich.
Mehr Text gab es im Lesehilfethema, ich hänge das Dokument hier trotzdem noch einmal an.
Zitat:
Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
Kersten als FN ist eine Möglichkeit und entspräche normalem Muster: Martin Andreas(sen), genannt Kersten. Deswegen auch nochmal die Bitte @Sareasa, wie er denn in anderen Einträgen heißt, und wie andere Genanntnamen vermerkt werden.
Ich habe endlich einen Bestattungseintrag (siehe Anhang) auftreiben können, dort heißt es "Martin Andrien(?) oder Kersten".
Das würde dann doch eher für "sönsten" sprechen, wobei ich auch schon genügend Beleidigungen in den Kb's gelesen habe.
So ganz plausibel ist mir der Nachnamenswechsel trotzdem noch nicht, weitere Beispiele habe ich in diesem Kirchenbuch bisher nicht finden können. Die Idee mit dem Hofbesitz ist ganz gut - vielleicht Erbbesitz einer seiner Ehefrauen? Vielleicht finde ich später in den Traueinträgen noch etwas.
Nachtrag:
Der ursprüngliche FN ist Andreß, die erste Heirat von Martin ist unter diesem Namen im Jahr 1579 zu finden.
1581 ist erstmals Martin Kersten/Kirsten im KB zu lesen; Martin Andreß taucht von da an nicht mehr auf. Leider gibt es keine weiteren Zusatzanmerkungen, die diesen Wechsel erklären.
Auch die Idee mit den Ehefrauen zerschlägt sich, die erste verstirbt 1596.
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg kersten (2).jpg (69,6 KB, 15x aufgerufen)
Angehängte Dateien
Dateityp: pdf Tauf-__Trau-_und_Bestattungsbuch_1554-1636_Bild197-komprimiert.pdf (72,0 KB, 6x aufgerufen)

Geändert von Saraesa (01.08.2020 um 23:58 Uhr)
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  #13  
Alt 02.08.2020, 09:15
Xylander Xylander ist offline männlich
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Hallo Saraesa,
damit ist es klar: sönsten, wie Friedrich sofort las, allenfalls süsten (wenn der Schreiber aus dem niederdeutschen Sprachbereich stammte). Zwar sieht der Wortanfang für mich immer noch wie das -st in Dienstmagdt aus, und ein vergleichbares s- sehe ich nirgends, aber die Logik spricht bei Kersten für einen Genanntnamen. Diese wurden ja auch mit "oder", "vel" oder "alias" gekennzeichnet. (In Klammern: sollte da doch stüsten stehen, dann bliebe Kersten trotzdem FN. Aber das verfolge ich mal lieber nicht weiter, war ja keine Ruhmestat).

Wenn Einheirat als Grund für den Namenwechsel ausscheidet, dann gibt es genügend andere Gründe: er kann das Gut, mit dem der Name Kersten verknüpft war, geerbt, gekauft oder gepachtet haben und dann dort ansässig geworden sein. Der Hofname wurde seine Adresse und sein neuer Familienname.

Warum Dir sönsten noch keine anderen Genanntnamen begegnet sind, weiß ich nicht, dazu kenne ich mich in der dortigen Namenlandschaft zu wenig aus. In Westfalen kämest Du nicht drumrum.

Viele Grüße
Xylander
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  #14  
Alt 02.08.2020, 10:50
Anna Sara Weingart Anna Sara Weingart ist offline
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Hallo Xylander

Du musst bedenken, wenn man mit Tinte schreibt, ist es schwer die Schreibfeder abzusetzen, weil sonst immer die Gefahr besteht, das ein Tintenklecks ensteht.
Daher werden Buchstaben gerne in einem Fluss miteinander verbunden geschrieben. Auch in den Fällen seltener Buchstabenkombinationen, in denen keine sonst übliche Ligatur vorliegt.
__________________
Viele Grüße
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  #15  
Alt 02.08.2020, 11:01
Xylander Xylander ist offline männlich
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Hallo Anna Sara Weingart,
danke für die Erläuterung, das kann ich akzeptieren. Sollte ich eigentlich auch selber wissen, hab selber noch mit der (Stahl-)Feder geschrieben, hatte es wohl beiseitegeschoben.
Viele Grüße
Xylander

Geändert von Xylander (02.08.2020 um 11:12 Uhr)
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  #16  
Alt 03.08.2020, 00:12
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Saraesa Saraesa ist offline weiblich
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Zitat:
Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
Wenn Einheirat als Grund für den Namenwechsel ausscheidet, dann gibt es genügend andere Gründe: er kann das Gut, mit dem der Name Kersten verknüpft war, geerbt, gekauft oder gepachtet haben und dann dort ansässig geworden sein. Der Hofname wurde seine Adresse und sein neuer Familienname.
Warum Dir sönsten noch keine anderen Genanntnamen begegnet sind, weiß ich nicht, dazu kenne ich mich in der dortigen Namenlandschaft zu wenig aus. In Westfalen kämest Du nicht drumrum.
Der Nachnamen Kersten/Kirsten ist mir in diesem Kb bisher noch nie begegnet und ist generell ungewöhnlich die Gegend, deshalb meine Verwunderung. Der Gedanke mit dem Hofnamen ist sehr gut und wird wohl meine Haupttheorie bleiben.
Ich habe in diesen Kb's auch schon von "meineidigen Mamaluken" gelesen, ein bestusster Martin hätte daher auch perfekt gepasst.
Zitat:
Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
Daher werden Buchstaben gerne in einem Fluss miteinander verbunden geschrieben. Auch in den Fällen seltener Buchstabenkombinationen, in denen keine sonst übliche Ligatur vorliegt.
Danke für die ausführliche Erklärung, das behalte ich beim nächsten Mal (hoffentlich) im Hinterkopf.
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  #17  
Alt 03.08.2020, 01:25
JoKi JoKi ist offline
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Moin alle zusammen,

ich bezeichne die Träger der Familiennamen Kerstan, Kersten, Kerstein, Kirstein usw. gedanklich immer flapsig als Holzfäller: http://wiki-de.genealogy.net/Kerstei...(Familienname) Ein weit verbreiteter Name in Ostpreußen. Aber eigentlich ist die Entfernung, gerade zur entsprechenden Zeit, zu groß.

Viele Grüße
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  #18  
Alt 03.08.2020, 08:28
Xylander Xylander ist offline männlich
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Hallo JoKi,
das ist ja interessant, war mir noch nicht untergekommen. Es gilt ja aber nur bei prußischem (vielleicht auch sonst baltischem?) Ursprung, wird ja auch so erläutert. Bei allen anderen wars der Christian.

Hier die NVK 1890:
https://nvk.genealogy.net/map/1890:Kersten
Dieses verbreitete Vorkommen könnte sicher nicht auf Auswanderung aus Ostpreußen zurückzuführen sein.

Gerade fällt mir das Volkslied ein:
Ja wo mag denn nur mein Christian sein,
in Hamburg oder Bremen?
Und darin die Strophe:
Auf unserm Hof, da steht ein Klotz,
Darauf hat er gesessen.
Schau ich mir diesen Holzklotz an,
So denk ich an mein Christian.


Der Bursche ist im Memelland, untergetaucht als Holzfäller!
Danke für den morgendlichen Muntermacher

Viele Grüße
Xylander

Geändert von Xylander (03.08.2020 um 09:47 Uhr)
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  #19  
Alt 03.08.2020, 16:41
JoKi JoKi ist offline
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Zitat:
Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
Der Bursche ist im Memelland, untergetaucht als Holzfäller!
Ja, denke auch, dass es hier keinen Zusammenhang zu den preußischen Indianern gibt. Hatte gestern auch schon einen Blick auf die Verbreitungskarte geworfen und fand dann doch bemerkenswert, dass die Schreibvariante "Kerstan" vor dem 1. WK quasi nur in Ostpreußen und im Gebiet zwischen Cottbus und Dresden, also in der Nähe von Meißen, vorkommt. https://nvk.genealogy.net/map/1890:Kerstan Aber sicher einer lokalen mitteldeutschen Mundart o.Ä. geschuldet und kein Beleg für einen lebhaften Austausch der beiden Regionen. Damit bleibt's beim Christian.

Viele Grüße
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  #20  
Alt 04.08.2020, 19:21
Verano Verano ist offline
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Zitat:
Zitat von Saraesa Beitrag anzeigen
Der Nachnamen Kersten/Kirsten ist mir in diesem Kb bisher noch nie begegnet und ist generell ungewöhnlich die Gegend, deshalb meine Verwunderung.

Hallo Saraesa,

den Namen gab es aber in der Gegend.
ab 1625 17 Ergebnisse Kersten, Kirsten aus Skassa. (ancestry)
Die früheste Erwähnung eines Kirsten aus Weistropp ist bei gedbas 1744.
__________________
Viele Grüße August

Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.
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