Registrieren | Hilfe | Chat | Benutzerliste | Team | Kalender | Suchen | Heutige Beiträge | Alle Foren als gelesen markieren |
#1
|
||||
|
||||
Heirat unter Verwandten
Hallo,
habe hier 1680 in Sachsen eine Hochzeit, wo die Mutter des Bräutigams und der Vater der Braut vermutlich Geschwister sind, wenn auch aus verschiedenen Ehen des Vaters. Im Heiratseintrag findet sich darüber keine Notiz, was mich verwundert, denn sonst war der Pfarrer sehr mitteilungswütig. Habt ihr unter euren Vorfahren Hochzeiten unter Cousin und Cousine Ende des 17. Jahrhunderts? Wurde so etwas toleriert oder war es nur mit Dispens erlaubt? Lg, Claudia von den bergkellners |
#2
|
||||
|
||||
Hallo Claudia,
hat es einen besonderen Grund, daß Du Deine Frage auf das Ende des 17. Jahrhunderts beschränkst? Ich habe den von Dir beschriebenen Fall nicht nur einmal unter meinen Vorfahren. Einmal waren die Väter sogar Vollbrüder, aber das war später. Ich schaue nachher mal, ob ich auch für den Zeitraum, der Dich interessiert Beispiele beibringen kann. Bei einem Fall vermute ich sogar noch Schlimmeres. Ich glaube, damals hat man so etwas mitunter nicht so eng gesehen... Viele Grüße consanguineus |
#3
|
||||
|
||||
Zitat:
ich beschränke mich auf das 17. Jahrhundert, weil das der erste Fall ist, bei dem mir das aufgefallen ist. Ich bin darauf gestoßen, weil ich zunächst von der Mutter des Bräutigams nur den Vornamen hatte. Erst nach gefundenem Sterbeintrag(ohne Mädchennamen) mit Sterbealterangabe und Aussortieren der Rosinen in dem Jahr(sie hieß mit Vornamen Rosina) bin ich dahinter gekommen, dass sie die ältere Schwester des Brautvaters sein muss. Vermutlich aus der ersten Ehe des gemeinsamen Vaters, denn in der fraglichen Zeit gab es in dem Ort nur einen Mann dieses Namens. |
#4
|
||||
|
||||
Moin Claudia,
ich habe sogar folgenden Fall: Bruder und Schwester aus Familie A heirateten Schwester und Bruder aus Familie B. Der Sohn aus der einen Verbindung beabsichtigte nun, die Tochter aus der anderen Verbindung zu heiraten. Der Fall kam vor den Landesherren, der der Heirat zustimmte. Im Grund genommen war das Brautpaar ein Zwischending zwischen Cousin/Kusine 1. Grades und Geschwistern... Die konnten sich überlegen, ob sie die Schwiegereltern mit Vater/Mutter oder Onkel/Tante anredeten. Der Fall war auch um 1700. Friedrich |
#5
|
|||
|
|||
Hallo Friedrich.
Das Brautpaar war doch ganz einfach: Cousin/Cousine 1. Grades im doppelten Sinn - wo die jeweiligen Elternteile miteinander verheiratet gewesen sind. Hallo Claudia. Warum soll so etwas nicht möglich sein ? Wenn es ein kleines Dorf ist. Bei den Adeligen ist das ja auch oft der Fall gewesen, mir fallen da so einige Beispiele dazu ein. Mehr bei Interesse per PM ? Herzliche Grüße Andrea |
#6
|
||||
|
||||
tja..
In der evangelischen Kirche wird auf eine kirchliche Heiratserlaubnis verzichtet. Man geht oder ging davon aus, dass sowas die staatlichen Gesetze regeln. Dabei kenne ich Heiraten zwischen Nette und Tante, die damals (1870) der König (auch in seiner Eigenschaft als Landesbischof) zu genehmigen hatte. Eine Eheschließung in der evangelischen Kirche ist kein Sakrament. Bei den Katholiken gibt es die Ehedispensen bis zur Heirat unter den im 4. Grades Bluts- verwandten. Eine Heirat unter Vetter und Cousine (2. Grades) ist allerdings recht selten. Heiraten mit Dispens wurden gerne vermieden, da dann Gebühren (für die bischöfliche Dispens) fällig wurden. Davon gab es aber sehr viele. Für das Erzbm Köln sind die Ehedispensen in der Zeit etwa 1620 - 1800 gesondert veröffentlicht. Häufiger sind Dispensen von den Verkündigungen. Viel Spaß damit Schlumpf |
#7
|
|||
|
|||
Hallo an alle,
zu Vetternehen im Adel fällt mir folgende Episode bei den Habsburgern ein. Ein spanischer König heiratete mal die österreichische Braut seines Sohnes und Thronfolgers einfach selbst, nachdem dieser gestorben war. Sie war die Tochter seiner Schwester. Nun zu meiner Verwandtschaft, die Schwester meiner Ururgroßmutter heiratete einen Cousin 1. Grades, genauer den Sohn vom Bruder des Vaters. Das war 1902 in Zittau/Sachsen. Mir wurde erzählt, dass die Ehe gewollt kinderlos blieb. Gruß Basil |
#8
|
||||
|
||||
Hallo
Ich habe jede Menge Heiraten von Cousins 1. Grades (oder höheren Grades, also weiter entfernt verwandt) in meinem Stammbaum. Sowohl in Italien (katholisch, Dispens nötig) wie auch in der Schweiz (evangelisch-reformiert). In Italien weiss ich nichts weiter zu den Gründen, in der Schweiz weiss ich von der einen Familie, eine halbwegs gutgestellte Bauernfamilie, dass öfters in der Verwandtschaft oder mit der anderen reichen Bauersfamilie verheiratet wurde, damit die Höfe in der Familie blieben. Ob im 18. Jhd. weiss ich gerade nicht (ich vermute schon), aber ich habe sehr viele Fälle im 19. Jhd. und mindestens einen im 20. Jhd. (meine Urgrosseltern). Aus allen Ehen gingen Kinder hervor, zumindest wäre mir nichts anderes aufgefallen. |
#9
|
||||
|
||||
Ich denke euch, also bin nicht ich gaga, sondern meine Vorfahren...
Lg, Claudia |
#10
|
||||
|
||||
Zitat:
Wenn man selber 12 Geschwister hat, fühlen sich vielleicht die 30 Cousins viel entfernter an, als wenn man nur 1 Geschwister und 2 Cousins hat. |
Lesezeichen |
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
Ansicht | |
|
|