TAUFE/TAUFPATEN 1906 und 1907

[scheuck]

Ihr Lieben,

um zu "ergründen", von wem mein Vater und seine Geschwister ihre Vornamen "geerbt" haben, war ich gerade eben im Kirchenbucharchiv.
Ich habe alle drei Taufen auf Anhieb gefunden, bin aber dennoch ziemlich enttäuscht
Bei der Taufe meines Onkels 1906 steht in der Rubrik Taufzeugen/Paten > "der Vater des Kindes" (okay, die ersten beiden Vornamen hat er vom Vater, der Rufname ist "neu")
Bei der Taufe meiner Tante 1907 ist "die Mutter des Kindes" Taufzeugin bzw. Patin > daher hat sie den Rufnamen ihrer Mutter (mich hätten aber die beiden anderen Vornamen interessiert, zu denen ich nirgends eine "Verbindung" sehe)
Mein Vater hat immerhin 1909 einen "richtigen" Paten, wobei dessen Vorname bei den dreien meines Vaters nicht auftaucht.

Lassen wir mal die "Namens-Frage" dahingestellt; welchen "Sinn" macht es, dass die Eltern eines Kindes auch gleichzeitig Paten sind?
Ist es nicht unter anderem die "Aufgabe" eines Paten, für das Kind im Fall des Falles zu sorgen bzw. elterliche "Pflichten" zu übernehmen???
Habt Ihr auch "Eltern-Paten" in Euren Familien? Kann so etwas "normal" sein?

Schon mal vorab ganz herzlichen DANK für potentielle Hilfe!

[Ronny 19]

Die Eltern sind bei einer Nottaufe in der Regel Taufpaten gewesen. Wenn die Taufe verhältnismäßig betrachtet kurz nach der Geburt liegt, ist das ein Indiz dafür. Fälle, wo notgetaufte Kinder überlebt haben, gibt es bei mir reichlich.

[scheuck]

Hallo, Ronny19!

Danke für Deinen Tipp; ich kann in allen Fällen eine Not-Taufe ausschließen.
Alle drei Kinder sind im Alter von 6-8 Wochen getauft worden und haben ein überdurchschnittliches Lebensalter erreicht: 85, 97 und 89 Jahre

[holsteinforscher]

Hallo aus Kiel,
in meiner Genealogie habe ich nicht wenige *Elternpaten*, bzw. Hebammen und Pastoren, die Paten/Frauen standen.
Wie auch Rony schon geschrieben hat, war es auch bei mir oftmals eine Not-
Taufe.
Ein weiterer Grund, der auch nicht selten war/ist: Die Wetterlage!
Gerade in den Wintermonaten waren nicht wenige Höfe/Ortschaften kaum erreichbar.
Ferne findet man Elternpaten oft bei unehelichen Geburten.
LG. Roland

[scheuck]

Ach, Ihr Lieben

Ihr habt alle so gute und wirklich einleuchtende Ideen, seid bedankt!
Aber nichts davon kann "zutreffen" ...

Not-Taufe und unehelich scheiden aus
Wetterlage? - scheidet eigentlich auch aus. - Eine Taufe im März, die zweite im September, die dritte am 2.Weihnachtstag. ABER ...
Alles "spielt" mitten in der Stadt; Verwandschaft, die fußläufig in die Kirche und auch nach Hause hätte kommen können, gibt's mehr als genug. - Oma hatte allein sechs Halbgeschwister am Ort, zu denen ein ausgesprochen guter Kontakt bestand. Opa hatte ebenfalls einen Bruder am Ort ...
Als Paten meines Vaters haben sie dann immerhin doch den Ehemann einer weiteren Halbschwester "von der anderen Seite" der Haaster'schen Patch-Work-Familie genommen

Mir ist das alles irgendwie "zu hoch"; ich versteh's nicht wirklich