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  #1  
Alt 24.09.2020, 18:17
Benutzerbild von Ryusoken
Ryusoken Ryusoken ist offline männlich
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Registriert seit: 28.10.2018
Ort: Hamburg
Beiträge: 119
Standard Wie man zum Grafen wird

Hallo zusammen,

einen ziemlich interessanten Fall habe ich gerade. Ich beschäftige mich derweil mit den Vorfahren meines verstorbenen (angeheirateten) Onkels. Dieser hatte einen Onkel namens Walter Albert (Wilhelm) Brandenburg. Dieser schied am 15. September 1948 in Hamburg durch Suizid aus dem Leben.
So weit alles "normal". Interessant ist folgendes:
In seiner Sterbeurkunde steht er als Walter Albert Graf von Brandenburg drin! Seine Eltern waren August Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg und Auguste Elisabeth Henriette geb. Marx. Alle Angaben sind korrekt, außer das "Graf von".
An dieser Stelle habe ich zwei Fragen:
1. Wie kann sich ein "Graf von" einschleichen? (Die Anzeige kam von der Gesundheitsbehörde Hamburg)
2. Wie ist das niemals aufgefallen? Es existiert immerhin Randvermerk oder ähnliches.

Grüße
Sönke
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  #2  
Alt 27.09.2020, 15:27
Juergen Juergen ist offline
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Registriert seit: 18.01.2007
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Hallo Sönke,

ich habe mir den standesamtlichen Sterbeeintrag Hamburg 1948 angeschaut (bei ancestry).
Tja wer weiß, wer warum dazu kam diesen "Selbstmörder" als Graf von BRANDENBURG
in dem Eintrag so zu bezeichnen.

Er könnte gefälschte Papiere gehabt haben, oder er schrieb sich so in der Pension,
wo er den Suizid realisierte ins Gästebuch ein.
Der StA.-Beamte prüfte das im Nachinein sicher nicht mehr nach, ob das stimmte.
Ab wann lebte er denn in Hamburg bzw. Hamburg-Billwerder scheinbar als Geflügelzüchter?

In den Hamburger Adressbüchern fand ich diesen erstmal nicht.
https://agora.sub.uni-hamburg.de/sub...9EEC81.agora12

Graf Koks von der Müllabfuhr, scherzten wir früher als Kinder, bei hochtrabenden Leuten.

Viele Grüße
Juergen

Geändert von Juergen (27.09.2020 um 15:33 Uhr)
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  #3  
Alt 27.09.2020, 16:59
Lock Lock ist offline
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Beiträge: 451
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Hallo Sönke

Theoretisch könnte er schon an den von Brandenburg hängen.
https://geneee.org/friedrich+wilhelm...burg/1?lang=de

Aber vielleicht war der Standesbeamte auch nur ein Fan der Preußen und hat eigenmächtig gehandelt.

v.G.Gerhardt
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  #4  
Alt 27.09.2020, 17:10
Juergen Juergen ist offline
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Hallo Gerhardt
Zitat:
Theoretisch könnte er schon an den von Brandenburg hängen.
Kaum zu glauben, dessen Vater August BRANDENBURG war um 1900 "nur" Arbeiter in Stettin.
So ist es auch ausgeschlossen, das der Vater noch geadelt wurde.

Es gab ja Leute die noch bis ca. 1919 vom Kaiser geadelt wurden, sicherlich keine Arbeiter.
Möglich ist das war ein "Spinner" und "Gernegroß".
Das sich das der StA. Beamte oder die Gesundheitsbehörde ausgedacht hat,
kommt mir fraglich vor.

Wer weiß, ab wann er in Hamburg lebte, und welche persönlichen Papiere er hatte, mit
denen er sich auswies. Er musste sich ja auch in Hamburg anmelden beim Melde-Amt.

Gruß Juergen

Geändert von Juergen (27.09.2020 um 17:15 Uhr)
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  #5  
Alt 27.09.2020, 17:42
Kasstor Kasstor ist offline männlich
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Registriert seit: 09.11.2009
Ort: bei Hamburg
Beiträge: 13.440
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Zitat:
Zitat von Juergen Beitrag anzeigen
Wer weiß, ab wann er in Hamburg lebte, und welche persönlichen Papiere er hatte, mit
denen er sich auswies. Er musste sich ja auch in Hamburg anmelden beim Melde-Amt.
Hallo,

vermutlich spielt eben die Nachkriegszeit eine Rolle. Wir hatten hier im Forum ja auch schön Fälle mit wohl erfundenen Geburts- und früheren Wohnorten, so dass man da nicht weiterkam. Dies hier ist ja dagegen eher ein milderer Fall, der die weiteren Forschungen nicht hindert. Sterbeurkunden von Vater und Mutter gibt es ja bei ancestry, soweit ich das sehe.

Grüße


Thomas
__________________
FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam
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  #6  
Alt 01.10.2020, 18:15
Benutzerbild von Ryusoken
Ryusoken Ryusoken ist offline männlich
Erfahrener Benutzer
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Beiträge: 119
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Hallo zusammen,

unter welchen Umständen die Familie Brandenburg nach Hamburg gelangte, konnte ich noch nicht ganz klären. Die Schwester des vermeintlichen Grafen, Mutter meines Onkels, heiratete 1936 in Hamburg. Ein Sohn wurde laut den Aufzeichnungen meines Onkels in Preußisch Eylau geboren, er selbst in Hamburg.
Am wahrscheinlichsten erscheint mir hier die von Juergen erläuterte Theorie, vielleicht auch die von Kasstor. Da frage ich mich nur, wie man an gefälschte Papiere kam. Wobei, Ende des Krieges oder kurz darauf sind mir einige Beispiele mit falschen Angaben bekannt.
Ich vermute, dass eine weitere Überprüfung nicht stattfand, da er auch nicht verheiratet war. Dementsprechend waren auch wohl keine mehr da, welche Mal eine Urkunde angefordert haben könnten.
Ja, die Familie konnte ich weiter zurückverfolgen. Mein Onkel hatte dort schon gute Arbeit geleistet, ancestry tat den Rest.
Ich muss Mal gucken, inwiefern es möglich ist dort noch an Meldeakten oder dergleichen zu kommen, diese sollten weiteren Aufschluss geben.

Grüße
Sönke

Geändert von Ryusoken (01.10.2020 um 18:16 Uhr)
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  #7  
Alt 01.10.2020, 18:45
Juergen Juergen ist offline
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Hallo Sönke,

ich hatte ihn auch schon in den Hamburger Adrssbüchern online gesucht,
aber nicht gefunden so 1941.
https://agora.sub.uni-hamburg.de/sub...1:898557&p=285
Spätere Adressbücher sind teilweise Telefonbücher, keine Adressbücher.

FN BRANDENBURG gab es in Hamburg und Vororte einige, "v. BRANDENBURG"
las ich dort nicht.

Ein "Geflügel-Züchter" Brandenburg fand ich auch nicht im Branchenteil.

Gruß Juergen

Geändert von Juergen (01.10.2020 um 18:46 Uhr)
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