Desinteresse im Verwandtenkreis

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  • Anna89
    Erfahrener Benutzer
    • 15.07.2014
    • 427

    #31
    Desinteresse kann passieren. Die Angst davor, dass einen die Vergangenheit einholt, ist völlig verständlich. Aber bewusst Dokumente/ Fotos zu entsorgen, obwohl jemand sie mit großem Interesse entgegen nehmen würde, ist für mich Edgoismus der mir Gott sei Dank noch nicht unterkam. Wenn man Gründe hat, abzublocken, kann man doch den alten Plunder den man wegwerfen will in eine Kiste tun und den nervigen Fragestellern überlassen mit dem Hinweis: "Hier hast du den Müll, lass mich von nun an in Frieden!" Meines Erachtens wäre das doch die einfachste Lösung. Nerviger Fragesteller hat das was er wollte, und der Genervte seine Ruhe. Es macht doch eh keinen Unterschied, der nervige Fragesteller kommt früher oder später eh drauf, was Tante/ Onkel/ Opa/ Oma/ Schwiegermonster verbergen wollen.

    Und alte Fotos sind zwar das Eigentum des Besitzers, in dem Falle wohl des unkooperativen Familienmitglied, aber das Erbe von den Vorfahren, die Wert auf ihre Familie legten und stolz waren. Sonst hätten sie zu dieser Zeit keine Fotografien anfertigen lassen. Für irgendjemand waren diese Momente und Erinnerungen wertvoll.

    LG
    LG Anna

    Suche jegliche Informationen zu OSKAR RICHARD BINNER *1897 in Wildschütz (Eltern Friedrich Wilhelm Binner und Marie geb. Keil) °° IDA META FRANKE *1901 in Seifersdorf Krs. Goldberg Haynau (Mutter Ida Franke) bis 1945 Schlesien, 1945-1973 Schmidmühlen in Bayern, 1973-1993 in Helmbrechts, Bayern.

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    • Gertrud Dinse
      Erfahrener Benutzer
      • 09.02.2013
      • 981

      #32
      Ich finde es egoistisch, von Angehörigen zu erwarten, dass sie zuarbeiten.

      Und nun? Jeder entscheidet doch selber, was mit dem passiert, was seine Vergangenheit berührt. Der eine sammelt alles, der andere entsorgt alles. Beides hat seine Berechtigung. Es gibt keine Verpflichtung, auch keine moralische, den Nachfahren die Vergangenheit der Familie zu offenbaren. Jeder entscheidet selber, wie viel Kontakt er mit Familienmitgliedern haben will. Und manche wollen halt nicht mal ein Klingeln an der Tür. Wenn ich hier so manchen Kommentar lese, dann kann ich es sogar verstehen.

      LG Gertrud

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      • Anna89
        Erfahrener Benutzer
        • 15.07.2014
        • 427

        #33
        Ich denke es kommt auf die Beziehung drauf an.

        Wenn man eine gute Beziehung hat und viel Kontakt miteinander, sich gut kennt, und dann alles hinterrücks entsorgt wird obwohl es bekannt ist dass man Interesse hat, finde ich das sehr schade.

        Handelt es sich um FREMDE Leute (die man nicht kennt oder seit x Jahren keinen Kontakt mehr hatte) kann ich es verstehen. Das wäre ein Eindringen in die Privatssphäre die nicht jeder zulassen wird. Da kann man nur Versuchen und wenn man nicht angehört wird, ablassen und andere Wege suchen.

        LG
        LG Anna

        Suche jegliche Informationen zu OSKAR RICHARD BINNER *1897 in Wildschütz (Eltern Friedrich Wilhelm Binner und Marie geb. Keil) °° IDA META FRANKE *1901 in Seifersdorf Krs. Goldberg Haynau (Mutter Ida Franke) bis 1945 Schlesien, 1945-1973 Schmidmühlen in Bayern, 1973-1993 in Helmbrechts, Bayern.

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        • Gertrud Dinse
          Erfahrener Benutzer
          • 09.02.2013
          • 981

          #34
          Vielleicht will man genau diese gute Beziehung erhalten. Denn man weiß ja nicht, was da genau entsorgt wurde. Man hat es ja nicht gesehen.

          Sicher ist es ärgerlich, wenn man etwas neu besorgen muss, wo man es doch umsonst hätte bekommen können. Aber anderen gram sein, weil sie sich nicht beteiligen wollen, halte ich für keinen guten Weg.


          LG Gertrud

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          • ilandara
            Erfahrener Benutzer
            • 09.02.2015
            • 271

            #35
            Viele Dinge sind aber gar nicht neu zu besorgen.
            Und es spricht auch keiner von Zuarbeit. Meine Anfangsfrage bezog sich einfach nur darauf dass es mir unverstaendlich ist wie einem die eigene Herkunft so egal sein kann.

            Die Situation in der andere Mitglieder hier sind, dass Dinge in der Familie einfach entsorgt wurden obwohl Interesse daran bekundet wurde ist einfach nur mies. Klar wenn es nur die eigene Vergangenheit betrifft, so hat jeder das Recht damit zu tun was er will, es sieht aber ganz anders aus wenn es um gemeinsame Vorfahren geht. Da hat nicht einer das Recht einfach alles zu entsorgen.

            Und es waere nett wenn hier der Ton freundlich bleiben wuerde. Basierend auf den Antworten in diesem Thread zu sagen, dass man ja in manchen Faellen versteht dass Famiilienmitglieder keinen Kontakt wollen und damit anzudeuten dass die entsprechende Person hier so zu meiden ist, finde ich ehrlich gesagt grenzwertig. Nur weil man selbst alles schluckt, muss man nicht andere Leute verurteilen denen die Unterlagen nicht egal sind und die dafuer kaempfen
            diese fuer die Nachwelt zu erhalten.

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            • gudrun
              Erfahrener Benutzer
              • 30.01.2006
              • 3277

              #36
              Hallo,

              ich glaube jeder von uns Forschern hat diese Erlebnisse in der einen oder anderen Form schon erlebt. Ich finde es auch mies, wenn Unterlagen kurz vor dem Tod (wie es mir passiert ist) oder nach dem Tod von den Angehörigen entsorgt werden.
              Ich weiß von einem Mann, der den ganzen Keller von seiner Forscherarbeit voll hatte. Die Erben haben sofort nach seinem Tod ALLES entsorgt.
              Einem Cousar ist das gleiche passiert. Seine Tante hatte für ihn schon ALLES hergerichtet, die Frau starb überraschend und ALLES landete auf dem Müll.
              Es ist ärgerlich, aber nicht zu ändern. Die Menschen sind halt unterschiedlich-
              Ich sage immer
              "Nicht ärgern, nur wundern"

              Viele Grüße
              Gudrun

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              • tuedelluet
                Erfahrener Benutzer
                • 30.01.2015
                • 540

                #37
                Hallo,

                anscheinend hat Ilandara mit diesem Thread bei Gertrud einen wunden Punkt getroffen, denn anders kann ich mir die Entwicklung jetzt nicht erklären. - Ausgangspunkt war doch die Frage nach Desinteresse und ob es uns ebenso erginge... Das die Erfahrungen einiger erschütternd sind und daraus sich ein Schlagabtausch über "Heile Welt" und "Egoismen" ergibt - Du gute Güte... Nachher braucht Ihr noch Messer und Gabel...
                Gudrun hat es mit "nicht ärgern, nur wundern" ziemlich gut auf den Punkt gebracht.
                Gruß aus Bremen

                tuedelluet

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                • dorsch
                  Erfahrener Benutzer
                  • 24.12.2011
                  • 295

                  #38
                  Man muss nicht einmal Ahnenforscher sein, um ilandras Beitrag nachzuvollziehen ... Meine Eltern erlitten in einer hart zerstörten Großstadt im Krieg zweimal hintereinander Totalschaden; es gab nichts Altes bei uns, nichts von "früher". Reset-Neustart 1950, davor nichts. 5 der 6 Brüder meiner Mutter waren tot - ich habe nie ein Bild von ihnen gesehen, auch nicht von den ebenfalls während des Krieges gestorbenen Großeltern. Meine Mutter litt unter diesem Mangel an Erinnerungsstücken. Als sie erfuhr, dass Verwandte auf dem Land, bei denen alles noch erhalten war, nach dem Tod eines Onkels "einfach" alles vernichtet hatten, statt sie als Nichte mal zu fragen, was sie davon haben will, war sie sehr gekränkt.
                  Von Vaterseite hat ein Fotoalbum meiner anderen Großmutter überdauert, ebenfalls auf dem Land, wo nicht gebombt wurde. Es fand in Omas Nachlass den Weg zu uns und war das einzige Verbindungsstück zur Vergangenheit meiner Familie, das ich hatte. Meine Eltern hüteten es unter Verschluss wie einen Schatz, damit daraus "nichts wegkommt"; ich habe es mir als Kind immer wieder zeigen und erklären lassen. Nach Vaters Tod ging es in den Besitz meiner Mutter über und was machte die? ... Ihr werdet es schon erraten haben: Sie hat es mir nicht hinterlassen. Damit war ich dann in der gleichen Lage wie vorher sie. - Da fällt das Nichtärgern schon schwer! ... Ich finde die Erwartung, das dieses Familiendokument an mich als einziges Kind weitergereicht wird, nicht egoistisch. Vielleicht denke ich in hohem Alter anders darüber - im Moment will ich nicht hoffen, dass es je so weit mit mir kommt, dass ich, wenn ich mein Leben einst hinter mir aufräume, es nicht mehr schaffe daran zu denken, dass ich mit den Dingen, die ich hinterlasse, jemandem noch eine Freude machen könnte.
                  „Krönung der Alten sind die Enkel und der Stolz der Kinder sind ihre Ahnen“ (Sprüche, Kap.17, Vers 6)

                  Suche nach FN Leidiger in Thüringen.

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                  • ilandara
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.02.2015
                    • 271

                    #39
                    Finde ich sehr gut geschrieben Dorsch, habe aehnliche Erfahrungen wie Du.

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                    • Gertrud Dinse
                      Erfahrener Benutzer
                      • 09.02.2013
                      • 981

                      #40
                      Was mich anpiept- diese Forderung an Familienmitglieder, dass sie sich bitteschön an den Bedürfnissen anderer zu orientieren haben und nicht an ihren eigenen. Wenn ich mir vor Augen führe, dass jeder das Anrecht hat, mit seinem Eigentum zu verfahren, wie es ihm beliebt, dann muss ich mich auch nicht ärgern.

                      Gertrud

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                      • Anna89
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.07.2014
                        • 427

                        #41
                        Wenn ein Vorfahre nun für einen Nachkommen alles schön hinlegt, und andere Familienmitglieder dann alles entsorgen, das sind für dich Forderungen? Das ist für dich dann beliebiges Verfahren mit dem Eigentum? Dein Ernst?

                        LG Anna
                        LG Anna

                        Suche jegliche Informationen zu OSKAR RICHARD BINNER *1897 in Wildschütz (Eltern Friedrich Wilhelm Binner und Marie geb. Keil) °° IDA META FRANKE *1901 in Seifersdorf Krs. Goldberg Haynau (Mutter Ida Franke) bis 1945 Schlesien, 1945-1973 Schmidmühlen in Bayern, 1973-1993 in Helmbrechts, Bayern.

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                        • dorsch
                          Erfahrener Benutzer
                          • 24.12.2011
                          • 295

                          #42
                          Zitat von Gertrud Dinse Beitrag anzeigen
                          Was mich anpiept- diese Forderung an Familienmitglieder, dass sie sich bitteschön an den Bedürfnissen anderer zu orientieren haben und nicht an ihren eigenen. Wenn ich mir vor Augen führe, dass jeder das Anrecht hat, mit seinem Eigentum zu verfahren, wie es ihm beliebt, dann muss ich mich auch nicht ärgern.

                          Gertrud
                          Meine Vorfahren sind mein Eigentum. - Es waren meine, nicht ihre. - Für meine Begriffe ist sie mit fremdem Eigentum umgesprungen, wie es ihr beliebte ... und das ist auch nach deiner Definition nicht in Ordnung, Gertrud.

                          Wenn ich auf die Idee käme, die CDs meines Mannes hinter seinem Rücken in den Müll zu werfen, weil ich die Sängerin, die er am liebsten hört, nicht leiden kann, mit der Begründung, dass sie ja mit Geld vom gemeinsam verdienten Konto gekauft wurden, also irgendwie auch mein Eigentum sind, dann würde der mir 'was erzählen ...! Und nach dem Rechtsempfinden der meisten Leute würden sie ihm und seinem Zorn völlig zustimmen. Da machte es gar nichts, dass es mein Bedürfnis ist, die Scheiben loszuwerden. Wieso soll das bei Ahnenfotos und -dokumenten anders sein? Wieso soll der, bei dem sie zufällig nach dem Tod des eigentlichen Rechteinhabers (= des Abgebildeten / Dokumentierten) zu liegen kommen, das uneingeschränkte Recht haben, sie jemand anderem, der als ebenfalls Verwandter ja schließlich auch ein berechtigtes Anliegen hat, vorzuenthalten, nur weil es gerade seinem Bedürfnis entspricht, das zu tun?

                          Übrigens irrst du mit deiner Aussage über das Eigentum, vgl. §14, Abs.2,GG: Da steht der ausdrückliche Auftrag, im Umgang mit seinem Eigentum an andere zu denken.

                          Gruß
                          Dorsch
                          „Krönung der Alten sind die Enkel und der Stolz der Kinder sind ihre Ahnen“ (Sprüche, Kap.17, Vers 6)

                          Suche nach FN Leidiger in Thüringen.

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                          • Gertrud Dinse
                            Erfahrener Benutzer
                            • 09.02.2013
                            • 981

                            #43
                            Ich lag mit meiner Vermutung wohl doch nicht ganz so falsch.

                            Gertrud

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                            • dorsch
                              Erfahrener Benutzer
                              • 24.12.2011
                              • 295

                              #44
                              Zitat von Gertrud Dinse Beitrag anzeigen
                              Ich lag mit meiner Vermutung wohl doch nicht ganz so falsch.

                              Gertrud

                              ÄÄÄh ... welcher? - Mir fehlt jetzt gerade der Zusammenhang ...
                              „Krönung der Alten sind die Enkel und der Stolz der Kinder sind ihre Ahnen“ (Sprüche, Kap.17, Vers 6)

                              Suche nach FN Leidiger in Thüringen.

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                              • ilandara
                                Erfahrener Benutzer
                                • 09.02.2015
                                • 271

                                #45
                                Gertrud koenntest Du bitte aufhoeren die Diskussion zu hijacken?
                                Mich interessieren die Meinungen und Erfahrungen der einzelnen Mitglieder.
                                Wenn Du von meiner Frage nichts haeltst dann antworte doch bitte nicht mehr.
                                Danke.

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