Vulgo-Name in WESEL

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  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4383

    Vulgo-Name in WESEL

    Hallo,

    jetzt wäre ich bald "in einer Mischung" von Freude und Entsetzen vom Stuhl gefallen, nachdem mir eine gute Seele eben einen Ausschnitt aus einer Weseler Zeitung aus Februar 1880 geschickt hat.

    Bei meinen Haasters ist mir ja schon vieles begegnet, aber noch nie ein Vulgo-Name Machen die mir nicht schon Bauchschmerzen genug? Muss man da jetzt auch noch mit einem Vulgo-Namen daherkommen?

    Diese Vulgo-Namen haben mich schon vor Jahren bei meinen Mentrup aus Niedersachsen (Oesede) zum Wahnsinn getrieben. Da habe ich das aber noch verstanden, denn das war eine eher bäuerliche Gegend, die Herrschaften hatten auch alle einen mehr oder weniger großen Hof. Sie haben eingeheiratet, sie haben gekauft, sie haben geerbt: Mentrup, genannt Luttmann; Ruwe, genannt Mentrup usw.

    Um mein eigenes "Wissen" zu überprüfen habe ich Tante Google befragt, und die sagt hinsichtlich der Vulgo-Namen auch nichts anderes als das, was ich bislang weiß:
    Ein Genanntname, auch Vulgoname, ist ein Name, bei dem der Hausname aufgrund der Bindung an einen Bauernhof oder seltener ein Haus den wirklichen Namen einer Person überlagerte oder ihm beigefügt wurde. Die „Genannt-Namen“ stammen zum Teil aus der Zeit, als die Familiennamen eingeführt wurden (spätes Mittelalter).

    Zurück bis 1730 hat kein Haasters jemals irgendwo einen Bauernhof besessen; Schiffe haben sie besessen, aber keine Häuser. - Ebenfalls zurück bis 1730 habe ich in keiner der inzwischen zahlreichen Dokumente einen Vulgo-Namen gesehen.

    Macht es "Sinn", in den Einwohnerlisten Wesel nach einem "Gernart" zu suchen? Die Listen, die ich habe, reichen allerdings nur bis 1864.

    Ich bin gespannt darauf, welche Rat Ihr mir geben könnt und sage schon mal
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    Herzliche Grüße
    Scheuck
  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4383

    #2
    hinsichtlich des losen Mundwerks würde der ja ganz gut "passen"

    Ist aber kein "Vulgo-Haasters" und kommt aus Homberg, was ja nicht heißt, dass er nicht mal zu Besuch in Wesel war und dort Gelegenheit zu neuen Beleidigungen gesucht und gefunden hat ...
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    Herzliche Grüße
    Scheuck

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    • anika
      Erfahrener Benutzer
      • 08.09.2008
      • 2631

      #3
      Vulgo Name

      Hallo Scheuck

      Kann es sich nicht um einen Spitznamen handeln?

      Vielleicht war der Gute besser bekannt als Gernart?

      anika
      Ahnenforschung bildet

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      • scheuck
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2011
        • 4383

        #4
        Hallo, anika!

        Sei bedankt! - Klar, das kann durchaus ein Spitzname sein, auf die Idee bin ich noch nicht gekommen.

        Heute würde man das dann wahrscheinlich etwas anders formulieren, irgendwie "Gernart" Wilhelm Haasters oder so

        "Gernart" ist für mich ein ziemlich blöder Spitzname, aber nun ...

        Sind Dir bei Deinen Niederrheiner-Vorfahren schon jemals Vulgo-Namen untergekommen, anika?
        Herzliche Grüße
        Scheuck

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        • Forschi
          Erfahrener Benutzer
          • 06.03.2011
          • 527

          #5
          Hallo Scheuck,

          ich habe in Hamburg und Schleswig Holstein einige solcher "genannt" Namen, wie zum Beispiel: Hans Wilhelm Hinrich Jöhnk genannt Schmidt.
          Bei mir sind das uneheliche, oder auch voreheliche Kinder, die vom Erzeuger anerkannt wurden. Einige bekamen nach Verehelichung ihrer Eltern, mittels amtlicher Eintragung, den Namen des Vaters und bei anderen kam es zu keiner Heirat der Eltern und es blieb bei bei der Variation mit dem "genannt" Namen.
          Zuletzt geändert von Forschi; 31.01.2019, 20:33.
          LG Forschi

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          • anika
            Erfahrener Benutzer
            • 08.09.2008
            • 2631

            #6
            Vulgo Namen

            Hallo Scheuck

            Eigentlich eher selten, und wenn dann nicht mehr um 1860.

            Da es sich um eine Entschuldigung in einer Zeitung handelt tippe ich da schon eher auf einen Spitznamen.

            anika
            Ahnenforschung bildet

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            • consanguineus
              Erfahrener Benutzer
              • 15.05.2018
              • 5527

              #7
              Hallo Scheuck,

              Kneipenspitzname bedeutet nichts Gutes. Mir fallen da als Stichworte "alkoholisiertes Gelalle" oder "Zechprellerei unter falschem Namen" ein...

              Die Genanntnamen in meiner Familie sind undurchsichtig. Bei sechs Brüdern kommen vor: A genannt B (derselbe aber auch nur B), B genannt A (derselbe aber auch sowohl nur A als auch nur B), manche dann wieder zeitlebens nur A. Ein System scheint nicht dahinterzustecken. Entweder hieß der Vater A und die Mutter B oder umgekehrt. Mit einem Hofnamen oder vorehelicher Geburt kann es nichts zu tun gehabt haben. Ob das jemals zu klären sein wird...

              Liebe Grüße
              consanguineus
              Suche:

              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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              • scheuck
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2011
                • 4383

                #8
                Zitat von Forschi Beitrag anzeigen
                Hallo Scheuck,

                ich habe in Hamburg und Schleswig Holstein einige solcher "genannt" Namen, wie zum Beispiel: Hans Wilhelm Hinrich Jöhnk genannt Schmidt.
                Bei mir sind das uneheliche, oder auch voreheliche Kinder, die vom Erzeuger anerkannt wurden. Einige bekamen nach Verehelichung ihrer Eltern, mittels amtlicher Eintragung, den Namen des Vaters und bei anderen kam es zu keiner Heirat der Eltern und es blieb bei bei der Variation mit dem "genannt" Namen.
                Hallo, Forschi!

                Das von Dir beschriebene "System" habe ich im Grunde kapiert; für mich würde das jetzt bedeuten, dass mir der Name "Gernart" irgendwie bekannt vorkommen müsste.
                Nicht kapiert habe ich in Deinem angeführten Beispiel, ob "Jöhnk" der Name der unehelichen Mutter ist, und "Schmidt" der des später anerkennenden Vaters. Eigentlich müsste das so sein, denn bei Geburt ist der HWH unehelich und hat demnach den Namen seiner Mutter.

                Uneheliche Kinder haben die Haasters mehr als reichlich, ich habe allerdings noch nie einen "bekennenden" Vater gefunden.
                Herzliche Grüße
                Scheuck

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                • scheuck
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2011
                  • 4383

                  #9
                  @ anika
                  Ja, ich tippe inzwischen auch auf einen Spitznamen, obwohl mir der auch nicht so "richtig gefällt"; man kann damit so absolut nichts "verbinden".
                  Vulgo-Namen passen für mich nicht in die Gegend und zu meinen Haasters auch nicht.

                  @ consanguineus
                  Ja, ich habe ähnliche Assoziationen, Allohol war da ganz sicher im Spiel, und einen Streit wird es auch gegeben haben.

                  Nein, ich konnte bei meinen Mentrup aus Oesede und den zahlreichen Vulgo-Namen auch kein System erkennen, deshalb habe ich sie auch allesamt unter "Mentrup" in's Ahnenblatt geschoben bzw. den Vulgo-Namen nur als Anmerkung angefügt. Vor lauter Vulgo habe ich da nach kurzer Zeit absolut nicht mehr durchgeblickt, obwohl die Zusammengehörigkeiten (ohne Vulgo) an sich klar waren.

                  Fazit: ich werde nicht dahinterkommen, was es mit dem Spitznamen auf sich hat bzw. wer sich dahinter verbirgt.
                  Von der Idee, es könnte sich um meinen Ur-Ur-Großvater handeln, bin ich inzwischen wieder abgekommen, der ist mir 1880 mit seinen 79 Jahren für solche "Scherze" zu alt. - Meine Hände in's Feuer legen kann ich für ihn natürlich nicht

                  Euch allen!
                  Herzliche Grüße
                  Scheuck

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                  • anika
                    Erfahrener Benutzer
                    • 08.09.2008
                    • 2631

                    #10
                    Vulgo-Name

                    Hallo Scheuck

                    Du musst bedenken das man zu der Zeit in Wesel im allgemeinen Platt sprach, da kann sich der Name auf eine Eigenart von ihm bezogen haben oder mit seinem Beruf zusammenhängen.

                    anika
                    Ahnenforschung bildet

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                    • Forschi
                      Erfahrener Benutzer
                      • 06.03.2011
                      • 527

                      #11
                      Stimmt, in meinem Beispiel ist Jöhnk der Name der Mutter und Schmidt der des Vaters. Bei mir wird in den Geburtsurkunden angegeben wer der "angebliche" Vater ist oder im Randvermerk gibt es einen Eintrag dazu, dass der Vater bestätigt das Kind gezeugt zu haben. In den Kirchenbüchern habe ich ebenfalls solche Hinweise gesehen. Da steht oft, dass die Mutter angibt wer der Vater sein soll.

                      So.....ich bin gerade unterwegs und würge mir beim Einhämmern des Textes auf mein kleines Smartphone einen ab. Hoffe alles ist leserlich.
                      LG Forschi

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                      • scheuck
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2011
                        • 4383

                        #12
                        Ja, anika, verstehe ...

                        Vom niederrheinischen Platt habe ich weniger als keine Ahnung, deshalb fällt mir auch zu einer "Gernart-Eigenheit" nichts ein. - Bei einem Spitznamen könnte man natürlich auch an einen niederländischen Ursprung denken, dazu kann ich aber auch nichts sagen. Mit seinem Beruf = sicherlich Schiffer, komme ich da auch nicht weiter ..
                        Herzliche Grüße
                        Scheuck

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                        • scheuck
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.10.2011
                          • 4383

                          #13
                          Zitat von Forschi Beitrag anzeigen
                          So.....ich bin gerade unterwegs und würge mir beim Einhämmern des Textes auf mein kleines Smartphone einen ab. Hoffe alles ist leserlich.
                          Ja, Forschi, alles bestens und perfekt; nochmals DANK für's Würgen
                          Herzliche Grüße
                          Scheuck

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