Erwartungshaltung Bundesarchivsauskunft + Frage zum Ariernachweis

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  • HindeburgRattibor
    Erfahrener Benutzer
    • 24.08.2011
    • 2279

    Erwartungshaltung Bundesarchivsauskunft + Frage zum Ariernachweis

    Hallo zusammen,


    ich habe diese Woche eine Anfrage an das Bundesarchiv bezüglich der NSDAP-Mitgliedschaften meiner Verwandten gestellt.
    Nun habe ich etwas recherchiert und habe herausgefunden, dass NSDAP-Mitglieder verpflichtet waren einen Ariernachweis bis zum Jahr 1800 zu haben (Quelle: https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-r...rnachweis.html)

    Mein Ururgroßvater war ein uneheliches Kind und mein Urgroßonkel war nun wahrscheinlich ein Mitglied der NSDAP.


    Nun zu meinen Fragen:


    1. Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Ariernachweis beiliegt? Mein Urgroßonkel war Ingenieur, hatte eine kriegsnotwendige Tätigkeit und wurde nicht zum Wehrdienst eingezogen. Andere Angefragte waren u.a. Lehrer in Oberschlesien.



    2. Könnte der Vater meines Ururgroßvaters (uneheliches Kind) im Ariernachweis erwähnt werden?


    3. Wie streng wurde das mit dem Jahr 1800 eingehalten? Mein 4x-Urgroßvater wurde 1816 in Klein Schirakowitz geboren und sein Vater starb dort zwischen 1847-1875. Könnte sein Vater im Ariernachweis erwähnt worden sein, obwohl er vor 1800 geboren wurde?
    Die Kirchenbücher von Klein Schirakowitz (Rachowitz) wurden leider im Krieg verbrannt, daher könnte dies meine einzige Chance sein diesen toten Punkt zu überwinden.
    LG HindeburgRattibor

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  • XodoX
    Erfahrener Benutzer
    • 03.07.2022
    • 199

    #2
    Also ich habe nichts bekommen. Da war ein Antrag zum Eintritt mit dabei und eine Karteikarte (vermutlich der Verwaltung). Mehr nicht. Und da waren kaum Angaben mit drauf. Leider erst recht keine Angaben, die ich ohnehin schon hatte. Neue Informationen wirst du da vermutlich nicht bekommen.

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    • Horst von Linie 1
      Erfahrener Benutzer
      • 12.09.2017
      • 19767

      #3
      1. Die Nachweise wurden an den Probanden zurückgesendet.
      2. Wenn er im Kirchenbuch vermerkt war (und keinen jüdisch klingenden Namen trug ): Ja.
      Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
      Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
      Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

      Und zum Schluss:
      Freundliche Grüße.

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      • HindeburgRattibor
        Erfahrener Benutzer
        • 24.08.2011
        • 2279

        #4
        Danke ihr beiden. Hatte in irgendeinem Thread hier gelesen, dass jemand von dem Bundesarchiv einen dicken Ariernachweis erhalten hat und habe mir deshalb Hoffnungen gemacht.


        @Horst: Der Vater wurde im Taufeintrag nicht erwähnt.
        Zuletzt geändert von HindeburgRattibor; 04.12.2023, 19:58.
        LG HindeburgRattibor

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        • XodoX
          Erfahrener Benutzer
          • 03.07.2022
          • 199

          #5
          Die Dokumente taugen nur zu historischen Zwecken was. Überall nur Name, Geburtstag und Geburtsort der Person. In der Karteikarte wurden noch die Ortsverbände vermerkt, also von Berlin nach Hamburg gezogen und dann hat man das geändert. Aber auch nur der Ort und keine genauen Adressen.

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          • Erny-Schmidt
            Erfahrener Benutzer
            • 16.06.2018
            • 410

            #6
            Zitat von HindeburgRattibor Beitrag anzeigen
            Nun habe ich etwas recherchiert und habe herausgefunden, dass NSDAP-Mitglieder verpflichtet waren einen Ariernachweis bis zum Jahr 1800 zu haben
            Mein Ururgroßvater war ein uneheliches Kind und mein Urgroßonkel war nun wahrscheinlich ein Mitglied der NSDAP.

            1. Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Ariernachweis beiliegt? Mein Urgroßonkel war Ingenieur, hatte eine kriegsnotwendige Tätigkeit und wurde nicht zum Wehrdienst eingezogen.

            2. Könnte der Vater meines Ururgroßvaters (uneheliches Kind) im Ariernachweis erwähnt werden?


            3. Wie streng wurde das mit dem Jahr 1800 eingehalten? Mein 4x-Urgroßvater wurde 1816 in Klein Schirakowitz geboren und sein Vater starb dort zwischen 1847-1875. Könnte sein Vater im Ariernachweis erwähnt worden sein, obwohl er vor 1800 geboren wurde?
            zu 1. Normalerweise wurden die Ahnenlisten in Ahnenpässen angelegt. Die befanden sich in Besitz der betr. Leute selbst. Soweit ich sehe, betraf das nicht nur Parteimitglieder, sondern auch Offiziere u.a. Staatsdiener. In meiner Famlie sind Ahnenpässe erhalten; sie bilden den Grundstock für meinen Stammbaum. Da steckt jede Menge Arbeit drin: die Vorahren mussten als erstes in Standesämtern, Kirchenbüchern, ... rausgesucht werden. Dann mussten Standesbeamte oder Pfarrer mit Stempel und Unterschrift die Echtheit bestätigen, anschließend wurde von NSDAP, Wehrmacht etc. nochmal bestätigt.

            zu 2. "hat Horst von Linie 1" schon geantwortet.

            zu 3. es gab mehr als genug Fälle, wo Vorfahren gar nicht so weit zurück verfolgt werden konnten, aus welchen Gründen auch immer. Umgekehrt enthalten die Ahnenpässe unserer Familie Einträge, die weit ins 18. Jh. zurückreichen. Sogar bei denen sind teilweise noch die Väter eingetragen.

            Dir wird das wenig helfen, wenn in Deiner Familie keine Ahnenpässe erhalten geblieben sind. Leider scheint es auch keine Kopien der Ahnenpässe bei irgend einer Behörde gegeben zu haben. In Akten der NSDAP u.a. würde ich nur einen Vermerk erwarten in der Art "vollständiger Ariernachweis vorhanden ja/nein".
            Gruß E. Schmidt.
            WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

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            • HindeburgRattibor
              Erfahrener Benutzer
              • 24.08.2011
              • 2279

              #7
              Alles klar, vielen Dank.
              Bin trotzdem einfach mal gespannt, was da so gefunden wird!
              LG HindeburgRattibor

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              • Gastonian
                Moderator
                • 20.09.2021
                • 3325

                #8
                Zitat von Erny-Schmidt Beitrag anzeigen
                zu 1. Normalerweise wurden die Ahnenlisten in Ahnenpässen angelegt. Die befanden sich in Besitz der betr. Leute selbst. Soweit ich sehe, betraf das nicht nur Parteimitglieder, sondern auch Offiziere u.a. Staatsdiener.

                Und der Begriff "Staatsdiener" konnte weitgefaßt sein. Die jüngste Schwester meiner Oma war Sekretärin in einem Stadtbüro in Stuttgart, aber das war genug, um den Ariernachweis erbringen zu müssen. Irgendwie ist der Ahnenpass dann zusammen mit all den kirchlichen Bestätigungen (aus Polen und Ostpreussen - manches jetzt nicht mehr vorhanden) in die Hände meines Vaters geraten.


                Da lohnt es sich vielleicht in der erweiterten Verwandschaft herumzufragen, wer vielleicht noch von irgendeiner der in der damaligen Zeit lebenden Geschwistern einen Ahnenpass hat.


                VG


                --Carl-Henry
                Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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                • Erny-Schmidt
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.06.2018
                  • 410

                  #9
                  Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
                  Und der Begriff "Staatsdiener" konnte weitgefaßt sein.
                  Da kann ich nur beipflichten: eine Großtante war Musiklehrerin. Auch die hatte einen Ahnenpass, evtl. war sie nicht freischaffend, sondern hat zeitweise an einem Konservatorium etc. gearbeitet.
                  Gruß E. Schmidt.
                  WANTED! SCHMID(t)/Halle/S, MAER(c)KER/Saalkreis, HAUBNER & HEINE(c)KE/Mansfelder Land

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                  • hessischesteirerin
                    Erfahrener Benutzer
                    • 08.06.2019
                    • 1334

                    #10
                    hast du denn auch die Spruchkammerakten deiner Verwandten angefragt?

                    Vielleicht stehen mehr Informationen - diese liegen, wenn du Glück hast, im Landesarchiv - ich habe die meiner Großeltern und meiner Uroma angefragt, kann aber dauern, da es zu wenig Personal gibt.

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                    • HindeburgRattibor
                      Erfahrener Benutzer
                      • 24.08.2011
                      • 2279

                      #11
                      Zitat von hessischesteirerin Beitrag anzeigen
                      hast du denn auch die Spruchkammerakten deiner Verwandten angefragt?

                      Vielleicht stehen mehr Informationen - diese liegen, wenn du Glück hast, im Landesarchiv - ich habe die meiner Großeltern und meiner Uroma angefragt, kann aber dauern, da es zu wenig Personal gibt.
                      Nein, habe ich nicht. Sollte ich mal machen! Was waren dort für Infos drin?
                      LG HindeburgRattibor

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                      • Rheinland-Pfalz (Ahrweiler, Westerwald)
                      • Schlesien (Groß Strehlitz, Lublinitz, Ratibor, Rybnik, Sprottau, Tost-Gleiwitz)
                      • Türkei (Akçaabat/Trabzon)

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                      • Sebastian_N
                        Erfahrener Benutzer
                        • 25.09.2015
                        • 962

                        #12
                        Wie viel kosten eigentlich solche Anfragen? Und welche Angaben kann man, abgesehen vom Ahnenpass, erwarten?

                        P.S.: Ich habe grade gesehen, dass ich bereits 2017 eine solche Anfrage selbst gestellt habe. Konnte mich gerade gar nicht mehr erinnern. Da kam interessanterweise heraus, dass weder mein Groß-, noch Urgroßvater in der NSDAP waren, obwohl wir mehrere Ahnenpässe vererbt bekommen haben. Ist die Existenz eines (oder mehrerer) Ahnenpässe eigentlich ein starkes Indiz, dass der Vorfahre in der NSDAP war oder nicht?
                        Zuletzt geändert von Sebastian_N; 07.12.2023, 15:03.
                        Dauersuche:
                        Neumann/Naumann in Altstedt/Mittelhausen vor 1672
                        Franke in Oschatz vor 1785
                        Wolf/Schmiedel in Crottendorf vor 1790
                        Wachsmuth in Rittersgrün vor 1790
                        Nestler/Wolf/Martin/Schönherr in Marienberg vor 1780
                        Greim/Hoffmann in Eilenburg vor 1750
                        Müller/Kistner/Trautmann/Kuhn (kath.) in Rastatt vor 1750
                        Hacklbauer in Linz vor 1760
                        Schimpke/Geppert (kath.) in Ritterswalde vor 1790
                        Mett in Quedlinburg (St. Nicolai) zw. 1725-1794
                        Helmert/Liebing in Volkmarsdorf vor 1840

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                        • Gastonian
                          Moderator
                          • 20.09.2021
                          • 3325

                          #13
                          Hallo Seb:


                          Siehe Beiträge 6, 8, und 9 oben. Ariernachweise (und daher auch Ahnenpässe) wurden nicht nur von Parteimitgliedern, sondern auch von im öffentlichen Dienst beschäftigten Personen verlangt.


                          VG


                          --Carl-Henry
                          Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

                          Kommentar

                          • Brunoni
                            Erfahrener Benutzer
                            • 07.04.2012
                            • 2185

                            #14
                            Hallo,

                            mein Großvater war Beamter und musste bei der zweiten Eheschließung
                            ebenfalls seine Vorfahren nachweisen.
                            Samt militärischer Laufbahn, seinen Krankheiten und diversen Schreiben die Familie betreffend fand sich alles im Archiv.
                            Eine Anfrage im betreffenden Landesarchiv ist eigentlich unerlässlich.
                            Ich fand sohar zum Bruder meines Großvaters entsprechende Akten.Und dieser war kein Beamter.
                            Oftmals reichte wahrscheinlich z.B. ein Rentengesuch bei Krankheit aus um im Archiv zu landen.
                            Ich habe damals nicht speziell nach einer Person gefragt sonder nur nach dem entsprechenden FN.
                            Hätte ich nur nach meinem Großvater gefragt, dann wäre mir viel entgangen.

                            Viele Grüße
                            Brunoni

                            Kommentar

                            • Sebastian_N
                              Erfahrener Benutzer
                              • 25.09.2015
                              • 962

                              #15
                              Hi Brunoni,
                              Hi Carl Henry,

                              danke für eure Beiträge.

                              @Brunoni, wie sah genau diese Anfrage im Landesarchiv aus?

                              Hast du gefragt: "was finden Sie alles unter dem FN in Bezug auf den Ariernachweis?"


                              Beste Grüße

                              Seb
                              Zuletzt geändert von Sebastian_N; 07.12.2023, 19:58. Grund: typo
                              Dauersuche:
                              Neumann/Naumann in Altstedt/Mittelhausen vor 1672
                              Franke in Oschatz vor 1785
                              Wolf/Schmiedel in Crottendorf vor 1790
                              Wachsmuth in Rittersgrün vor 1790
                              Nestler/Wolf/Martin/Schönherr in Marienberg vor 1780
                              Greim/Hoffmann in Eilenburg vor 1750
                              Müller/Kistner/Trautmann/Kuhn (kath.) in Rastatt vor 1750
                              Hacklbauer in Linz vor 1760
                              Schimpke/Geppert (kath.) in Ritterswalde vor 1790
                              Mett in Quedlinburg (St. Nicolai) zw. 1725-1794
                              Helmert/Liebing in Volkmarsdorf vor 1840

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