Artikel zu US Einwanderer und Rassenzugehörigkeit

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  • quisaz
    Benutzer
    • 25.10.2021
    • 58

    Artikel zu US Einwanderer und Rassenzugehörigkeit

    Ich habe heute einen guten Artikel zu US Einwanderern, dem Zensus und dem Thema der Rassenzugehörigkeit gefunden, vielleicht interessiert es einen von euch. Ich fand es ganz spannend

    Census categories for race and ethnicity have shaped how the nation sees itself. Here’s how they have changed over the last 230 years.
  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 3327

    #2
    Hallo:


    Vielen Dank für den Link zu diesem interessanten Artikel über den stetigen Wandel in der Klassifizierung der Rassen in den amerikanischen Volkszählungen seit 1790 (samt dem derzeitigen Vorschlag, sie nochmals für die Volkszählung 2030 zu ändern).


    Wenig hier zu Einwanderern aus Europa, aber interessante Einsichten dazu, wie Einwanderung aus China, Mexiko, und Arabien sich in den Rassenkategorien niedergeschlagen hat.


    VG


    --Carl-Henry
    Zuletzt geändert von Gastonian; 23.10.2023, 09:19.
    Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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    • Bienenkönigin
      Erfahrener Benutzer
      • 09.04.2019
      • 1696

      #3
      Hallo,
      danke für den Artikel.

      Ich finde es schwer nachvollziehbar, wie der Artikel es grundsätzlich gut findet, dass es immer "feinere" Abstufungen und Abstimmungsmöglichkeiten gibt, so dass sich jeder repräsentiert sieht, und dies noch als Fortschritt feiert: "In some ways, the government is attempting to catch up with modern views of racial and ethnic identities."

      Dabei stehen die USA in der westlichen Welt ziemlich alleine da mit der Auffassung, dass man Menschen generell in Kategorien einteilen kann oder SOLLTE.

      Ganz abgesehen davon ist auch eine Selbstauskunft ein Bumerang, denn diese erhobenen Daten werden ja zu irgendetwas genutzt - und wo Geld dahinter steht, ist der Nutzen natürlich diesem unterworfen, zum Beispiel die Statistiken, wie hoch in welchen Wohngebieten welche "Ethnien", "Rassen" oder wie auch immer sie es jetzt nennen wollen zu welchem Prozentsatz vertreten sind.

      Die ganze Grundidee dahinter ist mir ebenso fremd wie das Festhalten an der Todesstrafe oder die Waffengesetze in den meisten Bundesstaaten.
      Wobei fremd vielleicht noch zu neutral ist, ehrlich gesagt finde ich so ein Denken vollkommen obsolet und aus der Zeit gefallen.

      Mir wird fast übel, wenn ich im Facebook-Feed so dümmliche US-amerikanische Clickbait-Artikel präsentiert bekomme, wo es z.B. darum geht: "Ihr hättet nie geglaubt, dass diese Promis eigentlich schwarz oder biracial sind!!".

      Hier in Deutschland ist Rassismus auch noch nicht überwunden, aber dieses selbstauferlegte Schubladen-Denken hätte zum Glück hier keine Anhänger, vielleicht nicht mal unter AfD-Anhängern.

      Viele Grüße
      Bienenkönigin
      Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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      • biba
        Benutzer
        • 23.07.2019
        • 96

        #4
        Hallo,


        Ich sehe das wie Bienenkönigin. Mir erschließt sich der Sinn dahinter nicht, außer doch wieder zu diskriminieren. Ohne etwas mit den Daten anzufangen, wird doch so ein Aufwand nicht betrieben. Was ist dann das Ergebnis der Auswertung? Ob jemand einen Ururopa aus Afrika, China Spanien oder Hintertupfingen hatte, sagt doch über die Person nichts aus. Sind doch alle Amerikaner.
        ___________________________
        Viele Grüße Birgit

        Kommentar

        • Gastonian
          Moderator
          • 20.09.2021
          • 3327

          #5
          Hallo ihr Deutschen:


          In Deutschland werden ja heutzutage amtlich "Leute mit Migrationshintergrund" gezählt - wozu denn?


          In den USA dienen heutzutage die Erfassung von Daten zur Rasse in den Volkszählungen zur Durchführung der Gleichberechtigungsgesetze (Civil Rights Acts) benutzt. Am direktesten werden die Daten dazu benutzt, um gewährzuleisten, daß in der Zuschneidung der Wahlbezirke Nicht-Weiße eine gleiche Chance haben, in den Bundes- und Länderparlamenten vertreten zu sein (vor Verabschiedung der Civil Rights Acts in den 1960er Jahren wurde da systematisch gegen Schwarze diskriminert). Es wird anhand der Daten auch untersucht, ob in solchen Sachen wie Umweltbelastung, Gesundheitsversorgung, oder Verfügbarkeit von Wohnungsdarlehen/Hypotheke diskriminiert wird (d.h., in Gebieten mit mehr Nicht-Weißen die Situation schlechter steht).


          Man mag sich natürlich wünschen, daß alle nur Amerikaner sind - es ist aber historische Realität, daß wegen Hautfarbe diskriminiert wurde, und diese Diskriminierung kann man sich nicht einfach wegwünschen, sondern muß durch gesetzliche Mittel bekämpft werden.


          Siehe hierzu im gleichen Sinn: https://en.wikipedia.org/wiki/Race_a...icity_are_used


          VG


          --Carl-Henry
          Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

          Kommentar

          • Bienenkönigin
            Erfahrener Benutzer
            • 09.04.2019
            • 1696

            #6
            Hallo Carl-Henry,

            natürlich haben die USA eine ganz eigene Vorgeschichte durch die Sklaverei, die sich bis auf die Gegenwart auswirkt. Danke auch für die Aufzählung der Auswertungen und Sonderzahlungen u.ä., die auf solchen Einteilungen beruhen. Aber man muss schon sehr optimistisch sein, wenn man glaubt, dass diese Erhebungen nur alle zum Vorteil dieser speziellen Gruppen dienen.

            Außerdem verstehe ich dieses Festhalten am Begriff „Rasse“ nicht, der für Hunde oder Rinder passend sein mag, aber nicht für den Menschen. Besonders aus meiner deutschen Sicht widerstrebt es mir, dieses Wort zu verwenden.

            Naiv gefragt: Wenn aufgrund von Hautfarbe diskriminiert wird, schreibt man dann nicht die Möglichkeit einer solchen Diskriminierung fort, wenn man immer wieder die Unterschiede betont, auch wenn dies in immer feineren Abstufungen passiert?

            Ich will nicht behaupten, dass ich die Lösung für diese komplizierte Gemengelage parat hätte. Aber ich denke, dass es vielleicht ein besserer Ansatz wäre, Stipendien und ähnliches vom Einkommen abhängig zu machen und irgendwann wegzukommen vom „Minderheitengedanke“. Wobei mir bewusst ist, dass sicher auch Vertreter von African und Native Americans selbst auf eine angemessene politische Mitbestimmung pochen, die sich vermutlich auf die tatsächliche Prozentzahl in der Bevölkerung stützt.

            Du sprichst zurecht auch die deutschen Statistiken zum Migrationshintergrund an. Ich bin überfragt, wie genau diese Zahlen ermittelt werden (Einwohnermeldeamt?). Der große Unterschied ist aber, dass es nicht darum geht, ob ich schwarz oder weiß oder grünkariert bin, sondern nur, ob ich meine Herkunft außerhalb von Deutschland habe – und zwar ich selbst, nicht meine entfernten Vorfahren.

            Mein Mann ist nicht in Deutschland geboren (ich übrigens auch nicht), aber noch nie musste er irgendwo angeben, welcher Ethnie er sich zugehörig fühlt. Noch nie mussten meine Kinder irgendwo angeben, dass sie „Migrationshintergrund“ haben.

            Ist alles sehr komplex und zwei so unterschiedliche Nationen lassen sich schlecht miteinander vergleichen. Ich hab nur öfters den Eindruck, dass die USA ihre Ungleichheit fortschreiben anstatt sie aus der Welt zu schaffen, und ich bekomme in den Sozialen Medien mit, dass amerikanische People of Color sich in Deutschland sehr viel sicherer (Stichwort Polizeigewalt) fühlen, und das ist doch traurig.

            Viele Grüße
            Bienenkönigin
            Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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            • Gastonian
              Moderator
              • 20.09.2021
              • 3327

              #7
              Hallo allerseits:

              Ich glaube, die Diskussion sprengt den Rahmen dessen, was für ein Ahnenforschungs-Forum angemessen ist.

              Der Artikel ist hilfreich um Ahnenforschern, die wegen amerikanischen Verwandten auf die amerikanischen Volkszählungen zugreifen, eine Einführung in die in diesen Volkszählungen benutzten Rassenkategorien zu vermitteln. Ob diese Kategorien gut oder schlecht sind, hat aber eigentlich nichts mit Ahnenforschung zu tun.

              Ich habe Bienenkönigins gut durchdachten Beitrag mit einer ausführliche Privatnachricht beantwortet und bin auch bereit, die Diskussion mit ihr privat fortzuführen; glaube aber nicht, daß eine öffentliche Diskussion in diesem Forum fruchtbringend ist.

              VG


              --Carl-Henry
              Zuletzt geändert von Gastonian; 23.10.2023, 23:39.
              Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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              • Dudas
                Erfahrener Benutzer
                • 25.04.2021
                • 842

                #8
                Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
                Ich hab nur öfters den Eindruck, dass die USA ihre Ungleichheit fortschreiben anstatt sie aus der Welt zu schaffen
                Bei einem Bevölkerungsanteil von 13% begehen Schwarze mehr als 50% der Morde - es sieht so aus, als würden Weiße die Ungleichheit bezüglich der Zahl der von ihnen begangenen Morde aufrechterhalten.


                Sorry für die Ironie, aber du schreibst einen Haufen Blödsinn.

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                • gofanne
                  Benutzer
                  • 22.04.2018
                  • 27

                  #9
                  Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen

                  Ich will nicht behaupten, dass ich die Lösung für diese komplizierte Gemengelage parat hätte. Aber ich denke, dass es vielleicht ein besserer Ansatz wäre, Stipendien und ähnliches vom Einkommen abhängig zu machen und irgendwann wegzukommen vom „Minderheitengedanke“. Wobei mir bewusst ist, dass sicher auch Vertreter von African und Native Americans selbst auf eine angemessene politische Mitbestimmung pochen, die sich vermutlich auf die tatsächliche Prozentzahl in der Bevölkerung stützt.

                  Du sprichst zurecht auch die deutschen Statistiken zum Migrationshintergrund an. Ich bin überfragt, wie genau diese Zahlen ermittelt werden (Einwohnermeldeamt?). Der große Unterschied ist aber, dass es nicht darum geht, ob ich schwarz oder weiß oder grünkariert bin, sondern nur, ob ich meine Herkunft außerhalb von Deutschland habe – und zwar ich selbst, nicht meine entfernten Vorfahren.
                  Ich bin auch Deutsche mit (vielmaligem) Migrationshintergrund, wohne zur Zeit in Kalifornien. Ja, vielleicht gibt es in deutschen Volkszählungen nicht die Rassen und Kulturfrage, allerdings gab es bis vor ein paar Jahrzehnten dazu auch keinen Grund. Was, ausser Weiss, Deutsch oder Mitteleuropaeisch waere denn statistisch significant gewesen? Andererseits kann ich mich sehr wohl daran erinnern das, als ich in Deutschland zur Schule ging, ich jährlich nach der Staatsangehörigkeit der Eltern gefragt wurde und dies im Klassenbuch eingetragen war. Kann mich danach auch an so einige unangenehme Situationen erinnern.

                  Andererseits kann ich dem heutigen auch zustimmen. Meine multiracial Kinder fühlen sich auch in Europa sicherer, da sie nicht staendig Angst haben muessen profiliert zu werden.

                  Hierzulande gibt die Race-culture question jedoch auch noch wichtige Informationen her wie denn das Leben der vorhergegangenen Generationen aussah. Abgesehen von der Diskrimination die mit allem einherging, kann die Antwort auf die Frage jedoch auch auf andere Forschungsoptionen hinweisen, da kulturelle Organisationen beizeiten doch recht wichtig waren.

                  Kommentar

                  • Uwe

                    #10
                    Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
                    Obdiese Kategorien gut oder schlecht sind, hat aber eigentlich nichts mit Ahnenforschung zu tun.
                    Da wuerde ich dir widersprechen. Es ist noch gar nicht so lange her, dass in Deutschland Rasse und Ahnen in einem Atemzug genannt wurden. Dass das Wort deshalb in Deutschland einen schlechten Beigeschmack, darf nicht verwundern. Amerikaner sind in dieser Beziehung etwas unbeleckt, was den sorglosen Umgang mit dem Wort Rasse erklaert. Wie du weisst, ist hier in den USA die Ethnicity normalerweise weitaus wichtiger. Viele unserer Landsleute definieren sich ueber die Herkunftslaender ihrer Vorfahren und nur in bestimmten Ausnahmefaellen ueber die Rasse.

                    Gruss
                    Uwe (dual citizen)
                    Zuletzt geändert von Gast; 24.10.2023, 08:17.

                    Kommentar

                    • Ralf-I-vonderMark
                      Super-Moderator
                      • 02.01.2015
                      • 2865

                      #11
                      Hallo zusammen,

                      das Thema entwickelt sich in der Diskussion leider grenzwertig, obwohl es nur als Forscherhinweis für Interessierte begonnen wurde.

                      Da es sich von der Ahnenforschung fortbewegt, habe ich das Thema zur Vermeidung sich hochschaukelnder emotionaler Weiterungen geschlossen.

                      Ihr könnt gerne per PN weiterdiskutieren, aber beachtet die Forenregeln.

                      Viele Grüße
                      Ralf

                      Kommentar

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