Registrieren | Hilfe | Chat | Benutzerliste | Team | Kalender | Suchen | Heutige Beiträge | Alle Foren als gelesen markieren |
#1
|
|||
|
|||
Das Ende der schlesischen Familienforschung?
Der Sachverhalt wird zwar bereits in einem anderen Thema behandelt, da wir aber doch gerade hier bei den Schlesiern einige polnische Muttersprachler (Alex Kunsdorf, kdmos352, henry, Oberschlesier68 ...) haben, könnte man das Problem vielleicht auch mal von der anderen Seite aus betrachten.
Worum geht es? Die schlesischen Familienforscher konnten mehr als 40 Jahre lang in den Forschungscenter der Mormonen verfilmte Standesamtsregister und Kirchenbücher aus Polen einsehen. Vor einiger Zeit wurden die Filmrollen durch Digitalisate ersetzt. Wenige davon ließen sich auch von zu Hause aus anschauen - die allermeisten aber eben nur in einer Forschungsstelle. Nun haben nach Auskunft der Mormonen staatliche wie kirchliche Archive in Polen die Erlaubnis zur Einsichtnahme der Digitalisate aufgehoben. Somit sind (Stand Anf. Dezember) schon mehr als 5 000 schlesische Filme/Digitalisate nicht mehr einsehbar. Die Sache hat nichts mit Datenschutz zu tun, weil von der Sperrung auch Filme aus bswp. dem 18. Jhd. betroffen sind. An anderer Stelle wurde vermutet, es handele sich um ein polnisches Regierungsdekret. Könnte sich bitte einer unserer polnischen Muttersprachler mal im Netz informieren, was von polnischer Seite zu diesem Problem geschrieben wird. Schönen Dank vorab! |
#2
|
|||
|
|||
Hallo,
im polnischen Ahnenforschungsforum unter https://genealodzy.pl/PNphpBB2-viewt...art-1650.phtml wurden in den letzten Beiträgen in dem dortigen Thread auch dazu geschrieben. Aber soweit ich das sehe noch eher unkonkret und so richtig weiß man auch nicht wie es nun weiter geht. Aber das nur via google-translate meinerseits. |
#3
|
|||
|
|||
Hallo Kleinschmid,
ich habe gerande eine Anfrage an die Generaldirektion der Polnischen Staatsarchive (NDAP) geschickt, mal sehen ob wir etwas erfahren werden... Gefragt habe ich um eine Bestätigung der offiziellen Version der Mormonen (zurückgezogene Erlaubniss) und ferner ob die neuen Verträge tatsächlich bearbeitet werden. Viele Grüße, Damian |
#4
|
|||
|
|||
Wunderbar! Herzlichen Dank für die Bemühungen.
Wollen hoffen, daß das Ganze doch noch ein Mißverständnis ist. Diese Umstellungsaktion der Mormonen auf Digitalisate ist letztlich eine Mammutaufgabe. Dabei sind Fehler sicher unvermeidlich. Zudem vermag ich momentan auf Anhieb kein durchgehendes System bei der Vergabe der Symbole 'Kamera', 'Filmrolle' und 'Kamera mit Schlüssel' bei bspw. einigen oberschlesischen Kirchenspielen zu erkennen. Des weiteren sind ja KB aus kirchlichen wie staatlichen Archiven davon betroffen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die poln.-kath. Kirche an Vorgaben aus Warschau gebunden ist. Das ist Sache des jeweiligen Bischofs, was mit 'seinen' KB bzw. deren Kopien geschieht. Von daher wäre eine offizielle Stellungsnahme aus Polen wirklich sehr interessant. |
#5
|
|||
|
|||
Ich würde dir sagen, was ich weiß:
Seit dem 25. Mai 2018, als die GDPR-Verordnung in den EU-Ländern begann, gab es in Polen verschiedene Probleme. Die Behörden der katholischen Kirche in Polen wussten nicht, wie sie auf diese Änderungen reagieren sollten, und befürchteten, dass die EU sie wegen der Veröffentlichung von Datenschutzdaten verklagen würde, und wollten die Verantwortung meiden. Sie befahlen FamilySearch, alle Mikrofilme zu löschen, die Daten enthielten, die noch unter Datenschutz stehen können - zum Beispiel Mikrofilme, die Aufzeichnungen aus dem 19. Jahrhundert zusammen mit 1920 und neuer hatten. Die offizielle Aussage unseres polnischen FamilyHistoryCenters lautet, dass sie nicht wissen, wann sich dies ändert. Wenn man den langsamen und harten Gesetzgebungsprozess in meinem Land kennt, würde es Jahre dauern, und höchstwahrscheinlich werden die Scans früher auf szukajwarchiwach.pl statt auf FamilySearch zugänglich sein. Leider hängt das vom Digitalisierungsprozess in den Staatsarchiven in Polen ab. Es tut mir leid, davon zu hören. Wahrscheinlich, bis die Behörden der polnischen Kirche ihre Einstellung nicht ändern (unwahrscheinlich), werden die Mikrofilme nicht verfügbar sein. Alex Geändert von Alex_Kunsdorf (12.12.2018 um 11:59 Uhr) |
#6
|
|||
|
|||
Schönen Dank für diese Erklärung. Also scheint hier doch die polnisch-katholische Kirche maßgeblich beteiligt zu sein, wobei aber unser Problem nicht von Warschau, sondern von Brüssel aus verursacht wurde, u. da wollen die poln. Bischöfe zunächst mal auf Nummer sicher gehen, bevor ihre jeweilige Diöcese in irgendeiner Form in Regreß genommen wird. Dann ließe sich mit Nachverhandlungen vielleicht noch etwas ausrichten, um die vom Datenschutz befreiten Jahrgänge wieder zugänglich zu machen.
|
#7
|
|||
|
|||
Hallo in der Runde,
so wie ich beobachten kann, zuerst wurden die Filme der kath. KB aus dem Diözesanarchiv Breslau gesperrt (zum Glück noch nicht alle), dazu auch die Verfilmungen der Ev. Kirchenbücher, die im Staatsarchiv Breslau als Original vorhanden sind. Die kath. KB aus der Diözese Oppeln sind noch teilweise vorhanden. Also was uns wohl bald übrig bleiben wird, sind die Verfilmungen aus der 70er Jahren, wovon eine Kopie im Zuständigen Staatsarchiv vorhanden ist... Mal sehen ob ich eine Antwort aus Warschau bekommen werde. Natürlich werde ich hier Bescheid sagen. |
#8
|
|||
|
|||
abwarten... Hintergrund. https://ec.europa.eu/commission/priorities/justice-and-fundamental-rights/data-protection/2018-reform-eu-data-protection-rules_de Staat Archiv/Standesamt Polen – Interpretation Ustawa z dnia 10 maja 2018 r. o ochronie danych osobowych http://dziennikustaw.gov.pl/DU/2018/1000 Geändert von henry (12.12.2018 um 18:19 Uhr) |
#9
|
|||
|
|||
Zitat:
Das ist in der Tat zu befürchten. Man sollte seinen Stammbaum auf die momentan noch einsehbaren Quellen bei den Mormonen überprüfen ... bevor die Lichter (fast) ganz ausgehen. Ja, vermutlich. Wichtig wäre aus Warschau zu erfahren, ob da noch nachverhandelt werden kann. |
#10
|
|||
|
|||
Hallo zusammen,
die ab Mai.2018 - neu geltende gesetzlichen Ergänzungen in Polen genannt RODO - nehmen persönliche Daten in Schutz. Für Ahnenforschung sind sie ohne Bedeutung. |
Lesezeichen |
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
Ansicht | |
|
|