Carl Friedrich Pitt, erwähnt 1790-1833 - von wo kommt er?

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  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 3278

    Carl Friedrich Pitt, erwähnt 1790-1833 - von wo kommt er?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1790-1833
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Königsberg, Kreis Insterburg, Kreis Ragnit
    Konfession der gesuchten Person(en): evangelisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Archion, Ancestry, Familysearch
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):



    Hallo allerseits:



    Pitt ist ja ein seltener Familienname in Ostpreußen, und ich habe noch nichts über seine Herkunft herausfinden können.


    Hier ist alles, was ich schon zu ihm gefunden habe; kann jemand noch etwas dazufügen?



    Erste Erwähnung ist bei seiner Heirat am 27.12.1790 in Königsberg-Sackheim (Eintrag bei ancestry): "H. Carl Friderich Pitt, 28 Jahr, Fräulein Charlotte Caroline Sophia von Manstein des Hauptmann Christoph Ehrenreich von Manstein auf Kauckern [Kirchspiel Pelleningken, Kreis Ragnit] zweyten Tochter 24 Jahr, getraut den 27 Dec. in der Kirche."


    Zwei Kinder in Königsberg, beide in Königsberg-Tragheim getauft. Erstes Kind: Juliana Dorothea Charlotta von [!] Pitt, geboren 20.9.1791, Vater Hr. Carl Friedrich von [!] Pitt, Paten (1) Hr. Doctor Carparini, (2) H. Lieutenant von Stach [Verwandter der von Manstein], (3) Frauln von Manstein, (4) Frau Orth. [?] von Aschersleben (http://www.archion.de/p/f50529307a/).



    Zweites Kind: Johann Carl Wilhelm von [!] Pitt, geboren 17.2.1793, Vater Hr. Carl Fridrich von [!] Pitt auf dem Steindamm wohnhaft, Paten (1) Hr. Assistenz Rath Schmidt, (2) Fräulein von Manstein, (3) Frau . . . von Aschersleb (http://www.archion.de/p/6a0ce6a129/).


    Seit 1794 lebte die Familie auf dem Gut Wittgirren, im Kirchspiel Georgenburg (Kreis Insterburg) etwa 9 km südwestlich von des Schwiegervaters Gut Kaukern. Laut Prästationstabelle hatte dieses Gut einen Umfang von etwa 60 Hektar (https://www.familysearch.org/ark:/61...=52&cat=118600).


    In Wittgirren wurden noch vier Kinder geboren (Taufeinträge vom Kirchenbuch Georgenburg bei Ancestry). Drittes Kind: Mariane Friderika Pitt, geboren 10.6.1794, Vater Herr Carl Fridrich Pitt Gutsbesitzer, Paten: . . . . Heydemann, Herr Postsecretair Grohs, Mademoiselle Vorhoft [?].


    Viertes Kind: Justine Friederique Pitt, nur durch Heiratseintrag 1820 (Alter 24) bekannt - siehe unten.


    Fünftes Kind: August Friedrich Pitt, geboren 13.7.1799, Vater H. Carl Pitt Guthsbesitzer, Pate: H. Erzpr. [?] Heydemann.


    Sechstes Kind: Ernestine Emilie Pitt, geboren 4.3.1809, Vater Hr. Carl Pitt . . .scher Guthsbesitzer, Paten: . . . Amtmann Costede, Fr. Amtsactuarius Bitt, Pfarrer Johan Wilhelm Porhof [?], Frau Gutsbesitzerin Schaling.


    In 1812 wurde Gutsbesitzer Pitt in Wittgirren im Amtsblatt erwähnt, als er zu einer Kommission ernannt wurde (https://forum.ahnenforschung.net/sho...itt#post354208).


    In den Prästationstabellen 1816 wurde er nur als ehemaliger Besitzer von Wittgirren aufgeführt (https://www.familysearch.org/ark:/61...=173&cat=40306). Stattdessen war er jetzt Besitzer des Guts Krauleidszen im Kirchspiel Kraupischken, Kreis Ragnit (etwa 21 km nordöstlich von Wittgirren); dieses Gut hatte nur etwa 35 Hektar und war also deutlich kleiner als Wittgirren (https://www.familysearch.org/ark:/61...=879&cat=40110).


    Am 30.7.1820 in Königsberg-Friedrichsberg heiratete Justine Friederique Pitt, des cöllmischen Gutsbesitzers Herrn Carl Pitt auf Neukrauleidszen Tochter, den Canonier Andreas Pieck (Heiratseintrag bei Ancestry).



    Am 4.1.1824 in Klein Krauleidszen, Kirchspiel Kraupischken, starb die Charlotte geb. v Manstein, die Frau des Guthsbesitzers Hr. Carl Pitt (http://www.archion.de/p/6657fbf43d/).


    Der Sohn August Bitt [sic] wurde bei seiner Heirat am 16.7.1826 in Kraupischken als köllm. Guthsbesitzer aus Neu Krauleidszen bezeichnet (Heiratseintrag bei Ancestry), welches darauf schließen läßt, das der Vater vielleicht schon verstorben war. Im Grundbuch von 1833 wurde aber Carl Pitt noch als Besitzer von Krauleidszen genannt (https://www.familysearch.org/ark:/61...=447&cat=12373). Ich habe keine weitere Nachrichten von ihm gefunden.


    Vielen Dank für jedwelchen Tip!


    Gruß


    --Carl-Henry
    Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat
  • wilhelmus
    Benutzer
    • 04.11.2011
    • 45

    #2
    Hallo Carl-Henry,
    der Name Pitt hört sich für mich schottisch / englisch an.
    sieh dir doch mal diesen Thread an:
    Hallo, hier einmal zwei interessante Links zu schottischen Einwanderern in Preußen (einfach weiterverzweigen) http://www.electricscotland.com/history/prussia/index.htm http://www.electricscotland.com/history/germany/scotsndx.htm Als pdf (viel besser zu lesen): http://www.studienstelleog.de/DOWNLOAD/ScotsEWPrussia_Schulze.pdf




    wilhelmus
    Kreise: Osterode, Neidenburg, Ortelsburg, Allenstein, Sensburg, Lyck, Oletzko
    Orte: Seemen, Paulsguth, Bolleinen, Persing, Lykusen; Osterwein, Hohenstein, Gilgenburg, Osterode, Neidenburg, Soldauer Land, Willenberg, Warpuhnen

    Namen: Willamowski, Krzemienski, Schellong, Winarski, Lipka

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    • #3
      Hier ist eine Namensverbreitungskarte:



      Verbreitungskarten von Familiennamen erstellen


      Und Pitt ist ein englischer Name und kein schottischer Name: Mittelenglisch pytte, pitte 'pit', 'hollow', daher ein topographischer Name für jemanden, der an einer Grube oder Mulde lebte.

      Außerdem ist der Name in England viel häufiger als in Schottland, siehe hier:

      Learn the fascinating origin of the Pitt surname; its meaning & distribution. Unlock your family history in the largest database of last names.
      Zuletzt ge?ndert von Gast; 23.09.2021, 11:34.

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      • Gastonian
        Moderator
        • 20.09.2021
        • 3278

        #4
        Hallo wilhelmus:


        Ja, an Großbritannien habe ich auch gedacht - der berühmteste Pitt war ja William Pitt der Jüngere, der gerade zu dieser Zeit (1783-1801) Premierminister Großbritanniens war. Diese Familie Pitt war in Dorset und Hampshire im Süden Englands begütert und hatte Mitglieder, die schon zu Zeiten der Elisabeth I. im königlichen Dienst hochgekommen sind. William Pitt der Ältere, Vater des obengenannten William Pitt, war auch Premierminister 1766-1768; nach ihm ist die Stadt Pittsburgh in Pennsylvania benannt. Dies hat meine Suche eigentlich erschwert, da alle Erwähnungen eines Pitt, die ich in gedruckten preußischen Quellen des späten 18. oder frühen 19. Jahrhunderts gefunden habe, sich auf einen der Premierminister und nicht auf einen Einwohner Preußens beziehen. Natürlich hofft man auf eine Verbindung - aber nicht jeder Merkel in Pennsylvania (und da gibt es viele) ist ja auch mit der deutschen Kanzlerin (oder eigentlich ihrem Mann) verwandt.


        Auf jeden Fall, vielen Dank für den Hinweis auf die interessante Diskussion zu den Schotten in Preußen und Polen.


        Viele Grüße


        --Carl-Henry
        Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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        • Gastonian
          Moderator
          • 20.09.2021
          • 3278

          #5
          Hallo Balduin:

          Sehr interessante Namensverbreitungskarte - da gab es also noch einige Pitts in Ostpreußen um 1890 im Kreis Labiau (also nicht ganz so östlich wie Insterburg oder Ragnit). Da muß ich mal versuchen, ob ich sie zurückverfolgen kann.


          Vielen Dank!

          --Carl-Henry


          Nachtrag: Die Pitts im Kreis Labiau waren aus Löwenthal und Anten im Kirchspiel Mehlauken, von dem sich anscheinend nur die Kirchenbücher 1841-1843 erhalten haben - und keine Pitts da.
          Zuletzt ge?ndert von Gastonian; 23.09.2021, 12:58.
          Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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          • #6
            Hallo,
            die Wahrscheinlichkeit, dass alle Deutsche mit dem Namen Pitt aus England stammen, ist sehr groß, da es nur etwa 100 Namensträger in Deutschland gibt.

            Der englische Adel ist sehr gut erforscht. Du musst nur im Burke's Peerage oder Burke's Landed Gentry nachschauen, ob dort jemand aus der Familie Pitt nach Preußen ausgewandert ist. Denn in diesen beiden Adelslexika sind alle englischen Adeligen eingetragen. Ich habe auch in Burke's Landed Gentry den Großvater des englischen Taufpaten meines Ururgroßvaters gefunden, der im 18. Jahrhundert nach St. Petersburg ausgewandert ist.

            Sowohl Burke's Peerage als auch Burke's Landed Gentry kann man im Internet einsehen:




            Wenn er nicht in den beiden Adelslexika enthalten ist und kein englischer Adeliger war, wird es schwieriger. Dann müsstest du schauen, ob es in England Listen zu Auswanderern gibt.
            Zuletzt ge?ndert von Gast; 23.09.2021, 16:37.

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            • Gastonian
              Moderator
              • 20.09.2021
              • 3278

              #7
              Hallo Balduin:


              Nochmals vielen Dank für die Hinweise. Ich habe einen ausführlichen Stammbaum der adeligen Familie Pitt (dem die beiden Premierminister entstammten) auf Bd. 4, S. 90-92 von John Hitchins, The History and Antiquities of the County of Dorset (Edition 1861-70) bei https://www.familysearch.org/search/catalog/133131 gefunden. Leider keine Auswanderer zum Kontinent, und auch keine Namensträger Charles oder Frederick.


              Englische Auswandererlisten (die ich auch für die englischen Vorfahren meiner amerikanischen Mutter brauche) habe ich bisher nicht gefunden - "Meldepflicht" war anscheinend nicht ein angelsächsicher Begriff. Es gibt eine Menge Charles Pitts und Frederick Pitts in England im späten 18. Jahrhunder (allerdings habe ich noch keinen Charles Frederick Pitt gefunden) - aber ohne direkten Bezug auf Auswanderung hilft das ja nichts. Da kann ich nur auf eine zufällige Erwähnung eines ostpreußischen Verwandten in einem Testament oder einer Gerichtsakte hoffen.


              Mit freundlichen Grüßen


              --Carl-Henry
              Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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              • #8
                Hallo,
                vielleicht gibt es noch mehr Adelsfamilien mit den Namen Pitt in England. Deswegen würde es sich lohnen, sowohl Burke's Peerage als auch Burke's Landed Gentry zu durchsuchen. In Burke's Landed Gentry gibt es z.B. zwei verschiedene Familien mit dem Namen Anderson.

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                • Gastonian
                  Moderator
                  • 20.09.2021
                  • 3278

                  #9
                  Hallo Balduin:


                  Danke für die Anregung. Ich habe jetzt die Burkes, sowohl Hochadel (Peerage) wie auch Niederadel (Landed Gentry), durchsucht. Die Familie der Premierminister ist leider die einzige Familie Pitt, von der ich eine zusammenhängende Darstellung gefunden habe. Burke hat auch Hinweise auf verschiedene andere Pitts, die vereinzelte Güter im County Somerset besaßen, aber keine ausführliche Beschreibungen, die auf ausgewanderten Familienmitgliedern hingewiesen hätten. Es gibt allerdings ein Buch voller Erbschaftsregesten der begüterten Familien in Somerset, in der diese Pitts genannt werden - aber keine Auswanderer, und auch keine mit Namen Charles oder Frederick (siehe Register hier: https://archive.org/details/abstract...goog/page/n144).
                  Da der Carl Friedrich Pitt eine adelige von Manstein heiratete (und wohl nicht dazu gezwungen - die erste Geburt war erst neun Monate nach der Hochzeit), vermutet man ja, daß er zu einer gehobenen Schicht gehörte - aber ob er der Einwanderer nach Preußen war, oder einer seiner Vorfahren, wer weiß?



                  VG


                  --Carl-Henry
                  Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

                  Kommentar

                  • Lavendelgirl
                    Erfahrener Benutzer
                    • 24.01.2015
                    • 227

                    #10
                    Hallo,

                    hier wird der Familienname PITT schon im Jahr 1470 erwähnt:

                    Und zwar in Mehlauken/Kreis Labiau.

                    Somit scheint es eine alteingesessene Familie gewesen zu sein.

                    Viele Grüße,
                    Frank
                    Zuletzt ge?ndert von Lavendelgirl; 24.09.2021, 15:01.

                    Kommentar

                    • Gastonian
                      Moderator
                      • 20.09.2021
                      • 3278

                      #11
                      Hallo, Frank:



                      Oooh, ausgezeichnet! Da muß ich mal nachsehen, ob ich die Familie auf den Prästationstabellen oder den Schoßregistern finden kann - in den Erbhuldingungsakten sind sie nicht verzeichnet.


                      Vielen Dank!


                      --Carl-Henry
                      Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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                      • Gastonian
                        Moderator
                        • 20.09.2021
                        • 3278

                        #12
                        Hallo allerseits:

                        Ich habe gestern im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (Signatur BPH, Rep. 192 NI Ritz, J. F., Nr. 1358) zwei Briefe der Charlotte von Manstein entdeckt, in dem sie kurz vor ihrer Heirat über ihren zukünftigen Mann Carl Friedrich Pitt schrieb. Die Briefe waren an Johann Friedrich Ritz, dem engen Vertrauten des Königs Friedrich Wilhelm II. von Preußen, gerichtet und enthielten Bitten zur Förderung ihres Geliebten.

                        In dem ersten Brief, datiert 12.11.1790, beschreibt sie ihn als "ein Fremdling aus Pommern hat Theologie studiert." In dem zweiten Brief, datiert 11.12.1790 (zur Transkription, siehe https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=221550) behauptet sie erfahren zu haben, daß er ein uneheliches Kind (zu Lebzeiten nicht anerkannt) eines Herrn v. Platen sei, der dann bei dessen Bruder dem Decanus v. Platen erzogen und zum Studium der Theologie gezwungen wurde, und dem der Name Pitt zur Deckung seiner eigentlichen Herkunft gegeben wurde.

                        Mit dem Decanus v. Platen ist wohl der Georg Ernst v. Platen zu Sagard (Rügen) gemeint, der Domdechant in Cammin war (siehe im gothaischen Taschenbuch http://digital.ub.uni-duesseldorf.de...geview/8306046). Seine zwei Brüder waren Dubislaw v. Platen, Chef des preußischen Dragoner-Regiments Nr. 8 (Alt-Platen), und Leopold v. Platen, Chef des Dragoner-Regiments Nr. 11 (Jung-Platen). Ich vermute, daß man hier der armen Charlotte v. Manstein (die wegen ihrer Liebe zu einem mittellosen Studiosus von ihrer Familie verstoßen wurde) etwas vorgaukelte, da ihr Vater Hauptmann im Dragoner-Regiment Nr. 8 unter Alt-Platen gewesen ist. Aber die zwei Briefe klären doch, daß Carl Friedrich Pitt aus ungewissen Familienverhältnissen in Pommern (und nicht etwa Großbritannien) stammte.

                        VG

                        --Carl-Henry
                        Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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                        • consanguineus
                          Erfahrener Benutzer
                          • 15.05.2018
                          • 5525

                          #13
                          Hallo Carl-Henry,

                          sehr spannende Geschichte, die Du da ausgegraben hast!

                          Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
                          Ich vermute, daß man hier der armen Charlotte v. Manstein (die wegen ihrer Liebe zu einem mittellosen Studiosus von ihrer Familie verstoßen wurde) etwas vorgaukelte, da ihr Vater Hauptmann im Dragoner-Regiment Nr. 8 unter Alt-Platen gewesen ist.
                          Warum sollte jemand ein Interesse daran gehabt haben, Charlotte ein solches Märchen zu erzählen? Um ihren Vater ein wenig zu besänftigen? Oder gab Charlotte nur vor, jemand habe ihr diese Dinge erzählt? Sie nahm immerhin in Kauf, den Ruf der Familie v. Platen, insbesondere eines konkreten Mitglieds der Familie (als Erzeuger eines nichtehelichen Kindes) sowie ihren eigenen (als mögliche Verleumderin, falls die Sache gar nicht der Wahrheit entsprach) zu beschädigen.

                          Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
                          Aber die zwei Briefe klären doch, daß Carl Friedrich Pitt aus ungewissen Familienverhältnissen in Pommern (und nicht etwa Großbritannien) stammte.
                          Die zwei Briefe klären bis auf die Tatsache, daß Carl Friedrich sehr wahrscheinlich nicht aus England stammt leider wenig. Zunächst wäre interessant zu wissen, wieso er überhaupt den Namen Pitt trug. Wer war Pitt? Sein Vater? Seine Mutter? Keiner von beiden? Wie kam er gerade zum Dekan v. Platen?

                          Das ist eine der Situationen, in denen man sich wünscht, Zeitreisen unternehmen zu können, um die handelnden Personen selbst zu befragen.

                          Viele Grüße
                          consanguineus
                          Suche:

                          Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                          Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                          Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                          Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                          Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                          Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

                          Kommentar

                          • Gastonian
                            Moderator
                            • 20.09.2021
                            • 3278

                            #14
                            Hallo consanguineus:

                            Ja, sehr spannend.

                            In ihrem Brief an den Vertrauten des Königs hat sie zwei Gewährsleute ihrer Geschichte genannt, die eine die "Buhle" des Decanus v. Platen, der andere ein Geistlicher in Cammin, dem der Erzeuger die Geschichte erzählt haben soll. In diesem Brief hat sie um die Adelserhebung ihres Geliebten gebeten sowie die Erlaubnis, daß er fortan den Namen v. Platen führe; weder das eine noch das andere hat man ihm gewährt, hat man also am Hof wohl diese Geschichte nicht geglaubt.

                            Der Name Pitt, obwohl sehr selten in Ostpreußen, ist etwas weiter verbreitet in Hinterpommern. Aber zu welcher Familie Pitt der Carl gehört haben könnte, weiß ich nicht. Laut dem Brief hat der Carl selber über seinen Ursprung nichts gewußt, bis man ihm (nach dem Tod der drei Gebrüder v. Platen) diese Geschichte erzählt hat.

                            Für mich das nächste Desideratum ist herauszufinden, wo er Theologie studiert hat. In den gedruckten Matrikeln von Königsberg und Frankfurt/Oder ist er nicht zu finden, und in den handschriftlichen Matrikeln von Greifswald habe ich ihn auch nicht gefunden (muß heute noch einmal in der gedruckten Matrikel nachschlagen). Die andere Universität im Königreich Preußen war in Halle, aber deren Matrikeln aus den 1770er/1780er Jahren (Carl ist etwa 1762 geboren) sind weder gedruckt noch digitalisiert - wie kommt man da daran, ob er vielleicht in Halle studiert hat?

                            VG

                            --Carl-Henry
                            Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

                            Kommentar

                            • consanguineus
                              Erfahrener Benutzer
                              • 15.05.2018
                              • 5525

                              #15
                              Hallo Carl-Henry,

                              aus eigener Erfahrung bei der Erforschung meiner akademisch ausgebildeten Vorfahren kann ich nur sagen, daß ich mich nicht auf die preußischen Universitäten festlegen würde. Preußische Untertanen durften auch ganz woanders studieren, und sie taten das auch. In Rostock habe ich eben auf die Schnelle niemanden namens Pitt/Bitt gefunden. Wittenberg wäre meines Erachtens ein heißer Kandidat. Auch Göttingen käme in Betracht.

                              Viele Grüße
                              consanguineus
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                              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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