Adel ablegen?

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  • Tineru
    Erfahrener Benutzer
    • 26.02.2010
    • 182

    Adel ablegen?

    Hallo,

    ich bin beim Stöbern in Wikipedia bei Heinz G. Konsalik gelandet ; in seinem Wikipedia-Eintrag steht folgender Satz:

    Heinz Günther Konsalik entstammt einem alten sächsischen Adelsgeschlecht (Freiherren von Günther Rittern zu Augustusberg), das seinen Titel in der wilhelminischen Zeit ablegte.
    Ist das wirklich möglich, seinen Adelstitel "einfach so" abzulegen?

    lg Tineru
    Umzugsbedingter Datenverlust - ich bitte um Nachsicht.

  • Billet
    Erfahrener Benutzer
    • 21.01.2007
    • 1985

    #2
    @ Tineru

    Lesen Sie dazu hier :
    http://home.foni.net/~adelsforschung/faq.htm#b

    Zitat:
    ("Ferner konnten Adelige ihr Adelszeichen jederzeit freiwillig ablegen (was gelegentlich vorkam), vor allem, wenn sie glaubten, ihren Stand nicht mehr repräsentieren zu können, oder wenn sie sich Vorteile davon verhofften, z.B. bei einer Auswanderung ins demokratische Amerika, wo die Adelsbezeichnung eher hinderlich war. Der Adelige erklärte dies dann gegenüber der Adelsbehörde und diese nahm seine Erklärung zu den Akten. Noch heute gibt es Adelsverzichte, die in Form der öffentlich-rechtlichen Namenserklärung stattfinden)."
    Wappen-Billet.de
    M.d.WL.
    M.d.MWH.

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    • Hina
      Erfahrener Benutzer
      • 03.03.2007
      • 4661

      #3
      Hallo Tineru,

      interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Ablegung von Adelskennzeichen sehr unterschiedlich gehandhabt wurde.

      Während man in Deutschland den Verzicht aktenkundig bei der Hofkammer erklären musste, brauchte man in Österreich eine Kaiserliche Bewilligung. Hintergrund war ganz einfach, dass dem Adel als Stand nicht nur Privilegien, sondern auch Pflichten auferlegt waren. Im 19. Jh. wurde das allerdings immer bedeutungsloser und es wurde auch einfacher, auf den Stand zu verzichten. Gerade in der Zeit der Deutschen Revolution von 1848 haben einige Adelige, die sich politisch engagierten, von der Möglichkeit des Verzichtes Gebrauch gemacht. Ein berühmtes Beispiel war der Dirigent Hans v. Bülow.

      Viel häufiger als der Adelsverzicht kam es allerdings vor, dass einzelne Personen von ihren Adelskennzeichen in der Öffentlichkeit keinen Gebrauch mehr machten.

      Nach dem Ende der Monarchie handelte es sich allerdings nicht mehr um einen Adelsverzicht, da es den Adel als Stand nicht mehr gab, sondern um eine standesamtliche Namensänderung, da die Adelskennzeichen in Deutschland Bestandteil des Familiennamens wurden. Eine Namensänderung glückte jedoch nicht jedem, entgegen der landläufigen Meinung, das wäre ganz einfach durch Erklärung zu bewerkstelligen. Eine öffentlich-rechtliche Namensänderung aus gewichtigem Grund bedeutet nämlich, dass man tatsächlich einen gewichtigen Grund, z.B. erhebliche Nachteile durch diesen Namen nachweisen muss und das ist gar nicht so einfach zu erbringen. Bestes Beispiel für die Ablehnung eines derartigen Namensänderungsantrages aus dem Jahre 1978 ist die Politikerin Jutta v. Dithfurth.

      Viele Grüße
      Hina
      "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

      Kommentar

      • Juergen
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2007
        • 6043

        #4
        Hallo allerseits,

        das Thema, was ich hier nun "hochhole" ist ja uralt.
        Da es das Thema Schriftsteller Konsalik (eigentlich FN GÜNTHER väterlicherseits) hier gibt und ich kürzlich
        ein Radio Feature zu ua. diesem Nachkriegsschrifsteller hörte,
        hatte ich mal geschaut, was über dessen Vorfahren FN GÜNTHER sochn bekannt ist.

        Die Heriat der Eltern war in Dresden, der Vater wurde in Berlin geboren.
        Arno Fritz Alexander GÜNTHER oo Wanda KONSALIK (wohl aus Schlesien)

        Bei Myheritage gibt es für Mitglieder den Stammbaum online, wie weit zurück
        weiß ich nicht.

        Bei ancestry auch zu finden --> https://www.ancestry.com/search/cate...r_g%C3%BCnther

        Früher abgelegter Adel, hat er sich sicherlich ausgedacht, um sich interessanter zu machen.
        Er kannte vermutlich seinen Stammbaum schon als Pimpf ganz gut.

        Gruß Juergen
        Zuletzt geändert von Juergen; 26.05.2021, 19:08.

        Kommentar

        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #5
          Hallo Juergen
          hast Du noch mehr Generationen zu bieten?

          Wenn nicht, solltest Du mit Deiner Gegenbehauptung vorsichtig sein, falls Du Herrn Konsalik keiner Lüge überführen kannst.
          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 26.05.2021, 19:15.
          Viele Grüße

          Kommentar

          • Juergen
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2007
            • 6043

            #6
            Hallo Sara,

            meinst du jemand verklagt mich, wegen meines öffentlichen anzweifeln seiner "Erzählung",
            vom abgelegten Adel?

            Das der Herr schon lange verstorben ist, ist Dir aber bekannt?

            Ich hätte es ihm, ja gegönnt, wenn dem so war, er musste das nicht beweisen,
            so war es eine Behauptung mehr nicht.

            Gruß Juergen
            Zuletzt geändert von Juergen; 26.05.2021, 19:21.

            Kommentar

            • Kasstor
              Erfahrener Benutzer
              • 09.11.2009
              • 13440

              #7
              Der Urgroßvater war lt Heiratsurkunde des Großvaters ( 1884 ) ein Kaufmann Carl Friedrich Eduard Günther, 1884 whft Eisenach, der Großvater geb 1856 in Plauen.

              Grüße

              Thomas
              FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

              Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

              Kommentar

              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 15113

                #8
                Die Familie, auf die sich Konsalik bezog, war jedenfalls im Adelslexikon (als erloschen) verzeichnet. Nun ist Konsalik kein Genealoge, also hat er vielleicht gutgläubig eine Abstammung vermutet.


                Quelle: Matthias Harder: Erfahrung Krieg - zur Darstellung des Zweiten Weltkrieges in den Romanen von Heinz G. Konsalik, 1999
                Angehängte Dateien
                Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 26.05.2021, 20:16.
                Viele Grüße

                Kommentar

                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15113

                  #9
                  Quelle Adelsfamilie Günther
                  Angehängte Dateien
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • Juergen
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.01.2007
                    • 6043

                    #10
                    Danke Thomas

                    zur Zeit habe ich ja selbst keinen Acount bei ancestry, und muss
                    dann dort umständlich rechechieren, ohne die Scans zu sehen.

                    @ Anna Sara,

                    danke das hat also ein Autor (Biograf) also auch schon versucht zu ermitteln,
                    was an dem Gesagten des Konsalik eigentlich dran ist, was dessen vormals adlige
                    angebliche Ahnenlinie GÜNTHER anbelangt.

                    Im Adressbuch Eisenach auf das Jahr 1885 ist kein Kaufmann Carl Friedrich Eduard Günther
                    verzeichnet, GÜNTHER ua. ein Oskar GÜNTHER in Frauenberg.
                    --> https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/vie...lDiv=log000004

                    Eisenach 1881 ein Eduard GÜNTHER, Weißwarenhändler in Frauenberg 43.
                    --> https://zs.thulb.uni-jena.de/rsc/vie...lDiv=log000005

                    Viele Grüße
                    Juergen
                    Zuletzt geändert von Juergen; 26.05.2021, 23:55.

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