Ich bitte um Hilfe beim Entziffern des Testaments von Magdalene Stichling

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  • Rolf Stichling
    Erfahrener Benutzer
    • 21.06.2011
    • 791

    [gelöst] Ich bitte um Hilfe beim Entziffern des Testaments von Magdalene Stichling

    Quelle bzw. Art des Textes: Testament
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1678
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Erfurt
    Namen um die es sich handeln sollte: Magdalene Stichling


    Liebe Mitforscher,

    ich bitte um Hilfe beim Entziffern (und Überprüfen meiner eigenen Versuche) des beigefügten Testaments. Ich habe große Anteile selbst entziffern können, aber es sind doch noch erhebliche Lücken und Unsicherheiten.

    Meine Ergebnisse:

    1678
    Stichling Magdalene



    Wir ?ase?meister und ?ase der Stadt Erfurts
    ?hiermit? ?ihn? ?Kinder? undt ????????: daß vor Unseren ????? ???-
    ??ahr? ?cleruitirte? Rahts ?????? Herren ?????????
    Poli???? ?????
    Rathsmeister undt He[rr]. Johann Mühlfelden(?)
    unsch????? ist, Frau Magdalena Stichlingen, unseres wey-
    land Mitbürgers David Stichlings nachgelassene Witbe,
    in dem Hause Zum Tann(?) ufm Anger, im Hinderhauß,
    in einer Kammer, in die ????? ??? Gaßen außgehens,
    im ?Bette? liegend, zwar etwas ?anböplich?, jedoch guten
    verstandes, de????selbigen mit ?????? ????? ????????
    ?????
    nehmen gegeben, wie daß sie Gott ein hohes Alter und
    zwar des 81. Jahr a????? ??????, deswegen sie ??? ein noch
    ???? nicht wünsche, denn daß sie Gott ???? durch ein?????
    Abschied muß dieser mühsehligen (?) Zeitlichkeit in die Himm-
    lischen ??????? Seeligkeit ????? mögte. Ob sie
    nunn gleich zu ihren lieben Kindern des guten ?????? ????,
    sie ?? ????
    wenigen Nachlaß sich freund und schiedlich ver-
    theilen und keine Hadeln(?) undt Streit erregen(?) würde,
    so habe sie doch einige Ursache, umb sorin????? allem
    Ch????willen und Streitigkeiten vorzubeugen, ein letzter
    Willens Anordnung Zu machen veranlaßet: ??????

    es haben ????? Schneiderin, Han? Wilhelm Schneiders,
    mit ihren tochtern ????? erhielten(?) tochter, Ihr Zeithero von einer
    Magd gedienet, welche aber einige ihrer Kinder nicht wohl leyden
    sondern auß einem falschen wieder sie geschöpften Verdacht abge-
    schaffet ????? und ???? ??? vor Ihr haben wollte: ???? ??????
    es aber an dem, daß Ge????lter Jahren tochter Kinder ?Bersabe?
    sie des geringsten(?) vom Gelde noch ein unter(?) die ?Hände? gegeben
    auch noch nichts eher noch mehr gebe, als wenn sie ihr etwas
    ?? ??? ??? ??????? hohlen sollte; darbey(?) sie Ihn dem
    zu????it ehelich unter die Bürger gegangen, ????mahls nicht zu-
    rück behalten , oder im wenigsten sie hindergangen noch
    betrogen, dahero sie auch(?) nicht vers??? habe. ???? ??mahl die-
    selben sie bey ihren ????? Unbößligkeit undt Leibes ????
    mögen ??? fleißigsten ???? ???? geflogen, habe undt trage, ihre
    ?????? in allem wohl ?????, undt gleichsam ?? ??? ????? ansehen
    könnte, was ??? mangel? : Sie ????sch???? undt ein fremd?


    Wärtherin(?) ??????? ????? demnach hiermit ?nnordend??????,
    und wann ihr eigentlichen letzten Wille, daß nach ihrem Todte,
    niemand vor ??? ?????, waas diesen Ihren ????????? undt
    tochter Kind einige Rechenschaft fordern - undt mit einiger
    ????? betrüben, sondern sie vilfals allerdings ohngebraucht
    laßen sollten.




    Im übrigen war ihr eigentlicher letzter Wille undt Meinung, daß
    ihre lieben Kinder (Einschub: die sie allerseits zu ihren Erben hiermit ???uirt) als die Zwey Söhne Jacobus und Caspar, wie
    auch ???? töchter Magdalena, Anna, Catharina undt Susanna
    undt ??? des verstorbenen Sohnes, ????? Heinrichs Kinder, ihre
    geringe Verlassenschaft, aufs(?) gleichste, den Stämmen nach, unter
    sich in Liebe, Friede undt Einigkeit vertheilen, zuförderst aber
    iztge????? Ihres verstorbenen Sohnes Kinder, weil sie ?????
    selbigen vor das ?????? ???? ???????? noch
    nicht gegeben,
    auch 10. Fl: nach abzug(?) 2 ½ fl: so ihre ?????, zu eines
    Kindes Begräbnis empfangen, geben undt reichen, de????selben
    eine? ehrlich?? ????? besteigen lassen, undt solchen ihr Amt???
    sambt ih??
    Mobilien, die Mstr. Esaias Marggafe in
    seiner ???wohnung habe, ??????????????????, den ??????? zu
    an Kinder auf?????????
    den Usum Fructum vor solchen
    ihren großmütterlichen Erben verabfolgen ????? sollten.
    Womit sie ihren letzten Willen beschlossen(?) undt ihn auf mündlichen
    ???????, es vor Ihn als ein vor der Obrigkeit aufgerichtetes
    Testament auf undt ?????uchung, ???, dem Rathe, zu über-
    bringen, und demütigst anzusuchen, ??????? ??????eit
    steif und ohnverbrüchlich ?????, undt ????? ?????????

    etwas vorzunehmen, insonderheit aber gemeltet(?) ihr tochter
    Kind, wegen angedroheten Rechnungs forderungen auf
    ?????



    ???????? ????? zu ?????, nicht ????? wollte.
    ???????, ????? dieses alles also wo anfangs ??????,
    ???
    unser Herr Commissarius, ihren glaubwürdigen Berichten
    nach, ??? ?gangen, ???? wie diese ihn ????? hierüber auf-
    richten und mit nehmen Stud Secrti ?????? ?????
    So geschehen Erfurt ??? 27. 7bris ??? 1678

    Disposito
    ??aterna
    Frau Magdalena Stichlingin
    Apuid Acta
    aufgerichtet
    Den 27. Septembris 1678


    Ich danke allen Helfern, die ihre Zeit hier einbringen.
    Angehängte Dateien
    Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.

    Rolf Stichling

    PS. Ich suche die Herkunft von

    Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
    In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
    1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.
  • Leineweber12
    Erfahrener Benutzer
    • 20.08.2010
    • 1537

    #2
    Hallo Rolf,
    also es beginnt zumindest mit: (P.S.: ...ein kleinerAnfang..)


    Wir Rahtsmeister und Raht der Stadt Erffurth
    hiermit uhr kunden undt bekennen:daß vor Unseren hierzu son-
    derbahr deputirten Rahtsfreundten Herrn Florian
    Poli???? andern Rathsmeister undt He[rr]. Johann Mühlfelden
    erschienen ist, Frau Magdalena Stichlingen, unseres wey-
    land Mitbürgers David Stichlings nachgelassene Witbe,
    in dem Hause Zur Tannen ufm Anger, im Hinderhauß,
    in einer Kammer, in die Kramer? gaße außgehend,
    im Bette liegend, zwar etwas ?anböplich?, jedoch guten
    verstandes, dennselbigen mit ?????? ????? ????????
    ????? nehmen gegeben, wie daß sie Gott ein hohes Alter und
    zwar des 81. Jahr erleben lassen,deswegen sie ??? ein noch
    ???? nicht wünsche, denn daß sie Gott bald durch ein?????
    Abschied auß dieser mühserligen (?)Zeitlichkeit in die Himm-
    lischen ??????? Seeligkeit ????? mögte. Ob sie
    nunn gleich zu ihren lieben Kindern des gute Vertrauen Gott
    sie ?? ???? wenigen Nachlaß sich fried und schiedlich ver-
    theilen und keinen Hader undt Streit erregen würden,
    so habe sie doch einige Ursache, umb sorin????? allem
    Ch????willen und Streitigkeiten vorzubauen, einer letzter
    Willens Anordnung Zu machen veranlaßet: ??????

    Gruß von Leineweber
    Zuletzt geändert von Leineweber12; 04.04.2016, 20:47. Grund: auch malu mit eingefügt

    Kommentar


    • #3
      Hallo,
      zwei weitere Zeilen:

      Wir Rahtsmeister und Raht der Stadt Erffurth
      hiemit uhr kunden undt be kennen, daß vor Unsern Hirzu
      sonderbahr deputirten Rahtsfreundten Herrn Florian


      LG
      Malu
      Zuletzt geändert von Gast; 04.04.2016, 17:59.

      Kommentar

      • mawoi
        Erfahrener Benutzer
        • 22.01.2014
        • 3968

        #4
        Hallo Rolf,
        noch ein paar Vorschläge:

        Poli???? ????? Rathsmeister undt He[rr]. Johann Mühlfelden
        erschienen ist, Frau Magdalena Stichlingen, unseres wey-
        land Mitbürgers David Stichlings nachgelassene Witbe,
        in dem Hause Zur Tannen ufm Anger, im Hinderhauß,
        in einer Kammer, in die Krämpffer Gaßen außgehend,
        im Bette liegend, zwar etwas unbäßlich, jedoch guten
        verstandes, de????selbigen mit ?????? ????? ????????
        zu vernehmen gegeben, wie daß sie Gott ein hohes Alter und
        zwar des 81. Jahr erleben lassen,deswegen sie dann ein noch meh-
        rens nicht wünsche, denn daß sie Gott bald durch einen seel.
        Abschied auß dieser mühsehligen Zeitligkeit in die Himm-
        lische Freud und Seeligkeitversezen mögte. Ob sie
        nun gleich zu ihren lieben Kindern das gute Vertrauen hat,
        sie ?? dero wenigen Nachlaß sich fried und schiedlich ver-
        theilen und keinen Hader undt Streit erregen würden,
        so habe sie doch einige Ursache, umb sorin????? allem
        Wiederwillen und Streitigkeiten vorzubauen, einer letzter
        Willens Verordnung Zu machen veranlaßet: Nemblich

        VG
        mawoi

        Zuletzt geändert von mawoi; 04.04.2016, 20:41.

        Kommentar

        • mawoi
          Erfahrener Benutzer
          • 22.01.2014
          • 3968

          #5
          Hallo Rolf,

          ein Versuch zu S. 2:

          es habe Borsabe Schneiderin, Hanß Wilhelm Schneiders,
          mit ihren tochter Anne erzielte tochter, Ihr Zeithero vor eine
          Magd gedienet, welche aber einige ihrer Kinder nicht wohl leyden
          sondern auß einem falschen wieder sie geschöpften Verdacht abge-
          schaffet wissen und Rechnung von Ihr haben wollten: Und were
          es aber an dem, daß Gemelte Ihrer tochter Kind Borsabe
          sie das geringste vom Gelde noch nie unter die Hände gegeben
          auch noch nichts eher noch mehr gebe, als wenn sie ihr etwas
          an Eßen und trincken hohlen sollte; darbey sie Ihr denn
          jeder Zeit ehrlich unter die Augen gegangen, niemahls nicht zu-
          rück behalten , oder im wenigsten sie hindergangen noch
          betrogen, dahero sie auch nicht ursach habe. Weil zumahl die-
          selbe sie bey ihrer itzigen Unbäßligkeit undt Leibesunvermögen ufs fleißigste warte und pflege, hebe undt trage, ihre
          Weise in allem wohl wisse, undt gleichsam an den Augen ansehen
          könnte, was ihr mangele : Sie abzuschaffen undt ein frembde

          Wärtherin anzunehmen. wolte demnach hiermit verorded haben,
          und wann ihr eigentlicher letzter Wille, daß nach ihrem Todte,
          niemand von ihren Kindern , von dieser Ihrer Dienerin undt
          tochter Kind einige Rechenschaft fordern - undt auf einige
          Weis betrüben, sondern sie desfals allerdings ohngekränkt
          lassen solten

          VG
          mawoi
          Zuletzt geändert von mawoi; 04.04.2016, 21:47.

          Kommentar

          • mawoi
            Erfahrener Benutzer
            • 22.01.2014
            • 3968

            #6
            Hallo,
            der Rest( wird hoffentlich noch korrigiert)

            Im übrigen were ihr eigentlicher letzter Wille undt Meinung, daß
            ihre lieben Kinder (Einschub: die sie allerseits zu ihren Erben hiermit ???uirt) als die Zwey Söhne Jacobus und Caspar, wie
            auch 4 töchter Magdalena, Anna, Catharina undt Susanna
            undt dann des verstorbenen Sohnes, Daniel Heinrichs Kinder, ihre
            geringe Verlassenschaft, ufs gleichste, den Stämmen nach, unter
            sich in Liebe, Friede undt Einigkeit vertheilen, zuförderst aber
            iztgemelte Ihres verstorbenen Sohnes Kinder, weil sie dem
            selbigen von den Kaufgeldern des Hauses noch
            nichts gegeben,
            auch 10. Fl: nach abzug 2 ½ fl: so dero Muther, zu eines
            Kindes Begräbnis empfangen, geben undt reichen, denenselben
            einen ehrlichen Vormund besteigen? lassen, undt solchen ihr Antheil
            sambt den
            Mobilien, die Mstr. Esaias Marggrafe in
            seiner Verwahrung habe, ??????????????????, der Muther aber zu
            der Kinder aufziehung
            den Usum Fructum von solchen
            ihrem großmütterlichen Erbe verabfolgen lassen sollten.
            Womit sie ihren letzten Willen beschlossen undt ihn auf mündlich ge-
            bethen, es von Ihr als ein vor der Obrigkeit aufgerichtetes
            Testament auf undt anzunehmen, Unß, dem Rathe, zu über-
            bringen, und demütigst anzusuchen, darüber ??????eit
            steif und ohnverbrüchlich zu halten, undt niemandt, der ?????????

            etwas vorzunehmen, insonderheit aber gemeltes ihr tochter
            Kind, wegen angedroheter Rechnungs forderung auf
            ?????



            ???????? Weyse zu kräncken, nicht gestatten wollte.
            Uhrkundtlich und weil dieses alles also von anfangs erwehn-
            ten
            unser Herr Commissariis, ihren glaubwürdigen Berichten
            nach, also ergangen, haben wir diese Uhrkunde hierüber auf-
            richten und mit unserm Stadt Secrit bedrucken laßen.
            So geschehen Erpfurth 27. 7bris ??? 1678

            Vg mawoi

            Kommentar

            • mawoi
              Erfahrener Benutzer
              • 22.01.2014
              • 3968

              #7
              Hallo Rolf
              ich habe noch ein paar Vorschläge:

              Pöli? chen Rathsmeister undt He[rr]. Johann Mühlfelden
              erschienen ist, Frau Magdalena Stichlingen, unseres wey-
              land Mitbürgers David Stichlings nachgelassene Witbe,
              in dem Hause Zur Tannen ufm Anger, im Hinderhauß,
              in einer Kammer, in die Krämpffer Gaßen außgehend,
              im Bette liegend, zwar etwas unbäßlich, jedoch guten
              verstandes, denenselbigen mit mehrern ohren geziemend
              zu vernehmen gegeben, wie daß sie Gott ein hohes Alter und
              zwar des 81. Jahr erleben lassen,deswegen sie dann ein noch meh-
              rens nicht wünsche, denn daß sie Gott bald durch einen seel.
              Abschied auß dieser mühsehligen Zeitligkeit in die Himm-
              lische Freud und Seeligkeitversezen mögte. Ob sie
              nun gleich zu ihren lieben Kindern das gute Vertrauen hat,
              sie ?? dero wenigen Nachlaß sich fried und schiedlich ver-
              theilen und keinen Hader undt Streit erregen würden,
              so habe sie doch einige Ursache, umb sovielmehr allem
              Wiederwillen und Streitigkeiten vorzubauen, einer letzter
              Willens Verordnung Zu machen veranlaßet: Nemblich

              VG
              mawoi

              Kommentar

              • mawoi
                Erfahrener Benutzer
                • 22.01.2014
                • 3968

                #8
                es habe Borsabe Schneiderin, Hanß Wilhelm Schneiders,
                mit ihren tochter Anne erzielte tochter, Ihr Zeithero vor eine
                Magd gedienet, welche aber einige ihrer Kinder nicht wohl leyden
                sondern auß einem falschen wieder sie geschöpften Verdacht abge-
                schaffet wissen und Rechnung von Ihr haben wollten: Nun were
                es aber an dem, daß Gemelte Ihrer tochter Kind Borsabe
                sie das geringste vom Gelde noch nie unter die Hände gegeben
                auch noch nichts eher noch mehr gebe, als wenn sie ihr etwas
                an Eßen und trincken hohlen sollte; darbey sie Ihr denn
                jeder Zeit ehrlich unter die Augen gegangen, niemahls nicht zu-
                rück behalten , oder im wenigsten sie hindergangen noch
                betrogen, dahero sie auch nicht ursach habe. ( Weil zumahl die-
                selbe sie bey ihrer itzigen Unbäßligkeit undt Leibesunver
                mögen ufs fleißigste warte und pflege, hebe undt trage, ihre
                Weise in allem wohl wisse, undt gleichsam an den Augen ansehen
                könnte, was ihr mangele) Sie abzuschaffen undt ein frembde

                Wärtherin anzunehmen. Wolte demnach hiermit verordned haben,
                und were ihr eigentlicher letzter Wille, daß nach ihrem Todte,
                niemand von ihren Kindern, von dieser Ihrer Dienerin undt
                tochter Kind einige Rechenschaft fordern - undt auf einige
                Weis betrüben, sondern sie disfals allerdings ohngekränkt
                lassen sollten

                Kommentar

                • mawoi
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.01.2014
                  • 3968

                  #9
                  Im übrigen were ihr eigentlicher letzter Wille undt Meinung, daß
                  ihre lieben Kinder (Einschub: die sie allerseits zu ihren Erben hiermit instituirte) als die Zwey Söhne Jacobus und Caspar, wie
                  auch 4 töchter Magdalena, Anna, Catharina undt Susanna
                  undt dann des verstorbenen Sohnes, Daniel Heinrichs Kinder, ihre
                  geringe Verlassenschaft, ufs gleichste, den Stämmen nach, unter
                  sich in Liebe, Friede undt Einigkeit vertheilen, zuförderst aber
                  iztgemelte Ihres verstorbenen Sohnes Kinder, weil sie dem
                  selbigen von den Kaufgeldern des Hauses noch
                  nichts gegeben,
                  auch 10. Fl: nach abzug 2 ½ fl: so dero Muther, zu eines
                  Kindes Begräbnis empfangen, geben undt reichen, denenselben
                  einen ehrlichen Vormund besteigen? lassen, undt solchen ihr Antheil
                  sambt den
                  Mobilien, die Mstr. Esaias Marggrafe in
                  seiner Verwahrung habe, ??????????????????, der Muther aber zu
                  der Kinder aufziehung
                  den Usum Fructum von solchen
                  ihrem großmütterlichen Erbe verabfolgen lassen sollten.
                  Womit sie ihren letzten Willen beschlossen undt ihn auf mündlich ge-
                  bethen, es von Ihr als ein vor der Obrigkeit aufgerichtetes
                  Testament auf undt anzunehmen, Unß, dem Rathe, zu über-
                  bringen, und demütigst zu ersuchen, darüber ??????eit
                  steif und ohnverbrüchlich zu halten, undt niemandt, darwider

                  etwas vorzunehmen, insonderheit aber gemeltes ihr tochter
                  Kind, wegen angedroheter Rechnungs forderung auf
                  ?????

                  Kommentar

                  • mawoi
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.01.2014
                    • 3968

                    #10
                    gerley Weyse zu kräncken, nicht gestatten wollte.
                    Uhrkundtlich und weil dieses alles also von anfangs erwehn-
                    ten
                    unser Herr Commissariis, ihren glaubwürdigen Berichten
                    nach, also ergangen, haben wir diese Uhrkunde hierüber auf-
                    richten und mit unserm Stadt Secrit bedrucken laßen.
                    So geschehen Erpfurth 27. 7bris ad a.1678

                    VG
                    mawoi

                    Kommentar

                    • Rolf Stichling
                      Erfahrener Benutzer
                      • 21.06.2011
                      • 791

                      #11
                      Bis auf ein paar Stellen ist das Testament ja schon entziffert ...

                      Hallo zusammen,

                      ich danke Euch (Leineweber, malu und mawoi) ganz herzlich für Eure Hilfe. Es ist toll, wie Ihr den Text schon wieder entziffert habt.
                      Hier wird ja mal wieder deutlich, daß Vererben auch früher schon mit vergleichbaren Problemen wie heute verbunden war.
                      Es ist halt nicht immer ganz einfach, alle zufrieden zu stellen!

                      Ich stelle die Anfrage mal noch nicht auf "gelöst". Auch wenn Ihre große Teile entziffert habt und der Sinn eigentlich jetzt klar erkennbar ist - ein paar Stellen sind ja noch offen.

                      Mit herzlichem Dank
                      Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.

                      Rolf Stichling

                      PS. Ich suche die Herkunft von

                      Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                      In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                      1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

                      Kommentar

                      • Wanderer40
                        Erfahrener Benutzer
                        • 06.04.2014
                        • 881

                        #12
                        Hallo,

                        ich lese:

                        Seite 1:

                        Wir Rahtsmeister undt Raht der Stadt Erffurth
                        hiemit uhrkunden undt bekennen: daß vor Unsern hierzu son-
                        derbahr deputirten Rahtsfreündten Herrn Florian
                        Pöttichern Andern Rathsmeister undt Hl. Johann Mühlfelden
                        erschienen ist, Fraw Magdalena Stichlingen, unsers wey-
                        land Mitbürgers Tavid Stichlings nachgelaßene Witbe,
                        in dem Hause Zur Tannen vfm Anger, im Hinderhauß,
                        in einer Kammer, in die Krämpffer Gaße außgehend,
                        im Bette liegend, zwar etwas vnbößlich, jedoch guten
                        verstandes, denenselbigen mit mehrenen ehrengeZiemend
                        zu vernehmen gegeben, wie daß Sie Gott ein hohes Alter, vndt
                        zwar das 81. Jahr erleben laßen, deswegen Sie dann ein meh-
                        rers nicht wünsche, denn daß Sie Gott bald durch einen seel.
                        Abschied auß dieser mühsehlign Zeitligkeit in die Him-
                        lische Freüd vndt Seeligkeit versezen mögte. Ob Sie
                        nun gleich Zu ihren lieben Kindern das gute Vertrawen hette,
                        Sie in dero wenigen Nachlaß sich fried und schiedlich ver-
                        theilen undt keinen Hadder undt Streit erregen würden,
                        so habe sie doch einige Ursache, umb sovielmehr allem
                        Wiederwillen undt Strittigkeiten vorzubawen, eine leztere
                        Willens Verordnung Zu machen veranlaßet: Nemblichen



                        Seite 2:

                        es habe Bersabe Schneiderin, Hannß Wilhelm Schneiders,
                        mit Ihrer tochter Annen erzielte tochter, Ihr Zeithero vor eine
                        Magdt gedienet, welche aber einige ihrer Kinder nicht wohl leyden
                        sondern auß einnen falschen wieder Sie geschöpften Verdacht abge-
                        schaffet wißen und Rechnung von Ihr haben wolten: Und were
                        es aber an deme, daß gemelter Ihrer tochter Kinde Bersabe
                        Sie das geringste vom Gelde, noch nie vnter die Hände gegeben
                        auch noch nichts eher noch mehr gebe, als wann Sie Ihr etwas
                        an Eßen undt trincken hohlen solte; darbey sie Ihr dann
                        jederZeit ehrlich unter die Augen gegangen, niemahls nicht Zu-
                        rück behalten, oder im wenigsten Sie hindergangen noch
                        betrogen, dahero sie auch nicht vrsach habe /: Weil Zumahl die-
                        selbe Sie bey ihrer izigen Vnbößligkeit vndt Leibes Vnver-

                        mögen vfs fleißigste warte und pflege, hebe undt trage, ihre
                        Weise in allem wohl wiße, vndt gleichsam an den Augen ansehen
                        nte, was ihr mangele :/ Sie abzuschoffen undt ein frembde
                        Wörthenin anzunehmen. Wolte demnach hiemit verordnet haben,
                        undt were ihr eigentlicher lezter Wille, daß nach ihrem todte,
                        niemand von ihren Kindern , von dieser Ihrer Dienerin vndt
                        tochter Kinde einige Rechenschoft fordern - vndt auf einige
                        Weise betrüben, sondern Sie disfals allerdings ohngekräncket
                        laßen solten



                        Seite 3:

                        Im übrigen were ihr eigentlicher lezter Wille undt Meinung, daß
                        ihre liebe Kinder #, als die Zwey Söhne Jacobus undt Caspar, wie


                        #die sie allerseits Zu ihren Erben hiemit instituirte

                        auch 4 töchter Magdalena, Anna, Catharina undt Susanna
                        vndt dann des verstorbenen Sohns, David Heinrichs Kinder, ihre
                        geringe Verlaßenschoft, vfs gleichste, den Stämmen nach, vnter
                        sich in Liebe, friede undt Einigkeit vertheilen, Zuförderst aber
                        iztgemelten Ihres verstorbenen Sohns Kindern, weil sie denen-
                        selbigen von den Kaufgeldern des Hauses noch nichts gegeben,
                        auch 10. fl: nach abzug 2 ½ fl: so dero Mutter, Zu eines
                        Kindes begräbnis empfangen, geben undt reichen, denenselbigen
                        einen ehrlichen Vormund bestigen laßen, vndt solchen ihr Antheil
                        sambt denen Mobilien, die Mstr. Esaias Marggrafe in
                        seiner Verwahrung habe, außantwortten, der Mutter aber Zu
                        der Kinder auferziehung den Usum Fructum von solchem
                        ihrem Großmütterlichen Erbe verabfolgen laßen sollten.
                        Woemit Sie ihren lezten Willen beschloßen undt ehrenfreündlich ge-
                        bethen, es von Ihr als ein vor der Obrigkeit aufgerichtetes
                        Testament auf undt anzunehmen, Vnß, dem Rathe, Zu uber-
                        bringen vnd demutigst Zuersuchen, darüber dermahleinsten
                        steif und ohnverbrüchlich Zuhalten, vndt niemandten, darwieder
                        etwas vorZunehmen, insonderheit aber gemeltes ihr tochter
                        Kind, wegen angetroheter Rechnungs forderung auf Aini-



                        Seite 4:

                        gerley weyse Zu kräncken, nicht gestatten wolten.
                        Vhrkundtlich undt weil dieses alles also von anfangs erwehn-
                        ten unser Herren Commissariis, dero glaubwürdigen berichte
                        nach, also ergangen, haben wir diese uhrkunde hierüber auf-
                        richten undt mit unsern Stadt Secret bedrucken laßen.
                        So geschehen Erpfurth den 27. 7bris ao. 1678


                        LG
                        Wanderer40
                        Zuletzt geändert von Wanderer40; 07.04.2016, 09:53.

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                        • Rolf Stichling
                          Erfahrener Benutzer
                          • 21.06.2011
                          • 791

                          #13
                          Ich bin begeistert!

                          Euch allen ganz herzlichen Dank!

                          Ich finde es einfach großartig, wie hier in Gemeinschaftsleistung so ein Text dann doch noch entziffert wird.
                          Alleine hätte ich das nie hinbekommen.

                          Danke

                          Übrigens: demnächst fahre ich ins Archiv und versuche die anhängenden Siegel noch besser abzubilden.
                          Mal sehen, was da zu machen ist.

                          Euch noch erfolgreiches Forschen und jetzt erstmal eine gute Nacht!
                          Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.

                          Rolf Stichling

                          PS. Ich suche die Herkunft von

                          Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                          In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                          1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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