Schinderhannes, Räuberhauptmann

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  • Karl Heinz Jochim
    Erfahrener Benutzer
    • 07.07.2009
    • 4805

    Schinderhannes, Räuberhauptmann

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum:um 1800
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung:Taunus, Hunsrück, Wetterau
    fernabfrage.ahnenforschung.net vor der Beitragserstellung genutzt: ja / nein
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken):

    Liebe Forum-Benutzer,
    über den Räuberhauptmann Schinderhannes, eigentlich Johannes Bückler, * 1779 in Miehlen bei Nastätten im Taunus, + 21.11.1803 in Mainz, ist schon unendlich viel geschrieben worden, sein Leben wurde romantisch verfilmt, Mythos und Wirklichkeit klaffen aber weit auseinander! Ein "Robin Hood vom Hunsrück" war er gewiss nicht!
    Wer kennt die Vorfahren dieses Verbrechers, dem über 130 Straftaten nachgewiesen werden konnten? Und wer kennt die Vorfahren seiner insgesamt 93 Mittäter, denn der Räuberhaufen wechselte ständig, sodass von einem ständigen Räuberhauptmann nicht gesprochen werden kann. Viele Helfer und Mittäter stammen aus seinem "Betätigungsgebiet" Taunus, Wetterau, Hunsrück und Odenwald, und gehören deshalb mit Sicherheit zu den Vorfahren vieler Bewohner dieser Gebiete. Gibt es gar noch Nachfahren aus seiner Verbindung mit Juliana Bläsius, d.h. von seinem am 01.10.1802 geborenen Sohn Franz Wilhelm Bückler?
    Mittäter waren lt. dem Buch Schinderhannes von Mark Scheibe u.a.:
    Philipp Nikolaus Arnold aus Argenthal,
    Lothar Baumann aus Staudernheim,
    Franz Bayer aus Worms,
    Heinrich Blum, angeblich aus Wesel,
    Jakob Blum aus Laudert bei St. Goar,
    Christian Denig aus Kleineisenbach,
    Johann Eisenhuth,
    Jakob Fink aus Weiler bei Bingen,
    Heinrich Kannengießer,
    Franz Mundo aus Aspisheim,
    Johann Velten Weimar aus Seibersbach,
    um nur Einige zu nennen.
    Freue mich über jeden Hinweis. Vielen Dank im voraus für Ihre Unterstützung. Vielleicht können wir gemeinsam ein "genealogisches Räubernetz" über den Großraum Rhein-Main spannen!?!
    Liebe Grüße
    Karl Heinz Jochim
  • Edeltraud
    Erfahrener Benutzer
    • 17.02.2010
    • 354

    #2
    Hat jetzt nicht so sehr mit deiner Anfrage zu tun, eher über die Taten vom Schinderhannes u.a.

    Fand es jedoch schon sehr interssant.


    Schönen Gruß aus Berlin
    Edeltraud

    Kommentar

    • Karl Heinz Jochim
      Erfahrener Benutzer
      • 07.07.2009
      • 4805

      #3
      Hallo, liebe Edeltraud,
      vielen Dank für Deine Nachricht. Der Inhalt ist schon sehr interessant, muss ich mir mal in Ruhe alles durchlesen. Allein schon die Ausführungen zum Geburtstag von Schinderhannes haben mir sehr gut gefallen. Nochmals danke!
      Liebe Grüße vom Main
      Karl Heinz

      Kommentar

      • Azzelmount
        Neuer Benutzer
        • 04.06.2010
        • 2

        #4
        Hallo Karl-Heinz,
        viele Nachfahren dieser Räuber halten sich in dieser Sache gerne zurück. Auch die direkten Nachfahren von Schinderhannes gehen mit Ihrem Wissen nicht an die Öffentlichkeit. Bei diesem "Hype" Schinderhannes (Schinderhannes-Festspiele etc., Denkmäler) für einen nachweislich mehrfachen Mörder mit teilweise recht brutalen Ausfällen gegen bestimmte Bevölkerungsteile, ist das vermutlich auch der richtige Schritt, um nicht in die Mühlen der Presse zu geraten. Es haben verschiedene Leute auch Drohanrufe bekommen, was ich aber im Netz hier nicht so angeben kann. Auch wenn in einigen Regionen dieses Thema eher volkstümlichen Charakter hat (zumindest seit dem Film mit Curd Jürgens 1957), ist das Thema aus eigener Erfahrung so brisant, daß ich niemanden empfehle, mit diesen Vorfahren zu kokettieren, sofern man seine Adresse herausfinden kann.
        Es ist richtig, daß viele seiner Mittäter nur aus Not zu Verbrechern wurden oder ihre Schuld aus heutiger Sicht gering, andere waren aber Mörder, Totschläger und Folterer, um in der "Szene" zu gefallen. Dann wiederum waren manche von Ihnen stramme Antisemiten.
        Auch wenn wir vielleicht über diese 200 Jahre alte Geschichte lächeln, ist diese Zeit in manchen Ortschaften viel zu kurz, um Feindschaften zu überbrücken.
        Wenn Sie z.B. wegen Ihrer Familiengeschichte einen bestimmten Kontakt zu einem Nachfahren der Sch.-Räuber herstellen möchten, kann ich Ihnen den natürlich gerne vermitteln.
        Viele Grüße
        M.S.

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        • Karl Heinz Jochim
          Erfahrener Benutzer
          • 07.07.2009
          • 4805

          #5
          Hallo,
          vielen Dank für Ihre Nachricht. Das mit dem Antisemitismus bei den Straftaten ist mir beim Durcharbeiten der Verbrechen-Aufstellung auch schon aufgefallen. Da will natürlich niemand der Nachfahren in ein falsches Licht geraten. Ich bin auch ganz und gar nicht jemand, der Schinderhannes als modernen Robin Hood ansieht, ganz im Gegenteil. Ich habe seine Biographie zunächst mal auf eigene Familienmitglieder in der Bande abgesucht; Gott sei Dank Fehlanzeige! Viel interessanter aber ist, warum plötzlich normale Mitmenschen mit durchaus bürgerlichen Berufen und Familien sich einem Verbrecher anschließen, und sei es auch nur - wie die Meisten - auf Zeit. Trotzdem sind auch die Nachfahren interessant, wie haben sie das verarbeitet und verkraftet und fanden wieder in ein normales Leben zurück.

          In der Tatsachen-Novelle "Auf offener Straße" von Hans Jakob Gall (sehr lesenswert) wird z.B. das Mörder-Duo Vater und Sohn, Paul und Martin Müller, beschrieben, das in Flörsheim am 17.02.1769 - also rund 30 Jahre vor Schinderhannes - den Unterschultheiß Filtzinger mit Vorsatz so schwer verletzen, dass er wenige Tage später an den Folgen starb. Die Mörder wurden am 20. Mai des gleichen Jahres mit dem Schwert hingerichtet und aufs Rad gebunden. Zwei Verbrecher, die nur 1 Straftat begingen und nicht hunderte wie Schinderhannes, aber sie taten es nicht - wie anfangs Johann Bückler - aus Not heraus, sonders aus Neid und Hass, und auch angestachelt von Anderen. Und obwohl viele heutige Bewohner Flörsheims vom Vater Paul Müller direkt abstammen, ist dies anscheinend doch etwas anderes wie beim "Räuberhauptmann" und seinen Nachfahren ...
          Schöne Grüße
          Karl Heinz Jochim

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