"DNA aufbewahren"?

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  • Tenger
    Benutzer
    • 04.02.2020
    • 49

    "DNA aufbewahren"?

    Hallo. Ist schon mal jemand auf die Idee gekommen DNA für Nachkommende Familienmitglieder und Nachfahren "aufzubewahren"? Also heißt Haare, Zähne, Knochen etc. von sich selbst und der Eltern, Großeltern, Urgroßeltern usw. Könnte ja evtl. interessant für einen Nachfahren sein DNA seiner Ahnen zu haben. Und wer weiß was man alles mit DNA in ferner Zukunft machen kann

    Lg Tenger
    Meine Familiengeschichten:
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  • Xtine
    Administrator
    • 16.07.2006
    • 28326

    #2
    Hallo,

    ich glaube auf diese Idee kamen eher unbewußt schon viele.
    Wer findet keine Haarlocke in seinem Baby-Fotoalbum?
    Viele Grüße .................................. .
    Christine
    sigpic .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

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    • Garfield
      Erfahrener Benutzer
      • 18.12.2006
      • 2140

      #3
      Hallo

      Wäre es dann bei den aktuellen technischen Möglichkeiten nicht sinnvoller, die DNA testen und die gängigen Datenbanken einzulesen? Oder meinst du das so, dass später noch ganz andere Dinge aus der DNA gelesen werden könnten?

      Meines Wissens zerfällt DNA mit der Zeit, aber ich nehme mal an, nach 100 Jahren wäre in einer Locke noch genug DNA übrig, um sie testen zu können.

      Wie du schreibst: wer weiss, was man damit mal noch herausfinden könnte. Man kann ja jetzt schon sehr viel, daher würde ich das niemals meinen Nachkommen überlassen. Wenn schon, möchte ich ganz selbst die Kontrolle über meine Daten haben. Wenn es bessere und "sicherere" Datenbanken gäbe, wäre ein DNA-Test vielleicht eine Option für mich.
      Viele Grüsse von Garfield

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      • Tenger
        Benutzer
        • 04.02.2020
        • 49

        #4
        Hallo,

        Oder meinst du das so, dass später noch ganz andere Dinge aus der DNA gelesen werden könnten?
        Ja so meinte ich es

        Ich bin ehrlich gesagt nie so ganz sicher, ob und wie genau die heutigen DNA Tests bezüglich Herkunft oder Chromosomentypen (nennt man dies so?) sind. Ich habe des Öfteren gelesen, dass diese eher unseriös seien. Und wenn ich tot bin, ist es ja eigentlich auch egal, was mit meiner DNA passiert. Evtl. gibt es in Zukunft noch andere Möglichkeiten Tests durchzuführen?
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        • Paramecium
          Erfahrener Benutzer
          • 13.10.2018
          • 126

          #5
          Zitat von Garfield Beitrag anzeigen
          Meines Wissens zerfällt DNA mit der Zeit, aber ich nehme mal an, nach 100 Jahren wäre in einer Locke noch genug DNA übrig, um sie testen zu können.
          Wurzellose Haare sind generell eine extrem schlechte DNA-Quelle. Die Analyse ist sehr aufwendig, fehleranfällig und eine komplette Genomsequenzierung nur schwer möglich. Wenn man mit DNA mit Hilfe von Haaren für die Nachwelt erhalten möchte, sollte man diese mit Wurzel entfernen und eintüten. Die Probennahme sollte allerdings durch den Probanden selbst erfolgen, da eine andere Person die Probe sehr einfach mit eigenen Hautzellen kontaminieren kann.
          Am besten ist es allerdings DNA direkt nach der Probennahme zu untersuchen (siehe unten) und nicht erst Jahrzehnte aufzubewahren.

          Zitat von Tenger Beitrag anzeigen
          Hallo,
          Und wenn ich tot bin, ist es ja eigentlich auch egal, was mit meiner DNA passiert.
          Naja, man sollte bedenken, dass jedes Elternpaar etwa 50% seiner DNA an seine Nachfahren weitergibt. Das Y-Chromosom des Vaters entspricht (kleinere Veränderungen außen vorgelassen) sogar komplett dem Y-Chromosom des Sohnes. Wenn Eltern sich sequenzieren lassen, liegen die möglichen Genomvarianten des Kindes quasi offen auf dem Tisch.

          Zitat von Tenger Beitrag anzeigen
          Evtl. gibt es in Zukunft noch andere Möglichkeiten Tests durchzuführen?
          Letztendlich ist die aktuell beste Möglichkeit für dich deine DNA für die Nachwelt zu "erhalten" eine komplette Genomsequenzierung. Diese wird von einigen Anbietern angeboten und kostet aktuell zwischen 200 (Angebotspreise) und 1000$.

          Die Genomtests von Ancestry, 23 and me, MyHeritiage usw. funktionieren über die Untersuchung von SNPs (Single Nucleotide Polymorphisms). Dabei werden jeweils nur winzige Stücke des Genoms betrachtet und nicht das komplette Genom. Die untersuchten SNPs unterscheiden sich teilweise von Anbieter zu Anbieter.

          Bei einer kompletten Genomsequenzierung kann das Erbgut (Kern- und mitochondriale DNA) komplett sequenziert werden. Damit sind natürlich auch alle SNPs abgedeckt, welche die verschiedenen Anbieter aktuell analysieren und in Zukunft analysieren werden.

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          • BerndVogel
            Benutzer
            • 03.01.2020
            • 68

            #6
            Nachdem ja nun die technischen Details ausgiebig erläutert wurden ... vergesst ihr dabei nicht zwei Dinge ? ...
            Zum einen wisst ihr momentan überhaupt nicht um die Datensicherheit, in wessen Hände sie gelangen (könnten) und was damit im Zweifelsfall passieren würde oder wozu diese Daten bei der Vita von Familienangehörigen oder Nachfahren später eine Rolle spielen könnten.

            Zum anderen wäre ja eine konsequente Anwendung dieser Idee auch rückwärts gerichtet zu sehen ... ;-) Und so gesehen, basieren ja schon 99,...% aller Stammbäume, Ahnenlisten etc. nur auf der Recherche von Urkunden, Dokumenten, Überlieferungen, die wissenschaftlich gesehen nur Sekundärquellen sind. Leben da nicht alle Familienforscher auch sehr gern in ihrer eigenen Welt, in einer Blase gewisser Naivität ?
            Fremdgehen, uneheliche, nicht zweifelsfrei geklärte Vaterschaften, einfach nur urkundenmäßige Vaterschaftsanerkennungen, Schreibfehler, Urkundenfälschungen zu diversen Vorteilen usw. gab/gibt es doch schon seit Urzeiten ...

            Ich glaube, dies alles sollten wir bei unserem, mit Sicherheit Spaß bringenden Krimi-Spiel der Ahnenforschung nicht vergessen ...

            VG Bernd
            Suche in Sachsen: VOGEL (rund um Falkenstein/Vogtland, direkte Anknüpfung zur RAUNERT-Chronik !), DREIßIG (von südlich Leipzig, Rötha, Wendishain, Mölbis, Hartha, Döbeln, bis Gröba, Riesa, Dresden)
            ... ansonsten OST(West)Preußen rund um Tolkemit, Elbing, Balga mit den Hauptlinien LEMKE, RATZKE

            Kommentar

            • Paramecium
              Erfahrener Benutzer
              • 13.10.2018
              • 126

              #7
              Zitat von BerndVogel Beitrag anzeigen
              vergesst ihr dabei nicht zwei Dinge ? ...
              Zum einen wisst ihr momentan überhaupt nicht um die Datensicherheit, in wessen Hände sie gelangen (könnten) und was damit im Zweifelsfall passieren würde oder wozu diese Daten bei der Vita von Familienangehörigen oder Nachfahren später eine Rolle spielen könnten.
              Nein, über die Gefahren sollte jedem bewusst sein. Ich bin mir dieser sehr bewusst und habe in meinem Kommentar oben auch darauf hingewiesen, dass die Preisgabe eigener Daten beispielsweise immer auch heißt, dass man damit Daten von Nachfahren oder Vorfahren preisgibt. Der größte Nachteil - das Analysieren von medizinisch relevanten SNP-Varianten - ist tatsächlich auch der größte Vorteil den diese Analysen bieten.

              Es gibt übrigens natürlich auch die Möglichkeit sich anonym (keine Übereinstimmung zwischen Auftraggeber und Proband) sequenzieren zu lassen.

              Zitat von BerndVogel Beitrag anzeigen
              Leben da nicht alle Familienforscher auch sehr gern in ihrer eigenen Welt, in einer Blase gewisser Naivität ?
              Fremdgehen, uneheliche, nicht zweifelsfrei geklärte Vaterschaften, einfach nur urkundenmäßige Vaterschaftsanerkennungen, Schreibfehler, Urkundenfälschungen zu diversen Vorteilen usw. gab/gibt es doch schon seit Urzeiten ...
              Ich weiß nicht ob die meisten Forscher die Vogel-Strauß-Taktik beim Ahnenforschen anwenden. Uneheliche Kinder oder nicht zweifelsfrei geklärte Vaterschaften kommen sicherlich auch den meisten dokumentenbasierten Forschern unter. Und gerade hier ist die DNA-Sequenzierung meist die einzige Möglichkeit fehlende Lücken schließen.

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              • Garfield
                Erfahrener Benutzer
                • 18.12.2006
                • 2140

                #8
                Zitat von Paramecium Beitrag anzeigen
                Wurzellose Haare sind generell eine extrem schlechte DNA-Quelle. Die Analyse ist sehr aufwendig, fehleranfällig und eine komplette Genomsequenzierung nur schwer möglich.
                Ah, das mit der Haarwurzel wusste ich nicht mehr, danke fürs Erklären.
                Hier gab es doch mal ein Thema, in dem es um DNA-Analysen aufgrund von Speichel auf alten Briefmarken geht. Weisst du ob das technisch überhaupt funktionieren würde? Ich denke, die Menge würde da wohl nicht ausreichen und der Leim könnte der DNA auch geschadet haben. Mal abgesehen davon, dass man ja eh nie sicher sein kann, wer die Briefmarke nun genau abgeleckt hat.

                Zitat von BerndVogel Beitrag anzeigen
                Nachdem ja nun die technischen Details ausgiebig erläutert wurden ... vergesst ihr dabei nicht zwei Dinge ? ...
                Zum einen wisst ihr momentan überhaupt nicht um die Datensicherheit, in wessen Hände sie gelangen (könnten) und was damit im Zweifelsfall passieren würde oder wozu diese Daten bei der Vita von Familienangehörigen oder Nachfahren später eine Rolle spielen könnten.
                Nein, ich schrieb doch auch von der Datensicherheit und dass es die (momentan) nicht gibt.

                Und eine DNA-Analyse hat immer Konsequenzen. Ob Gesundheitsdaten mit Risikoeinschätzung, von der man vielleicht lieber nichts gewusst hätte oder die unerwartete Feststellung, dass der angenommene Vater nicht der leibliche Vater ist. Gerade letzteres mussten in den letzten Jahren einige Leute herausfinden, die nur mal so zum Spass einen DNA-Test gemacht haben (siehe z.B. jene Halbgeschwister, die alle vom selben Samenspender in Basel abstammen - solche Fälle gibt es bestimmt auch in den USA).
                Zuletzt geändert von Garfield; 09.04.2020, 11:21. Grund: Tippfehler
                Viele Grüsse von Garfield

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                • Paramecium
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.10.2018
                  • 126

                  #9
                  Zitat von Garfield Beitrag anzeigen
                  Hier gab es doch mal ein Thema, in dem es um DNA-Analysen aufgrund von Speichel auf alten Briefmarken geht. Weisst du ob das technisch überhaupt funktionieren würde? Ich denke, die Menge würde da wohl nicht ausreichen und der Leim könnte der DNA auch geschadet haben. Mal abgesehen davon, dass man ja eh nie sicher sein kann, wer die Briefmarke nun genau abgeleckt hat.
                  Ja, eine Analyse von DNA auf alten Briefmarken ist prinzipiell möglich. Allerdings braucht es hier eine entsprechend aufwendigere Probenvorbereitung, da die DNA-Mengen geringer sind als bei üblichen Abstrichen. Eine komplette Genomsequenzierung ist hierbei üblicherweise nicht möglich, aber forensische Analysen sowie Herkunftsanalysen sind (abhängig von der Qualität der Probe) machbar.
                  In der Tat ist das Problem hierbei aber, dass man nicht weiß, ob die DNA vom Absender, einem Angehörigen oder eventuell sogar von der Dame am Postschalter stammt.

                  Kommentar

                  • Garfield
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.12.2006
                    • 2140

                    #10
                    Hallo Paramecium

                    Danke dir, das ist sehr spannend!
                    Viele Grüsse von Garfield

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