Verifizierung der Familiengeschichte

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  • KaRos
    Erfahrener Benutzer
    • 27.02.2015
    • 200

    Verifizierung der Familiengeschichte

    Hallo,

    dass sich jemand in der Familie das Leben nimmt, ist ja eigentlich nicht so ungewöhnlich, aber bei mir soll das gleich zweimal in gleicher Weise passiert sein (1x großmütterlicherseits, 1x großväterlicherseits). Beide sollen sich in Potsdam von der Glienicker Brücke geworfen haben.
    Dass die gleiche Geschichte gleich zweimal auftaucht, hat mich etwas stutzig gemacht und nun wollte ich euren Rat, ob das sein kann.
    Beide Personen haben eine ähnliche Lebensgeschichte: unehelich geboren aber dann später durch den späteren Ehemann der Mutter legitimiert. Das ist aber vermutlich nur Zufall.

    Person 1:
    Fritz Wilhelm Herrmann Tietze (geb. Muschert), * 22.11.1898 in Potsdam
    1905 legitimiert
    Laut Familiengeschichte hat er sich als junger Mann aus Liebeskummer von der Glienicker oder Langen Brücke geworfen.

    Jedenfalls taucht er 1918 auf einer Verlustliste auf und wird dort als vermisst gemeldet.
    Jetzt frage ich mich, was da normalerweise dahintersteht?
    Wäre es theoretisch möglich, dass er nicht bei irgendwelchen Kampfhandlungen "verloren" gegangen ist, sondern sich in seiner Heimatstadt umgebracht hat?

    Person 2:
    Erich Theodor Pehlke (geb. Plätke), * 21.05.1902 in Neu-Weißensee (heute Berlin)
    1920 legitimiert
    Soll Selbstmord an der Glienicker Brücke begangen haben, wann weiß ich nicht.

    Bei der online Gräbersuche des Volksbunds habe ich nun einen Hermann Pehlke mit genau diesem Geburtsdatum gefunden, leider ist kein Geburtsort angegeben. Kann es denn sein, dass sich da jemand mit dem Vornamen geirrt hat oder ist das ausgeschlossen?


    Leider war auf den Geburtsregisterauszügen kein Hinweis zum Tod und im Stadtarchiv Potsdam hatte auch schon mal nach einer Sterbeurkunde geschaut, aber nichts gefunden. Auch deswegen habe ich das Gefühl bekommen, dass da was nicht stimmt.
    Wobei ich dort nur im Standesamt Potsdam geschaut habe und nicht bei den anderen aus den äußeren Stadtbezirken.

    Ich könnte mir vorstellen, dass die Geschichte mit dem Selbstmord erfunden wurde, wenn sich derjenige vielleicht irgendwie unehrenhaft verhalten hat oder einfach verschollen ist.

    Was denkt ihr darüber?
    LG KaRos
    ------------
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  • Basil
    Erfahrener Benutzer
    • 16.06.2015
    • 2419

    #2
    Hallo KaRos,

    zur Person 1: die Vermisstmeldung des Fritz Tietze wird in der Vermißtenliste Nr. 95 vom 18.8.1919, als Angehöriger der 5. Kompagnie des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 94, mit folgendem Eintrag noch einmal wiederholt.

    Tietze, Fritz - 22.11.98 Potsdam - verm. 30.4.18 Flandern


    Leider gibt es keine weiteren Angaben zu Angehörigen. Ich glaube nicht, dass die Armee einen Soldaten in Flandern vermisst gemeldet hätte, der in Wahrheit Selbstmord in Berlin begangen hat. Es sei denn, er wäre unbemerkt desertiert, um aus Liebeskummer nach Berlin zu gelangen.

    Gruß
    Basil
    Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
    Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
    Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
    Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


    Kommentar

    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #3
      Zitat von Basil Beitrag anzeigen
      ....Vermißtenliste vom 18.8.1919...
      Hallo,

      das deutet aber doch schon darauf hin, dass er weder gefallen ist, noch gefangen genommen wurde, sonst hätte doch ein derartiges Schicksal fast 1 Jahr nach Kriegsende der Heeresführung eigentlich bekannt sein müssen???

      Sprich, ich könnte mir z.B. auch vorstellen, dass er desertiert war.
      Was wegen drohender Inhaftierung und Ansehensverlust in der Gesellschaft die Motivation eines Selbstmordes ja erhöhen würde. Dass man dann in der Familie eine Mär vom Liebestod erzählte, wäre ebenfalls mit drohenden sozialen Ansehensverlust erklärbar.

      Noch eher könnte ich mir ebenfalls vorstellen, dass der Selbstmord gar nicht stattfand und er untertauchte (z.b. nach Amerika)
      Gruss
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 25.09.2015, 21:45.
      Viele Grüße

      Kommentar

      • Saure
        Erfahrener Benutzer
        • 27.03.2008
        • 4806

        #4
        Guten Morgen,

        hierzu kann ich nur empfehlen, einfach anrufen und fragen:

        'Bei der online Gräbersuche des Volksbunds habe ich nun einen Hermann Pehlke mit genau diesem Geburtsdatum gefunden, leider ist kein Geburtsort angegeben. Kann es denn sein, dass sich da jemand mit dem Vornamen geirrt hat oder ist das ausgeschlossen?'
        Viele Grüße
        Dieter Saure

        Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
        Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
        Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
        Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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