wie spricht man Grafens an

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  • Clara2
    Neuer Benutzer
    • 05.12.2010
    • 27

    #16
    Zitat von Alex71 Beitrag anzeigen
    Extra für Petra und Kai zitiere ich noch aus dem Knigge 2000.

    "Der Adel hat immer das Recht, mit seinem Titel angesprochen zu werden."

    und

    "Das Adelsprädikat, ein Titel also, ist nach deutschem Namensrecht in der Regel ein fester Bestandteil des eigentlichen Namens. Dementsprechend hat auch jeder Adelige das Recht, mit seinem Titel angesprochen zu werden."

    Gruß
    Alexander

    Hei Alex.
    Der Knigge war ja ursprünglich ein Büchlein, das dem aufstrebenden Bürgertum erklären sollte, wie es sich dem Adel zu nähern hatte.
    Die Bürger wurden geschäftlich immer erfolgreicher. Bürgerliche heirateten in adlige Familien ein usw. Da war natürlich das Bedürfnis groß mehr über die Etikette zu erfahren.
    Später wurde der Knigge dann zur "Benimmfibel".
    Das nun ausgerechnet der Knigge Vorschläge macht, wie der (ehemalige) Adel anzusprechen und anzuschreiben ist, wundert mich gar nicht.
    "Back to the roots".
    Ich würde mir das durchlesen, aber überlegen, ob ich die Ratschläge befolge.
    Möchte mich nicht verbiegen. Muss aber auch nicht die Revolutionärin raushängen lassen.
    Ich suche eine respektvolle, moderne, höfliche schriftliche Anrede.

    Grüße
    Clara

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    • Alex71
      Erfahrener Benutzer
      • 18.04.2007
      • 592

      #17
      Hallo Clara,

      Zitat von Clara2 Beitrag anzeigen

      2. hat eine Userin in einem anderen Forum geantwortet, dass nach 1918 aus den Baronen "Freiherren" geworden sind.
      das stimmt aber nicht. "Baron" ist ein dem Freiherrn entsprechender Adelstitel, der nur außerhalb Deutschlands verliehen wurde. Beide Bezeichnungen existieren weiterhin parallel.

      Gruß
      Alexander

      Herkunft meiner Ahnen bei Google Maps

      Kommentar

      • Clara2
        Neuer Benutzer
        • 05.12.2010
        • 27

        #18
        Zitat von Alex71 Beitrag anzeigen
        Hallo Clara,



        das stimmt aber nicht. "Baron" ist ein dem Freiherrn entsprechender Adelstitel, der nur außerhalb Deutschlands verliehen wurde. Beide Bezeichnungen existieren weiterhin parallel.

        Gruß
        Alexander

        Hallo Alex,

        heißt das, dass der Titel "Baron" in D. nie vergeben worden ist?
        Die Baronen-Familie, über die ich etwas erfahren möchte, stammt aus dem Baltikum.
        Insofern würde das passen.

        Grüße
        Clara

        Kommentar

        • Alex71
          Erfahrener Benutzer
          • 18.04.2007
          • 592

          #19
          Zitat von Clara2 Beitrag anzeigen
          heißt das, dass der Titel "Baron" in D. nie vergeben worden ist?
          Die Baronen-Familie, über die ich etwas erfahren möchte, stammt aus dem Baltikum.
          Insofern würde das passen.
          Richtig, auch bei Wikipedia zum Beispiel ist zu lesen, dass Träger des Titels Baron "zumeist Angehörige deutschstämmiger Adelsgeschlechter aus dem Baltikum" sind. Bingo.

          Gruß
          Alexander

          Herkunft meiner Ahnen bei Google Maps

          Kommentar

          • Frank Böhm
            Erfahrener Benutzer
            • 01.05.2009
            • 263

            #20
            Zitat von Clara2 Beitrag anzeigen
            Hallo KaiHeinrich,

            die Zeiten sind ja auch vorbei.
            Die früheren Titel gehören heute zu den Namen.
            So wie Leute Müller, Meier, Lehmann heißen,
            heißen andere Graf oder Baron.
            Hallo Clara,

            so einfach ist das nicht. Wenn jemand Graf oder Herzog heißt (wie Steffi Graf oder Roman Herzog), dann heißen auch die weiblichen Namensträger Graf. Beim Adel wurde in der Weimarer Zeit zugebilligt, dass das Adelsprädikat auch in der weiblichen Form verwendet wird. Das ist der Unterschied zwischen Name und namensgleichem Titel.

            Herr König ist mit Frau König verheiratet, Peter Grafs Tochter Steffi heißt nicht Gräfin.
            Graf Cox dagegen ist mit Gräfin Cox verheiratet.

            Gruß Frank
            Zuletzt geändert von Frank Böhm; 01.02.2011, 22:36.

            Kommentar

            • moorbold1

              #21
              Zitat von Frank Böhm Beitrag anzeigen
              Herr König ist mit Frau König verheiratet, Peter Grafs Tochter Steffi heißt nicht Gräfin.
              Graf Cox dagegen ist mit Gräfin Cox verheiratet.

              Gruß Frank

              Eigentlich müssten es aber "Herr Graf Cox" und "Frau Gräfin Cox" sein.

              Kommentar

              • Frank Böhm
                Erfahrener Benutzer
                • 01.05.2009
                • 263

                #22
                Zitat von moorbold1 Beitrag anzeigen
                Eigentlich müssten es aber "Herr Graf Cox" und "Frau Gräfin Cox" sein.
                Nein, eben nicht.

                Wenn ich den Grafen Cox anrede, dann niemals "Herr Graf" oder "Herr Graf Cox".

                Die korrekte Anrede lautet "Graf Cox" (bzw. "Gräfin Cox" bei seiner Frau), ohne den Zusatz "Herr" (oder "Frau").

                Glaub mir, ich hatte mal einen Grafen als Chef. Er und seine Frau waren da ganz stark dahinter her, ja standesgemäß tituliert zu werden.

                Kommentar

                • moorbold1

                  #23
                  Nur gut, dass die Monarchie schon etwas hinter uns liegt...

                  Wenn die "Blaublütigen" Post von der Behörde bekommen, werden sie natürlich mit Herr oder Frau angeschrieben.

                  Von mir aus können die sich nennen, wie sie wollen.

                  Der Titel eines Adeligen stellt keinen Besitzanspruch mehr da, er ist lediglich Teil des Namens.

                  In Deutschland ist man nicht verpflichtet, einen Grafen mit seinem Titel anzusprechen.

                  Kommentar

                  • Clara2
                    Neuer Benutzer
                    • 05.12.2010
                    • 27

                    #24
                    Hallo Frank,

                    danke für deine Antwort,
                    Ja, da habe ich arg vereinfacht. Auch der Doktor ist ja Teil des Namens
                    - und kein Titel, wie ich gelesen habe.
                    Ich finde aber, dass man 1918 dem Adel zu große Zugeständnisse gemacht hat. Das ist so wischwaschi.
                    Ich habe meine Frage in zwei weiteren Foren gestellt. Irgendwie waren alle cool, jeder hatte eine Meinung - aber nur wenige wussten wirklich bescheid.

                    Ich glaube, das liegt einmal in unserer Zeit (man guckt lieber verklärend auf die Vergangenheit, als in die Zukunft) - und auch daran, dass sich der Adel immer noch mit seinen Namen schmücken kann, als wären es Titel.

                    Ich stelle mir vor, wie es wäre wenn, der Namensteil Baron, nur als Baron weitervererbt werden könnte. Umgekehrt der Namensteil Baronin/Gräfin nur in weibl. Form -
                    Ich würde es gut finden, wenn es einen "Herrn Baronin", "Herrn Gräfin" geben und eine "Frau Baron", "Frau Freiherr".

                    Die postings waren sehr unterschiedlich: von "Schreib doch einfach: Herr L." und fertig - bis zu "Ich würde höflich sein und den adligen Titel verwenden".

                    Ich finde das Ganze sehr interessant.

                    Bin übrigens nicht dafür, den Freiherrn usw. unter den Tisch fallen zu lassen. An den Namen hängt Geschichte - und oft eine dramatische/spannende.

                    Grüße von Topi
                    ganz bürgerlich

                    Kommentar

                    • Clara2
                      Neuer Benutzer
                      • 05.12.2010
                      • 27

                      #25
                      Zitat von Frank Böhm Beitrag anzeigen
                      Nein, eben nicht.

                      Wenn ich den Grafen Cox anrede, dann niemals "Herr Graf" oder "Herr Graf Cox".

                      Die korrekte Anrede lautet "Graf Cox" (bzw. "Gräfin Cox" bei seiner Frau), ohne den Zusatz "Herr" (oder "Frau").

                      Glaub mir, ich hatte mal einen Grafen als Chef. Er und seine Frau waren da ganz stark dahinter her, ja standesgemäß tituliert zu werden.
                      Hallo Frank,

                      da muss ich doch nochmal antworten.
                      Dass dein ehemaliger Chef seine Macht ausgeübt hat und die Untergebenen zwang ihm zu hukdigen, kann ich mir vorstellen.
                      Das war aber sein kleiner privater Triumph.

                      Es gibt keine Titel mehr. Graf Lambsdof wird sicher eine Vorladung erhalten haben, in der er mit "Herr" angeschrieben wurde.

                      Ich wiederhoile mich hier wahrscheinlich - Will noch mal kurz sagen, was ich aus dieser 2 tägigen Diskussion gelernt habe:
                      Das "HErr Graf von L." - "Frau Gräfin von L." geht für mich gar nicht (obwohl es auf den ersten Blick richtig klingt", weil das die Ansprache der Domestiken war - und immer noch so verstanden wird.

                      Richtig ist: Graf sowieso.

                      Es gibt sicher nette unnette.
                      Adel verpflichtet, wie es so schön heißt

                      Grüße
                      Topi

                      Kommentar

                      • Clara2
                        Neuer Benutzer
                        • 05.12.2010
                        • 27

                        #26
                        Zitat von moorbold1 Beitrag anzeigen
                        Nur gut, dass die Monarchie schon etwas hinter uns liegt...

                        Wenn die "Blaublütigen" Post von der Behörde bekommen, werden sie natürlich mit Herr oder Frau angeschrieben.

                        Von mir aus können die sich nennen, wie sie wollen.
                        In Deutschland ist man nicht verpflichtet, einen Grafen mit seinem Titel anzusprechen.
                        Hallo Moorbold,

                        das ist richtig- aber darum ging es mir nicht.
                        Was machst du, wenn du etwas von einer Familie willst, die dich noch nicht einmal kennst?
                        Wozu soll ich mir die Mühe machen, die Leute anzuschreiben, wenn ich ziemlich sicher weiß, dass mein Brief im Mülleimer landen wird?
                        Ich werde mich nicht verbiegen - aber, dass ich in meinem Brief höflich und respektvoll bin, ist doch schonmal klar.
                        Es geht um eine Familienauskunft, die ich dringend für eine Geschichte brauche.
                        Und die Historie dieser Familie kenne ich , zumindest in groben Zügen.
                        Vertreibung, Enteignung, Ermordung einiger Familienmitglieder
                        Da sagen vielleicht einige: Warum waren die so reich? Selber Schuld!

                        Ich sehe das nicht so. Habe da keine Neidgefühle. Ich mache weder Knicks noch Diener - sehe aber gar keinen Grund den Namen, der der Familie gehört und rechtlich zusteht, zu verstümmeln.

                        Grüße
                        von Topi (deren Name ganz kurz ist)

                        Kommentar

                        • Frank Böhm
                          Erfahrener Benutzer
                          • 01.05.2009
                          • 263

                          #27
                          Zitat von Clara2 Beitrag anzeigen
                          Hallo Frank,

                          .... Auch der Doktor ist ja Teil des Namens

                          Nö, das ist ein akademischer Grad. Ansonsten würde er bei der Eheschließung seine Frau automatisch promovieren, wie spätere Kinder übrigens auch.

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                          • Hina
                            Erfahrener Benutzer
                            • 03.03.2007
                            • 4661

                            #28
                            Hier ist natürlich wirklich die Frage, ob das sein Familienname ist (er kam ja scheinbar erst sehr spät nach Deutschland und da war man damit nicht mehr so großzügig, das zum Namenbestandteil zu machen) oder ob er sich nostalgisch als Adeliger präsentiert. Wenn das baltischer Adel ist, dann ist sowohl das eine oder auch das andere möglich, also Herr L. oder Baron v. L. aber eben nur Baron und nicht auf dem Umschlag Freiherr. Im Gegensatz zu den deutschen Freiherren waren die Balten Barone. Und da es nicht um die süddeutsche Form der Anrede geht, ist auch das "von" o.k.

                            Da ist es nun wirklich eine Gretchenfrage, wie man den Herren korrekt anspricht. Normalerweise würde ich niemanden mit einem Adelstitel anreden, in dessen Land die Adelstitel abgeschafft wurden. Nun sind aber bei den deutschen Familien Adelstitel und Prädikate 1919 Namenbestandteil geworden und möglicherweise auch bei ihm und das muss man natürlich akzeptieren, da man bei Weglassung sonst jemanden auch nur mit halben Namen ansprechen würde. Das macht man gewöhnlich bei Doppelnamen auch nicht. Herrn Müller-Lüdenscheid würde ich auch nicht nur mit Herr Müller anreden.

                            Da in diesem Falle nicht klar ist, ob es sich um einen festen Namensbestandteil oder um Nostalgie bei ihm handelt, würde ich dem Tierchen sein Pläsierchen lassen, wenn ich was von ihm möchte, und ihn mit "Sehr geehrter Baron v. L." anreden. Das ist die alte überkommene Form aber vielleicht passend zu seinem Anspruch und meinem Anliegen ihm gegenüber. Wenn das bei ihm fester Namenbestandteil ist, dann ist es auch nicht verkehrt.

                            Komisch, solche Gedanken macht man sich eigentlich fast nur in Deutschland. Hier in DK würden sogar unzählige Leute die Königin Duzen, so wie sich alle Dänen untereinander Duzen .

                            Viele Grüße
                            Hina
                            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

                            Kommentar

                            • stammbaum
                              Neuer Benutzer
                              • 15.02.2011
                              • 4

                              #29
                              Zitat von moorbold1 Beitrag anzeigen
                              Nur gut, dass die Monarchie schon etwas hinter uns liegt...

                              Wenn die "Blaublütigen" Post von der Behörde bekommen, werden sie natürlich mit Herr oder Frau angeschrieben.

                              Von mir aus können die sich nennen, wie sie wollen.

                              Der Titel eines Adeligen stellt keinen Besitzanspruch mehr da, er ist lediglich Teil des Namens.

                              In Deutschland ist man nicht verpflichtet, einen Grafen mit seinem Titel anzusprechen.
                              lol das wusste ich nicht.

                              Kommentar

                              • assi.d
                                Erfahrener Benutzer
                                • 15.11.2008
                                • 2681

                                #30
                                Also, schreib "Sehr geehrter Baron L." oder "Sehr geehrter Herr v. L." - beides ist richtig. Wenn Du den Baron gerne da drin haben möchtest, dann nimm die erste Variante.


                                Ja, genauso kenne ich das auch!!!

                                Gruss
                                Assi

                                Kommentar

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