Trauung im Herkunftsort der Braut

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  • jürg
    Erfahrener Benutzer
    • 22.02.2011
    • 118

    Trauung im Herkunftsort der Braut

    Hallo,

    ich habe die Information bekommen, dass es im mitteldeutschen Raum (konkret in der Herrschaft Reuß) im 18. Jahrhundert (vielleicht auch früher) üblich war, dass die Trauung im Herkunftsort der Braut stattfand. Mich würde interessieren, ob das auch in anderen deutschen Ländern so gewesen ist und weshalb so verfahren wurde.
    Haben die Eheleute nach der Trauung ein Schriftstück mitbekommen, in denen bestätigt wurde, dass sie verheiratet sind ?
    Vielleicht kann mir dazu ja jemand näheres schreiben.
    Ein schönes Wochenende und viele Grüße
    Jürgen
    Zuletzt geändert von jürg; 03.11.2017, 17:12.
  • Schneeammer
    Erfahrener Benutzer
    • 11.09.2010
    • 522

    #2
    Hallo Jürgen,

    soviel ich weiß, war es auch in anderen Orten üblich, dass im Herkunftsort der Braut geheiratet wurde. Aber warum das so war, kann ich dir auch nicht sagen.

    Sonnige Grüße
    Schneeammer
    Suche nach Daniel Gottlieb Schnegula, *r. 27.5.1795, Schlesien?
    Johann Friedrich Zühlsdorf, * ca. 1800 im Krs. Saatzig?
    Jacob Ziurawski, * ca. zw. 1821 und 1828, Bergfriede
    Otto Walter Finkeisen, * 3.7.1899 in Löwenstein

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    • Silke Schieske
      Erfahrener Benutzer
      • 02.11.2009
      • 4400

      #3
      Hallo Jürgen,

      Schau mal hier wurde das Thema auch schon mal beleuchtet.
      Hallo zusammen, ich habe da mal eine Frage zum Thema "Heirat am Wohnort der Braut". Mir ist das irgendwie nicht so ganz klar. Ist der Wohnort oder der Herkunftsort der Braut gemeint? Bei meinen Vorfahren steige ich da absolut nicht durch. In einem Fall hat ein Vorfahre, der in Marienburg geboren und in Königsberg


      LG Silke
      Wir haben alle was gemeinsam.
      Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

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      • jürg
        Erfahrener Benutzer
        • 22.02.2011
        • 118

        #4
        Das ging ja schnell. Danke. Der Link hat schon mal weitergeholfen, jetzt weiß ich schon mal, weshalb man so verfahren haben könnte.
        Jürgen

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        • holsteinforscher
          Erfahrener Benutzer
          • 05.04.2013
          • 2491

          #5
          Moinsen Jürgen,
          diese Tradition gab (gibt) es wohl in ganz Deutschland, ich würde
          sagen sogar weltweit.
          In einigen Regionen war es wohl auch eine Frage der Höflichkeit.
          In anderen Regionen wurde ein wirklicher Aufwand betrieben, wenn
          die Braut das Elternhaus verlassen hat. Hier gab es z.B. die Tradition
          eines sgn. *Brautstuhls*. Dieser wurde u.a. mit Name, Datum und
          aufwendigen Schnitzereien versehen. Dieser Stuhl wurde, samt Braut,
          auf eine Kutsche verbracht und es ging zu Kirche und/oder an den
          neuen Wohnort, teilweise gab es auch regelrechte Festumzüge, die
          die Braut zur Kirche begleiteten.

          Haben die Eheleute nach der Trauung ein Schriftstück…???
          Ich bin der Meinung, dass die Brautleute keine Trauurkunde
          erhielten…, selber habe ich nach 40 Jahren Familienforschung
          noch nie ein solches Schriftstück gesehen (ausser Eheverträge)…,
          aber vielleicht kann hier jemand noch nähere Auskünfte geben.

          Bei Bedarf ging man wohl eher zum jeweiligen Pastor, und hat sich
          benötigten Schriftstücke erstellen lassen.

          Beste Grüsse von der Kieler-Förde
          Roland
          Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
          Roland...


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          • jürg
            Erfahrener Benutzer
            • 22.02.2011
            • 118

            #6
            Hallo Roland,

            vielen Danke für deine Antwort. Es bestätigt die Infos aus dem Link, dass die Eltern der Braut die Hochzeit auszustatten hatten und daraus sich auch der Ort der Trauung ergeben hat.
            Ich habe den Fall gehabt, dass die Braut aus A stammt, der Bräutigam aus B. Die Trauung fand in A statt und habe Traueinträge aus A und B bekommen. Wobei die Entfernung der Ortschaften nicht all zu weit voneinander war.

            Viele Grüße aus Thüringen
            Jürgen

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            • Malte55
              Erfahrener Benutzer
              • 02.08.2017
              • 1625

              #7
              Lieber Jürgen,
              üblich? Ja, aber nicht die Regel. Der zukünftige Wohnort nach der Heirat war ausschlaggebend. So lange kein eigener Haushalt da war, lebte das Brautpaar meistens beim Brautvater und so war das dann der Wohnort in dem die Heirat stattfand und verleitet zur Annahme das die Heiraten immer im Wohnort der Braut waren. Heiratete man trotzdem am anderen Ort, konnte das zu teils heftigen Auseinandersetzungen unter den Pastoren führen.
              LG Malte

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              • jürg
                Erfahrener Benutzer
                • 22.02.2011
                • 118

                #8
                Hallo Malte,

                erstmal danke für Deinen Beitrag. In anderen Gegenden der Welt zieht das Brautpaar zu den Eltern des Bräutigams (noch heute) und die Braut gehört dann zum Haushalt des Bräutigams, was nicht immer die Lebenssituation der Braut verbessert.
                Ich war bisher der Meinung, dass die Menschen nur heiraten durften, wenn sie sich einen eigenen Haushalt leisten konnten, schon um zu verhindern, dass sie irgendwann der Gemeinde auf der Tasche lagen.
                Gehe ich Recht in den Annahme, dass die Auseinanderstzungen zwischen den Pastoren finanzielle Gründe hatten ?

                Viele Grüße
                Jürgen

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                • Malte55
                  Erfahrener Benutzer
                  • 02.08.2017
                  • 1625

                  #9
                  Lieber Jürgen,
                  ja, finanzielle Gründe. Oftmals findet man auch solche Einträge wie >wurden in ... getraut, ich bekam aber was mir gebührte<
                  Und dann habe ich auch etliche Heiraten unter Armen gesehen, wo der Pastor auf seinen Anteil verzichtete.
                  Was war damals wichtiger, besonders der Kirche? Ein armes Paar ohne Trauschein und etlichen unehelichen Kindern? Letztendlich hätte die Gemeinde auch diese Personen versorgen müssen.
                  Es wird so oft gesagt, das man sich im reichen Deutschland keine Kinder leisten kann. Wohingegen gerade in armen Ländern viele Kinder geboren werden...

                  LG Malte

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                  • jürg
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.02.2011
                    • 118

                    #10
                    Ja, das ist schon seltsam, dass die, die sich die Kinder nicht leisten können, viele Kinder bekommen (was sicherlich auch an mangelnden Verhütungsmöglichkeiten bzw. Aufklärung liegt) und die, die sich die Kinder leisten können, sehr zurückhaltend sind, was wiederum auch mit den Möglichkeiten zusammenhängt, die wir haben, um uns außerhalb einer Familie zu verwirklichen.
                    Viele Grüße
                    Jürgen

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                    • Garfield
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.12.2006
                      • 2142

                      #11
                      Im Kanton Bern, Schwiez habe ich bisher nicht besonders darauf geachtet, hatte aber kaum Fälle, wo im Herkunftsort der Braut geheiratet wurde.
                      In "meinem" Dorf in Süditalien hatte ich bisher nur genau einen solchen Fall. Wenn beide aus verschiedenen Orten kamen, wurde am gemeinsamen Wohnort geheiratet. Leider weiss ich nicht, wer dort üblicherweise für das Hochzeitsfest aufkommen musste.

                      Naja, früher und auch heute in armen Ländern sind Kinder halt Arbeitskräfte für die Familien und Altersvorsorge für die Eltern. Also je mehr Kinder desto besser. Erst mit mehr Wohlstand kommt das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung.
                      Viele Grüsse von Garfield

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