Ideen für weitere Suche (HORNIG)

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  • andreDD
    Benutzer
    • 29.10.2008
    • 24

    Ideen für weitere Suche (HORNIG)

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: ca. 1880 bis 1945
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Töppendorf bzw. Riegersdorf bei Strehlen
    Konfession der gesuchten Person(en): ev.
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): s.u.
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): -


    Hallo zusammen, mir gehen die Ideen aus bei der Suche nach HORNIG. Außerdem habe ich ein paar kleine Fragen.

    Was habe ich als Ausgangspunkt?
    Kurt Hornig (*1922)
    - Konfirmation 1936 in der evangelischen Kirche Riegersdorf
    - vertrieben 1945 aus Töppendorf
    - Vater Paul Hornig (*7.12.1895)

    Was habe ich schon?
    (Ich schreib es mal etwas ausführlicher, vielleicht nutzt es jemandem.)

    Bei Töppendorf geht einem erstmal das Herz auf, da es im Zusammenhang steht mit den böhmischen Exulanten und deren Siedlung Hussinetz/Friedrichstein gleich nebenan; dazu gibt es viele Quellen, das OFB Hussinetz umfasst auch Töppendorf. Es hätte auch wunderbar gepasst, denn der Name Hornig geht wohl auf das tschechische Hornik = Bergmann, Bergarbeiter, Kumpel zurück. Aber leider Pustekuchen, es gibt in diesen Quellen nur wenige Namenstreffer und die führen zu nix.

    - Frantisek Hornig hat 1758 in Hussinetz eingeheiratet, aber es gibt keine Nachkommen
    (OFB Hussinetz)
    - 1907 heiratet Wilhelm Hornig genau in Töppendorf ein (Hurra! Ein Onkel?), es gibt sogar eine nachvollziehbare Querverbindung nach Polnisch Neudorf / Waldneudorf mit weiteren Details (Hurra, hurra!), doch dort wird er leider als katholisch geführt (Uuuuuh.), das dürfte dann wohl eine andere Familie sein. Das OFB nennt auch keine Nachkommen.
    (OFB Hussinetz und OFB Polnisch Neudorf (Waldneudorf))

    Na gut, nicht schlimm. Die Hussiten sind ja wohl eh keine richtigen Evangelen, sondern eine eigene böhmisch-reformierte Gemeinde, aber da sie wohl zunehmend „eingedeutscht“ wurden, hätte es ja sein können, dass jemand wechselt.

    Apropos eigene Gemeinde: Die Strehlener Altlutheraner kennen gar keine Hornig.
    (OFB Strehlen (Altlutheraner))

    Die „echte“ evangelische Gemeinde war offenbar zu Strehlen eingepfarrt. „Das Trauregister der evg-luth. Pfarrei Strehlen und Umgebung 1838-1908 ist bei Familysearch online“. (Hurra!) Leider kein einziger Hornig. (Uuuuuh.) Merkwürdigerweise decken sich die Daten des KB (teilweise?) mit dem OFB Strehlen (Altlutheraner). Beispiel: Ernst Wilhelm Sternagel von Aufnahme 179. Sind Altlutheraner auch evangelisch-lutherisch? Hier stimmt doch was nicht.* – Das „Evg.-luth. KB.: Tote 1899-1946 steht als Film in der Martin-Opitz-Bibliothek, Herne zur Verfügung.“ (Hurra!) Leider kein einziger Hornig. (Uuuuuh.)

    * Exkurs: Das religiöse Verwirrspiel fing zeitlich schon vorher an. Im Mai 1836 heiratet Steinmetzer Franz Hornig in Strehlen seine Caroline Jacob – und zwar evangelisch, lässt aber seinen Sohn Franz Joseph Ludwig im selben Monat katholisch taufen. Es folgen katholische Taufen von Tochter Anna Carol (1837) und Sohn Carl Aug. (* 24.1.1839 1:30, ~ 3.2.1839) – aber zwischen dem 28. Dezember 1844 und dem 28. Januar 1845 wurde Tochter Auguste Emilie wieder evangelisch getauft. Gibt es die Religion flexitarisch?
    (alle Daten sind Meldungen der evangelischen Pfarrkirche und der katholischen Kirche im Strehlener (Kreis- und) Stadtblatt)

    Das Standesamt von Töppendorf war in Peterwitz, die Bücher sind verschollen. Aber Paul Hornig wurde ja in Riegersdorf getauft! Dann kann er eigentlich nicht aus Töppendorf stammen, Stichwort Pfarrzwang. Oder? Das bringt mich aber auch nicht weiter: Riegersdorf hatte offenbar ein eigenes Standesamt, der Verbleib der Bücher ist unbekannt. Immerhin: „Das evg. KB. Riegersdorf 1663-1759 ist als Mormonenfilm verfügbar.“ Okay, schön, aber leider etwas vor meiner Zeit.

    Schauen wir mal in die Adressbücher: 1932 werden in Töppendorf keine Hornig aufgeführt, 1935 sind es vier, darunter ein Paul (Maurer) – das könnte der damals vierzigjährige Vater (s.o.) sein, Karl war damals erst um die 13 und im Adressbuch wahrscheinlich nicht separat erfasst. – An der Stelle: Wurden in den Adressbüchern immer alle Familien erfasst oder musste man dafür einen gewissen Status (z.B. Wohneigentum) haben?

    Sollte Familie Hornig erst nach 1932 von Riegersdorf nach Töppendorf gezogen sein? Und vorher gab es keine Hornig in Töppendorf? Nö, auch falsch, die Verlustlisten des 1. Weltkriegs sagen was anderes, es gibt vier Treffer zu Hornig aus Töppendorf, Strehlen:

    - Paul Hornig, geboren am 16. Dezember, leicht verwundet, 11. Juni 1918
    - Hermann Hornig, Unteroffizier, geboren am 12. Juli, gefallen, 13. August 1918
    - Paul Hornig, geboren am 16. Dezember, in Gefangenschaft, 19. Oktober 1918
    - Karl Hornig, Gefreiter, geboren am 25. April, in Gefangenschaft, 13. November 1918

    Hatte Vater Paul Hornig mit seinen damals 23 Jahren das Glück, nach Verwundung und Gefangenschaft aus dem Krieg nach Töppendorf zurückzukehren? Der Geburtsmonat passt, aber leider der Tag nicht (7.12. vs. 16.12.). Knapp vorbei, schade.

    Zu Riegersdorf gibt es in den Verlustlisten keine Treffer. Auch im Adressbuch von 1932 und 1935 nicht. Nochmal schade!

    Dann denken wir eben mal um die Ecke: Welche Orte gehörten zur evangelischen Gemeinde Riegersdorf? Eisenberg! (Hurra!) Standesamt Eisenberg: siehe Karisch. Standesamt Karisch: Verbleib unbekannt. (Uuuuuh.) – „Das Zivilstands-Buch Eisenberg Geburten 1875 ist als Mormonenfilm verfügbar.“ „Die Daten muss man von einem Center für Familiengeschichte aus aufrufen.“ Aber gut, es bleibt eine kleine Idee; mit etwas Glück finde ich gerade in dem einen Jahr einen Hornig. Dazu muss ich wohl mal die „Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage“ besuchen; klingt gefährlich. – „Derzeit befinden sich vom deutschen Standesamt Eisenberg noch im Staatsarchiv Breslau: Heiraten 1900-1913.“ Da wäre Vater Paul Hornig aber maximal 18 gewesen, unwahrscheinlich jung für eine Ehe. Vielleicht wäre es trotzdem eine Anfrage wert, um irgendeinen Hornig zu finden. Kann man einfach pauschal nach einem Nachnamen suchen lassen? – Die Adressbücher von 1932 und 1935 haben für Eisenberg keine Treffer.

    Was hab ich noch versucht?
    Einiges. Es fällt mir gar nicht mehr alles ein (Sorry!). Die Metasuche genealogy.net brachte nicht mehr als die genannten Verlustlisten. Die bei geneteka.genealodzy.pl verfügbaren Indexe enthalten meine gesuchten Orte nicht.

    Nun meine Frage: Was wären jetzt sinnvolle nächste Schritte?
    Mir ist klar, dass es bestimmt einige „Versuche-doch-mal-Ideen“ gibt. Die möchte ich auch sehr gern hören. Aber wichtig wäre mir v.a., ob ich vielleicht einen großen Ansatz übersehen haben.

    Zum Schluss: Danke!

    Viele Grüße, André
  • Manni1970
    Erfahrener Benutzer
    • 17.08.2017
    • 2396

    #2
    Hallo André!

    Der am 16. Dezember geborene und in Gefangenschaft geratene Paul Hornig wurde 1896 geboren, diente im oberschlesischen Infanterieregiment Nr. 22 und hatte den 2. Vornamen Robert:
    Archives 1914-1918: during the First World War, 10 million people, servicemen and civilians, were captured and sent to prisoner-of-war and Internment camps. The Belligerent Countries sent lists of prisoners of various nationalities to the ICRC. The ICRC set up alphabetical indexes. You can use them to search for a person.


    Dieser war Maurer u. Sohn des Karl Hornig.


    Der Maurer Paul Hornig in Töppendorf hatte sein Handwerk übrigens 1912 begonnen. Er feierte nämlich 1937 sein 25jähriges Jubiläum.

    Der paßt also nicht.

    Der am 25. April geborene Karl H. war auch Maurer u. offensichtlich ein Bruder des vorherigen.


    Also:
    0 Karl Hornig, * ~ 1860
    1) Karl (Wilhelm) Hornig, * 25.4.1889, Maurer i. Töppendorf (1935), Gefreiter im IR 157, oo Selina ?
    2) Paul (Robert) Hornig, * 16.12.1896, Maurer i. Töppendorf (1935), Musketier im IR 22

    Das andere müssen wir jetzt erst ordnen.

    Dein Vorfahre Kurt wurde 1936 in der ev. Pfarrkirche Riegersdorf konfirmiert - also hast Du den Konfirmandenbrief vorliegen, oder? Du hast das Geburtsjahr geschätzt (1936 - 14 = 1922) oder kennst Du das genaue Datum (vl. 6. März?). Aber Du weißt nicht wo er geboren wurde, richtig?

    Du kennst Kurts Vater - also Paul. Du weißt aber nicht, was er gearbeitet hat. Weißt aber, daß er in der ev. Pfarrkirche Riegersdorf getauft wurde - woher hast Du das bzw. woher hast Du sein Geburtsdatum 7.12.1895? Aber seinen Geburtsort kennst Du nicht, richtig?

    Wer sagt Dir denn, daß Eisenberg zu Riegersdorf im 20. Jhd. gehörte? Das ist falsch. Zur ev. Pf. Riegersdorf gehörte nur der Ort Riegersdorf.

    MfG
    Manni
    Zuletzt geändert von Manni1970; 13.09.2021, 09:55.

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    • andreDD
      Benutzer
      • 29.10.2008
      • 24

      #3
      Hallo Manni,

      danke, ich bin tief beeindruckt. Dann sortieren wir mal:

      Da es sich hier sozusagen um eine Auftragsarbeit handelt, war ich mit den Daten sehr sparsam, wahrscheinlich zu sparsam. Sorry, wenn das Zusatzaufwand verursacht hat. Ich habe dank Deiner vielversprechenden Antwort jetzt die Freigabe für alles. :-) Leider ist es nicht viel mehr.

      - Kurt Hornig wurde wie von Dir vermutet tatsächlich am 6.3.1922 geboren und ja, ich weiß nicht sicher wo er geboren wurde. Millionenfrage: Wo hast Du das von Dir vermutete Geburtsdatum ableiten können? Dort kommen wir wahrscheinlich weiter.
      - Mir liegt für Kurt eine Art Konfirmationskarte vor, die neben der evangelischen Kirche zu Riegersdorf jeweils mit Datum die Geburt (s.o.), die Taufe (26.3.1922) und die Konformation (22.3.1936) ausweist.
      - Als Beruf von Kurt wurde mir Bauarbeiter genannt, Maurer würde also passen.
      - Unter http://www.christoph-www.de fand ich die Aussage "Das evg. KB. Riegersdorf 1663-1759 enthält auch Eisenberg und ist als Mormonenfilm verfügbar." Daraus habe ich den (hoffnungsvollen Kurz-)Schluss auf das 20. Jh. gezogen, danke für den korrigierenden Hinweis.
      - Zu Paul Hornig: Ich habe neben der Aussage, das sei der Vater von Kurt, eine Traueranzeige, da steht er sei geboren am 7.12.1895, als Hinterbliebene wird namentlich nur Berta Hornig genannt. Den Geburtsort von Paul kenne ich nicht. (Meine Aussage zur Taufe war ein Doppeltippfehler: Ich meinte die Konfirmatioin von Kurt (s.o.) - sorry, sehr ärgerlich.)
      - Mir sind weder zu Kurt noch zu Paul zweite Vornamen bekannt.

      Danke übrigens für den indirekten Hinweis auf die Gefangenen-Datenbank! Kannte ich noch nicht und hilft mir in vielen anderen Fällen weiter.

      Viele Grüße, André

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      • Manni1970
        Erfahrener Benutzer
        • 17.08.2017
        • 2396

        #4
        Hallo André!

        Wenn man so wenige Anhaltspunkte hat und man sucht in einer Gegend mit so vielen Totalverlusten bei den Standesamtsregistern u. ev. KB, dann muß man - bildlich gesprochen - mit Schrot schießen u. hoffen, wenigstens einen Treffer zu landen.

        1.) Es gab 1935 nur einen Paul Hornig in Pogarth im Krs. Strehlen, einen Ackerkutscher. Das gehörte ev. zu Steinkirche von dort ist noch ein KB bis 1896 vorhanden. Man könnte also die Tf Paul H. vom 7.12.1895 überprüfen.


        2.) Wenn die Hornigs in die Ostzone kamen, konnten sie später keinen Lastenausgleich stellen. In den Heimatortskarteien oder den Ortsplänen, beides heute im Bundesarchiv Bayreuth, könnten sich aber Hinweise auf Bewohner von Töppendorf und Riegersdorf aus der Zeit um Ende der 1930er Jahre finden.

        3.) Ein Herbert Paul Hornig, * 24. September 1920 in Töppendorf Krs. Strehlen/Schlesien, war später Vermessungstechniker beim Katasteramt in Gießen u. lebte in Heuchelheim, Krs. Gießen. Der Name Hornig erscheint dort heute noch. Womöglich könnte man dort etwas erfahren.

        4.) Paul H. ist Jg. 1895, könnte also den Zweiten Weltkrieg überlebt haben. Kam er in die Ostzone, könnte man bei der Stasi-Behörde, nun Bundesarchiv, nach seiner Akte fragen. Da sollte doch sein Geburtsort vermerkt sein - u. womöglichnoch mehr über die Familie.

        5.) Der Name Hornig ist ziemlich häufig. Falls Du ein Ancestry Abo hast, ließen sich die Sta-Register der Großstädte Berlin, Dresden, Hamburg u. vl. noch Halle nach dem Namen absuchen, um festzustellen, ob da einer im Zusammenhang mit Riegersdorf oder Töppendorf steht - das ist aber viel Arbeit.

        6.) Ja, noch das mit dem "6. März 1922" geboren. Das fand ich in der Traueranzeige eines Kurt H. aus dem Jahr 2015 in Doberschau. Nur falls Dein Auftraggeber ein direkter Nachkomme ist, könnte er die Sterbeurkunde einsehen. Das wird aber wohl nicht der Fall sein. Mehr als den Geburtsort bringt das aber nicht. Und falls das Riegersdorf sein sollte, kommen wir ja auch nicht weiter. In Doberschau selbst finde ich im Augenblick keinen Hornig mehr. Womöglich müßte man bei der Friedhofsverwaltung nachhaken. Aber mit den neuen Datenschutzbestimmungen sind heute solche Quellen für den Familienforscher kaum noch zu nutzen.

        Abschließend noch eine Verständisfrage von meiner Seite: Du hast eine Traueranzeige mit Geburtsdatum, aber ohne Sterbedatum und Sterbeort? Oder hast Du schon nach Pauls Sterbeurkunde erfolglos gesucht?

        MfG
        Manni

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        • andreDD
          Benutzer
          • 29.10.2008
          • 24

          #5
          Hallo Manni,

          danke für deine rasche und ausführliche Antwort. Ich sehe, ich muss mich wohl erstmal auf den Geburtsort konzentrieren, um sinnvoll weiterzusuchen.

          Die Familie (direkte Nachfahren) hat mir neben den bereits genannten Daten auch Doberschau als Nachkriegswohnort genannt. Die Traueranzeige für Kurt hatte ich daraufhin auch gefunden und war auch mal vor Ort, um das Grab und ggf. weitere Daten auf dem Stein ausfindig zu machen. Das Grab habe ich gefunden, der Stein gab aber außer dem Namen von Kurt und seiner Frau nichts her. Die Traueranzeige von Paul mit Sterbedatum/-ort stammt geografisch auch von dort. Also dürfte sich über die lokalen Kirchenbücher oder Standesämter hoffentlich der Geburtsort der beiden finden lassen; zumindest bei Paul ist die 30jährige Sperrfrist (Datenschutz) schon abgelaufen, sonst halt mit Vollmacht...

          Den Nachkriegswohnort hielt ich bislang (womöglich irrtümlich) nicht für relevant. Ich habe die Listen der Vertriebenentransporte durchsucht: Töppendorfer wurden nach Bad Schandau gebracht (knapp 40 km südlich von Doberschau), Riegersdorfer nach Hoyerswerda (knapp 40 km nördlich von Doberschau). Beide Ursprungsorte wären insofern plausibel, zwingend ist beides nicht. Die Familie sagt, der Wohnort sei vorher Töppendorf gewesen. In Sachen Geburtsort hilft das natürlich nicht viel.

          Ich habe noch eine paar Fragen. Zunächst: Welche Quellen hast Du genutzt? Partiell vermute ich die Adressbücher von Strehlen, aber das kann nicht alles sein:
          • Es gab 1935 nur einen Paul Hornig in Pogarth im Krs. Strehlen, einen Ackerkutscher.
          • [Pogarth] gehörte ev. zu Steinkirche.
          • Ein Herbert Paul Hornig, * 24. September 1920 in Töppendorf Krs. Strehlen/Schlesien, war später Vermessungstechniker beim Katasteramt in Gießen u. lebte in Heuchelheim, Krs. Gießen.
          • Der Maurer Paul Hornig in Töppendorf hatte sein Handwerk übrigens 1912 begonnen. Er feierte nämlich 1937 sein 25jähriges Jubiläum.
          Soweit es die Adressbücher sind: Wie verlässlich sind die? Ich hatte im Ausgangsbeitrag schon mal angedeutet, dass ich mir da unsicher bin:
          1932 werden in Töppendorf keine Hornig aufgeführt, 1935 sind es vier, darunter ein Paul (Maurer) – Wurden in den Adressbüchern immer alle Familien erfasst oder musste man dafür einen gewissen Status (z.B. Wohneigentum) haben?
          Vor allem, dass 1932 keine Hornigs in Töppendorf benannt sind, irritiert mich.

          Meine Marschrichtung ist aber erstmal klar: Geburtsorte ausfindig machen.

          Viele Grüße, André

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          • Manni1970
            Erfahrener Benutzer
            • 17.08.2017
            • 2396

            #6
            Hallo André!

            Ach, Du hast Pauls Sterbedatum- / ort, und das war in der Ostzone - ist doch prima!

            Den Ackerkutscher habe ich aus dem Strehlener Adressbuch von 1935. Den Vermessungstechniker aus dem Hessischen Archivsystem. Den Maurer und sein Handwerksjubiläum aus der Zeitschrift Schlesiens Handwerk, 18 (1937), Nr. 42. Adressbücher sind keine Einwohnerverzeichnisse/Einwohnermeldekarteien. Gerade in den Landgemeinden wurden anfangs nur die Gewerbetreibenden aufgenommen, dann nur die Hauseigentümer und letzlich die Haushaltsvorstände. Ehefrauen und Kinder fehlen also stets. Wenn die Hornigs in Töppendorf 1935 nicht dabei sind, sollten sie dort also höchstens als Untermieter (Knecht, Magd, Tagelöhner) tätig gewesen sein - oder eben es lebte dort noch keiner von ihnen. Genauere Angaben über die Einwohner sollte man in den von mir erwähnten Ortsplänen und Heimatortskarteien finden.

            Ich würde mich aber jetzt nur mal um Pauls u. womöglich Bertas Sterbeurkunden kümmern.

            MfG
            Manni

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            • DoroJapan
              Erfahrener Benutzer
              • 10.11.2015
              • 2510

              #7
              Hallo Zusammen,

              nur ein kleiner Hinweis. Keine Ahnung ob der Hilft
              Ich fand im Gr. Neudorfer Kirchenbuch Duplikat.
              Eintrag Nr. 25 von 12. Oktober 1857
              Hornig, Johann Julius, geb. den 8. Oktober Mittags 12 Uhr
              Vater: unehelich
              Mutter: Johanna Friederike geb. Hornig, Einlieger im Brieger Antheile
              Pathen:
              1. Jungfer Karoline Gerstenberg in Diensten im Brieger Antheile
              2. Jungfer Johanna Frank, Gartenbesitzertochter im Brieger Anth.
              3. Louise M...ttk, Eingliegerfrau im Brieger Antheile
              Bemerkung: Empfing die Nottaufe

              Sicherlich gibt es den FN häufiger wollte es allerdings erwähnt haben. Falls es später keine Spur mehr gibt.
              Gr. Neudorf (Kościerzyce) liegt ca. 33 bis 37km entfernt von Strehlen.

              Liebe Grüße
              Doro

              PS: Vom Namen her könnte es Kottwitz, Brieger Anteil sein...aber die Koordinaten auf der Karte sind nicht mal in der Nähe von Brieg. Daher kann das nicht korrekt sein.
              Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
              Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
              Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
              Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

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              • andreDD
                Benutzer
                • 29.10.2008
                • 24

                #8
                Danke!

                Manni und Doro, danke für Eure Hinweise!


                Ich geh es erstmal über die Sterbeurkunden an.


                Viele Grüße, André

                Kommentar

                • andreDD
                  Benutzer
                  • 29.10.2008
                  • 24

                  #9
                  Kaum sind 1,5 Jahre vergangen, bin ich schon wieder da. Die Lage ist im Grunde unverändert, weshalb ich voller Hoff... nein: Verzweiflung nach weiteren Ideen fragen möchte. Was hab ich in der Zwischenzeit getrieben? Ein kleiner Erfahrungsbericht (vielleicht hilft es jemandem):

                  Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
                  1.) Es gab 1935 nur einen Paul Hornig in Pogarth im Krs. Strehlen, einen Ackerkutscher. Das gehörte ev. zu Steinkirche von dort ist noch ein KB bis 1896 vorhanden. Man könnte also die Tf Paul H. vom 7.12.1895 überprüfen.
                  Ich hab das Staatsarchiv in Breslau mit dem dafür vorgesehenen Formular auf Polnisch per Mail angefragt und binnen zwei Werktagen eine Antwort bekommen (echt großartig); leider kein Treffer.

                  Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
                  2.) Wenn die Hornigs in die Ostzone kamen, konnten sie später keinen Lastenausgleich stellen. In den Heimatortskarteien oder den Ortsplänen, beides heute im Bundesarchiv Bayreuth, könnten sich aber Hinweise auf Bewohner von Töppendorf und Riegersdorf aus der Zeit um Ende der 1930er Jahre finden.
                  Nachdem ich die Anfrage beim Lastenausgleichsarchiv gestellt hatte, kam eine Zwischenantwort: "Das kann dauern." Nach Monaten kam eine inhaltliche Antwort, ich solle die beigefügten Formulare ausfüllen. Hab ich gemacht und zurückgeschickt, wieder kam erstmal nur der Hinweis auf die längere Bearbeitungszeit; ein Ergebnis steht noch aus. Das ist derzeit meine letzte Hoffnung.

                  Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
                  3.) Ein Herbert Paul Hornig, * 24. September 1920 in Töppendorf Krs. Strehlen/Schlesien, war später Vermessungstechniker beim Katasteramt in Gießen u. lebte in Heuchelheim, Krs. Gießen. Der Name Hornig erscheint dort heute noch. Womöglich könnte man dort etwas erfahren.
                  Über Arcinsys Hessen konnte ich die Akte mit dem Lebenslauf recherchieren und habe einen Repro-Auftrag per Formular/Mail ausgelöst. Nach wenigen Tagen kam eine ZIP-Datei mit meinen Scans - wegen Geringfügigkeit sogar kostenlos (ebenfalls: echt klasse). Leider kein Treffer, der Vater von Herbert war Karl Hornig.

                  Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
                  4.) ... Geburtsort ...
                  Über die Sterbeurkunden habe ich Töppendorf als Geburtsort von Paul und Kurt bestätigt bekommen. Außerdem die Heirat von Paul 1937 in Kunern. Darüber konnte ich herausfinden, dass seine Frau Berta zum einen nicht die Mutter von Kurt (* 1922) ist und zum anderen hab ich sie in einem OFB entdeckt: https://www.muensterberg.org/tree/tr...ulleck-I60949# - ihre Vorfahren sind dort auch zu finden.

                  Was noch? Töppendorf gehörte katholisch zu Strehlen, da sind noch einschlägige Kirchenbücher vorhanden. Also hab ich auch diese Option hinterfragt und im Diözesanarchiv Breslau mit einer Mail auf Polnisch die Geburtsdaten abgefragt. Nach ein paar Tagen kam die Antwort (auch hier: super), leider kein Treffer.


                  Was habe ich an Fakten zum Weitermachen?
                  - Paul Karl Hornig, * 7. Dezember 1895 in Töppendorf bei Strehlen (verheiratet 1937 in Kunern mit Anna Bertha Pachulleck)
                  - Kurt Paul Hornig, * 6. März 1922 in Töppendorf bei Strehlen (laut Konfirmationskarte "geboren 6.3.1922 getauft 26.3.1922 konfirmiert am 22.3.1936 in der evangelischen Kirche zu Riegersdorf" -> kursiv = handschriftlich in Vordruck eingetragen, keine Ahnung ob das auch eine Bestätigung der Taufe in Riegersdorf ist)

                  Ich bin über jede weitere Idee sehr dankbar!

                  Viele Grüße
                  André
                  Zuletzt geändert von andreDD; 15.03.2023, 17:20. Grund: Konfirmationsjahr korrigiert

                  Kommentar

                  • U.Christoph
                    Erfahrener Benutzer
                    • 19.08.2008
                    • 1213

                    #10
                    Hallo Andre,

                    in der Grafschaft Glatz haben wir auch HORNIG zu bieten, aber die Daten wollen nicht passen.

                    Ist Kurt Paul HORNIG wirklich und wahrhaftig im Alter von 4 Jahren konfirmiert worden?

                    Viel Erfolg
                    Ursula

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                    • Bachstelze1160
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.02.2017
                      • 716

                      #11
                      Hi,
                      oben steht die Konfirmation war 1936, wo er rechnerisch 14 Jahre alt war.

                      Hi André,


                      ich kenn einen mit dem Nachnamen, *1958 seine Mutter 1936, in BW

                      Ist das der Auftraggeber? Er war mal mein Freund und erzählte was von Schlesien, aber ich habe mir das nicht gemerkt, könnte ihn aber mal fragen.

                      Grüßle


                      Bachstelze
                      Dank und herzliche Grüße <3

                      Die Bachstelze


                      Ich sende einen Dank in den Himmel, wenn ein Pfarrer sich Mühe gab zu schreiben, das freut ihn dann!
                      Was die Ahnen wohl so alles mitbekommen, was wir wegen Ihnen uns für eine Arbeit machen!!!

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                      • andreDD
                        Benutzer
                        • 29.10.2008
                        • 24

                        #12
                        Zitat von U.Christoph Beitrag anzeigen
                        Hallo Andre,

                        in der Grafschaft Glatz haben wir auch HORNIG zu bieten, aber die Daten wollen nicht passen.

                        Ist Kurt Paul HORNIG wirklich und wahrhaftig im Alter von 4 Jahren konfirmiert worden?
                        Ja, es gibt reichlich Hornig in der Gegend, was wahrscheinlich durch deren (namentliche) Herkunft begründet ist. "Hornik" bedeutet im tschechischen m.E. „Bergmann, Bergarbeiter, Kumpel“ und der tschechische Sprachraum ist nicht weit. Hinzu kommt noch das Thema Hussiten...

                        Danke fürs sorgfältige Lesen und den Hinweis; ich hab das Jahr der Konfirmation auf 1936 korrigiert.

                        Grüße
                        André

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                        • andreDD
                          Benutzer
                          • 29.10.2008
                          • 24

                          #13
                          Zitat von Bachstelze1160 Beitrag anzeigen
                          Hi André,

                          ich kenn einen mit dem Nachnamen, *1958 seine Mutter 1936, in BW

                          Ist das der Auftraggeber? Er war mal mein Freund und erzählte was von Schlesien, aber ich habe mir das nicht gemerkt, könnte ihn aber mal fragen.
                          Danke für das Angebot, was ich gern annehme! Vielleicht haben wir Glück und einen Treffer. Es ist nicht mein Auftraggeber, der kommt aus Sachsen.

                          Viele Grüße
                          André

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                          • Bachstelze1160
                            Erfahrener Benutzer
                            • 08.02.2017
                            • 716

                            #14
                            Gut,


                            musst noch etwas warten, weil ich nach N fahre zum Ahnenforschen 1 Woche

                            Bis dannach!
                            Dank und herzliche Grüße <3

                            Die Bachstelze


                            Ich sende einen Dank in den Himmel, wenn ein Pfarrer sich Mühe gab zu schreiben, das freut ihn dann!
                            Was die Ahnen wohl so alles mitbekommen, was wir wegen Ihnen uns für eine Arbeit machen!!!

                            Kommentar

                            • Bachstelze1160
                              Erfahrener Benutzer
                              • 08.02.2017
                              • 716

                              #15
                              Zitat von andreDD Beitrag anzeigen
                              Danke für das Angebot, was ich gern annehme! Vielleicht haben wir Glück und einen Treffer. Es ist nicht mein Auftraggeber, der kommt aus Sachsen.

                              Viele Grüße
                              André
                              Hallo André,


                              jetzt habe ich mit meinem Bekannten mit dem Nachnamen telefoniert, es muss eine andere Linie sein, ein anderer Beiname zu Paul war sein GV,
                              sein Vater war *1934
                              und mit seinem ältern Bruder zerstritten( war nicht nett zu ihm), und eher Hannover vom späteren Gebiet. Dort kennt er welche.



                              Auch hat er keine Zeit für Ahnenforschung. Beruf, Nebenberuf und andere interessen.

                              Einen schönen Abend!

                              Bachstelze
                              Dank und herzliche Grüße <3

                              Die Bachstelze


                              Ich sende einen Dank in den Himmel, wenn ein Pfarrer sich Mühe gab zu schreiben, das freut ihn dann!
                              Was die Ahnen wohl so alles mitbekommen, was wir wegen Ihnen uns für eine Arbeit machen!!!

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