Hallo zusammen.
Ich versuche etwas Fakten über diverse Erzählungen eines Ehemannes einer Jenzer Dame zu sammeln.
Habt ihr von Heinrich Harder schon mal was gehört?
Fakten:
Johanna Jenzer wurde am 15. Oktober 1898 geboren.
Am 10.05.1928 heiratete sie in Bern Heinrich Johann Harder. Er stammt aus Uerschhausen, Thurgau. Er ist Witwer, viel älter als sie und hat schon zwei Kinder.
Am 29.01.1938 wird Heinrich Harder in Bern durch Ernst Gustav Leimgruber geschädigt (Unterschlagung von 160.80 CHF).
Als im Sommer 1947 die Mutter von Johanna stirbt, wohnt Johanna mit ihrem Ehemanne in Bern an der Berchtoldstrasse 41. Das Haus ist im Besitz von Heinrich Harder und Johanna. Johanna’s Mutter hatte bei ihnen ihre letzten Lebensjahre verbracht. Im selben Jahr luden Johanna und Heinrich Harder eine junge, verarmte Verwandte in ihr Ferienhaus nach Arosa ein.
1949 war das Paar im Sommer wieder in Arosa, mit dabei auch die junge, verarmte Verwandte und andere aus der Familie.
Am 27.11.1962 stirbt Johanna Jenzer in Bern.
Das Haus an der Berchtoldstrasse 41 gehört heute nicht mehr einem Harder.
Erzählungen:
Über den Ehemann Heinrich Harder habe ich sehr viel gehört. Interessantes. Aber stimmt das auch? Was lässt sich verifizieren?
Hier einige Zitate von Leuten, die Heinrich Harder und Johanna gekannt haben:
Über einen anderen Jenzer, der in die USA auswanderte:
Über die Kinder von Harder (die er mit seiner ersten Frau hatte):
Doris Harder:
Die Tochter von Heinrich Harder – Doris Harder – ging tatsächlich in die USA. Und sie war es vermutlich auch, die einem Jenzer half, in die USA auszuwandern. Oder ev. hatten die Harders vorher schon Freunde dort und kannten sich aus.
Man findet Infos über Doris Harder auf Ancestry. Mit den wenigen Infos, die ich habe. Die Seite Ancestry erstaunt mich hier immer wieder! Nur mit den Namen und Vornamen konnte ich die folgenden Infos finden:
Doris Erna Harder ist mit der S.S. Washington nach New York. 1. Klasse. Im August 1951 von Le Havre, Frankreich aus. Sie war 26 Jahre alt und unverheiratet, als sie die Reise antrat. Sie hatte sieben (!) Stück Gepäck dabei. Weit mehr als der Durchschnittreisende.
Im März 1952 reiste Doris Erna Harder alleine aus Mexiko in die USA ein, nach Laredo, Texas. Als Beruf wird „Secretary“ angegeben. Sie spreche Englisch, Deutsch und Französisch. Ihr Vater Heinrich Harder, Berchtoldstrasse 41 in Bern, wird auch erwähnt auf dem Dokument. Ihre eigene Adresse in Bern ist hier leider etwas schlecht lesbar.
Ihr “Kontakt“ in den Staaten war ein Herr Mr. Ralph G. Contreal in St. Louis.
Aus einer Naturalization Record geht zudem hervor, dass sie am 24.12.1924 in Bern geboren wurde. Im August 1957 lebte sie an 854 S. Oxford Ave., Los Angeles, Kalifornien.
Sie starb am 14. August 2011 in Huntington Beach, Kalifornien. Ihr Geburtsdatum wird hier mit 20.12.1924 angegeben. In einem anderen Dokument steht 24.12.1924.
Ruedi bzw. Rudolf:
Wenn er wirklich in Ostdeutschland in Pommern ein Gutsverwalter war, findet man in deutschen Archiven vermutlich etwas? Aber wo mit der Suche beginnen?
Im Der Bund vom 14. September 1965 bei den Eheverkündungen: 13. September. Harder Rudolf Heinrich, eidg. Beamter von Uerschhausen TG, Berchtoldstrasse 41, mit Rösti Hilda Bertha von Frutigen BE, in Kandersteg BE. Das dürfte vermutlich die Hochzeit von Heinrich’s Sohn sein. Am 16. Oktober 1965 unter Trauungen der identische Text.
Heinrich Harder:
War er wirklich Millionär?
War er wirklich Direktor im Halwag Verlag? War das vor oder nach seiner grossen Erfindung?
Was genau hat er erfunden, patentiert und/oder verkauft?
"Vorgänger eines Etikettenklebe-Gerätes", "ein Klebstreifenaperrat", "Klebstoff". Was könnte das für ein Gerät sein?
Auf E-Periodica findet sich eine Erwähnung:
31. August 1927 16 1/2 Uhr. Apparat zum Befeuchten von gummierten Papierstreifen. Heinrich Harder, Berchtoldstrasse 41, Bern
Wirklich schlauer bin ich nicht, was den Apparat angeht.
Auf www.e-newspaperarchives.ch habe ich erst kurz nachgeschaut, muss mir hier nochmals mehr Zeit nehmen, ob ich etwas über ihn finde.
Dasselbe gilt für die Adressbücher der Stadt Bern bis 1945 auf www.e-rara.ch
Hier habe ich noch keine Recherche gemacht.
Auch www.e-periodica.ch habe ich noch nicht als Suche genutzt.
Sollte ich wegen Rudolf Harder im Pommern-Unterforum einen zweiten Beitrag eröffnen?
Für Tipps, Meinungen wäre ich dankbar.
Grüsse
Ilja
Ich versuche etwas Fakten über diverse Erzählungen eines Ehemannes einer Jenzer Dame zu sammeln.
Habt ihr von Heinrich Harder schon mal was gehört?
Fakten:
Johanna Jenzer wurde am 15. Oktober 1898 geboren.
Am 10.05.1928 heiratete sie in Bern Heinrich Johann Harder. Er stammt aus Uerschhausen, Thurgau. Er ist Witwer, viel älter als sie und hat schon zwei Kinder.
Am 29.01.1938 wird Heinrich Harder in Bern durch Ernst Gustav Leimgruber geschädigt (Unterschlagung von 160.80 CHF).
Als im Sommer 1947 die Mutter von Johanna stirbt, wohnt Johanna mit ihrem Ehemanne in Bern an der Berchtoldstrasse 41. Das Haus ist im Besitz von Heinrich Harder und Johanna. Johanna’s Mutter hatte bei ihnen ihre letzten Lebensjahre verbracht. Im selben Jahr luden Johanna und Heinrich Harder eine junge, verarmte Verwandte in ihr Ferienhaus nach Arosa ein.
1949 war das Paar im Sommer wieder in Arosa, mit dabei auch die junge, verarmte Verwandte und andere aus der Familie.
Am 27.11.1962 stirbt Johanna Jenzer in Bern.
Das Haus an der Berchtoldstrasse 41 gehört heute nicht mehr einem Harder.
Erzählungen:
Über den Ehemann Heinrich Harder habe ich sehr viel gehört. Interessantes. Aber stimmt das auch? Was lässt sich verifizieren?
Hier einige Zitate von Leuten, die Heinrich Harder und Johanna gekannt haben:
„Das Haus gehörte Hanni und ihrem Ehemann Heinrich Harder. Sie waren verheiratet, hatten aber keine Kinder zusammen. Heinrich Harder sagte: „Wenn du jetzt nicht meine Frau wirst, jage ich mir eine Kugel durch den Kopf“. Er war hart im Nehmen, aber auch hart im Geben. Er hat das Patent der Vorgänger eines Etikettenklebe-Gerätes gekauft und war dann mit dem Fahrrad in der ganzen Schweiz unterwegs, ging von Tür zu Tür um dieses in Umlauf zu bringen. Er konnte das Gerät im grossen Stil produzieren und wurde mehrfacher Millionär.“
„Er war in einer Loge. Und zwar bei den Freimaurer. Auch Alfred war dort. Daher kannte Alfred Jenzer Heinrich Harder. Eine Bestimmung ist, wenn jemand in Not gerät, dass man einander hilft.
Der Halwag Verlag verkauft Bücher, Strassenkarten. Heinrich Harder war Direktor in den früheren Jahren des Verlages. Johanna war Lehrtochter. Sie machte dort eine KV-Lehre. Heinrich Harder schrieb ihr jahrelang Briefe. Sie hat ihn immer abgewiesen. Er heiratete, hatte zwei Kinder. Einen Sohn (Rudolf Harder) und eine Tochter. Danach starb seine Frau. Dann ging das Spiel wieder los und er fragte Johanna erneut. Alice sagte ihr: „was willst du den Plattfussindianer heiraten?“ Am Ende heiratete Johanna ihn.“
Der Halwag Verlag verkauft Bücher, Strassenkarten. Heinrich Harder war Direktor in den früheren Jahren des Verlages. Johanna war Lehrtochter. Sie machte dort eine KV-Lehre. Heinrich Harder schrieb ihr jahrelang Briefe. Sie hat ihn immer abgewiesen. Er heiratete, hatte zwei Kinder. Einen Sohn (Rudolf Harder) und eine Tochter. Danach starb seine Frau. Dann ging das Spiel wieder los und er fragte Johanna erneut. Alice sagte ihr: „was willst du den Plattfussindianer heiraten?“ Am Ende heiratete Johanna ihn.“
„[…]Durch die Harder’s ging er nach Amerika.[…]
„Nach dem Zweiten Weltkrieg – nach dem Tod von Markus Vater – hatte seine Mutter Mühe, die Bäckerei in Bern weiterzuführen. Markus ging nach Hause und arbeitete dort.
Seine Mutter wollte wieder heiraten und es gab einen zweiten Mann im Haus. Hanny und ihr Mann – Herr Harder – haben Markus und seiner Mutter geholfen.
Markus’ Vater Alfred und Herr Harder kannten sich von einer Longe, den Freimaurern. Dort war es üblich, anderen Mitglieder zu helfen, wenn diese in Not gerieten.
Markus hatte viel mehr Kontakt zu den Harder’s. Die hatten Freude an der Bäckerei und standen mit Rat und Tat zur Seite. Als seine Mutter wieder heiratete, halfen sie ihm, dass das Haus und die Bäckerei ihm überschrieben wurde.
Hanni Harder machte die Buchhaltung in der Bäckerei, die Backstube wurde zudem umgebaut. Seine Mutter war unternehmerisch im Denken und der Umbau war ihre Idee. Heinrich Harder war wertvoll, half immer, gab kein Geld.“
Seine Mutter wollte wieder heiraten und es gab einen zweiten Mann im Haus. Hanny und ihr Mann – Herr Harder – haben Markus und seiner Mutter geholfen.
Markus’ Vater Alfred und Herr Harder kannten sich von einer Longe, den Freimaurern. Dort war es üblich, anderen Mitglieder zu helfen, wenn diese in Not gerieten.
Markus hatte viel mehr Kontakt zu den Harder’s. Die hatten Freude an der Bäckerei und standen mit Rat und Tat zur Seite. Als seine Mutter wieder heiratete, halfen sie ihm, dass das Haus und die Bäckerei ihm überschrieben wurde.
Hanni Harder machte die Buchhaltung in der Bäckerei, die Backstube wurde zudem umgebaut. Seine Mutter war unternehmerisch im Denken und der Umbau war ihre Idee. Heinrich Harder war wertvoll, half immer, gab kein Geld.“
„Er war sehr geizig und auf andere Art grosszügig. Aber in Bezug auf Geld war er geizig. Er hatte Millionen. Harder war vom Bodensee, ein Bauernsohn. Sein Traum war ein Bauernhof (vermutlich bekam einer der anderen Söhne den Hof des Vaters). Dafür brauchte er Geld. Er lernte Kaufmann. Eine simple Erfindung verhalf ihm zu Reichtum: Ein Klebstreifenaperrat. Er hat diesen überall in der ganzen Schweiz verkauft und eine Menge Geld gemacht. Und Hanna – seine Frau – war tüchtig und kannte ihn gut.
Beispielsweise wollte Harder im Monbijour drei Häuser kaufen. Eine Einheit. Er hat mit der Aktiengesellschaft verhandelt. Er wollte ständig immer mehr. Er ging immer wieder hin und wollte mehr, auch wenn man sich schon geeinigt hatte oder man ihm entgegenkam. Bis es den anderen verleidet ist und sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollten. Dann ging seine Frau Hanna zu ihm und sagte: „Du sagst nichts mehr!“. Sie hat dann die Verhandlungen positiv zu Ende geführt. Harder bekam die Häuser.“
Beispielsweise wollte Harder im Monbijour drei Häuser kaufen. Eine Einheit. Er hat mit der Aktiengesellschaft verhandelt. Er wollte ständig immer mehr. Er ging immer wieder hin und wollte mehr, auch wenn man sich schon geeinigt hatte oder man ihm entgegenkam. Bis es den anderen verleidet ist und sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollten. Dann ging seine Frau Hanna zu ihm und sagte: „Du sagst nichts mehr!“. Sie hat dann die Verhandlungen positiv zu Ende geführt. Harder bekam die Häuser.“
„Hanna und Harder wohnten nicht weit weg, hatten aber mit dem Haus von Alfred nichts zu tun. Harder war hier beispielsweise knauserig. Er und seine Frau wohnten z. B. in einer düsteren Wohnung.“
„Er fragte Harder für ein Darlehen, doch dies bekam er nicht. Harder hätte ihm lediglich eine Bürgschaft für ein Darlehen gegeben.“
„Tante Hani, sagte man immer. Sie war verheiratet mit einem Erfinder. Er hatte eine Art Klebstoff erfunden, ein Patent. Er hiess Harder. Millionär, reich.
Peter hat ihn wenig gesehen. Genialer Typ, nach Arosa und Gran Montana in die Ferien.“
Peter hat ihn wenig gesehen. Genialer Typ, nach Arosa und Gran Montana in die Ferien.“
„Ruedi bzw. Rudolf. Pilot. War beim Militär, mit dem Flugzeug immer Runden über Bern gedreht. War in Ostdeutschland in Pommern ein Gutsverwalter. Und Doris, die Tochter, ging irgendwann in die USA.“
Die Tochter von Heinrich Harder – Doris Harder – ging tatsächlich in die USA. Und sie war es vermutlich auch, die einem Jenzer half, in die USA auszuwandern. Oder ev. hatten die Harders vorher schon Freunde dort und kannten sich aus.
Man findet Infos über Doris Harder auf Ancestry. Mit den wenigen Infos, die ich habe. Die Seite Ancestry erstaunt mich hier immer wieder! Nur mit den Namen und Vornamen konnte ich die folgenden Infos finden:
Doris Erna Harder ist mit der S.S. Washington nach New York. 1. Klasse. Im August 1951 von Le Havre, Frankreich aus. Sie war 26 Jahre alt und unverheiratet, als sie die Reise antrat. Sie hatte sieben (!) Stück Gepäck dabei. Weit mehr als der Durchschnittreisende.
Im März 1952 reiste Doris Erna Harder alleine aus Mexiko in die USA ein, nach Laredo, Texas. Als Beruf wird „Secretary“ angegeben. Sie spreche Englisch, Deutsch und Französisch. Ihr Vater Heinrich Harder, Berchtoldstrasse 41 in Bern, wird auch erwähnt auf dem Dokument. Ihre eigene Adresse in Bern ist hier leider etwas schlecht lesbar.
Ihr “Kontakt“ in den Staaten war ein Herr Mr. Ralph G. Contreal in St. Louis.
Aus einer Naturalization Record geht zudem hervor, dass sie am 24.12.1924 in Bern geboren wurde. Im August 1957 lebte sie an 854 S. Oxford Ave., Los Angeles, Kalifornien.
Sie starb am 14. August 2011 in Huntington Beach, Kalifornien. Ihr Geburtsdatum wird hier mit 20.12.1924 angegeben. In einem anderen Dokument steht 24.12.1924.
Ruedi bzw. Rudolf:
Wenn er wirklich in Ostdeutschland in Pommern ein Gutsverwalter war, findet man in deutschen Archiven vermutlich etwas? Aber wo mit der Suche beginnen?
Im Der Bund vom 14. September 1965 bei den Eheverkündungen: 13. September. Harder Rudolf Heinrich, eidg. Beamter von Uerschhausen TG, Berchtoldstrasse 41, mit Rösti Hilda Bertha von Frutigen BE, in Kandersteg BE. Das dürfte vermutlich die Hochzeit von Heinrich’s Sohn sein. Am 16. Oktober 1965 unter Trauungen der identische Text.
Heinrich Harder:
War er wirklich Millionär?
War er wirklich Direktor im Halwag Verlag? War das vor oder nach seiner grossen Erfindung?
Was genau hat er erfunden, patentiert und/oder verkauft?
"Vorgänger eines Etikettenklebe-Gerätes", "ein Klebstreifenaperrat", "Klebstoff". Was könnte das für ein Gerät sein?
Auf E-Periodica findet sich eine Erwähnung:
31. August 1927 16 1/2 Uhr. Apparat zum Befeuchten von gummierten Papierstreifen. Heinrich Harder, Berchtoldstrasse 41, Bern
Wirklich schlauer bin ich nicht, was den Apparat angeht.
Auf www.e-newspaperarchives.ch habe ich erst kurz nachgeschaut, muss mir hier nochmals mehr Zeit nehmen, ob ich etwas über ihn finde.
Dasselbe gilt für die Adressbücher der Stadt Bern bis 1945 auf www.e-rara.ch
Hier habe ich noch keine Recherche gemacht.
Auch www.e-periodica.ch habe ich noch nicht als Suche genutzt.
Sollte ich wegen Rudolf Harder im Pommern-Unterforum einen zweiten Beitrag eröffnen?
Für Tipps, Meinungen wäre ich dankbar.
Grüsse
Ilja
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