Helmform (Ende 16. Jh.) - Bedeutung oder Künstlerfreiheit? (v. d. Lippe - Turnierkragenwappen)

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  • Alter Mansfelder
    Super-Moderator
    • 21.12.2013
    • 4674

    Helmform (Ende 16. Jh.) - Bedeutung oder Künstlerfreiheit? (v. d. Lippe - Turnierkragenwappen)

    Liebe Wappenexperten,

    in Siebmachers Wappenbuch von 1605, auf Epitaphien usw. führt die Familie v. der Lippe zu Vinsebeck und Wintrup (jetzt Steinheim, Westf.) ihr Turnierkragenwappen mit einem Bügelhelm, wie er auch im Wikipedia-Artikel über das Geschlecht zu sehen ist. Die Vertreter waren katholisch, Rittersassen und im niederadligen Umfeld verheiratet.

    Der Schöninger Familienzweig verwendet das Wappen mit einem Stechhelm, wie es an dem 1593 erbauten Anna-Sophianeum in Schöningen (Landkreis Helmstedt) noch immer zu sehen ist (siehe Anlage). Die Vertreter waren nach der Reformation lutherisch, (hohe) fürstliche Beamte und mit (meist) bürgerlichen Damen und Herren aus diesem Umfeld verehelicht. Hinzu kommt, dass dieser Zweig mit einem doppelten defectus natalium "behaftet" war, da sowohl der Stammvater als auch dessen Vater Klerikersöhne des katholischen Zweiges waren und wohl deshalb in der dreibändigen Familiengeschichte mit Urkundenbuch nicht auftauchen. Dispense/ Legitimierungen konnten bisher nicht ermittelt werden.

    Meine Fragen:
    - Ein Bastardfaden o.ä. erscheint im Wappen des Schöninger Zweiges nicht. Könnte auch die andere Helmform eine solche Kennzeichnung darstellen?
    - Gibt die Helmform einen Hinweis auf den Stand derart, dass der Schöninger Zweig als bürgerlich zu betrachten ist? Die bisher bekannten Anredefloskeln und die Qualität der innegehabten Lehen geben hierzu keine verlässlichen Hinweise.

    Ich bin für alle Meinungen/Hinweise dankbar.

    Es grüßt der Alte Mansfelder
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  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15113

    #2
    Hallo, folgendes Zitat:

    Der viel elegantere Stechhelm mit dem schmalen Sehschlitz und der Spitze im Profil reichte bis zur Brust und zum Nacken hinab und wurde angeschraubt oder angeschnallt. Er gehörte dem 15. und 16. Jahrhundert an. Er hat seinen Namen von der Verwendung bei den Stechen in den Turnieren. Er wird etwa auch geschlossener Helm genannt und findet für die Wiedergabe der bürgerlichen Vollwappen Verwendung.

    Der Spangen- oder Bügelhelm wurde vom 15. Jahrhundert an vom Adel für Turniere und Heraldik verwendet. Er ist dem Stechhelm ähnlich, jedoch vorne abgerundet, hat einen breiteren Sehschlitz und ist mit 5 bis 7 gewölbten Spangen versehen. Der Spangen- oder Bügelhelm wird nur noch für Adelswappen gebraucht. Als Ausnahme darf er auch für Wappenträger mit akademischen Titeln verwendet werden, sozusagen für den Geistesadel.




    "Bürgerliche Wappen zeigen in der Regel den älteren Stechhelm, adlige Wappen dagegen häufig den Bügelhelm."
    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 04.11.2022, 15:45.
    Viele Grüße

    Kommentar

    • Robert K
      Erfahrener Benutzer
      • 29.04.2019
      • 282

      #3
      Guten Morgen,

      die Helmform weicht tatsächlich von allen mir bekannten Vollwappen-Darstellungen im Raum Paderborn-Höxter-Bad Driburg, also der Ursprungsgegend der Familie v. d. Lippe, ab.
      Bemerkenswerter finde ich aber auch die Unterschiede in der Helmzier:
      Bei den mir bekannten Vollwappen befinden sich die fünf- und vierlätzigen Turnierkragen zwischen dem offenen Flug, bei der Darstellung am heutigen Heimatmuseum in Schöningen wurden die beiden Flügel lediglich mit einem fünflätzigen Turnierkragen belegt.
      Die Seite der Stadt Schöningen berichtet, dass Burchard von der Lippe das Patrizierhaus 1593 am Marktplatz errichtete. Hat dieser Burchard sein eigentlich mit adligen Attributen versehenes Familienwappen -nun als Patrizier- einem bürgerlichen Wappen angepasst? Neben dem Wappen v. d. Lippe befindet sich ein anderes, vermutlich das Wappen seiner Ehefrau.
      Ich würde die Verbindung weiter erforschen (hat er ins Patriziat eingeheiratet?) und nach Nachkommen suchen. Hier wären dann die Kirchen im Umfeld i. s. Epitaphien und Grabplatten interessant, um einen Abgleich anzustellen.

      Beste Grüße
      Robert

      Kommentar

      • consanguineus
        Erfahrener Benutzer
        • 15.05.2018
        • 5533

        #4
        Guten Morgen,

        ich kann auch danebenliegen, aber ich würde in einem kleinen und ziemlich unbedeutenden Landstädtchen wie Schöningen nicht so etwas vermuten, was man als Patriziat bezeichnen kann. Ein Patriziat begegnet eher in Städten einer ganz anderen Kategorie.

        Viele Grüße
        consanguineus
        Suche:

        Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
        Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
        Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
        Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
        Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
        Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

        Kommentar

        • Alter Mansfelder
          Super-Moderator
          • 21.12.2013
          • 4674

          #5
          Hallo zusammen

          Habt vielen Dank für die bisherigen Beiträge! "Patriziat" ist meines Erachtens ohnehin eher eine Erfindung der Laien und Gelehrten, aber das gehört jetzt nicht hierher.

          Der Kammersekretär Georg Burchard von der Lippe war mit Agnes Straube verheiratet, einer Tochter des Sekretärs Christoph Straube. Ihr Wappen ist neben seinem am jetzigen Heimatmuseum in Schöningen zu sehen.

          Danke, Robert, für Deine Kenntnisse aus dem Heimatland. Wie würdest Du die hiesigen Abweichungen einordnen und bewerten? Zeichen einer neuen Linie? Kennzeichnung als Bastard? Du hast auf jeden Fall recht, dass ich noch nach eventuellen Epitaphien und Grabsteinen von weiteren Nachfahren Umschau halten muss. Von meiner Vorfahrin Elisabeth aus gibt es meines Wissens nichts. Sie war eine Schwester des Georg Burchard und mit dem Kammersekretär Hermann Volckmar verheiratet.

          Ja, Anna Sara, Ähnliches über adelige und bürgerliche Helme hatte ich schon gelesen. Mir ist nur nicht klar, ob ich das eher als Theorie denn als Praxis zu betrachten habe und ob dies nicht nur eine Gewohnheit bei Neuverleihungen betrifft?

          Es grüßt der Alte Mansfelder
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          Kommentar

          • Duppauer
            Erfahrener Benutzer
            • 30.03.2014
            • 686

            #6
            Hallo Alter Mansfelder,

            Stech-und Bügelhelme wurden sowohl bei adeligen und bürgerlichen Geschlechtern verwendet.

            Welcher Gedankengang dazu führte das der Schöninger Zweig der "von der Lippe" einen Stechhelm verwendet hat, kann man nur mutmaßen, ob die Familie damit zeigen wollte das sie der bürgerliche, oder nicht standesgemäße Zweig der "von der Lippe" waren ist rein spekulativ.

            Nun muss man zu den Helmen etwas weiter ausholen.
            Der Stechhelm ist ja eigentlich der ältere Helm der bei dem sogenannten "Stechen" benutzt wurde. Bei diesem Stechen wurde mit einer scharfen oder stumpfen Lanze gekämpft, daher auch der Begriff Lanzenstechen. Dies erforderte einen Helm der gut das Gesicht vor der Lanze oder etwaiger Splitter der Lanze, mit nur einem schmalen Sehschlitz schützte, den sogenannten Stechhelm.
            Im Spätmittelalter kamen die sogenannten Kolbentuniere auf, bei dem mit "stumpfen" Waffen gekämpft wurde. Hier war ein Helm gefordert der der eine bessere Sicht gewährleistete der sogenannte Kolbentunierhelm, aus dem sich dann der heraldische Bügel-oder Spangenhelm entwickelte.
            Da das Kolbentunier gegenüber dem Stechen als das höherwertige Turnier angesehen wurde, wurde folglich auch der Kolbentunierhelm, bzw. der Bügel-oder Spangenhelm als höherwertig angesehen und vom Adel verwendet. Der Stechhelm wurde sozusagen degradiert und später für bürgerliche Wappen verwendet.
            Also halten wir mal fest das bis zum Aufkommen der Kolbentuniere die Wappen eine Topfhelm oder Stechhelm trugen. Viele Familien führten diese Tradition fort, so dass auch weiterhin adelige Familien den älteren Stechhelm in ihrem Wappen führten.
            Ein schönes Beispiel findet sich auf der Heradik-Wiki Seite zu den Helmen.
            https://www.heraldik-wiki.de/wiki/He..._randfig_1.jpg Dauert etwas bis sich der Link öffnet!
            Im Wappenschild 3 Bügelhelme , auf dem Wappen der Stechhelm.
            Oder hier.


            Zugegeben die Beispiele sind aus Frankreich, aber ich denke mal das es in den deutschen Landen auch so war, nur konnte ich auf die Schnelle keine Beispiele finden, vielleicht hat einer der Kollegen welche parat.

            Bei Wappen auf Häusern, wie bei dem Anna-Sophianeum in Schöningen und bei Gravuren, bin ich immer etwas vorsichtig. Hier sind den Stuckateur oder dem Graveur aus Mangel heraldischer Kenntnisse, falscher Information usw. schon häufiger Fehler unterlaufen! Der Helm schaut hier auch in die falsche Richtung, oder ist daneben das Wappen der Ehefrau zu sehen? Dann würde hier die heraldische Courtoisie greifen indem das Wappen des Mannes dem der Frau zugeneigt wird. In diesem Fall wäre die Richtung in die der Helm schaut richtig (Ehewappen).

            Die Familie von der Lippe ist doch im Genealogischen Handbuch des Adels (GHdA) gelistet!Was wird hier zu der Schöninger Linie gesagt? Oder hat der Schöninger Zweig einen eigenen Eintrag?

            Da ich gerade verreist bin habe ich keinen Zugriff auf das GHdA.

            Fazit:

            -Der Schöninger Zweig könnte den älteren Stechhelm als Kennzeichen des Adels gegenüber den späteren Bügelhelm weitergeführt haben.
            -Der Stechhelm wurde als Zeichen der nicht standesgemäßen Geburt verwendet, was spekulativ ist und mir auch so nicht bekannt ist. Warum auch? Der Bastartfaden hätte es auch getan und wäre eindeutiger.
            -Dem Stuckateur ist ein Fehler unterlaufen, deshalb dem Ratschlag von Robert folgen und nach weiteren Wappen des Schöninger Zweiges suchen.

            Auf der Familienseite der "von der Lippe" findet sich der Schöninger Zweig nicht, soweit ich nicht was überlesen habe. http://www.vonderlippe.org/Index--de...-deutsch-.html . Vielleicht kann die Familie etwas zu Deiner Frage beitragen, einfach mal anfragen.

            Im NRW Archiv auf die schnelle gefunden.


            Was wird hier unter den Bastarden erwähnt?

            Ich nehme mal an das der Kammersekretär Georg Burkhard von der Lippe zum Schöninger Zweig gehört?
            Verwaltung der Klostergüter vor Schöningen und Hohnsleben Enthält: u.a.: Verschreibung einer Wiese bei Hohnsleben an Georg und Georg Burchard von ..., Arcinsys ist ein Archivinformationssystem der Landesarchive Hessen und Niedersachsen mit einer Onlinesuche für Archivalien und Funktionen für alle archivischen Aufgabenbereiche.

            Und weitere Funde in Archinsys, hier müssten Siegel vorliegen, worauf das Wappen zu erkennen wäre.

            Viel Erfolg bei der Klärung Deiner Frage!
            Zuletzt geändert von Duppauer; 06.11.2022, 04:11.
            Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an. (Sokrates)
            Passt auf Euch und andere auf und bleibt gesund!
            Herzliche Grüße
            Dieter

            Kommentar

            • Robert K
              Erfahrener Benutzer
              • 29.04.2019
              • 282

              #7
              Hallo,

              selbst in kleinen Städtchen, wie z. B. Lemgo, bildeten sich Schichten, die aus heutiger Sicht unter dem Begriff Patriziat zusammengefasst werden. Im Falle des Georg Burchard von der Lippe gehe ich aber, nach Auswertung der mir zugänglichen Informationen, nicht mehr von der Patrizier-Theorie aus. Soweit ich das auf die Schnelle zusammentragen konnte, findet die Familie v. d. Lippe in Schöningen zwischen 1556 und 1649 Erwähnung und bekleidete offizielle Ämter (Amt- und Oberamtmänner, Kammersekretäre); in diesen Ämtern wäre es recht unwahrscheinlich, gleichzeitig als Kaufmann o. ä. aktiv zu sein.
              Ich habe die Informationen in einer "möglichen Genealogie" zusammengefasst, die Quellen nenne ich dann weiter unten.

              @Alter Mansfelder:
              Kannst Du die Namen zuordnen? Oder hast Du da weitere Infos?
              So wie es sich für mich darstellt, müsste es neben der erwähnten Agnes Straube eine weitere Ehefrau geben. Haut das hin?
              Zum Wappen: Ich kenne keinen Fall, indem der Helm ein versteckter Hinweis auf eine Bastard-Linie sein soll. Der Eintrag Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 13 Urk Nr. 175 könnte Dich weiterbringen, hier sollen noch drei Siegel anhängend sein (leider kein Digitalisat vorhanden). Ebenso könnten die Namen aus der folgenden "möglichen Genealogie" weitere Hinweise bringen.


              Jürgen von der Lippe, [Ober-]Amtmann zu Schöningen, 1556, † vor 1558
              Georg [Jürgen] von der Lippe, Oberamtmann zu Schöningen, 1563-1578, † nach 25.04.1578
              oo Anna, 20.04.1568-1578
              Elisabeth von der Lippe, um 1565
              oo Hermann Volckmar, Kammersekretär

              Christoff von der Lippe [zu Deersen], 1578 Student, 1624 Kammersekretär, † vor 1654

              Georg Burchard von der Lippe, Kammersekretär, 1589-1609, † vor 24.07.1614
              oo I. Agnes Straube, † zwischen 1593 und 12.02.1597
              oo II. NN Steinbring, [12.02.1597]
              Georg Burghard von der Lippe, Amtmann zu Schöningen, 1606-1616

              Georg Heinrich von der Lippe, 1649

              Quellen (Teil 1):
              1556
              Amtmann zu Schöningen Jürgen v.d. Lippe für Knechte
              Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 4 Alt 19 Nr. 1067


              1558-1579
              Die Bemühungen der Vormünder der Kinder des gestorbenen Oberamtmanns von Schöningen Georg von der Lippe um Erhaltung bei den Lehen, die dieser besaß: das geistliche St. Barbara-Lehen in der Peterskirche in Höxter und das Erblehen in dem Münster des Klosters Kemnade
              Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 27 Alt Nr. 823


              1563
              Herzog Heinrich der Jüngere befiehlt dem Amtmann zu Schöningen Johann Brinckmann, dem Hans Ficke als Maurermeister anzunehmen und den "um den Platz gesessenen" Bürgern sowie dem Oberamtmann Georg von der Lippe, Gips und Kalk zum Tünchen ihrer Häuser zu geben
              Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 8 Alt Schön Nr. 141


              1563
              Schreiben Herzog Heinrichs d.J. an Georg von der Lippe wegen des Schulmeisters zu Schöningen
              Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 8 Alt Schön Nr. 508


              1565
              Georg von der Lippe, Oberamtmann in Schöningen
              Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde, Bände 2-4, Seite 34


              Elisabeth von der Lippe, Tochter des Georg von der Lippe, Oberamtmann in Schöningen
              Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische Zwecke, R2001-R3000, Seite 3-308 (R 2532)


              1568
              Beschwerde des Amtmanns Georg von der Lippe in Schöningen über den Edlen zu Warberg wegen Erhöhung der Zinse von der Mühle vor dem Neuen Teiche im Gericht Warberg [=Rote Mühle bei Frellstedt]
              Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 2 Alt Nr. 10002


              20.04.1568
              Abt Johannes, Prior Johannes, Subprior Henning und der Konvent des Klosters Riddagshausen verkaufen wiederverkäuflich an den Oberamtmann Georg von der Lippe in Schöningen und seine Frau Anna für 150 Taler auf Lebenszeit eine Hufe mit 29 Morgen Land von einem Maierhof in Schöningen, den der dortige Bürger Hans Berudes gegen Zahlung von Kornzins innehat.
              Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 24 Urk Nr. 919a


              1569-1620
              Protocollum Commissionis.-
              Herbeischaffung einiger dem Kloster St. Lorenz entzogener
              Güter, als (Angabe der Besitzungen hier gekürzt):
              1) wider Heinrich Lappen Erben -- Beierstedt; Secker Feld im
              Amt Jerxheim;
              2) wider Hans Ernst und Julius von Hoym -- Wolsdorf;
              3) wider Halberstädtischen Rat und Kammersekretär Georg
              Burchard von der Lippe -- Schöningen; Ohrsleben;
              4) wider Kammermeister Lorenz Berckelmann -- Hoiersdorf;
              5) wider Hermann Volckmars Erben Vormünder -- Schöningen
              nebst einigen älteren Nachrichten von diesen Klostergütern
              und ihrer Veräußerung (u.a.: Zinsverzeichnisse und Abrech-
              nungen)
              Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 11 Alt Laur Nr. 20


              19.02.1570
              Fürsprache des Hauptmanns Heinrich Grote und Oberamtmanns Georg von der Lippe zu Schöningen an das Domkapitel zu Magdeburg in dieser Angelegenheit
              Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 94 Alt Nr. 3


              07.10.1572
              Dr. Bartel Reich, Abt Caspar von Mariental und Jürgen von der Lippe, Oberamtmann in Schöningen, vermitteln zwischen dem Benediktinerkloster Königslutter und dem herzoglichen Statthalter Christopf von der Streithorst wegen verschiedener Streitigkeiten.
              Mit drei Siegeln
              Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 13 Urk Nr. 175


              25.04.1578
              Herzog Julius zu Braunschweig-Lüneburg an Kloster St. Lorenz vor Schöningen Klosterordnung betreffend[enthält auch Schreiben Georg von der Lippe an Herzog Julius, 25. April 1578]
              Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 40 Slg Nr. 653


              1578
              Anna, Witwe des Georg von der Lippe, schreibt, dass ihr Sohn Christoff nicht länger studieren, sondern in den Hofdienst treten möchte [f.2ff] (1578), auch die erforderliche Bürgschaft betreffend; Heinrich Wehe, Probst zu Schöningen, wird Bürge für den auszubildenden Jungen
              Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 1 Alt 31 a Nr. 120


              1589-1634
              Die Lehen des Georg Burchard von der Lippe
              darin: Herzog Heinrich Julius belehnt den Kammersekretär Georg Burchard von der Lippe mit dem durch Fritz von der Schulenburgs Tod heimgefallenen halben Feldzehnten von Groß Rhüden und ganzem Pfandhausischen Zehnten 1589.- Derselbe belehnt denselben mit einem Kammerlehen von 200 Talern 1590.- Derselbe belehnt denselben mit 1 Sattelhof in Schöningen, der der Familie Burgdorf gehörte, mit 1 Hofstätte und 1/2 Hufe daselbst und 1 Hufe in Klein Twieflingen, die Heinrich Koch hatte, mit 1/2 Hufe und 1 Garten ebenda, mit denen Ludeke Bolden belehnt war, und mit 1 Garten im Ostendorf ebenda, den Hans Hartwieg hatte, 1591.- Anton Edelherr zu Warberg belehnt denselben mit dem Freisitz und 3 Hufen in Schöningen 1591.- Dsgl. Herzog Heinrich Julius für denselben 1593.- Derselbe belehnt denselben und den Oberamtmann Heinrich Steinbring mit 3 Hufen, dem Zehnt über 4 1/2 Hufen und 1 Sattelhof in Hedeper, 2 1/4 Hufen in Schöningen, 4 Schwad Gras in Klein Twieflingen und 1 Kothof in Groß Twieflingen, was sie von der Familie Sievers gekauft haben, 1597.- Derselbe belehnt dieselben mit den von ihnen gekauften Lehen der Familie von Werle 1600
              Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 27 Alt Nr. 1355


              1590
              Mhf mit 5 1/2 Hufen in Calbecht - vorher Besitz des gestorbenen Abel Ruck - für Kammersekretär Georg Burkard von der Lippe
              Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 2 Alt Nr. 4382

              Kommentar

              • Robert K
                Erfahrener Benutzer
                • 29.04.2019
                • 282

                #8
                Quellen Teil 2

                1591
                Seyfert, Bartholomäus, Apotheker zu Schöningen ./.
                Erben des Jürgen von der Lippe, Amtmann zu Schöningen
                in puncto debiti wegen einer Apotheker-Rechnung
                Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 7 Alt S Nr. 671


                19.02.1592
                Beata Pocks, Domina, Hedewig von Rudenberg, Schaffnerin, Zacharia Germars, Suppriorissa, Ludewig von der Hecke, Propst, und die ganze Versammlung des Klosters Marienberg vor Helmstedt bekennen, von Georg Burghard von der Lippe, fürstlich Braunschweigischer und halberstädtischer Kammersekretär, und Heinrich Steinbringk, Amtmann zu Schöningen, 542 Reichtstaler 8 Mariengroschen empfangen und damit 2 1/2 Hufen vor Schöningen und eine kleine Wiese vor Hohnsleben (Hoinsschleben) von den Erben des Oberamtmannes Georg von der Lippte und des Amtmannes Johannes Bringkmann zu Schöningen, welche jene Güter für 576 Gulden, jeden zu 20 Mariengroschen gerechnet, verpfändet worden, eingelöst zu haben und verkaufen den neuene Gläubigern diese jene Güter, mit Vorbehalt des nach 30 Jahren gestatteten Wiederkaufes. Heinrich Julius, Bischof des Stifts Halberstadt und Herzog zu Braunschweig und Lüneburg consendirt in diesen Verkauf.
                Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 19 Urk Nr. 479


                1593
                Das 1927 gegründete Heimatmuseum befindet sich seit 1959 unmittelbar am Marktplatz in einem von Burchard von der Lippe um 1593 errichteten Patrizierhaus
                schoeningen.de


                29.11.1595
                Hans, Georg und Curdt Symans (Simann), Söhne des verst. Bürgermeisters zu Braunschweig Georg Symans, verkaufen zur Abdeckung einer Schuld ihres Vaters dem Kammersekretär Georg Burgkart von der Lippe und dem Oberamtmann Henrich Steinbringh für 4000 Rth. ihre Güter zu Schöningen, Esbeck, Büddenstedt, Twieflingen, Söllingen und Hedeper.
                Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 139 Urk Nr. 142


                20.12.1596
                Hans, Georg und Kurt Simon, Söhne des verstorbenen Bürgermeisters Georg Simon zu Braunschweig, sagen dem Propst des Klosters St. Lorenz zu Schöningen, Georg Alterogge, 1/2 Hufe Land vor Esbeck auf zugunsten des Kammersekretärs Georg Burchard von der Lippe und des Oberamtmanns Heinrich Steinbring.
                Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 17 Urk Nr. 241


                02.02.1597
                Der Propst Georg Alterogge, der Prokurator und der Konvent des Klosters St. Lorenz zu Schöningen belehnen den braunschweigischen Kammersekretär Georg Burchard von der Lippe und den Oberamtmann Heinrich Steinbring mit 1/2 zehntfreien Hufe Land zu Esbeck, welche letztere mit Genehmigung des Klosters von seinen Lehnsträgern Hans, Georg und Kurt Simon, Gebrüder und Söhne des verstorbenen Bürgermeisters zu Braunschweig Georg Simon, gekauft hat, gegen einen Erbenzins von 4 Mariengroschen.
                Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 17 Urk Nr. 241a


                12.02.1597
                Hans v. Warle, sel. Hans‘ Sohn, für sich, seines sel. Bruder Helmold’s v. Warle Söhne Hans u. Philipp u. seine Vettern Helmolt u. Wulff v. Warle zu Barby, belehnt Heinrich Steinbringk, Fürstl. Braunschw. Oberamtmann der Harzämter p., u. seinen Schwager Georg Burkhard von der Lippe, Fürstl. Braunschw. Kammersekretär, mit 2 zehntfreien Hufen vor Schöningen, 1 1/2 Hufen, 2 Schwad Grases u. 2 wörden zu Söllingen, 1 Hof in dem Ostendorff, noch 2 Hufen auf dem Felde zu Schöningen, u. mit 1/2 Hufen auf dem Zwifflinger Felde, welche Güter die Brüder Hans, Georg u. Kurt Simansz (Simons?) des weiland Bürgermeisters Georg Simansz zu Braunschw. Söhne, zu Lehen getragen u. aus Gründen finanzieller Bedrängnis für 1100 Reichstaler an die jetzigen Lehensmannen abgetreten haben, etc. etc. (Sicherstellung der Cognaten für den Fall des Ausgehens des Mannsstammes der jetzigen Lehensmannen wegen der vorgenannten 1100 Reichstaler.)
                Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 110 Urk Nr. 131


                01.03.1597
                Heinrich Julius, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, postulierter Bischof zu Halberstadt, genehmigt, dass die Söhne des verstorbenen Braunschweiger Bürgers Jürgen Simons, Georg und Curt Simons, einen Hof im Ostendorfe vor Schöningen und eine halbe Hufe dort an den Kammersekretär Georg Burchard von der Lippe und den Oberamtmann Heinrich Steinbrinck verkaufen und belehnt letzteren als Bischof gegen einen jährlichen, an das Amt Gröningen zu zahlenden Erbzins von acht Mariengroschen.
                Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 45 Urk Nr. 39


                1600
                Hoym, von, Otto ./.
                Georg Burchard von der Lippe und den Oberamtmann Steinbring zu Schöningen
                wegen des Röhrwaßers aus dem Mühlenspring
                Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 7 Alt H Nr. 161


                1606
                Werla, von, Heinrich, dessen Witwe, geb. von Schwichelt ./.
                Heinrich Steinbring, Probst zu S. Lorenz vor Schöningen, und Gr. Burch. von der Lippe, Amtmann zu Schöningen
                wegen unrichtiger Einsendung der Klägerin Leibzuchts-Gefälle
                Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 7 Alt W Nr. 580


                10.08.1609
                Ludwig v. Veltheim, Sohn des +Heinrich, belehnt Georg Burkhard v. d. Lippe, halberstädtischen und braunschweigischen Rat und Kammersekretär, und Heinrich Steinbringk, Propst zu St. Lorenz vor Schöningen, und ihre Erben mit 1/2 Hufe zehntfreien Landes auf dem Esbecker Felde, mit 2 Hufen auf dem Felde zu Schöningen, die Amplebisch sind und wovon 1/4 zehntfrei ist, mit einem Hof in Ostendorf vor Schöningen sowie mit 1 Hufe Land und 1 Hof im Felde und im Dorfe Büddenstedt, wofür 6 Taler und 9 Mariengroschen Lehnware gegeben werden sollen. - Siegelankündigung.
                Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 93 Urk Nr. 46


                24.07.1614
                Herzog Friedrich Ulrich zu Braunschweig und Lüneburg belehnt den Heinrich Steinbrinck und zugleich Georg Burghard von der Lippe, Georg Burghards Sohn, und deren männliche Erben mit folgenden Gütern: 3 Hufen Land und der Zehnte über 4 1/2 Hufen Land und 1 Sattelhof zu Hedeper, 2 1/4 Hufe zu Schöningen, 1 Hufe und 4 Schwad Gras zu Klein Twieflingen und 1 Kothof zu Groß Twieflingen. Diese Güter haben der verstorbene Georg Burghardt von der Lippe und Steinbringk von den Brüdern Hans, Georg und Curt Simons in Braunschweig für 1400 Taler gekauft. Dieses Kapital sollen beim Erlöschen des Mannesstammes von der Lippe und Steinbringk die Lehnsnachfolger an die nächsten Erben zurückzahlen.
                Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 45 Urk Nr. 42


                08.04.1616
                Das Kloster St. Lorenz vor Schöningen stellt für den Oberamtmann Heinrich Steinbring und den braunschweigischen Kammersekretär Georg Burchard von der Lippe einen Lehnbrief über eine halbe Hufe Land auf dem Esbecker Feld aus.
                Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 17 Urk Nr. 251


                1624
                Lippe, von, Christof, zu Deersen ./.
                Heinrich Steinbrink zu Schöningen
                wegen arrests auf Korn Früchte von Lehn Aeckern im Amte Schöningen
                Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 7 Alt L Nr. 209


                1649
                Gercken, Hans, Rats Baumeres zu Schöningen ./.
                Georg Heinrich von der Lippe
                Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 7 Alt G Nr. 942


                1654-1720
                Begleichung von Forderungen der Erben des Kammersekretärs Christoph von der Lippe (Nr. 161)
                Enthält u. a.:
                Schuldverschreibung des Herzogs Heinrich Julius über 4369 Taler (1596, Original); Lehnsbriefe für die Erben von der Lippe über zwei Salzwerke in Schöningen, eine Hufe in Esbeck, die Zehnten von Mülstorf und Honstedt und sieben Viertel Landes auf dem Ilverstorfischen Felde vor Gröningen
                Arcinsys NDS-Bremen, NLA WO 1 Alt 27 Nr. 692

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                • consanguineus
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.05.2018
                  • 5533

                  #9
                  Zitat von Robert K Beitrag anzeigen
                  selbst in kleinen Städtchen, wie z. B. Lemgo, bildeten sich Schichten, die aus heutiger Sicht unter dem Begriff Patriziat zusammengefasst werden.
                  Hallo Robert,

                  Lemgo spielt(e) aber schon noch in einer ganz anderen Liga als Schöningen.

                  Viele Grüße
                  consanguineus
                  Suche:

                  Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                  Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                  Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                  Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                  Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                  Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                  • Alter Mansfelder
                    Super-Moderator
                    • 21.12.2013
                    • 4674

                    #10
                    Hallo Dieter, hallo Robert,

                    ganz herzlichen Dank für eure umfangreichen, erhellenden Stellungnahmen!

                    @Dieter:
                    Am alten Anna-Sophianeum in Schöningen befindet sich daneben das Ehefrauenwappen (Agnes Straube), daher die veränderte Blickrichtung des Helmes.
                    Ich muss gestehen, dass ich in das GHdA gar nicht geschaut habe, da die Schöninger Linie schon in der dreibändigen Familiengeschichte unterschlagen wird (und das trotz umfänglicher Ausführungen zu namensverwandten Familien). Im Adelslexikon kommt jedenfalls nur der Hauptstamm vor.
                    Danke für die Hinweise auf die Website der Familie (bei der ich tatsächlich noch nicht nachgefragt habe) und die Bastard-Akte von der Lippe (von der ich - vielleicht irrig - annehme/annahm, das sie nur die Dynastenfamilie zur Lippe betreffen wird).

                    @RobertK:
                    Toll dass Du so intensiv nachgeschaut hast! Das meiste (v.a. aus dem 16. Jh.) kannte ich schon, und noch Etliches darüber hinaus aus langjährigen Archivbesuchen und Literatur-Recherchen. Die Urkunde NLA WO 13 Urk Nr. 175 mit den drei Siegeln habe ich vorhin bestellt - ich bin gespannt! Die Genealogie des Schöninger Zweiges ist, etwas abweichend von Deinem Entwurf, wie folgt anhand der Quellen nachgewiesen:

                    Reineke v. der Lippe († um/vor 1420)
                    Knappe, zu Vinsebeck und Ottenhausen, Pfandinhaber der Burg Polle
                    oo vor 1402 Jutta de Wendt zu Steinheim

                    Reineke v. der Lippe
                    *wohl um 1410 † 1480/82
                    Knappe, zu Vinsebeck und Ottenhausen, Mitpfandinhaber des lippischen Teils von Schwalenberg; Stammvater aller um 1500 lebenden Namensträger aus der Familie mit dem Turnierkragenwappen
                    oo um/vor 1452 Adele v. Haxthausen

                    Herr Johann v. der Lippe
                    *um 1460 † Höxter 1538
                    Propst tom Roden und bis 1501 auch Prior des Reichsstifts Corvey, Wohnhaus in Höxter
                    o-o N.N.

                    Herr Christoph v. der Lippe
                    *Höxter um 1495 † nach 1558
                    1514 stud. Erfurt, 1529 geistlich, (vor 1539) katholischer Pfarrer von Holzminden und (ab 1539 auch von) Godelheim, Besitz und Wohnhaus in Höxter
                    o-o Anna N.N. † nach 1580

                    Georg v. der Lippe
                    *Höxter um 1520/25 † Schöningen 1578 (KB Esbeck)
                    Fürstl. Braunschweig-Lüneburgischer Rat, Oberamtmann über Schöningen, Jerxheim und Calvörde und Propst des Klosters St. Lorenz vor Schöningen; 1538 stud. Erfurt, 1548 Amtmann zu Gebhardshagen, 1555 Amtmann zu Schöningen, 1562 Oberamtmann und 1575 auch Propst des Klosters St. Lorenz vor Schöningen
                    oo (I.?) Dorothea Wedemeyer
                    oo (II.?) Anna N.N. † nach 1580 (identisch mit der ersten Ehefrau?)

                    Dessen Kinder (soweit bekannt):

                    1. Georg Burchard v. der Lippe (*um 1560 † nach 1614), Braunschweigischer und Halberstädtischer Kammersekretär, seit 1597 von Halberstadt belehnt
                    oo Agnes Straube
                    Kinder (soweit bekannt):
                    a) Elisabeth v. der Lippe († Opperode 08.  Schöningen 19.05.1633, „unsers großgönstigen Jungkers adeliche Gemahlin die wohledle, viel ehr- und tugendreiche Frau Elisabetha gebohrne von der Lippe“)
                    oo Heinrich Julius v. Wietersheim (1584-1645), Erbsaß auf Opperode, Hauptmann des Hochstifts Halberstadt
                    b) Georg Burchard v. der Lippe, 1614 von Braunschweig belehnt

                    2. Christoph v. der Lippe (*um 1560, 1576 stud. Helmstedt), Halberstädtischer Kammersekretär

                    3. Heinrich v. der Lippe († vor 1614)
                    Söhne:
                    a) Christoph v. der Lippe
                    b) Georg Franz v. der Lippe, beide 1614 eventualiter von Halberstadt mitbelehnt

                    (4.) Anna v. der Lippe († vor 1612)
                    oo Heinrich Steinbringk, Fürstl. Braunschweig-Lüneburgischer Oberamtmann, Propst des Klosters St. Lorenz vor Schöningen, Erb- und Landsasse ebd. (er oo II. Blankenburg Barth. 16.11.1612 Ottilia Werner, T. d. Tobias Werner, Erbsaß auf Opperode, Pfandinhaber in Blankenburg und Börnecke, u. d. Ottilia von Damm aus Braunschweig)
                    Kind u.a.: Dorothea Elisabeth Steinbringk (1606-1680, Leichenpredigt online: http://diglib.hab.de/drucke/db-3614-7s/start.htm , Personalia ab Scan 29)

                    (5.) Elisabeth v. der Lippe (*Schöningen wohl um/n. 1560  Wolfenbüttel BMV 21.04.1630 - meine Vorfahrin)
                    oo um 1585 Hermann Volckmar (*Bockenem um 1560  Wolfenbüttel BMV 24.07.1615), Fürstl. Braunschweig-Lüneburgischer Kammersekretär in Wolfenbüttel


                    Hinsichtlich des Standes - wie ich finde - immer noch nicht so recht einzuordnen (in „unsere“ Kategorien). Das kann aber auch daran liegen, dass ich mich mit der Familie im 17. Jh. nicht eingehend beschäftigt habe. Wäre denn der Bastard eines Adeligen (hier Oberamtmann Georg sogar als „Bastardsbastard“ eines solchen) überhaupt als adelig anzusehen? Oder gilt auch (oder gerade) hier der Grundsatz, dass das Kind der ärgeren Hand folgt?

                    Es grüßt der Alte Mansfelder
                    Gesucht:
                    - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
                    - Tote Punkte in Ostwestfalen
                    - Tote Punkte am Deister und Umland
                    - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
                    - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
                    - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

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                    • consanguineus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 15.05.2018
                      • 5533

                      #11
                      Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
                      Wäre denn der Bastard eines Adeligen (hier Oberamtmann Georg sogar als „Bastardsbastard“ eines solchen) überhaupt als adelig anzusehen?
                      Hallo Alter Mansfelder,

                      heutzutage gilt ja der Grundsatz, daß eine Person dann adelig ist, wenn sie ehelich geboren wurde und der Vater adelig ist. Wie lange herrscht diese Auffassung schon vor? Ich weiß es nicht?

                      Viele Grüße
                      consanguineus
                      Suche:

                      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                      • gki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.01.2012
                        • 4834

                        #12
                        Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
                        Herr Johann v. der Lippe
                        *um 1460 † Höxter 1538
                        Propst tom Roden und bis 1501 auch Prior des Reichsstifts Corvey, Wohnhaus in Höxter
                        o-o N.N.

                        Herr Christoph v. der Lippe
                        *Höxter um 1495 † nach 1558
                        1514 stud. Erfurt, 1529 geistlich, vor 1539 katholischer Pfarrer von Holzminden und (ab 1539 auch) von Godelheim, Besitz und Wohnhaus in Höxter
                        o-o Anna N.N. † nach 1580
                        Eigentlich hätte der Christoph als illeg. Sohn ja kein Priester werden können. Das weißt Du vermutlich. Wo könnte man da nach einer Legitimation/Dispense suchen?

                        Georg v. der Lippe
                        *Höxter um 1520/25 † Schöningen 1578 (KB Esbeck)
                        Fürstl. Braunschweig-Lüneburgischer Rat, Oberamtmann über Schöningen, Jerxheim und Calvörde und Propst des Klosters St. Lorenz vor Schöningen; 1538 stud. Erfurt, 1548 Amtmann zu Gebhardshagen, 1555 Amtmann zu Schöningen, 1562 Oberamtmann und 1575 auch Propst des Klosters St. Lorenz vor Schöningen
                        oo (I.?) Dorothea Wedemeyer
                        oo (II.?) Anna N.N. † nach 1580 (identisch mit der ersten Ehefrau?)
                        Mit den Annas scheint irgendwas nicht iO zu sein. Demnach hätte die Mutter des Georg den ja überlebt. Natürlich nicht unmöglich, aber woher kommt die Info?
                        Gruß
                        gki

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                        • gki
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.01.2012
                          • 4834

                          #13
                          Hallo consanguineus!

                          Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                          heutzutage gilt ja der Grundsatz, daß eine Person dann adelig ist, wenn sie ehelich geboren wurde und der Vater adelig ist. Wie lange herrscht diese Auffassung schon vor? Ich weiß es nicht?
                          Der Punkt ist ja gerade, daß es eben keine ehel. Geburten waren.
                          Gruß
                          gki

                          Kommentar

                          • consanguineus
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.05.2018
                            • 5533

                            #14
                            Zitat von gki Beitrag anzeigen
                            Der Punkt ist ja gerade, daß es eben keine ehel. Geburten waren.
                            Hallo gki,

                            das habe ich wohl verstanden. Meine Frage galt der damaligen Rechtsauffassung. Heute wäre ein Bastard im adelsrechtlichen Sinne als nicht adelig anzusehen. Wie war es früher?

                            Viele Grüße
                            consanguineus
                            Suche:

                            Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                            Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                            Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                            Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                            Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                            Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                            • Hracholusky
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                              • 17.03.2016
                              • 904

                              #15
                              Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                              Hallo gki,

                              das habe ich wohl verstanden. Meine Frage galt der damaligen Rechtsauffassung. Heute wäre ein Bastard im adelsrechtlichen Sinne als nicht adelig anzusehen. Wie war es früher?

                              Viele Grüße
                              consanguineus

                              Das war auch früher schon so. Sie konnten nur auf Fürbitte beim Souverän bzw. einem von ihm dazu bemächtigten (z.B. Hofpfalzgrafen mit großem Palatinat) durch diesen geadelt werden.
                              Mit besten Grüssen
                              Gerd

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