Hallo Tine,
wenn du möchtest, dass Dritte von deinen Fotos profitieren und sie erhalten bleiben, solltest du sie in sehr guter Qualität scannen und auf einem frei zugänglichen Online-Dienst (FamilySearch, flickr, GenWiki, …) einstellen und über ergänzten Text auffindbar machen.
Wie schon geäußert ist die WASt nicht für die Überlieferung privater Fotos zuständig, und auch der Volksbund wird da zur Überlieferung an Nachfahren nicht weiterhelfen.
Das Problem bei zahlreichen Dokumente ist doch: Sie sind irgendwo und niemand weiß davon. Das Problem gibt es selbst bei großen Archiven. Man findet regelmäßig in Sammelakten Dokumente, die für andere Ahnenforscher von Interesse wären. Die Bestände sind allerdings nicht bis auf dieses Niveau erschlossen.
Das gilt auch für die vorgeschlagenen Lokalarchive. Diese arbeiten zudem mit einen Minimum an Ressourcen, ihre Zukunft ist teilweise ungewiss und es gibt teils gar keine Findbücher o.ä. Bei ehrenamtlich betriebenen "Heimatarchiven" kommt oft noch hinzu, dass nur die treibende Kraft in den Ruhestand treten oder versterben muss und die Zukunft des Archivs kann auf der Kippe stehen. Bei Interesse sollte man solche Archive natürlich unterstützen, aber dabei die einfache Möglichkeit digital "zweigleisig" zu fahren, nicht außer acht lassen.
Eine Liste irgendwo einstellen, die jemand finden muss, dann folgt die Kontaktaufnahme mit Legitimation? Ein Blick in diverse Foren zeigt, wie viele "Auskunftsangebote" von vor wenigen Jahren heute geschlossen oder die Nutzer nicht mehr erreichbar sind. Was für eine bequeme Literaturauskunft oft sinnvoll ist, wird bei einmaligen Dokumenten so schnell zu einer frustrierenden Erfahrung.
Die von Ahnenforschern oft gepflegte Angst vor Grabräubern halte ich für übertrieben: Nur in Ausnahmefällen bietet ein Foto überhaupt sinnvolle Ortsinformationen, gerade bei Grabaufnahmen fehlt oft jedes Umfeld. Veränderungen im Landschaftsbild, lokale Überlieferungen, passende Boden- und Klimaverhältnisse und Suche auf gut Glück an umkämpften Orten sorgen für "Erfolge". Warum mühsam eine nicht erhaltenen Grablage fernab suchen, wenn mancherorts der Metallsucher überall anschlägt?
Die Gefahr, dass die Fotos nicht überliefert bzw. gefunden werden, ist weitaus höher als dass der Grablage durch Veröffentlichung der Aufnahmen Schaden entsteht.
Jeden Tag landen Fotos und Dokumente irgendwo im Müll (auch in Archiven!). Was die eigene Forschung und Ressourcen angeht, kann dem jeder Ahnenforscher einigermaßen vorbeugen.
Grüße, Acanthurus
Zitat von TineM
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Wie schon geäußert ist die WASt nicht für die Überlieferung privater Fotos zuständig, und auch der Volksbund wird da zur Überlieferung an Nachfahren nicht weiterhelfen.
Das Problem bei zahlreichen Dokumente ist doch: Sie sind irgendwo und niemand weiß davon. Das Problem gibt es selbst bei großen Archiven. Man findet regelmäßig in Sammelakten Dokumente, die für andere Ahnenforscher von Interesse wären. Die Bestände sind allerdings nicht bis auf dieses Niveau erschlossen.
Das gilt auch für die vorgeschlagenen Lokalarchive. Diese arbeiten zudem mit einen Minimum an Ressourcen, ihre Zukunft ist teilweise ungewiss und es gibt teils gar keine Findbücher o.ä. Bei ehrenamtlich betriebenen "Heimatarchiven" kommt oft noch hinzu, dass nur die treibende Kraft in den Ruhestand treten oder versterben muss und die Zukunft des Archivs kann auf der Kippe stehen. Bei Interesse sollte man solche Archive natürlich unterstützen, aber dabei die einfache Möglichkeit digital "zweigleisig" zu fahren, nicht außer acht lassen.
Eine Liste irgendwo einstellen, die jemand finden muss, dann folgt die Kontaktaufnahme mit Legitimation? Ein Blick in diverse Foren zeigt, wie viele "Auskunftsangebote" von vor wenigen Jahren heute geschlossen oder die Nutzer nicht mehr erreichbar sind. Was für eine bequeme Literaturauskunft oft sinnvoll ist, wird bei einmaligen Dokumenten so schnell zu einer frustrierenden Erfahrung.
Die von Ahnenforschern oft gepflegte Angst vor Grabräubern halte ich für übertrieben: Nur in Ausnahmefällen bietet ein Foto überhaupt sinnvolle Ortsinformationen, gerade bei Grabaufnahmen fehlt oft jedes Umfeld. Veränderungen im Landschaftsbild, lokale Überlieferungen, passende Boden- und Klimaverhältnisse und Suche auf gut Glück an umkämpften Orten sorgen für "Erfolge". Warum mühsam eine nicht erhaltenen Grablage fernab suchen, wenn mancherorts der Metallsucher überall anschlägt?
Die Gefahr, dass die Fotos nicht überliefert bzw. gefunden werden, ist weitaus höher als dass der Grablage durch Veröffentlichung der Aufnahmen Schaden entsteht.
Jeden Tag landen Fotos und Dokumente irgendwo im Müll (auch in Archiven!). Was die eigene Forschung und Ressourcen angeht, kann dem jeder Ahnenforscher einigermaßen vorbeugen.
Grüße, Acanthurus
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