Was sind typische Fehler in der Ahnenforschung?

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  • TheTinus
    Benutzer
    • 26.11.2022
    • 58

    Was sind typische Fehler in der Ahnenforschung?

    Hallu zusammen,

    mich würden mal eure typischsten Fehler interessieren, die euch immer mal wieder auffallen in Dokumenten. Oder gern auch typische Fehler, die euch selbst schon mehrmals passiert sind bzw. wo euch dies im Nachhinein wieder als solch ein typischer Fehler auffällt.

    Erzählt mal einfach, was euch da so einfällt

    Gruß
    Tinus
    _____________________
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  • Andrea1984
    Erfahrener Benutzer
    • 29.03.2017
    • 2552

    #2
    Hallo.

    Namenskollegen verwechseln. Das ist mir schon das eine oder das andere Mal passiert.

    Inzwischen habe ich langsam den Überblick, wer nun zu wem gehört, Eltern/Kinder etc.

    Doch bei vielen Namenskollegen/Berufskollegen/Adressenkollegen ist das oft nicht so einfach zuzuordnen, wer nun wo wohnt/arbeitet etc.

    Herzliche Grüße

    Andrea
    Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
    Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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    • Gastonian
      Moderator
      • 20.09.2021
      • 3326

      #3
      Hallo:


      Genau wie Andrea - nicht berücksichtigen, daß es Namenskollegen geben könnte. Der Heiratseintrag sagt, daß Hans Mustermann aus Dorf X kommt, und man findet dann die Taufe eines Hans Mustermann in X - aber vergißt zu prüfen, ob es vielleicht dort mehrere Cousinen namens Hans Mustermann in der gleichen Generation gab.


      VG


      --Carl-Henry
      Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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      • Sbriglione
        Erfahrener Benutzer
        • 16.10.2004
        • 1177

        #4
        - Ortsfamilienbüchern und sonstigen Sekundärquellen blind vertrauen;

        - verschiedene Namensvarianten von vornherein als Ausschlusskriterium nehmen (ich habe wahrhaftig schon mal erlebt, dass mir jemand, den ich angeschrieben hatte, weil ich seine Genealogie anhand meiner eigenen Forschungen deutlich ergänzen konnte, geschrieben hat, dass das keinesfalls seine Vorfahren sein könnten, da meine Meyers sich mit "y" schrieben und seine mit "i" - und dann unermüdlich weiter nach seinen Meiers mit "i" gesucht hat, die er nicht finden konnte, weil sie sich vorher mit "y" geschrieben hatten);

        - Altersangaben in Sterbeeinträgen zu sehr wortwörtlich nehmen (die falschen Berechnungen mancher Pfarrer haben mich früher durchaus schon auf falsche Spuren geführt).
        Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
        - rund um den Harz
        - im Thüringer Wald
        - im südlichen Sachsen-Anhalt
        - in Ostwestfalen
        - in der Main-Spessart-Region
        - im Württembergischen Amt Balingen
        - auf Sizilien
        - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
        - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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        • Andrea1984
          Erfahrener Benutzer
          • 29.03.2017
          • 2552

          #5
          Ja, das mit der verkehrten Altersangabe ist einem Pfarrer einmal passiert. Keine Ahnung, warum er das Alter einer Dame nicht richtig angegeben hat.

          Ich habe den Taufeintrag der Dame relativ schnell gefunden bzw. das Alter berechnet, weil es kein Allweltsname gewesen ist. Ansonsten wäre ich wohl "ewig und drei Tage lang" daran gesessen, um die richtigen Daten zu suchen.

          Das mit dem Schreibweisen ist mir auch schon aufgefallen.

          Dagegen hilft nur kollektives Haare raufen.

          Herzliche Grüße

          Andrea
          Zuletzt geändert von Andrea1984; 10.09.2023, 21:47.
          Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
          Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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          • Gastonian
            Moderator
            • 20.09.2021
            • 3326

            #6
            Zitat von Andrea1984 Beitrag anzeigen
            Ja, das mit der verkehrten Altersangabe ist einem Pfarrer einmal passiert. Keine Ahnung, warum er das Alter einer Dame nicht richtig angegeben hat.

            Es wird doch wohl Gründe gegeben haben, wieso er Pfarrer und nicht Ingenieur oder Kaufmann wurde - Rechenkunst ist halt nicht Voraussetzung zum Theologiestudium



            VG


            --Carl-Henry
            Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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            • Niederrheiner94
              Erfahrener Benutzer
              • 30.11.2016
              • 786

              #7
              Zum Thema Alter berechnen: Ich hatte auch schon den Fall, dass ein Johann soundso starb und im Sterbeeintrag das Geburtsdatum angegeben wurde. An dem Tag wurde ein Johann Wilhelm getauft. Dieser starb aber zwei Jahre später und ein weiteres Jahr später wurde dann der eigentlich "gesuchte" Johann dann geboren/getauft. Ein bekannter Ahnenforscher hatte den Fehler auch übernommen. Das weiß man aber nur, wenn man etwas mehr sucht und dem Pfarrer nicht vertraut.


              Ansonsten gehören natürlich alle Arten von Verwechslungen mit Namen (gerade auch bei Hofnamen) dazu. Das sind wohl die größten Probleme bei der Ahnenforschung, wo sehr viele Fehler entstehen.

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              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 15113

                #8
                Hi
                Wenn der Mann zweimal, mit jeweils gleichnamiger Frau, verheiratet war, und man aber nur die erste Ehe gefunden hat, und auch nicht den Tod der ersten Frau.
                So kommt man in eine falsche Ahnenlinie !
                Viele Grüße

                Kommentar

                • Andrea1984
                  Erfahrener Benutzer
                  • 29.03.2017
                  • 2552

                  #9
                  Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
                  Es wird doch wohl Gründe gegeben haben, wieso er Pfarrer und nicht Ingenieur oder Kaufmann wurde - Rechenkunst ist halt nicht Voraussetzung zum Theologiestudium



                  VG


                  --Carl-Henry


                  -

                  In diesem Fall hat der Pfarrer einfach das Alter der Person, deren Sterbeeintrag vor meiner Ahnin im Kirchenbuch steht, einfach abgeschrieben, ohne zu überprüfen, ob das richtig gewesen ist.

                  -

                  Herzliche Grüße

                  Andrea
                  Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                  Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

                  Kommentar

                  • Garfield
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.12.2006
                    • 2142

                    #10
                    Hallo

                    Was mir bisher auffiel:
                    - im Originaldokument beim Familienregister beim Eintragen in der Zeile verrutscht. Mir fiel es auf, weil ich einerseits die Daten bereits aus der Familie kannte und daher wusste, dass Geburtstag und -monat anders sein müssen, aber das Heiratsdatum der Eltern war direkt darüber und daher auch gut ersichtlich, dass es zweimal das selbe Datum ist.
                    - selbst beim Abschreiben von einem Dokument in der Zeile verrutscht - dachte ich zumindest, aber beim Nachprüfen war alles korrekt Abgeschrieben.
                    - In Italien ein Klassiker: durch die Namenstradition werden Kinder oft nach verstorbenen Geschwistern benannt (bzw. eigentlich nach den Grosseltern). Wenn der Pfarrer oder das Standesamt dann für das Alter bei der Heirat oder Beerdigung den Geburts-/Taufeintrag eines verstorbenen Geschwisters erwischt hat, sucht man natürlich den falschen Geburtseintrag raus. Hier hatte ich auch schon Einzelfälle beim Standesamt, bei denen die Heirat dann beim falschen Geburtseintrag nachgetragen wurde.
                    - auch Italien: Anfänger tragen oft das Datum des Eintrags als Geburtsdatum oder Sterbedatum ein, weil das ganz oben im Eintrag steht. Das eigentliche Datum steht aber irgendwo im Fliesstext.
                    - italienische Kirchenbücher, aber kommt offenbar auch in Deutschland vor: 7mbre, 8bre, 9bre, Xbre sind nicht der 7. Monat usw., sondern wie man den Monat aussprechen würde (für Deutschland in Latein): Settembre (sette = 7), Ottobre (otto = 8), Novembre (nove = 9), Dicembre (dieci = 10 = X)
                    - auch Italien, wird aber bestimmt überall passiert sein: bei Sterbeinträgen steht der falsche Familiename der Mutter, der Rest wie der Name und Alter des Kindes, Name des Vaters, Beruf des Vaters, Vater des Vaters passt aber alles. Typischer Anfängerfehler wäre hier, die Infos so zu übernehmen und davon auszugehen, dass es sich um eine andere Familie handelt. Nur wenn man alle Namensträger des Ortes recherchiert hat, kann man den Eintrag dann richtig zuordnen - in diesem Fall wird sich keine Geburt, keine Heirat dieser Eltern, keine Geschwister finden lassen und für die "richtige" Person fehlt eine Beerdigung.
                    Viele Grüsse von Garfield

                    Suche nach:
                    Caruso in Larino/Molise/Italien
                    D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
                    Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
                    Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
                    Wyss von Arni BE/Schweiz
                    Keller von Schlosswil BE/Schweiz

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                    • Bienenkönigin
                      Erfahrener Benutzer
                      • 09.04.2019
                      • 1696

                      #11
                      Hallo,

                      hier zwei Fehler aus meiner Anfangszeit:

                      Bei Plattformen wie Ancestry ganz begeistert die vorgeschlagenen "Matches" aus anderen Stammbäumen übernehmen, weil "wird schon von jemand sein, der mehr Ahnung hat" - denkste.
                      Das Schlamassel wieder aufzuräumen, führt zu Mehrarbeit. Witzig auch, wenn dann in der Zwischenzeit andere Nutzer sich an die Irrwege angehängt haben und diese auch nach der Bereinigung des eigenen Baums beibehalten.

                      Des weiteren das Generationenspringen: Man blättert in einem Kirchenbuch oder einer Quelle und findet den gesuchten Familiennamen - zwar nicht mit dem gesuchten Vornamen, und auch nicht im gesuchten Zeitraum, aber egal. Fix irgendwo in die Ahnenlinie eingebaut, der Rest wird sich dann schon finden (Ehefrau, Geburtsdaten der Kinder etc.).
                      Oft ist es aber kein Vorfahr, manchmal nicht mal aus der Verwandtschaft.
                      Ich mache mir dann in so einem Fall einen Screenshot und speichere den Kameraden (oder die Kameradin) erst mal ab, vielleicht kann ich ihn/sie später noch brauchen.
                      Wirklich in den Baum eingepflegt werden aber jetzt nur noch brav die gesicherten Vorfahren, und zwar jeweils eine Generation zurück.

                      Viele Grüße
                      Bienenkönigin
                      Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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                      • Lorry Bee
                        Benutzer
                        • 16.10.2021
                        • 91

                        #12
                        Hallo zusammen,
                        mein dümmster Fehler überhaupt aus der Anfangszeit: Quellen nicht oder nicht genau notieren . Wie mir das passieren konnte, lässt mich noch immer staunen, überaus höflich ausgedrückt. So stehe ich heute immer mal vor eigenen Aufzeichnungen bei denen ich mich frage, woher in aller Welt ich das bloß weiß. Nichzufassn.
                        VG Lorry


                        z. Zt. auf der Pirsch nach Goeldel/Göldel in Hessen: Nieder-Wildungen, Alt Wildungen, Affoldern, Landau.
                        Und Sieper in Hagen.

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                        • Geschichtensucher
                          Erfahrener Benutzer
                          • 03.09.2021
                          • 737

                          #13
                          Zu allem bisher Gesagten: Genau! Hab ich auch alles verzapft...
                          Außerdem: Indexen vertrauen. Als ich sah, wie lausig die Indexe teilweise verfasst sind, habe ich manche Quelle stundenlang durchgeblättert und meine Leute doch gefunden.
                          So banal, dass es fast nicht erwähnt werden muss: irgendwas auf die meisten US-amerikanischen Stammbäume deiner Matches geben (sorry, Carl-Henry, es gibt natürlich Ausnahmen).
                          Und noch: aufgeben) es gibt die wunderlichsten Quellen und Zufälle, die tote Enden doch noch beleben!
                          Beste Grüße, Iris

                          Kommentar

                          • Sedulus
                            Erfahrener Benutzer
                            • 11.11.2018
                            • 867

                            #14
                            Zitat von Geschichtensucher Beitrag anzeigen
                            So banal, dass es fast nicht erwähnt werden muss: irgendwas auf die meisten US-amerikanischen Stammbäume deiner Matches geben (sorry, Carl-Henry, es gibt natürlich Ausnahmen).
                            Und noch: aufgeben) es gibt die wunderlichsten Quellen und Zufälle, die tote Enden doch noch beleben!
                            Dem kann ich voll und ganz zustimmen!
                            Auf der Suche nach den Familien

                            Neugebauer, Wax, Metzner, Tillmann, Neumann, Klein, Siegert und Klose

                            in Schlesien, und den Familien

                            Kral, Schulz (Sulc), Pawelka, Soboda, Tregler/Trägler, Mareček, Frisch, Heyack, Buda, Schwipp, Beyer und Titl

                            im Sudetenland.

                            Kommentar

                            • Sbriglione
                              Erfahrener Benutzer
                              • 16.10.2004
                              • 1177

                              #15
                              Mir ist leider als schon erfahrenem Genealogen in den letzten Jahren ein Fehler unterlaufen, der mir erst vor wenigen Tagen aufgefallen ist:

                              da habe ich in mühsamer Kleinarbeit anhand von Grundstücks- und Steuerverzeichnissen und weiteren Quellen eine meiner bäuerlichen Vorfahrenfamilien samt der zugehörigen Brüder bis ins 15. Jahrhundert zurück verfolgen können, mir dazu richtig Gedanken gemacht und meine Überlegungen vermutlich "erstmal" in Form einer handschriftlichen Tabelle geschrieben, um sie später "bei Gelegenheit" in ausführlicherer Form in meine Genealogiedatei zu übernehmen. Die Generationenfolge selbst habe ich damals auch schnell übernommen, aber dummerweise noch nichts zu den Quellen und zu meinen genauen Überlegungen dazu geschrieben, weil ich das "in den nächsten Tagen" nachholen wollte - und jetzt frage ich mich verzweifelt, wie ich bloß meine Quellen wiederfinden kann (ganz zu schweigen von der Begründung für die von mir ermittelten Zusammenhänge)...

                              Mit anderen Worten: seht zu, dass ihr euch nicht von anderen Sachen ablenken lasst, nachdem ihr so intensiv zu einer Familie gearbeitet habt oder sichert eure Quellen möglichst schon während eurer Arbeitsprozesse!
                              Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
                              - rund um den Harz
                              - im Thüringer Wald
                              - im südlichen Sachsen-Anhalt
                              - in Ostwestfalen
                              - in der Main-Spessart-Region
                              - im Württembergischen Amt Balingen
                              - auf Sizilien
                              - Vorfahren der Familie (v.) Zenge aus Thüringen (u.a. in Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW)
                              - Vorfahren der Familie v. Sandow aus dem Ruppinischen

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