Begraben ohne Namen, nur Beruf erwähnt.

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  • uschka
    Erfahrener Benutzer
    • 25.05.2006
    • 238

    Begraben ohne Namen, nur Beruf erwähnt.

    Hallo Liste,
    Der 6-fache Urgroßvater Georg Reiß wurde 1672 in Grandenborn ( Eschwege) geboren, sein Vater Hildebrand Reiß, Feldschütze.
    ( Feldschütze in 1672: ist das ein Feldwärter oder ein Artillerist?)
    Georg heiratete 1701 in Grebenau ( Vogelsbergkreis), er wird als hinterlassener Sohn dort bezeichnet.
    Im Kirchenbuch von Grandenborn fand ich keinen Reiß bei den Verstorbenen, lediglich
    04.05.1691 des Schützens Frau begraben.
    31.10.1693 der Schütze begraben.
    Weitere Kinder von Hildebrand Reiß sind vor und nach 1693 im Kirchenbuch mit Namen erwähnt.
    Kannte man seinen Namen beim Tode nicht? Bei den Taufen seiner Kinder ist er mit Namen erwähnt.
    Es ist schon sehr merkwürdig und ich kann sie wohl nur unter großem Vorbehalt als Eltern von Georg Reiß eintragen.
    Was meint Ihr?

    Freundliche Grüße
    uschka
  • AKocur
    Erfahrener Benutzer
    • 28.05.2017
    • 1371

    #2
    Hallo uschka,

    wenn es einen Feldschützen in dem Ort nur einmal gegeben hat, kann eine solche Bezeichnung für den Pfarrer durchaus eindeutig genug gewesen sein. Wie aussagekräftig sind denn die anderen Sterbeeinträge zu der Zeit?

    Hast du schon geschaut, ob die Eltern des Georg an anderer Stelle des KB auftauchen, z.B. als Taufpaten? Möglicherweise findet sich da der Name in Kombination mit "der Schütze/des Schützens Frau".
    Und natürlich für den Ausschluss, gibt es andere Schützen, gar eine Familie Schütz(e) am Ort oder nicht?


    LG,
    Antje

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    • Mr. Black
      Erfahrener Benutzer
      • 12.08.2009
      • 760

      #3
      Hallo uschka,

      hier mal ein Link zum Thema Feldschütze:



      Ein Feldschütze übernahm eine wichtige Tätigkeit für die Gemeinschaft und ich persönlich fände es komisch, wenn so ein Mensch nicht mit seinem Namen erfaßt wurde - zumal er doch garantiert bekannt war. Freilich kenne ich nicht die Gepflogenheiten in jenem Gebiet.

      Alles Gute

      Marcus
      Just a drop of water in an endless sea. All we are is dust in the wind.
      http://ahnensuche.wordpress.com/

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      • Zita
        Moderator
        • 08.12.2013
        • 6039

        #4
        Hallo Uschka,

        ich habe das auch schon gesehen (selten), z.B. "ist der Mesner begraben worden" - da es nur einen Mesner gab, war - aus Sicht des Kirchenbuchschreibers - wohl klar, wer da begraben wurde.

        Ansonsten schließe ich mich Antjes Überlegungen an.

        Liebe Grüße
        Zita

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        • Balle
          Erfahrener Benutzer
          • 22.11.2017
          • 2356

          #5
          Bei mir wars der alte Braumeister der starb, ein paar Jahre später des Braumeisters Witwe. Beide Male keine Namen aber Altersangaben.
          Lieber Gruß
          Manfred


          Gesucht: Herkunft von Johann Christoph Bresel (Brösel, Prehel, Brahel),
          ehem. Dragoner im Churfürstlich Sächsischem ehemaligen Herzog Churländischen Regiment Chevaux Legers in Zittau.
          Eheschließung 1781 in Zittau

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          • Bergkellner
            Erfahrener Benutzer
            • 15.09.2017
            • 2351

            #6
            Bei mir war's "der Totengräber". Zum Glück wusste ich ich, dass das mein Ahn Christian Stimpel war, sonst hätte ich da auch meine Probleme gehabt, vor allem, als zwei Jahre später "des alten Todtengräbers witbe" starb...

            Lg, Claudia
            Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


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            • Scherfer
              Moderator
              • 25.02.2016
              • 2512

              #7
              Ja, derart Umschreibungen kenne ich auch aus vielen alten Kirchenbucheinträgen. Ich hätte noch anzubieten:

              "der alte Schweizer" im Begräbniseintrag für einen fast 40 Jahre früher aus der Schweiz nach Deutschland Eingewanderten... Die Umschreibung war offenbar eindeutig genug für alle im Dorf.

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              • Dunkelgraf

                #8
                Hi,

                nur den Beruf oder den Spitznamen anzugeben ist zwar nicht die Regel, kommt aber durchaus häufig vor.
                Unter diesen Namen waren die Personen im Dorf bekannt und wenn man über sie sprach, dann auch nur unter dieser Bezeichnung. Das ist auf dem Land häufig heute noch so. Meine Großeltern waren DER Schmied und die Schmiedin, mein Onkel ist es heute noch, obwohl er den Beruf nie ausgeübt hat.
                Aber kurzsichtig gedacht war es vom Pfarrer schon. Zu seinen Lebzeiten kannte die Person jeder, aber schon ein paar Jahre später konnte kaum einer noch was mit "Der Schütz" anfangen.
                Ich kenne ein Kirchenbuch, da gibt es über 20 Jahre nur solche Einträge:
                die Teichgreten begraben, den Kraußkopf begraben, den Kupferschmied begraben, die Stelzenlies begraben...…

                Gruß
                Dunkelgraf

                Kommentar

                • uschka
                  Erfahrener Benutzer
                  • 25.05.2006
                  • 238

                  #9
                  Vielen Dank für Eure Kommentare,
                  der Pfarrer in dieser Zeit war sehr sparsam mit den Eintragungen im Sterberegister,
                  es fehlen die Altersangaben beim Tode. Ich habe auch sehr wenige Eintragungen gefunden, wo der Pfarrer nur den Beruf eingetragen hat.
                  Ich werde jetzt nochmal nach Taufpaten suchen, ich habe nur auf den Namen Reis geachtet.
                  Vielleicht finde ich noch einen Hinweis auf den "Schützen".

                  Gruß Uschka

                  Kommentar

                  • Malte55
                    Erfahrener Benutzer
                    • 02.08.2017
                    • 1625

                    #10
                    Moin,
                    ich wäre da sehr vorsichtig. Für mich hört sich das nach Hirten-Milieu an und dann kann der Feldschütze von Jahr zu Jahr jemand anders gewesen sein. Gerade bei häufig wechselnden/wandernden Berufen ist es normal das die Namen meist nicht bekannt sind.
                    Feldschütze hört sich für mich nach Pfänder an, daher würde ich in meiner Ecke auch nach Schweinehirten/Nachtwächter Ausschau halten und versuchen zu klären ob das Dienstverhältnis später >vererbt< wurde. Also ob Sohn/Schwiegersohn nahtlos in das Dienstverhältnis eingetreten sind.
                    LG Malte

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