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  #1  
Alt 30.12.2011, 00:15
Benutzerbild von Kunzendorfer
Kunzendorfer Kunzendorfer ist offline männlich
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Registriert seit: 19.10.2010
Ort: Bécs
Beiträge: 2.029
Standard Nachname Barfuß

Familienname:
Zeit/Jahr der Nennung: 1500 - 1700
Ort/Region der Nennung: Nordmähren / Schlesien


Hallo,

Kann mir jemand sagen, was der Name Barfuß / Parfuß bedeutet und warum eine andere Schreibweise dafür Barbs war?


Vielen Dank


Kunzendorfer
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G´schamster Diener
Kunzendorfer
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  #2  
Alt 30.12.2011, 07:51
Haber Haber ist offline
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Registriert seit: 03.04.2009
Beiträge: 216
Reden

Hallo
Barfoth-faut(niederdt.)-oberdeutsch Barfuß
der Barfüßermönch.
Haber
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  #3  
Alt 30.12.2011, 10:48
Rittersporn Rittersporn ist offline
Benutzer
 
Registriert seit: 29.12.2011
Beiträge: 7
Standard Nachname Barfuß

Hallo, Kunzendorfer,
in Nordböhmen und wahrscheinlich auch Sudetenschlesien heißt „barfuß“ im Dialekt „borbs/barbs“ (mit offenem „o“). Meine Mutter sagt heute noch so.
Hilfreich in solchen Fragen könnte das „Sudetendeutsche Wörterbuch“ (Hrsg. Horst Kühnel) sein.


Schöne Grüße
Rittersporn
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  #4  
Alt 30.12.2011, 17:58
Benutzerbild von Laurin
Laurin Laurin ist offline männlich
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Zitat:
Zitat von Haber Beitrag anzeigen
Barfoth-faut(niederdt.)-oberdeutsch Barfuß; der Barfüßermönch.
Auch wenn dies die Bahlow'sche Deutung des FN ist - und Bahlow Hinrik der Barfoten broder Haldensleben 1395 erwähnt:
Im Regelfall konnten Mönche nicht heiraten und Familie gründen - wie hätte der erste Barfuß genannte Mönch solch einen FN weitergeben sollen?

Besser erscheint mir DUDEN LexFN:
  • Übername, der auf Beziehungen des ersten Namensträgers zu den Barfüßermönchen (Franziskaner!) hinweist
    (z.B. für die B. tätig oder von diesen abhängig sein)
  • Wohnstättenname für jemanden, der in der Nähe einer Kirche od. eines Klosters der Barfüßermönche lebte.
Die Deutung "barfuß laufender Mensch" erscheint mir zu trivial - zu Zeiten der Herausbildung von FN bildeten unbeschuhte Personen wohl eher die Mehrzahl.

Zu "barbs": Auch im Gebiet sächs. Erzgebirge / Vogtland lautet(e) es "barbsch" für "barfuß"
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Freundliche Grüße
Laurin

Geändert von Laurin (30.12.2011 um 18:51 Uhr) Grund: Korr. (unterstrichen)
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  #5  
Alt 30.12.2011, 18:42
Kai Heinrich2 Kai Heinrich2 ist offline männlich
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Hallo,

Zitat:
Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
wie hätte ein Barfuß genannter Mönch solch einen FN weitergeben sollen?
Mein Vater war für ein paar Jahre Kartäuser-Mönch, die wohl strengste Form unter katholischen Klöstern und dennoch trage ich seinen Nachnamen. Er ist einfach dort ausgebüxt. :-)
Ausserdem wurde das Zölibat nicht zu allen Zeit so streng genommen. Es gab schliesslich auch verheiratete katholische Bischöfe.

Mit fällt zum FN noch die Barfüßerstraße in Göttingen ein, ein Straße die zu einem Kloster der Franziskaner, dem Orden der im Volksmund „Barfüßer“ genannt führte.

Gruss,

Kai
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Meine Namensliste / mein Stammbusch:
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Derjenige welcher bis zu seinem Tod die meisten Ahnen zusammen bekommt gewinnt!

Geändert von Kai Heinrich2 (30.12.2011 um 19:31 Uhr)
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  #6  
Alt 30.12.2011, 18:49
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Laurin Laurin ist offline männlich
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@Kai:
Es ging bei meiner Anmerkung um die Zeit der Entstehung von Familiennamen, also ca. ab Anfang des 12. Jahrhunderts und um den ersten Namensträger.
Selbstverständlich besitzt heute jeder Mönch einen eigenständigen Familiennamen.
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Freundliche Grüße
Laurin
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  #7  
Alt 30.12.2011, 19:30
Kai Heinrich2 Kai Heinrich2 ist offline männlich
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Zitat:
Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
@Kai:
Es ging bei meiner Anmerkung um die Zeit der Entstehung von Familiennamen, also ca. ab Anfang des 12. Jahrhunderts und um den ersten Namensträger.
Selbstverständlich besitzt heute jeder Mönch einen eigenständigen Familiennamen.
So habe ich es auch verstanden. Ich könnte mir halt vorstellen, das ein Mönch der sein Gelübde bricht und dann eine Familie gründet vor Ort immer noch Barfuß genannt wurde, quasi als Spitzname zu seiner beruflichen Herkunft.

Nur so als Idee,

Kai
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  #8  
Alt 30.12.2011, 19:39
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Laurin Laurin ist offline männlich
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Zitat:
Zitat von Kai Heinrich2 Beitrag anzeigen
So habe ich es auch verstanden. Ich könnte mir halt vorstellen, das ein Mönch der sein Gelübde bricht und dann eine Familie gründet vor Ort immer noch Barfuß genannt wurde, quasi als Spitzname zu seiner beruflichen Herkunft.Nur so als Idee,
"Vor Ort" wird der abtrünnige Mönch wohl kaum mehr gelebt haben können.
Wir können uns eben heute nicht in die Zeit um 1200 "zurückdenken". Da bleibt vieles nur Mutmaßung
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Freundliche Grüße
Laurin
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  #9  
Alt 30.12.2011, 19:43
sternap sternap ist offline
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Registriert seit: 25.04.2011
Beiträge: 4.041
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vielleicht kann jemand in eines dieser bücher schauen:

autor unbekannt, sudetendeutsche familiennamen aus vorhussitischer zeit", 1957
(enthielt die deutschen familiennamen böhmens und mähren- schlesiens bis 1420).

weiter geht es mit
ernst schwarz, sudetendeutsche familiennamen des 15. und 16. jh, 1973, verlag robert lerche münchen.
ich hoffe, die barfuss sind darin enthalten.

da ja auch ein tiroler auswanderer parfuess verzeichnet ist, erwähne ich hier
karl finsterwalder, tiroler familiennamenkunde, schlern-schriften 284, universitätsverlag wagner, innsbruck 1994
__________________
freundliche grüße
sternap
ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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  #10  
Alt 30.12.2011, 20:51
Haber Haber ist offline
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Registriert seit: 03.04.2009
Beiträge: 216
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Hallo
Als der Kindsvater sein Werk getan hatte und davoneilte,sah man seine baren Füße und ein neuer Familiennamen entstand.
Haber
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