Frage zu Religion bzw. Taufverhalten in Dörfern um 1860

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  • Menja
    Benutzer
    • 31.01.2015
    • 52

    Frage zu Religion bzw. Taufverhalten in Dörfern um 1860

    Bei mir tauchen gerade Kinder der gleichen Eltern, im gleichen Dorf, abwechseld in Katholischen und Evangelischen Kirchenbuch auf.

    Ich habe mehrmals nachgeschaut aber die Jahreszahlen passen, in einem Dorf wird es wohl zur gleichen Zeit keine zwei Ehepaare mit genau gleichen Namen evangelischer und katholischer Konfession gegeben haben...

    Was bedeutet dies? War es damals wichtiger das Kind schnellstmöglich zu Taufen egal welcher Konfession?

    Viele Grüße
  • pascho
    Erfahrener Benutzer
    • 16.06.2020
    • 242

    #2
    Ad hoc würde ich vermuten, daß die Eltern unterschiedlichen Konfessionen angehörten.


    Wirklich abwechselnd wäre mir zwar auch neu, aber daß Jungen die Konfession des Vaters bekamen und Mädchen die der Mutter, war durchaus ein gebräuchliches Schema.
    Viele Grüße Pascal

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    • Horst von Linie 1
      Erfahrener Benutzer
      • 12.09.2017
      • 19713

      #3
      Ohne Ortsangabe darf man mutmaßen:
      Die Söhne wurden nach der Konfession des Vaters und die Töchter nach der Konfession der Mutter getauft.
      Im südlichen Niederschlesien sind mir diese Mischehen im 19. Jahrhundert besonders häufig untergekommen.
      Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
      Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
      Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

      Und zum Schluss:
      Freundliche Grüße.

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      • Menja
        Benutzer
        • 31.01.2015
        • 52

        #4
        Ich habe hier:

        1. Dietrich *1862 Evangelisch
        2. Abraham *1867 Katholisch
        3. Elisabeth *1869 Evangelisch
        4. Xaver *1873 Katholisch

        Also wirklich abwechseld. Ich bin gerade am nochmal die Kirchenbücher durchschauen ob ich ein Kind übersehen habe nachdem ich erst nur Kinder im katholischen erwartet hatte. Die Region ist heutige Südpfalz.
        Zuletzt geändert von Menja; 17.05.2022, 11:09. Grund: zusatz

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        • pascho
          Erfahrener Benutzer
          • 16.06.2020
          • 242

          #5
          Hast Du die Trauung der Eltern?


          Um welche Region geht es denn eigentlich? Vielleicht war auch die Kirche ein Simultaneum (d.h. von katholischer und evangelischer Gemeinde nebeneinander genutzt).

          Ist Deine Familie die einzige am Ort, bei der dieses Phänomen auftritt?
          Viele Grüße Pascal

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          • Horst von Linie 1
            Erfahrener Benutzer
            • 12.09.2017
            • 19713

            #6
            1867 ein katholischer Abraham? Sehr selten.
            Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
            Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
            Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

            Und zum Schluss:
            Freundliche Grüße.

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            • DoroJapan
              Erfahrener Benutzer
              • 10.11.2015
              • 2510

              #7
              Hallo Zusammen,

              ich bin da auch bei einer simultan genutzten Kirche.
              Vielleicht wurde die Kirche an unterschiedlichen Tagen mal ev. und mal kath. genutzt.
              Dass könnte dann sich auch auf die Taufen auswirken.
              Z.B. (nur als Idee) Taufe
              am Samstag => katholisch
              am Sonntag = > evangelisch

              liebe Grüße
              Doro
              Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
              Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
              Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
              Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

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              • Horst von Linie 1
                Erfahrener Benutzer
                • 12.09.2017
                • 19713

                #8
                Und dann noch in ein gemeinsames Kirchenbuch eingetragen?
                So weit geht die Liebe zwischen Evangelischen und Katholiken selbst heute nicht.
                Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                Und zum Schluss:
                Freundliche Grüße.

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                • schulkindel
                  Erfahrener Benutzer
                  • 28.02.2018
                  • 871

                  #9
                  Dazu habe ich noch etwas Kurioses, aber Verständliches anzumerken:

                  In der Biografie eines heute bekannten Politiker las ich über seinen Urgroßvater, ein deutscher Fabrikant in Russland:
                  „[... seine fünf Söhne protestantisch erziehen ließ, damit sie tüchtig wurden, und seine fünf Töchter katholisch, damit sie züchtig blieben...]“
                  Das war Ende des 19. Jahrhunderts.

                  Renate

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                  • Menja
                    Benutzer
                    • 31.01.2015
                    • 52

                    #10
                    Vielen Dank für die Antworten!
                    Es sind unterschiedliche Kirchenbücher.

                    Ich werde mich jetzt mit der Kirche, den Wochentagen und auch der Trauung der Eltern (bis jetzt habe ich diese nicht gefunden) mehr auseinandersetzen. Das gibt schonmal einige neue Ansätze !

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                    • sternap
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.04.2011
                      • 4071

                      #11
                      fragen dieser dimension ohne genaue angaben zum ort, der region, der vorherrschenden religion, bei evangelischen welche richtung es ist, lassen keine vernünftige antwort zu.


                      sonst ist es ein fröhliches herumraten oder übertragen eigener erfahrungen.


                      bei katholischen aus angrenzenden österreichischen oder ungarischen gebieten, die über die grenze siedelten, kann es sich leicht um zwangskatholisierte handeln, die über drei, vier generationen heimlich ihre freiere gesinnung beibehielten und das z.b. durch die namensgebung bekräftigten.
                      freundliche grüße
                      sternap
                      ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                      wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                      • Horst von Linie 1
                        Erfahrener Benutzer
                        • 12.09.2017
                        • 19713

                        #12
                        Geht aber laut Beitrag 4 um die Zeit kurz vor und nach der Reichsgründung.
                        1783 ist lange vorbei.
                        Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                        Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                        Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                        Und zum Schluss:
                        Freundliche Grüße.

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                        • DoroJapan
                          Erfahrener Benutzer
                          • 10.11.2015
                          • 2510

                          #13
                          Hallo

                          es ging um die Südpfalz.
                          Hier noch etwas über die Simultan Kirchen in Dtl.: https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/2480662

                          Die meisten dieser Kirchen scheint es in Rheinland-Pfalz zu geben.

                          liebe Grüße
                          Doro
                          Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
                          Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
                          Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
                          Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

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                          • sternap
                            Erfahrener Benutzer
                            • 25.04.2011
                            • 4071

                            #14
                            Zitat von DoroJapan Beitrag anzeigen
                            Hallo
                            liebe Grüße
                            Doro

                            danke für den tollen link über die smultankirchen.
                            freundliche grüße
                            sternap
                            ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                            wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                            • DoroJapan
                              Erfahrener Benutzer
                              • 10.11.2015
                              • 2510

                              #15
                              Zitat von sternap Beitrag anzeigen
                              danke für den tollen link über die smultankirchen.
                              sehr gerne
                              Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
                              Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
                              Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
                              Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

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