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#61
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Vielen Dank Kasstor!
Wollte die von dir angegebenen Stellen suchen und bin auf dieser Seite auf den handschriftlichen Eintrag „ü. Pilsen, Krematorium“ gestolpert. Bis 1941 war die Ation T4, vielleicht deshalb so offensichtlich? - https://www.portafontium.eu/iipimage...6&w=2038&h=885 Danach wurde ja bewusst auch oft der Weg verwischt. |
#62
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Hallo fajo,
ich habe mir gerade die in deinem Beitrag #54 verlinkte Liste angesehen. Kann es nicht auch ein Versehen sein, dass unter dem überführt nach Zöllnei diese Wiederholungsstrichel stehen und dort eigentlich erst noch mal Anstaltsfriedhof hätte stehen sollen? Denn diese Josefa kam ja tatsächlich aus Zöllnei, und eine Überführung dahin ist plausibel – ich gehe von Überführung der Toten aus – (und hat dann nichts mit dem KZ zu tun). Ich kenne das z.B. von der Heilanstalt Zwiefalten, dass die Bestattung der dort durch "wilde Euthanasie" bzw. Vernachlässigung (also nicht T4) Umgekommenen normalerweise auf dem Anstaltsfriedhof erfolgte, Angehörige aber auch um eine Überführung bitten konnten. Auch auf der Seite mit dem Pilsen-Eintrag werden einzelne Tote jeweils an ihre Heimatorte überführt. Im Fall von Ullmann, Franz, dann evtl. an ein (normales) Krematorium in Pilsen in der Nähe der Angehörigen. Ich habe mir jetzt aber auch noch nicht alles angesehen und weiss auch nicht viel über Wiesengrund, vielleicht ist das also auch Unsinn. Hab hier noch was gefunden. |
#63
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Zur Vertuschung, meines Wissens wurde gerade T4 massiv versucht zu vertuschen, mit Verlegung der Menschen über mehrere Zwischenstationen, bewusster Nicht-Benachrichtigung der Angehörigen über die Verlegung, und zum Schluss dann die komplett erlogenen Trostbriefe, bei denen meist auch das Sterbedatum nicht stimmt und manchmal auch nicht der Ort.
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#64
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@ sophonibal
Erst einmal danke für deine anregenden Gedanken und deinen Link! Da meiner Info nach Wiesengrund und bis heute die Tür nicht aufmacht, ist hier leider immer noch „nur“ zu vermuten. Was ich bisher gefunden habe, das 14f13 somit als wilde Euthanasie bezeichnet wird. Im weiteren Kriegsverlauf fielen diesem Programm auch ältere Kinder und Jugendliche zum Opfer. Mein Onkel war damals 28 Jahre und Wiesengrund eigentlich für Kinder und Jugentliche? - Am 24. August 1941 stoppte man die bisherige „Erwachseneneuthanasie“ eigentlich.- Am 8.2.1942 wurde dem Standesamt gemeldet das mein er am 4.2. 1942 um 5:45 an „Lungentuberkulose“ gestorben ist. Und nun ist auf dieser Seite verzeichnet das er am 4.2. 2942 gestorben ist und allem Anschein nach am 9.2.1942 nach Zöllei (Celné) b. Grulich „beerdigt (?) / überführt“ wurde, sowie auch 5 weitere Einträge dorthin „beerdigt (?) / überführt“ wurden? Außerdem lebte die Familie lebte ja in Ullersgrün. Somit kommt der Ort der Beerdigung auch nicht in dem Zusammenhang in Frage, würde ich meinen.- Bisher habe ich weder ein Krematorium noch ein Lager bzw eine Heilanstalt in Celné gefunden. Grulich ca. 12 km entfernt von Celné besaß allerdings als Nebenlager, wie ich bisher ersehen kann, ein Krematorium. Überlegung von mir: Warum eine Leiche erst nach Celné überführen, wenn dort kein Krematorium vorhanden ist ... wo verbrannt ...und dann zurück auf dem Anstalt Friedhof zu beerdigen? – Einen Fehler im Eintrag „Anstalt Friedhof“ halte ich eigentlich für ausgeschlossen? – Weshalb auch mein Gedankengang eher zu einem Vertuschungstransport neigt. Vielleicht hat meine Überlegung ja noch einen Fehler, der mir nicht auffällt?- Außerdem ist diese Buch irgendwie auffällig wie schon von Kastor und mir angemerkt. Irgendwie wie eine gebundene Sammlung von Einzelblättern? - Geändert von fajo (05.05.2021 um 07:15 Uhr) |
#65
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Hallo fajo,
ich glaube nicht, dass Wiesengrund/Dobřany nur für Kinder war. Hier ist zwar von einer Kinderabteilung die Rede, aber das war dann wohl nur ein Bereich. Anders als Wiesengrund bei Berlin. Du hast natürlich Recht, dass eine Überführung nach Zöllei unlogisch ist. Deshalb meine Vermutung, dass mit den Stricheln doch Anstaltsfriedhof gemeint ist. Das Perfide an der "wilden Euthanasie" ist doch, das eigentlich nichts vertuscht werden musste – ausser den Zuständen in den Anstalten, der Vernachlässigung, dem Verabreichen von Medikamenten. Eine Überführung sonstwohin bringt doch in dem Zusammenhang nichts, zumal der Tod in Wiesengrund ja dokumentiert ist. Insofern würde ich vom Banalen ausgehen. Aber wer weiss. Ich hoffe, dass noch irgendetwas Erleuchtendes auftaucht. Weisst du, ob es Nachkriegsprozesse gab zu Wiesengrund? P.S. Wenn du magst kannst du mal hier schauen: aktuelle Gedenk- und Infoseite einer privaten süddeutschen Heilanstalt. |
#66
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Das kann ich dir nicht leider sagen. Kann nur vermuten, nachdem die die Voraussetzung für einen Prozesse nicht vorhanden waren, wird wohl auch keiner stattgefunden haben. Aber danke auch für diesen Link!
Ich warte noch ein bisschen ob sich das noch jemanden irgendwie zündende Idee hat, dann gebe ich es weiter an Hartheim. |
#67
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Zitat:
rein faktisch handelt es sich um ein Sterbebuch der Klinik Wiesengrund. In dem der Sterbefall sowie eine Überführung nach Zöllei bei Grulich vermerkt ist. Ob es sich bei der Überführung, um die des Leichnams oder der Asche handelt ist nicht ersichtlich. Dies gilt ebenso für tatsächliche Richtigkeit des gesamten Eintrages. Hierüber kann nur ein Bestattungsvermerk in dem KB oder dem Bestattungs- bzw. Friedhofsbuch von Zöllei Klarheit verschaffen, ob es sich um eine Vertuschung handelt. Andernfalls wäre eine eventuell noch vorhandene Patientenakte aus Wiesengrund ebenso hilfreich. Ob und wo diese zugänglich ist, vermag ich leider nicht einschätzen. Ansonsten bleibt nur der Weg über das Bundesarchiv und die Gedenkstätten bzw. Gedenkorte. Dass die Aktion 14f13, die ausschließlich kranke, gebrechliche und arbeitsunfähige KZ-Häftlinge betraf, eine Rolle spielt, sehe ich nicht. Dies widerspricht auch der damals gängigen Praxis Patienten in den Anstalten systematisch verhungern zu lassen oder zu ermorden. Der Aufwand einer Verlegung in ein KZ und eine mögliche Rücknahme zur anschließenden Tötung ist mehr als widersprüchlich. Viele Grüße AlAvo |
#68
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Ich danke dir AIAvo, für deine Einschätzung!
Ich sehe inzwischen auch momentan nur den Suchansatz in den KB Dobrany / Zöllei / Grulich. Da er nicht auf dem Friedhof seiner Heimatstadt begraben wurde. Dobrany gibt leider noch nichts frei und bei diesen Aktionen ist sehr, sehr viel fraglich. Rein faktische sehe ich „als Leihe“ dieses Buch / Liste auch eher als eine Klink interne Aufzeichnung an! - Den Verdacht KZ schieße ich eigentlich auch aus, obwohl die Überlieferung die Vermutung (als unliebsames Mitglied der damaligen Gesellschaft) in der Familie diese Tür auch nicht so ganz ausschließt. Nachdem ich mir gestern noch ein Video angesehen habe und dabei noch über etwas mir bisher Unbekanntes (Transporte / Ausflüge zur Erschießung im Wald an einem entfernten anderen Ort) gestolpert bin, geht mein Gedanke eher weiter in die Richtung Zöllei / Tötung / Krematorium Grulich.- Das in diesem Fall „14f13“ sehr stark im Raum steht, hat mir der Kontakt zu „Opfer - NS Euthanasie im 3. Reich“ und die Gedenkstätte Hartheim schon bestätigt. Ein Ergebnis von Mangelernährung und im Anschuss eine Einnahme von Luminal zum Ergebnis einer Lungenentzündung bzw. Lungentuberkulose führen kann, ist schon richtig und muss ich im Februar 1942 auch sehr stark vermuten. Werde mal anfangen die KB `s durch zu sehen um evtl. etwas weiter zu kommen, denn meinen zweiten Onkel konnte ich bisher noch nicht finden, was mich evtl. dem Ausschließen „unliebsames Mitglied der Gesellschaft“ ein Stückchen näherbringen könnte. Ich danke euch allen erst einmal vor den Gedankenaustausch, er hat und wird mich bestimmt weiterbringen! LG fajo Geändert von fajo (07.05.2021 um 10:28 Uhr) |
#69
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Zöllei eingetragene Nr.
Habe ich unter neuem Thema eingestellt!
Geändert von fajo (11.01.2023 um 10:02 Uhr) |
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