1856 Brief zu Stammbaum?

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  • Kleinschmid
    Erfahrener Benutzer
    • 20.01.2013
    • 1239

    #16
    Solche Geschichten wie hier mit der Rettung Blüchers durch einen Vorfahren halten sich mitunter sehr lange in der Familie. Daher an dieser Stelle noch zwei Anmerkungen:

    1.) Ich habe die Verleihung des EK II im Militärwochenblatt gefunden (4. Juni 1835). Auch dort wird eindeutig von einer Vererbung gesprochen. Siehe hier.
    Die militärische Leistung bzw. die Beteiligung von Rudolf Kosack an einem best. Unternehmen war nicht ausreichend, um ihm damals das EK zu verleihen. Vielleicht könnte man hier - zum besseren Verständnis auch sagen - er erhielt so nur das EK III. Klasse. Da in der Regimentschronik die 'zufällige' Eroberung einer französischen Kanone bei Brienne durch ein Kommando der Jäger-Eskadron erwähnt wird, liegt es nahe, daß auch Rudolf daran beteiligt war. Die Initiative ging aber nicht von ihm aus, womöglich deckte er nur den Rückzug o.ä. Das aber reichte nicht für das EK. Zumal: Wenn jemand den Oberbefehlshaber eine Armee vor der sicheren Gefangennahme gerettet hat, erhielt er dafür doch bestimmt nicht erst 21 Jahre später einen Orden, oder?

    2.) Wenn man mit solchen Regimentsgeschichten ein wenig vertaut ist, kennt man die Vorgehensweise der Autoren (durchweg natürlich Offiziere). Es ist völlig ausgeschlossen, daß ein Mitglied der Jäger-Eskadron irgendwie bei der Rettung von Blücher beteiligt war. Sonst hätte man dies in der Chronik entsprechend gewürdigt. Es gibt übrigens eine Art Tagebuch von Louis v. Rauchhaupt über den Feldzug dieser Jäger-Eskadron. Auch dort findet sich nichts über die Rettung Blüchers durch Rudolf Kosack. Siehe zumindest eine größere Leseprobe davon hier.

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    • dakrause
      Benutzer
      • 30.05.2017
      • 20

      #17
      Ja, wenn R.E. Kosack von Blücher und Gneisenau vor der sicheren Gefangennahme gerettet hat, sicher erhielt er mehr als die EK.II 21 Jahre später!

      Aber wenn es "nur" durch Vererbung war, dann wann warum steht es in die Geschichte des Neumärkisches Dragonerregiments daß R.E. Kosack "hat das Eiserne Kreuz erhalten" für "Brienne"?

      Das Thüringische Staatsarchiv Gotha hat die Bestatigung im Zusammenhang mit seiner Pensionierung im Jahr 1856 die folgende:
      -Eiserne Kreuz II. Klasse (Verleihung im Jahr 1835)
      -Russischen Sankt Georgen Ordens (Sankt Georgs Band)
      -Kriegsdenkmünze für Kombattanten(Feldzug gegen Frankreich 1815)
      Aber sagt nichts von was er bei Brienne getan hat.
      Zuletzt geändert von dakrause; 18.01.2018, 01:59.

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      • Kleinschmid
        Erfahrener Benutzer
        • 20.01.2013
        • 1239

        #18
        Wunderbar! Danke für die Kopien aus Rudolphs 'Personalakte'.

        Ich habe aus der Regimentschronik die wichtigsten Passagen kopiert:

        1. Die Eskadron / Schwadron erbeutete bei Brienne ein feindliches Artilleriegeschütz.

        2. Auf der Ordensliste der Schwadron fehlt R. Kosack. Der Oberjäger Hanke ist aber bspw. dabei, er hatte einen Offz. u. 10 Soldaten gefangengenommen.

        3. Kosack wurde zum Offizier (Unterleutnant) gewählt.

        4. Bei der Auflistung aller Ordensträger des Regiments wird Kosack als Träger eines 'verebten' EK 2 erwähnt.

        5. Er erhielt es für seine Beteiligung an den Kämpfen um Brienne.


        Fazit: R. Kosack war vermutlich bei der Erbeutung der feindlichen Kanone in der Nähe von Brienne beteiligt. Er wurde zum Eisernen Kreuz II. Klasse vorgeschlagen. Dies wurde von 'Höherer Stelle' abgelehnt. Später erhielt er den Russischen Orden und die Kriegsdenkmünze (1815). Als etwa 1834/35 ein tatsächlicher Träger des EK II aus der Jäger-Eskadron starb, trat Rudolph an dessen Stelle und erhielt das EK II am 4.6.1835 verliehen - für seinen Einsatz bei Brienne, wie damals bereits vorgeschlagen.

        Er war zweifelsohne ein mutiger Soldat, sonst wäre er nicht Unterleuntant geworden, später Leutnant (Oberleutnant) und wäre mit der Stelle als Kreissekretär versorgt worden. Nur eben für das EK II hat es im ersten Anlauf nicht gereicht. Vielleicht waren auch nur eine bestimmte Anzahl für diese Sondereinheit vorgesehen.

        Ich wäre aber nicht so sehr entäuscht über diese späte Verleihung bzw. seine Nichtbeteiligung bei der Rettung Blüchers. Dieser Stammbaum, den Rudolph hinterließ, ist doch für uns Familienforscher viel mehr wert. Viele schlesische Forscher wären hellauf begeistert über ein solches Dokument mit Vorfahren bis ins 17. Jhd. zurück. Noch dazu für jemand, der nach evangelischen Vorfahren in Oberschlesien sucht.
        Angehängte Dateien

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        • dakrause
          Benutzer
          • 30.05.2017
          • 20

          #19
          Jetzt habe ich gehört, dass meine Tante Gerda(Urgrosskind von R.E. Kosack), ein Wappenring hatte(Sie ist leider im Jahr 2002 gestorben). Jetzt möchte ich finden, wer diesen Ring hat!

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          • Kleinschmid
            Erfahrener Benutzer
            • 20.01.2013
            • 1239

            #20
            Gratuliere - das ist doch ein schöner neuer Forschungsansatz, der sicher auch ein wenig für den verlorenen 'Blücher-Retter' entschädigt ...

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            • matz20001
              Neuer Benutzer
              • 22.02.2018
              • 2

              #21
              Hallo David,

              ich bin der Sohn von Horst und Barbara Kosack aus Andernach. Mit den beiden hast du ja schon längere Zeit Austausch in der Ahnenforschung. Aus Zufall habe ich deine Einträge hier im Forum gefunden. Ist ja Klasse, was du schon über unsere Familienchronik hinaus an Ergebnissen gefunden hast.
              Auch ich suche seit längerer Zeit die Herkunft des Siegelrings, den mehrere Kosack tragen. Aufgefallen ist das bei einem Familientreffen, dass mehrere Kosacks den gleichen Ring trugen, die sich noch nie zuvor im Leben gesehen haben.
              Ein Foto von dem Siegel habe ich dir einmal eingefügt als:
              Ring

              Siegelring1_1024.JPG

              als Vorlage

              siegelwappen.jpg

              und als Zeichnung

              Wappen_einzel.jpg

              Leider habe ich bis heute keine Hinweise auf dessen Herkunft finden können.
              Ich habe allerdings 2 Theorien woher eines Siegel stammen könnte. Wenn du Interesse hast kann ich die sie ja einmal mitteilen?
              Viele Grüße in die USA

              Martin Kosack
              Zuletzt geändert von matz20001; 24.02.2018, 18:50.

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              • dakrause
                Benutzer
                • 30.05.2017
                • 20

                #22
                Hallo Martin-du bist der berühmte Martin Kosack! Brigitte Sternberger hat dich erwähnt, aber ich wusste nicht dass du den Sohn von Horst Kosack bist!

                VIELEN dank für den Bilder, ich würde gerne deine Theorien über die Herkunft vom Siegel hören!
                Zuletzt geändert von dakrause; 21.03.2018, 17:32.

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                • Xtine
                  Administrator
                  • 16.07.2006
                  • 28326

                  #23
                  Hallo Martin und David,

                  vielleicht wollt Ihr Euch lieber per PN über die privaten Sachen austauschen.
                  Ich habe matz20001 vorzeitig für PN freigeschalten!
                  Viele Grüße .................................. .
                  Christine
                  sigpic .. .............
                  Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                  (Konfuzius)

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                  • dakrause
                    Benutzer
                    • 30.05.2017
                    • 20

                    #24
                    Hallo Liebe Mitforscher!
                    Wir suchen die Herkunft vom Kosack Wappen, und haben zwei Theorien.
                    Diese finden Sie hier: www.cenrut.org/David/ZweiTheorien.pdf

                    Wie können wir herausfinden, ob eine dieser Theorien wahr ist?

                    Danke,
                    David
                    Washington DC
                    Zuletzt geändert von dakrause; 02.05.2018, 22:49.

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                    • Kleinschmid
                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.01.2013
                      • 1239

                      #25
                      Ich würde unbedingt empfehlen, die Anfrage betref. des Wappens entweder hier in der Abteilung Heraldik zu wiederholen oder im Forum Heraldik im Netz einzustellen.

                      Zu dem gesuchten Buch - siehe pdf-datei - hier der Eintrag im StaBi-München Katalog. Das sollte sich zumindest in Deutschland über Fernleihe bestellen lassen.

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                      • dakrause
                        Benutzer
                        • 30.05.2017
                        • 20

                        #26
                        Kleinschmid, vielen Dank nochmal!

                        Zur zeit hat die Bayerische Staatsbibliothek Systemarbeitung und kann mir nichts zeigen, Montag versuche ich nochmal!

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                        • matz20001
                          Neuer Benutzer
                          • 22.02.2018
                          • 2

                          #27
                          Sehr geehrte/-er Herr/Frau/User Kleinschmid,
                          ich recherchiere nun auch schon eine Weile nach meinen Vorfahren den Kosacks. Bis ca. 1750 konnte ich alles nachvollziehen. Jetzt schaffen Sie es noch bis ca. 1692 eine Generation aufzudecken, als wären es ihre Nachbarn (#10). Da bin ich leider sprachlos und ziehe meinen Hut ??? Aus welchen Quellen konnten Sie „Johann Kosack „ noch zurückdatieren? Mir der Fernleihe des Buches „Aus altem Jägerblut“ kam ich leider nicht weiter. Trotz Registrierung fand ich keine Möglichkeit das Buch zu bestellen bzw. einzusehen.
                          Wissen Sie wie es mit einen Original oder Scan möglich ist?
                          Mit besten Dank und großer Bewunderung
                          Martin Kosack

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                          • Kleinschmid
                            Erfahrener Benutzer
                            • 20.01.2013
                            • 1239

                            #28
                            Zitat von matz20001 Beitrag anzeigen
                            Jetzt schaffen Sie es noch bis ca. 1692 eine Generation aufzudecken
                            Das verstehe ich nicht. Aus den Papieren geht doch hervor, daß Rudolph Lambert der Sohn des Fasanenjägers Johan Franz gewesen sei und dieser hielte sich 1753 in Berlin auf. Demnach war die Generation 'Fasenjäger Johann Franz aus Berlin' bereits bekannt. Ich habe dann lediglich bei Ancestry die dort vorhandenen Berliner KB nach Kosack abgesucht und fand seinen Sterbeeintrag vom 6.10.1758 und habe daraus das geschätzte Geburtsjahr von 1692 ermittelt. Eine neue Generation 'aufdecken', müßte man dann in Böhmen. Es gibt ja dort viele Namensindices, vielleicht kann dazu hier jemand aus dem Abteilung Böhmen weiterhelfen.

                            Betref. dem Buch würde ich die Andernacher Stadtbibliothek aufsuchen und eine Fernleihbestellung (kostenpflichtig für 3,00 €) aufgeben.

                            Viel Erfolg!

                            Kommentar

                            • Weltenwanderer
                              Moderator
                              • 10.05.2016
                              • 4357

                              #29
                              Hallo!
                              Hier ein Zufallsfund zu KOSACK aus Krascheow aus dem Standesamt Königshütte I, Heirat 3/1874.

                              LG,
                              Weltenwanderer
                              Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
                              Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
                              Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
                              Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
                              Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

                              Mein Stammbaum bei GEDBAS

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                              • Weltenwanderer
                                Moderator
                                • 10.05.2016
                                • 4357

                                #30
                                Hallo,
                                eine weitere Tochter Alma Wanda Xeny Alexandra *19.12.1852 in Oppeln, evg., heiratete am 18.02.1880 in Königshütte (Standesamt Königshütte I, Heirat 40/1880) den Gutsverwalter Julius Helmuth Albrecht Heinrich BAADE aus Altenzaun Regierungsbezirk Magdeburg.
                                LG,
                                Weltenwanderer
                                Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
                                Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
                                Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
                                Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
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