pantheon curia

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  • michaelb
    Benutzer
    • 23.11.2008
    • 48

    [gelöst] pantheon curia

    Quelle bzw. Art des Textes: Buch: Ussermann Aemilian, Episcopatus Wirceburgensis sub metropoli Moguntina chronologice et Diplomatice illustratus. St. Blasius, 1794, S. 435.
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1794
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Trappstadt
    Namen um die es sich handeln sollte: pantheon curia

    Guten Abend,Ich brauche wieder einmal hilfreiche Fachleute.
    Anno 1385 parthenon curiam in Trappstadt ab Henrico de Königshofen, et altero anno aliam a Conrado de Heßburg coemit.

    Meine Übersetzung
    im Jahr 1385 kauft Heinrich von Königshofen eine "pantheon curia" in Trappstadt, und in einem anderen Jahr Conrad von Heßberg eine andere.
    Das Rätsel ist: Was ist eine pantheon curia? Wenn irgendjemand eine brauchbare Übersetzung weiß, wäre ich sehr dankbar.
  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15113

    #2
    Parthenon curia = "Jungfrauengemächer-Hof" = Nonnenkloster

    Vergleiche Beispiel Nonnenkloster Rumbeck https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Rumbeck
    (siehe Bildanhang)

    Das in Deiner Quelle genannte Kloster lag in Veilsdorf nicht in Trappstadt https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Veilsdorf

    Korrektur:
    parthenon" = "Jungfrauengemächer" = Nonnenkloster
    parthenon curiam in Trappstadt = Kurie/Rat des Nonnenklosters [Veilsdorf] in Trappstadt


    Also die Kurie des Kloster Veilsdorf war in Trappstadt
    Angehängte Dateien
    Viele Grüße

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    • ChrisvD
      Erfahrener Benutzer
      • 28.06.2017
      • 1100

      #3
      Digitalisat: https://books.google.nl/books?id=nMN...fen%22&f=false
      Gruß Chris

      Kommentar

      • michaelb
        Benutzer
        • 23.11.2008
        • 48

        #4
        parthenon curiam

        Erstmal vielen Dank für Ihre Mühe. Ich hatte einen Grippe Virus und ganz vergessen, dass ich dieses Thema eingestellt hatte.

        Bei Ussermann steht diese Quelle tatsächlich im Zusammenhang mit Veilsdorf. Ich bräuchte jetzt bitte noch eine Übersetzung des ganzen Satzes, da ich Ihre Antwort nicht in die Verhältnisse in Trappstadt einbauen kann. Bin nur Hobby Historiker und soll eine Chronik von Trappstadt schreiben. Vor allem kann ich mir nicht vorstellen, dass der Heinrich von Königshofen ein Nonnenkloster in Trappstadt kauft oder schenkt (?) und in einem anderen Jahr der Konrad von Heßberg auch noch eines oder dasselbe. Außerdem ist mir der Begriff Kurie unklar. Zu dieser Zeit hatte das Kloster Theres am Main Vogteirechte in Trappstadt - die Henneberger auch. Der deutsche Orden in Münnerstadt hatte Grundbesitz, Kloster Veßra auch. Veilsdorf tritt nach meinen Unterlagen erst 1486 als mächtiger Grundherr ein. "Coemit" am Ende der lateinischen Version ist - für mich - nicht griffig übersetzbar.
        Falls Sie noch Zeit und Lust haben sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen - Ich wäre Ihnen Dankbar.

        Michael Böckler, Trappstadt.

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        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #5
          Hallo, ich habe auch zu wenig Kenntnis um Dir weiter helfen zu können.
          Vermutlich hatte ich mich bei "curiam" getäuscht. Möglicherweise besaß das Nonnenkloster (parthenon) Veilsdorf einen Hof (curiam) in Trappstadt.

          "parthenon" ist jedenfalls klar, siehe Anhang:

          Es war früher so, dass Klöster umfangreiche Ländereien besaßen, bzw. verschiedene Höfe (Landgüter, Bauernhöfe), die sie üblicherweise gegen Zins verliehen (Klosterlehen). Das "coemit" könnte meinen, dass Henrico und Conrado so ein Lehen erwarben.

          Übersetzungsvorschlag:
          parthenon curiam = Lehensgut des Nonnenklosters
          "... parthenon curiam ... coemit." = "Lehensgut des Nonnenklosters ... erwarben."
          Angehängte Dateien
          Viele Grüße

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          • ChrisvD
            Erfahrener Benutzer
            • 28.06.2017
            • 1100

            #6
            Der Satz ist grammatikalisch einfach:
            parthenon: Nominativ-Subjekt, Frauenkloster
            curiam: Akkusativ-Objekt (Nom. curia), Gebäude, Hof
            Coemit: Verb (Coemo), Aufkaufen
            ab: von
            Im Jahr 1385 kauft das Frauenkloster ein Gebäude (Hof) in Trappstadt von Henrich von Königshofen (auf) und im zweiten (folgenden) Jahr ein weiteres Gebäude (Hof) von Conrad von Hefspurg.

            Die Schwierigkeit besteht darin, aus den etwa 20 Bedeutungen von „curia“ auszuwählen.

            NB. des Frauenklosters = parthenonis
            Zuletzt geändert von ChrisvD; 17.01.2019, 17:56.
            Gruß Chris

            Kommentar

            • ChrisvD
              Erfahrener Benutzer
              • 28.06.2017
              • 1100

              #7
              Das Begriff curia im Mittelalter:



              Generell wird man die gewöhnlichen Gehöfte als Hufen (mansi) bezeichnen können, neben denen, oft abgesondert und von größerem Umfang, Höfe (curiae, curtes) bestanden. Ein Hof war ursprünglich der Wohnsitz eines Herrn, der ihn entweder selbst – unter Rückgriff auf von ihm abhängige Hörige – bewirtschaftete oder die Aufgabe einem hörigen Verwalter übertrug. Einem Herrn konnten auch mehrere Hufe gehören, die er eigenständig wirtschaftenden Hörigen überließ. Größerer Besitz, oft über weite Strecken verstreut, war gewöhnlich zu einer Villikation zusammengefasst und einem Hof unterstellt, dessen Verwalter (villicus, Meier, Schulte) die Hofesgerichtsbarkeit über die Hörigen ausübte. Im Laufe des hohen und späten Mittelalters wurden die älteren Villikationen häufig aufgelöst, die Höfe gelegentlich geteilt und das zugehörige Land an Hörige vergeben. Neben Herren zählten auch Freie unterschiedlicher Rechtskategorien zu den Eigentümern von Gehöften.


              das Kloster Veilsdorf
              Zuletzt geändert von ChrisvD; 18.01.2019, 00:01.
              Gruß Chris

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              • michaelb
                Benutzer
                • 23.11.2008
                • 48

                #8
                parthenon curiam

                Da bleibt mir nur ein dickes Dankeschön. Schon seit 30 Jahren mit der Geschichte von Trappstadt beschäftigt - aber das ist neu, das hat noch niemand thematisiert.
                Falls ich zu Diensten sein kann (Unterfranken, Juden, Archive) - ich würde mich gerne revanchieren.
                Michael Böckler, Trappstadt

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