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  #1  
Alt 22.11.2020, 18:50
Oberschwabe Oberschwabe ist offline männlich
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Registriert seit: 23.07.2016
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Standard Werden die Ahnentafeln unserer Nachkommen explodieren?

Hallo zusammen,

wir Ahnenforscher benutzen ja fast alle die Kekule-Nummerierung und rechnen damit üblicherweise in die Vergangenheit zurück, wobei sich nach jeder Generation die Anzahl der Ahnen verdoppelt (von Ahnenschwund mal abgesehen).

Nun kann man mit der gleichen Überlegung ja auch in die Zukunft rechnen. Schließlich sind die Vorfahren der Kinder ja die Vorfahren des Vaters und die der Mutter. Somit hat sich für die Kinder die Anzahl der Vorfahren verdoppelt.

Nimmt man nun beispielsweise an, dass die Quellenlage in einer Region die Rückverfolgung der Ahnen bis 1700 zulässt, eine Generation 30 Jahre dauert und kein Ahnenschwund auftritt, so findet man für einen im Jahr 1730 geborenen Probanden 2 Vorfahren, für einen 1760 geborenen Probanden 4 usw. Bei einem 1970 geborenen Proband sind es 512 Vorfahren. Bei dessen Kind sind es dann schon 1024, beim Enkel 2048, ...

Natürlich ist das Beispiel stark vereinfacht, aber im statistischen Mittel stimmt es schon. Unsere Nachkommen, sagen wir mal in 4 Generationen haben also 16-mal so viel Daten wie wir jetzt.

Wie werden die Ahnenforscher der Zukunft das wohl handhaben? Alles erfassen, aber dafür weniger detailliert oder nur einzelne Linien erforschen? Oder nur noch Zweige zusammenstückeln, die in der Vergangenheit schon erforscht wurden? Was meint ihr?

Jetzt stelle ich mir gerade vor wie ein zukünftiger Ahnenforscher sein Haus mit einer 30 Generationen-Ahnentafel tapeziert
  #2  
Alt 22.11.2020, 19:16
Benutzerbild von Gudrid
Gudrid Gudrid ist offline weiblich
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Ort: Südostoberbayerisches Alpenvorland
Beiträge: 1.243
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Meine Meinung: Wenn die Lage auf der Erde so weitergeht und die Menschen so tun, als wäre alles in bester Ordnung, so erledigt sich deine Frage nach zukünftigen Ahnenforschern von selbst.
__________________
Liebe Grüße
Gudrid
Lieber barfuß als ohne Buch
  #3  
Alt 22.11.2020, 19:21
Benutzerbild von Scherfer
Scherfer Scherfer ist offline
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Gudrids Prognose würde ich so unterschreiben. Aber abgesehen davon haben sich diese Frage unsere Familienforscher-Vorfahren vielleicht auch gestellt. Dass die Datenmenge größer wird, ist ja an sich nicht hochproblematisch, denn die Möglichkeiten zur Datenspeicherung und -interpretation nehmen ja auch zu. Das ist in der Informatik oder der Wissenschaft generell ein viel größeres Problem als für die Verdopplung der Datenmenge einer Stammtafel im verhältnismäßig langen Zeitraum von ca. 25 Jahren.
Und die Frage, mit wie vielen Vorfahrenlinien man sich überhaupt sinnvoll bis zum "Ende" beschäftigen kann, diese Frage stellen sich viele (auch ich) schon heute.

Geändert von Scherfer (22.11.2020 um 19:37 Uhr)
  #4  
Alt 22.11.2020, 19:25
Benutzerbild von scheuck
scheuck scheuck ist offline weiblich
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Beiträge: 4.369
Standard künftige Ahnenforscher ...

Zitat:
Zitat von Oberschwabe Beitrag anzeigen
.... Wie werden die Ahnenforscher der Zukunft das wohl handhaben? Alles erfassen, aber dafür weniger detailliert oder nur einzelne Linien erforschen? Oder nur noch Zweige zusammenstückeln, die in der Vergangenheit schon erforscht wurden? Was meint ihr?

Jetzt stelle ich mir gerade vor wie ein zukünftiger Ahnenforscher sein Haus mit einer 30 Generationen-Ahnentafel tapeziert
Hallo,

künftige Ahnenforscher haben's ohnehin schwer, denn sie müssen ja erst mal dahinter kommen, dass die Kinder "Anton und Maria Meyer" zwar ehelich sind, ihr Vater aber ein "Armin Schulze" ist, der mit "Gabriele Meyer", die ihren Mädchen-Namen weitergeführt und an ihre ehelichen Kinder weitergegeben hat, verheiratet war.

"Armin Schulze" kann natürlich auch den Mädchen-Namen seiner Frau angenommen haben . Alle heißen dann Meyer, und der geneigte Ahnenforscher tut sich schwer mit den väterlichen Großeltern.

Da wird noch manche Ahnen-Tapete ein paar Risse bekommen ...
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Herzliche Grüße
Scheuck
  #5  
Alt 22.11.2020, 19:41
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Hallo Oberschwabe,

Kekule-Nummern stellen m.E. sicherlich kein Problem für künftige Ahnenforscher dar, weil man die Nummern ja gar nicht verwenden muss.

Bei den Kelule-Nummern handelt es sich ja auch nicht um feste Nummern einer jeden Person, sondern um ein Schema, dass immer von einem konkreten Probanden ausgeht, der immer die Nr. 1 bekommt. Sein Vater hat immer die 2, die Mutter immer die 3. Die Großeltern haben dann 4 bis 7.

Wenn man nun z.B. Karl den Großen um 800 herum als Probanden wählt, dann hätte Karl die 1 und ich nach z.B. 42 Generationen die Nr 2199023255552 (= 2 hoch 41), und mit jeder Generation verdoppelt sich die Zahl weiter, unabhängig davon, ob ich einen Namen zu einer Nummer habe, oder nicht.

Ahnenschwund mit der Folge, dass Nummern "gespart" werden, gibt es dabei nicht, denn jeder hat definitiv 2 Eltern.

LG
Lothar
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  #6  
Alt 22.11.2020, 19:45
Benutzerbild von Genialoge
Genialoge Genialoge ist offline männlich
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Zitat:
Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
...
künftige Ahnenforscher haben's ohnehin schwer, denn sie müssen ja erst mal dahinter kommen, dass die Kinder "Anton und Maria Meyer" zwar ehelich sind, ihr Vater aber ein "Armin Schulze" ist, der mit "Gabriele Meyer", die ihren Mädchen-Namen weitergeführt und an ihre ehelichen Kinder weitergegeben hat, verheiratet war.
...
... außerdem kann es auch sein, dass Maria Meyer als Martin geboren wurde oder jetzt so heißt ...
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  #7  
Alt 22.11.2020, 19:51
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consanguineus consanguineus ist offline männlich
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Hallo Scheuck,

die von Dir zu Recht prognostizierte Katastrophe hat mein ahnenforschender Großvater bereits vor 40 Jahren ziemlich ähnlich formuliert. Ich denke, die Bedeutung der Familie als kleinster sozialer Einheit unserer Gesellschaft schwindet, was von gewissen politischen Kreisen auch ganz bewußt vorangetrieben wird. Das fängt mit einer gewissen Beliebigkeit bei der Auswahl der Familiennamen an und hört bei der angedachten Abschaffung der schenkungssteuerrechtlichen Freibeträge für nahe Verwandte noch lange nicht auf. Schlimm genug das alles, aber nicht das Thema. Eine Folge dieser Zerstörung des Bewußtseins für die Familie (aka "Entwurzelung") wird aber auch sein, daß sich zukünftig immer weniger Menschen für ihre Wurzeln interessieren werden. Tendenziell nur noch diejenigen, die aus dem altmodischen, reaktionären Milieu derer stammen, denen Familie und die damit verbundenen Werte und Traditionen noch etwas bedeuten. Und da wird irgendwann der Punkt erreicht sein, daß der Großteil der Erforschung der Ahnen bereits erledigt ist, so daß man dann nur noch "zusammenschmeißen" muß, wenn die Familie sich vergrößert und die Anzahl der Vorfahren sich durch Heirat theoretisch verdoppelt. Der technische Aspekt, also die Speicherung und die Darstellung, stellt bereits heute kein Probkem mehr dar. Es gibt doch auch heute schon Forscher, die in einzelnen Vorfahrenlinien fünf- oder sechsstellige Kekulé-Zahlen erreichen.

Viele Grüße
consanguineus
__________________
Suche:

Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

Geändert von consanguineus (23.11.2020 um 15:38 Uhr)
  #8  
Alt 22.11.2020, 19:52
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consanguineus consanguineus ist offline männlich
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Zitat:
Zitat von Genialoge Beitrag anzeigen
... außerdem kann es auch sein, dass Maria Meyer als Martin geboren wurde oder jetzt so heißt ...
Der/die/das pflanzt sich aber nicht mehr fort...
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Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
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Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
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  #9  
Alt 22.11.2020, 20:03
hessischesteirerin hessischesteirerin ist offline
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Zitat:
Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
Der/die/das pflanzt sich aber nicht mehr fort...
aber davor - diesen Fall haben wir hier in der Gegend

die Ex-Gattin von der jetzt-Frau ist adoptiert
hat 3 Kinder von 2 Männern, wobei das 3 Kind kam, als sie noch mit dem damals NOCH-Mann verheiratet gewesen ist und daher das Kind den Nachnamen trägt von dem nicht leiblichen Vater, der jetzt eigentlich die Mutter ist

da ist mir meine Familie, wo mein Vater zeitgleich der Stiefbruder seines Cousins ist, lieber,
  #10  
Alt 22.11.2020, 20:06
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Genialoge Genialoge ist offline männlich
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Zitat:
Zitat von Oberschwabe Beitrag anzeigen
...
Wie werden die Ahnenforscher der Zukunft das wohl handhaben?
...
Die Daten der Vergangenheit und unserer Vorfahren verändern sich ja nicht. Sie sind halt teilweise für die breite Masse unzugänglich, weil sie in Archiven schlummern, oder sie sind auf Ewigkeit unbekannt.

Künftige Ahnenforscher werden es in Bezug auf Datenermittlung eher leichter haben, weil ja derzeit und in Zukunft jedes Detail digital erfasst und gespeichert wird.

Datenmengen sehe ich gar nicht als Problem an. Kein Ahnenforscher wird jemals das Datenvolumen einer einzigen Sekunde von Facebook oder Twitter erzeugen.
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