Suche nach "von Alten zu"

[amerste]

Hallo,
ich bin bei der Suche nach Vorfahren von mir auf eine Art "Titel" gestoßen.
Ich kann leider garnichts damit anfangen und würde gerne wissen was der Vorsatz Johann "von Alten zu" Amerkamp zu bedeuten hat ?
Die Vorfahren kamen aus dem Ort Todtenhausen (Ortsteil von Minden)

Vielen Dank vorab!

Gruß
Stefan

[Laurin]

Hallo Stefan,

erstmal Willkommen im Forum!

Der Namensvorsatz wird kein Adelsprädikat, sondern könnte eine Herkunftsbezeichnung sein:

- aus dem Ort Alten stammend
- zu Amerkamp wohnend

[amerste]

So weit ich weiß kommen meine Vorfahren aus dem Dorf Todtenhausen (Stadtteil von Minden)
der ganze Name war von Alten zu Amerkamp zu Todtenhausen

[gudrun]

Hallo,

ich glaube auch, daß da eine Herkunft bezeichnet werden soll.
Wie ist eigentlich der Vorname der Person?
Vielleicht könntest Du auch die fragliche Urkunde hier einstellen?

Viele Grüße
Gudrun

[amerste]

Hallo,
ich habe seinen Namen aus einer Rechtssprechnung gefunden.
da heißt es:

1584Verhandlungen des Johann von Alten zu Amerkamp mit seinen Gläubigern vor dem bischöflichen Kommissar Philipp Spiegel zum Desenberg, 1575Übertragung des Altenschen Lehen nach dem Tode des Johann von Alten zu Amerkamp an Johann Friedrich Grone, Einsprüche der Geschwister von Alten bzw. der Anna Maria von Alten, Witwe von Wartensleben.

Der Ort, aus dem stammt hieß Todtenhausen

Fragen über Fragen...

[Johannes v.W.]

Hallo Stefan

Fragen über Fragen...

Und hier eine (mögliche) Antwort

Amerkamp ist gemäß googlemap eine Lokalität von/oder bei Todtenhausen, das heute komplett in Minden eingewachsen zu sein scheint.
Früher dürfte es ein selbstständiger Hof oder eben ein kleines Gut gewesen sein.
In dem von dir zitierten Dokument ist von dem "Alten´schen Lehen" die Rede. Amerkamp war also ein Lehensbesitz und somit ein adeliges Gut.

Die Familie v. Alten ist eine der sehr bekannten niedersächsischen Uradelsfamilien, ebenso wie die genannten von Grone ("Johann Friedrich Grone").
Ein Lehensbesitz wurde dem niederen Adel vom Landesherrn, hier der Bischof von Minden, verliehen und verblieb in deren Besitz solange die Familie nicht im Mannesstamm ausstarb. In dem Fall wurde das Lehen wieder eingezogen (man sagt, "es fiel heim"), ein Ereignis, das auch nach Jahrhunderten von Familienbesitz eines Gutes eintreten konnte.
Scheinbar ist der genannte Johann v. Alten ohne männliche Erben geblieben. Normalerweise trat dann der nächste männliche Verwandte in die Reihe. Aber bei völliger Überschuldung konnte das auch zugunsten der Gläubiger übergangen werden. In solchen Fällen folgten oftmals jahrzehntelange Prozesse seitens der ausgebooteten Verwandten, die sie -man wird sich wundern- oft genug gewannen. Das Lehenssystem war, solange es noch einen männlichen Namensträger gab, wie eine Art Vorfahrtsrecht: Ein verschuldetes Gut konnte zwar verpfändet werden, aber nach Tilgung fiel es an die Familie zurück, der Besitz blieb also bestehen. Natürlich gab es auch Kompromißlösungen, die Familien hielten aber in der Regel eisern an ihren Lehensrechten fest.
Lehensakten und die darin dokumentierten dauernden Zwistigkeiten sind eine der Hauptquellen für die Genealogien des niederen Adels.

Zurück zum Thema:
Es ist nun die Frage, ob dein Johann v. Alten, Herr auf Amerkamp (= zu Amerkamp), einer eigenen Familie angehörte, die auszusterben drohte (weil das Lehen heimfiel), oder doch eher der großen, heute noch bestehenden Adelsfamilie. Ich vermute das letztere, da die Alten noch heute Gutsbesitz um Hannover und südwestlich davon, z.B. bei Barsinghausen (Gut Groß-Goltern) und bei Stadthagen (Gut Wormsthal) besitzen. Also ungefähr die Gegend.
Zur Alten´schen Familiengeschichte gibt es reichhaltige Literatur, in der der Johann auf Amerkamp zu finden sein müßte.

Im Katalog der Landesbibliothek Hannover finde ich z.B.:

Victor von Alten, Stammtafeln des Uradelichen Geschlechts von Alten, Berlin 1889

Victor von Alten, Sammlung von Regesten zu einer Familien-Geschichte der Herren von Alten, Hannover 1888

Eberhard C. von Alten, Urkundenbuch des altfreien Geschlechts der Barone, Grafen, Herren von Alten etc., Weimar 1901

Wenn der Johann v. Alten also dein Vorfahre ist, und er (wie ich meine) dieser Familie angehört, dann Glückwunsch:
Da fällst du sicher in einen schönen Stammbaum hinein ...

Viele Grüße
Johannes

[Hina]

Hallo Stefan,
wenn es sich hier um Johann VIII. von Alten handelt, dann kommen gut und gerne noch über 6000 Ahnen dazu . Hast Du noch weitere Informationen zu Deinem Vorfahren, also Ehefrau und das Kind, über das Du den Anschluss hast? Dann können wir Dir sicher ganz gut behilflich sein. Wenn Du möchtest, kannst Du gerne dazu etwas in unserem Unterforum Adelsforschung schreiben und anfragen.
Viele Grüße
Hina

[amerste]

Hallo,
ich bin weiter auf der Spur. Lt alten Kirchenbüchern führt diese um 1822 nach Todtenhausen.
Ich schätze, dass meine Ahnen Todtenhausen aufgrund der schweren Hungersnöte (Ende von Napoleon, Wieder in Besitznahme durch Preussen, Siebenjäriger Krieg mit der Schlacht um Minden) damals nach Bislich an den Niederrhein gezogen sind.

Kleiner Tip: Das dortige Heimatmuseum ist ein Fundus an alten Kirchenbüchern.

Ahnensuche ist wirklich Spannend !

Viele Grüße
Stefan

[Johannes v.W.]

ich bin weiter auf der Spur. Lt alten Kirchenbüchern führt diese um 1822 nach Todtenhausen. Ich schätze ...

Hallo Stefan.

Ähem, zwischen 1822 und 1584 klafft dann aber eine nicht ganz unerhebliche Lücke ...
Deine Anfrage mußte man schon so verstehen, als ob der Johann von Alten bereits (fast) zu deinen Vorfahren zählte.

Hast du einfach mal so ins Blaue hinein gefragt, nach dem Motte: könnte ja sein??

Nichts für ungut
Johannes

[amerste]

Hi
Die Verbindung habe ich noch nicht feststellen können.
Was sich bisher herausgefunden habe wäre, dass die Amerkamp´s in Todtenhausen lange Zeit gelebt haben. Somit gäbe es eine große Wahrscheinlichkeit, dass von Alten zu Amerkamp und Amerkamp´s aus dem selben Dorf einen gemeinsamen Nenner hatten.

Ich bin weiter auf der Suche...