"Notheirat" im 2ten WK

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  • kroko
    Erfahrener Benutzer
    • 17.04.2008
    • 532

    "Notheirat" im 2ten WK

    Guten Abend,

    es kommen immer neue Fragen auf einen zu. Heute beschäftige ich mich mit der Notheirat während dem 2ten WK.

    Hab gerade mit einer Cousine von meinem Vater gesprochen und Sie erzählte mir von einer Notheirat. Habae bis heute noch nie wasa davon gehört.

    Was ist eine Notheirat?
    Wer hat diese Art von Hochzeiten durchgeführt?

    Danke für Eure Info´s

    Gruß
    Kroko
    FN Grzella bzw. Gellert ---Urspl. Hirschberg Kreis Osterode Ostpreußen---
    FN Kroll ---Königsberg Opr.---
    FN Kubiak ---Urspgl. Raum Posen---
    FN Neuwirth
    FN Marz(i)och ---Urspl. Hirschberg Kreis Osterode Opr.---
    FN Stiller ---Urspl. Raum Posen---
    FN Stomporowski ---Urspl. Osterode Opr.---
    FN Teubert ---Urspl. Bieberswalde / Hirschberg Ostpreußen---


    WER was zu den Namen hat....
    .... bitte meldet dann EUCH bei mir !!! Vielen Dank :-)
  • Henry Jones
    Erfahrener Benutzer
    • 31.12.2008
    • 1417

    #2
    Hallo Kroko,

    ich vermute damit ist eine sogenannte "Kriegstrauung/Ferntrauung" gemeint. Wurde oftmals durchgeführt, wenn der Mann an der Front war und ein Kind erwartet wurde.

    Siehe auch



    Gruß Alex
    Mitglied im Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster & Gefallener (VKSVG e.V.)
    www.vermisst-gefallen.net (Homepage)
    www.vksvg.de (Forum)

    Kommentar

    • kroko
      Erfahrener Benutzer
      • 17.04.2008
      • 532

      #3
      genau auf das Wort bin ich nicht mehr gekommen! DANKE


      war dies Sinnvoll?
      FN Grzella bzw. Gellert ---Urspl. Hirschberg Kreis Osterode Ostpreußen---
      FN Kroll ---Königsberg Opr.---
      FN Kubiak ---Urspgl. Raum Posen---
      FN Neuwirth
      FN Marz(i)och ---Urspl. Hirschberg Kreis Osterode Opr.---
      FN Stiller ---Urspl. Raum Posen---
      FN Stomporowski ---Urspl. Osterode Opr.---
      FN Teubert ---Urspl. Bieberswalde / Hirschberg Ostpreußen---


      WER was zu den Namen hat....
      .... bitte meldet dann EUCH bei mir !!! Vielen Dank :-)

      Kommentar

      • Henry Jones
        Erfahrener Benutzer
        • 31.12.2008
        • 1417

        #4
        Zitat von kroko Beitrag anzeigen
        genau auf das Wort bin ich nicht mehr gekommen! DANKE


        war dies Sinnvoll?
        Natürlich, so war das Kind und die Frau im Falle des Todes einigermaßen versorgt. Außerdem war es für die Frauen schwierig, bei einem Kind welches von einem Soldaten stammt der vor der Geburt gefallen ist, den toten Soldaten als Kindsvater anerkennen zu lassen.

        Die Ferntrauung wurde aber häufig auch einfach nur als Ersatz für die normale Trauung genutzt, wie z.B. bei meinem Urgroßonkel. Oftmals wussten die Soldaten ja nicht wann sie wieder auf Heimaturlaub kamen darum hat man diese Art der Trauung vollzogen.

        Gruß Alex
        Mitglied im Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster & Gefallener (VKSVG e.V.)
        www.vermisst-gefallen.net (Homepage)
        www.vksvg.de (Forum)

        Kommentar

        • Balbina
          Erfahrener Benutzer
          • 16.04.2010
          • 360

          #5
          Zitat von kroko Beitrag anzeigen


          war dies Sinnvoll?

          Ööööhm ... Du bist heute in der modernen friedlichen Zeit einfach weit weg von den Umständen und Ansichten in dieser Zeit.

          1. der Umstand, dass bei einer unehelichen Schwangerschaft NICHT direkt geheiratet wird, und zwar mit Biegen und Brechen auf jeden Fall BEVOR das Kind kommt ... das ist eine moderne Erscheinung, die noch vor geschätzte 30 Jahren vollkommen unüblich war.
          Zu dem Zeitpunkt waren sich alle der Verantwortung bewusst: Wer ein Kind zeugt - heiratet.
          Also ein anderes Moralempfinden.

          2. Der erste Weltkrieg war noch nicht soweit entfernt und auch im zweiten war sehr schnell klar, dass Krieg nicht Kriegspielen heisst. Es gab Gefallene, das war selbstverständlich und auch sehr schnell allen bewusst.
          Wer als Soldat ausrückte wusste, dass er auch an der Front landen konnte und fallen konnte. D.h. dass die Daheimgebliebenen nicht wussten, ob sie einen Soldaten wiedersahen. Der Gedanke: "Ach das macht nichts. Wir heiraten, wenn dieser Krieg hier vorbei ist." der war unmöglich.

          3. Wie zu allen Zeiten: Mit einer Heirat wird die Zukunft und die Erbansprüche des Kindes geregelt. Auch nicht ganz unwichtig.

          4. Das Ansehen der jungen Mutter war gerettet. Zu der Zeit war eine Frau mit einem unehelichen Kind gebrandmarkt.

          Ein sehr häufiges Kriegsschicksal:
          Mein Opa hatte eine Liebelei mit meiner Oma (kein One-night-stand ;-)) für eine richtige Heirat war keine Zeit - er musste einrücken.
          Selten bekam er Heimaturlaub. Irgendwann war sie schwanger, da war er schon an der Front. Er wurde für 2 Tage nach Hause gelassen um in aller Eile zu heiraten und musste dann wieder zurück. Seine Tochter hat er nie gesehen, der Brief in dem meine Oma ihm davon mitteilte, kam zurück. Er wurde 23 Jahre alt. Einer von vielen .. von sehr vielen.


          Gruß

          Balbina

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          • sternap
            Erfahrener Benutzer
            • 25.04.2011
            • 4072

            #6
            erich maria remarque beschreibt in einem seiner bücher die seite des soldaten, der bei einem urlaub plötzlich eine schnelle heirat anstrebte, nachdem er tage und wochen in einem schützengräben unter unvorstellbaren bedingungen gekämpft, und viele freunde sterben gesehen hatte:
            "er wollte etwas haben, das ihn halten sollte"

            das regime unterstützte die kriegsheirat als starke motivation für den soldaten, mit voller kraft zu kämpfen, um lebend zu seiner familie zurückzukommen.
            freundliche grüße
            sternap
            ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
            wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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