Totenschein bzw Totenbescheinigung

[Adina]

Nun noch eine Frage:
Ich möchte von meiner Schwester, Mutter und Großeltern einen Totenschein haben, wo die Uhrzeit und Todesursache drauf steht.
Die Standesbeamtin sagte mir, dass es heute Totenbescheinigung bzw Todesbescheinigung heißt und die würde an das Gesundheitsamt weitergeleitet werden. Aber ob die ein Archiv haben, wäre fraglich.
Wer kann miir etwas dazu schreiben?
Liebe Grüße Adina

[Xtine]

Hallo Adina,

schau mal in folgende Themen, da wurde schon was dazu geschrieben (vorallem im 1.).

http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=137473&highlight=gesundheitsamt

http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=84107&highlight=gesundheitsamt

[awilde]

Hallo Adina,

siehe Seite 8:

http://www.hamburg.de/contentblob/3830588/bb78e30e048e084a50e165b77b7f5638/data/personenstandsunterlagen-infoblatt.pdf

Die Todesursache wurde bei standesamtlichen Sterbeurkunden von 1937 bis 1957 unterhalb des Sterberegistereintrages vermerkt, sofern eine ärztliche Bescheinigung darüber vorlag. (gilt von 1945-1957 zumindest für Westdeutschland. Die DDR-Regelungen kenne ich nicht)

Fündig wirst du also am ehesten in Kirchenbüchern. Dort sind die Todesursachen in der Regel vermerkt worden.

LG
Andreas

[Acanthurus]

Hallo Andreas,

Fündig wirst du also am ehesten in Kirchenbüchern. Dort sind die Todesursachen in der Regel vermerkt worden.

bevor falsche Hoffnungen geschürt werden: Todesursachen stehen in "modernen" Kirchenbüchern nicht drin. Ich würde sie am ehesten bis Anfang des 20. Jahrhunderts vermuten, wo noch alte Bücher weitergeführt worden sind, aber auch hier beschränken sich zahlreiche Bücher schon auf reine Begräbnislisten.

Grüße, A.

[Xtine]

Hallo,

Fündig wirst du also am ehesten in Kirchenbüchern.

Einsicht in die KB könnte schwierig werden, in der Regel wird hier der Zugriff auf die KB verweigert, wenn Standesamtseintragungen existieren (ab Ende 19., Anfang 20. Jh.).

In der Regel! Natürlich gibt es davon Ausnahmen, aber ich bin leider schon sehr oft mit dieser Begründung abgewiesen worden.

[awilde]

Hallo zusammen,

man muss auch mal Glück haben. Bei mir hat es mal geklappt und ich konnte die Original-Kirchenbücher im kath. Pfarrbüro einer Kirchengemeinde im Ruhrgebiet einsehen. Dort wurden bis in die 1960er Jahre die Todesursachen aufgeführt. Man hat mir sogar kostenlos Kopien gemacht.

LG
Andreas

[MH54321]

Hallo,

Die Todesursache wurde bei standesamtlichen Sterbeurkunden von 1937 bis 1957 unterhalb des Sterberegistereintrages vermerkt, sofern eine ärztliche Bescheinigung darüber vorlag. (gilt von 1945-1957 zumindest für Westdeutschland. Die DDR-Regelungen kenne ich nicht)

mir liegen Registerauszüge aus der DDR aus der Zeit von ca 1950 bis 1984 vor. Typischerweise war die Todesursache unten auf dem Rand verzeichet, in manchen Fällen wurden sogar alle Diagnosen die zum Tod geführt haben aufgeführt. Ich vermute mal einfach vom Totenschein des Arztes abgeschrieben.

Viele Grüße,

mh.

[Olaf Berg Nielsen]

Hallo

Eine Todesbescheinigung, die ich als Kopie haben, ist für mich einen Rätsel. Es ist eine deutsches Formular, aber von ein dänische Arzt in Dänisch geschrieben. Ich versuche es hier in Deutsche zu übersetzen:

Unbekannter Mann, vielleicht HORGAN, Harry Bugge, weil es in Papiere in seinen Hosentasche stehe.

Kommt aus ein deutsches KZ: Neuengamme 79340 und Sachsenhausen 69545/23.
Tag des Todes: 25.04.1945
Todesursache: Vulnus Sclopetarium (Schusswunde)
Sterbeort: Landesweg beim Bad Segeberg, Holstein

Beste Grüße
Olaf

[ReReBe]

Hallo Olaf,

schau mal hier auf Seite 4: http://neuengamme-ausstellungen.info...4_thm_2388.pdf

Hier wird ein Harry Bugge (Horgen) erwähnt. Ein Dänischer Mithäftling Paul Thygesen wird auch genannt, der aber nicht der Tote sein kann, da er 1946 die Zeichnung von Harry veröffentlicht hat.

Wenn Du bei g00gle nach harry bugge horgen suchst, erhältst Du viele links. Vielleicht kannst Du damit ja noch mehr herausfinden.

Nachtrag
Ich habe jetzt noch das hier gefunden: http://media.offenes-archiv.de/Ratha...kumente_30.pdf
Am Ende ist der Lebensweg von Harry Bugge beschrieben. Er hat demnach noch bis 1994 gelebt. Er kann also auch nicht der Tote sein.

Nachtrag 2
Und auch das hier ist sehr interessant in diesem Zusammenhang:

https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/kriegsende/Vor-75-Jahren-Schwedisches-Rotes-Kreuz-befreit-KZ-Haeftlinge,befreiung100.html

Viel Erfolg und herzliche Grüße aus Berlin!
Reiner

[Svenja]

Hallo

Kommt aus ein deutsches KZ: Neuengamme 79340 und Sachsenhausen 69545/23.

Hast du schon in den Arolsen Archives online nachgeschaut, wer dort unter den Häftlings Nr. von Neuengamme und von Sachsenhausen zu finden ist? Habe gerade gesehen, dass die Nr. 69545 im Zusammenhang mit vier anderen KZs auftaucht, jedoch (noch) nicht in Sachsenhausen. Unter Neuengamme 79340 wird man jedoch fündig, ohne jedoch mehr über die Person Fritsch Arthur (*29.04.1900) und deren Schicksal zu erfahren.

https://arolsen-archives.org/suchen-erkunden/suche-online-archiv/

Gruss
Svenja

[ReReBe]

Hallo Olaf,

vielleicht ist der direkte Link zum Eintrag für Dich hilfreicher: https://collections.arolsen-archives...earch/?s=79340

Aber wie Svenja schon geschrieben hat, hilft dies auch nicht weiter. Es ist damit noch nicht nachgewiesen, dass dieser Arthur Fritsch aus dem KZ Neuengamme der aufgefundene Tote war.

Gruß
Reiner

[Kasstor]

Unter Neuengamme 79340 wird man jedoch fündig, ohne jedoch mehr über die Person Fritsch Arthur (*29.04.1900) und deren Schicksal zu erfahren.

Hallo,

bei ancestry findet sich ein Arthur Georg Otto Fritsch, * 29.4.1900 Berlin, Sohn der unverehelichten Näherin Johanna Maria Fritsch.

Gruß


Thomas

[Kasstor]

Hier wird ein Harry Bugge (Horgen) erwähnt. Ein Dänischer Mithäftling Paul Thygesen wird auch genannt, der aber nicht der Tote sein kann, da er 1946 die Zeichnung von Harry veröffentlicht hat.

Im ersten link v Reiner steht ja, dass dieser Norweger im Januar 1945 von Sachsenhausen nach Neuengamme überstellt wurde. Das wird wohl auch noch für andere zutreffen. Insofern wäre jetzt evtl eine Anfrage zu Name und Häftlingsnummer https://www.sachsenhausen-sbg.de/sam...sachsenhausen/ möglich, allerdings ja "nur" mit dem Hintergrund der Klärung der Identität eines Toten ohne Verwandtschaftsgrad. Wenn der Arthur Fritsch in Sachsenhausen war und dort auch die entsprechende angegebene Häftlingsnummer hatte, wäre dies zumindest ein Indiz, dass es sich um den Genannten gehandelt hat.


Gruß


Thomas

[Svenja]

Hallo

Ich habe den direkten Link deshalb nicht eingestellt, damit Olaf sich alle Personen mit denselben Nr. anschauen kann. Es ist doch überhaupt nicht sicher ob der unbekannte Tote auch ein Norweger war. Ich habe jedenfalls unter den Gefangenen mit den passenden Nr. keinen Norweger gesehen. Zu Sachsenhausen wird demnächst noch mehr online kommen.

Gruss
Svenja

[Svenja]

Hallo Olaf

Unbekannter Mann, vielleicht HORGAN, Harry Bugge, weil es in Papiere in seinen Hosentasche stehe.

Welche Art von Papieren waren das? Ausweispapiere oder KZ-Papiere?
Wieso hatte er die wenn er nicht HORGAN Harry Bugge war und dieser noch lebte?
Könnten ihm diese auch erst nach seinem Tod zugesteckt worden sein?

Kommt aus ein deutsches KZ: Neuengamme 79340 und Sachsenhausen 69545/23.

Woher wusste man das, ging das aus denselben Papieren hervor? Dann würde ich es nicht als sicher betrachten, dass die Angaben zum Toten gehören.

Gruss
Svenja