Familie Cotta / von Cottendorf

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  • Ralf-Roland Schmidt-Cotta
    Neuer Benutzer
    • 07.10.2010
    • 2

    #46
    Hl. Erlembaldus - eine Erfindung Paullinis?

    Hina,

    Du meinst, Erlebaldus sei eine Erfindung von Paullini. Aber zum einen finde ich bei Paullini (über die alte und vornehme Familie der Cotta) überhaupt keinen Hinweis auf Erl. Cotta. Und zum anderen finden sich viele Berichte im Internet mit Verweisen auf Erlembaldus "kirchenreinigendes" Wesen im Mittelalter. Man denke auch an das Relief in einer Mailänder Kirche.

    Beste Grüße,
    Ralf-Roland

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    • Hina
      Erfahrener Benutzer
      • 03.03.2007
      • 4661

      #47
      Hallo Ralf-Roland,

      wenn Paullini auch bei seinen Historien gerne sehr viel Fantasie einfließen ließ, so dass sogar Städte ihre Geschichte neu erforschen und schreiben mussten, so scheint das in dem Fall nicht auf ihn zurückzugehen. Dank Karin ist der richtige ja auch gefunden und ihn hat es auch wirklich gegeben. Ich hatte nur nach dem unkorrekten Namen gesucht.

      Mindestens aber Friedrich Cast, Historisches und genealogisches Adelsbuch des Königreichs Württemberg, 1839, führt ihn aber in Verbindung mit der Cotta-Genealogie auf, zumindest bezieht sich ja Schäffle in dem von mir eingestellten Seitenauszug (Beitrag #10) darauf. Auf welche Sekundär- oder Originalquelle (eine genealogische ist es sicher nicht) sich Cast bezieht, kann ich nicht sagen, da mir das Buch nicht vorliegt.

      Ich habe viel mehr den Eindruck, dass insgesamt, angefangen von Paullini, viele Autoren zum einen voneinander abschrieben aber auch allerlei Miszellen, in denen der Name Cotta, ungeachtet in welchem Zusammenhang, vorkommt, zusammentrugen und, wenn auch ohne genealogische Zusammenhänge, mit "soll" und "könnte" und "wahrscheinlich" der eisenacher bzw. der sächsischen und württembergischen Familie Cotta zuschrieben. So kann Genealogie natürlich nicht funktionieren.

      Allerdings gibt es ja unzählige solcher "Namensammlungen" und Zuschreibungen vor allem aus dem 18. und 19. Jh. und wenn man sich mal Internetfamilienchroniken anschaut, ist es nach wie vor Gang und Gäbe. Oftmals kommt hier im Forum dann die Frage nach den belegten Zusammenhängen auf. Wenn man sich dann auf die Suche nach den Quellen macht und ihre Plausibilität überprüft, kommt man nicht selten zu dem Schluss, dass hier mit Geschichte mehr als leichtfertig umgegangen wurde. Fehler oder falsche Rückschlüsse können sich natürlich immer mal einschleichen aber oftmals muss man schon einen gewissen Vorsatz unterstellen, vorallem dann, wenn Urkunden regelrecht erfunden wurden und das findet sich gehäuft im Zusammenhang mit Wappen und Adel.

      Viele Grüße
      Hina
      "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #48
        Nur der Vollständigkeit halber. Ich habe die Ausführungen zur Herkunft der Cotta von Friedrich Cast von 1839 doch noch gefunden. Auch hier tatsächlich eine ganz lose Aufzählung von Cotta von der Antike bis ins Mittelalter und dann gehts weiter mit Paullini:



        usw.

        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4661

          #49
          Hallo rolo,

          noch ein Nachtrag bzgl. des Verbleibes der fraglichen Urkunde aus dem Jahre 1420.

          Der Biograf Albert Richter, schrieb dazu in Heinrich Cotta. Leben und Werk eines deutschen Forstmannes., 1950, dass sich der angebliche Adelsbrief in dieser Familie befunden haben solle - also in der Thüringer. "Zwar hatte demnach die Familie Cotta bis zum Brand von Ilmenau 1752 noch den von Kaiser Sigismund 1420 ausgestellten Originaladelsbrief besessen, den Adel jedoch nicht mehr geführt. Die Familie gliederte sich in einen süddeutschen und einen sächsisch-thüringischen Stamm. Nach späteren Untersuchungen sollen allerdings de facto zwischen diesen beiden Cotta-Linien keine verwandtschaftlichen Beziehungen bestanden haben. Zur damaligen Zeit jedoch glaubte man an eine gemeinsame Abstammung von Bonaventura Cotta."

          Es ist allerdings wohl eher nicht davon auszugehen, dass es sich um ein Original handelte, viel eher wird es eine Abschrift gewesen sein und möglicherweise aus der Dissertation Paullinis. Auch den württembergischen Cotta, die lt. Richter aber keine Verwandten mit den Eisenachaern sind, wurde ja nachgesagt, dass sie im Besitz des Originals gewesen wären (Joseph Aschbach, Gesichte Kaiser Sigismunds, 1848). Dem widerspricht aber auch folgender Auszug aus Rudolf Schmidt, Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 1. Berlin/Eberswalde 1902 zur Bestätigung des Adels von Johann Friedrich Freiherr von Cotta in den Württembergischen Adelsstand: „Auch sonst wurden seine Verdienste anerkannt: von Preußen 1817 durch Ertheilung des Titels eines Geheimen Hofraths, von Würtemberg am 20. Novbr. desselben Jahres durch die „Anerkennung und Bestätigung“ alten Adels mit dem Prädicate „von Cottendorf“ (auf Grund eines von C. vorgelegten kaiserl. Wappenbriefs vom 24. Aug. 1420, ertheilt an Bonaventura C., römischer (?) Abkunft des Geschlechts; von Cottendorf, sonst Bürger zu Eisenach“, abgedruckt bei Paullini dissertationes historicae, Gissae 1694, nr. 14, p. 137.) ...“

          Das heißt, hier lag vielmehr die Paullini-Dissertation, denn ein Original vor. Paullini galt zu dieser Zeit noch als einer der anerkanntesten deutschen Historiker überhaupt, bis ihm spätere Nachforschungen zum Verhängnis wurden und er als einer der großen Geschichtsfälscher seiner Zeit entlarvt wurde. Ungeachtet dessen, gehörten aber die Cotta zu den sehr verdienstvollen Familien ihrer Zeit und einem Antrag auf Erhebung in den Adelsstand im 19. Jh. hätte mit Sicherheit auch ohne Paullinis Ausführungen nichts entgegen gestanden. Eine "römische Abstammung" hat dabei auch ganz bestimmt keine Rolle gespielt.

          Viele Grüße
          Hina
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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          • Vitruvius
            Neuer Benutzer
            • 31.12.2010
            • 1

            #50
            Suche in Erfurt

            Zitat von Hina Beitrag anzeigen
            Hallo rolo,

            noch ein Nachtrag bzgl. des Verbleibes der fraglichen Urkunde aus dem Jahre 1420.

            Der Biograf Albert Richter, schrieb dazu in Heinrich Cotta. Leben und Werk eines deutschen Forstmannes., 1950, dass sich der angebliche Adelsbrief in dieser Familie befunden haben solle - also in der Thüringer. "Zwar hatte demnach die Familie Cotta bis zum Brand von Ilmenau 1752 noch den von Kaiser Sigismund 1420 ausgestellten Originaladelsbrief besessen, den Adel jedoch nicht mehr geführt. Die Familie gliederte sich in einen süddeutschen und einen sächsisch-thüringischen Stamm. Nach späteren Untersuchungen sollen allerdings de facto zwischen diesen beiden Cotta-Linien keine verwandtschaftlichen Beziehungen bestanden haben. Zur damaligen Zeit jedoch glaubte man an eine gemeinsame Abstammung von Bonaventura Cotta."

            Viele Grüße
            Hina
            Genau soweit sind wir auch gekommen. Der Urgroßvater - Wachtmeister Georg Cotta kam 1890 von Erfurt nach Augsburg. Dessen Vater war Oberst a.D. Wilhelm Cotta! Wir sind dabei in Tharandt, Eisenach und Erfurt in den Kirchenbüchern weiterzuforschen!

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            • Hina
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2007
              • 4661

              #51
              Hallo Vitruvius,

              herzlich willkommen im Forum.
              Das sind ja schon eine ganze Reihe Cotta-Nachfahren, die sich hier im Forum versammelt haben .
              Viel Forscherglück und ein gesundes neues Jahr
              wünscht
              Hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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              • oma
                Erfahrener Benutzer
                • 22.11.2008
                • 1382

                #52
                Hallo,

                erhebt ihr mich bitte in den Adelsstand?
                Ich habe die Cottas aus Eisenach unter meinen direkten Vorfahren. Nachweislich!
                Ich möchte bitte auch ein eigenes Wappen.
                Viele Grüße, Oma

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                • Hina
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.03.2007
                  • 4661

                  #53
                  Hallo Oma,
                  lang hats gedauert aber ich wußte, dass Du den Anschluss finden und hier landen wirst . Hinein mit Dir in die gute Cotta-Stube .
                  Ja, die Urkunde von 1420 haben wir ja leider nicht gefunden . Aber die Familie gehört wirklich zu den sehr interessanten. Und Eisenach ist sowieso immer wieder eine Reise wert.
                  Viele Grüße
                  Hina
                  "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                  • oma
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.11.2008
                    • 1382

                    #54
                    Hallo Hina,

                    lieben Dank für den herzlichen Einlass.

                    Mir geht es nicht um die Urkunde von 1420. Ich bin glücklich, überhaupt soweit gekommen zu sein und das von mir bis zum Andreas Cotta (+ 1577), mit mindestens einem Eintrag belegt. Darauf lege ich Wert. Und gut Ding will Weile haben.

                    Bekomme ich jetzt mein Wappen?
                    Viele Grüße, Oma

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                    • #55
                      Hallo Oma,

                      mit deiner Zugehörigkeit zu den Cottas von Eisenach wird dieser Thread hier erst richtig geadelt

                      Wozu brauchst du das schnöde Wappen, wenn du doch im Besitz der Lutherrose bist?

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                      • oma
                        Erfahrener Benutzer
                        • 22.11.2008
                        • 1382

                        #56
                        Hall Moorbold,

                        Zitat von moorbold1 Beitrag anzeigen
                        Wozu brauchst du das schnöde Wappen, wenn du doch im Besitz der Lutherrose bist?
                        Naja, doppelt hält eben besser.

                        Außerdem habe ich mir schon zu früheren Zeiten immer etwas in Reserve gelegt. Das konnte ich mir bisher auch noch nicht abgewöhnen.
                        Viele Grüße, Oma

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                        • Willy 60
                          Erfahrener Benutzer
                          • 28.12.2010
                          • 321

                          #57
                          Hy Hina

                          Erst mal danke für den Tipp zu dem Unterforum des FN Cotta.

                          Ich weis nicht ob ich alles gelesen habe zum FN, da ich auch ein recht neuer FF bin und den FN Cotta eigentlich nicht direkt unter meinen Vorfahren habe, aber er mir immer wieder in den KB vorkam, wo ich geforscht habe. So hat er doch mein Interesse geweckt. So bin ich auch mit der Zeit zu ein paar Daten zum FN gekommen. Sicher alles unbedeutend, da sie viel später in TH vorkommen.
                          In Eurem Unterforum ging es immer wieder um Urkunden wie alt die Familie ist, wohl ohne Ergebnis. Oder hab ich etwas verpasst.
                          Hat sich aber einer mal mit der Verbreitung im Thüringer Raum ab ca. 1550 befasst. Wo könnte ich dazu noch nachsehen?
                          Sollte man manchmal nicht auch in die Breite gehen?
                          Hoffe von Dir zu lesen

                          Willy der neue

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                          • karlfriedrich

                            #58
                            Hallo Hina,

                            ich möchte Dir hiermit für Deine bisherigen Aufwendungen in diesem Beitrag ein herzliches "Danke" aussprechen. Du hast es wirklich verdient bei diesen Recherchen ! Ich verfolge das alles aufmerksam weiter und freue mich immer über einen Austausch. Habe diesen Beitrag auch abonniert. Im März bin ich in Wien und werde Dokumente einsehen, aus denen ich mehr über die Verbindung der Cottas zu meiner näheren Familie erfahre.

                            Kommentar

                            • Hina
                              Erfahrener Benutzer
                              • 03.03.2007
                              • 4661

                              #59
                              Hallo rolo,
                              dankeschön. Da drücke ich Dir mal ganz fest die Daumen, dass sich ordentlich was für Dich findet. Aber auch so ist ja Wien eine Reise wert .

                              Hallo Willy,
                              entschuldige, irgendwie war mir Deine Beitrag abhanden gekommen.
                              Das Problem mit den Urkunden ist kurz gesagt scheinbar nicht so ein Problem, denn sie sind wohl nicht vorhanden . Wie alt die Familie wirklich ist bzw. seit wann sie den Namen führt, lässt sich daher nicht nachvollziehen aber das ist ja im Grunde bei allen Familien so. Wenn die Kirchenbücher und vielleicht noch andere Archivalien nichts mehr hergeben, muss man damit leben.
                              Im 16. Jh. findet sich der FN Cotta mindestens in Thüringen und in Sachsen. In die Breite forschen ist natürlich immer eine Möglichkeit aber oft genug bringt sie auch wiederum nichts an Erkenntnissen für die eigene Familie, denn die gleichnamigen Familien müssen ja nicht zwangsläufig miteinander verwandt sein. Das hat mehr Sinn, wenn es sich um einen wirklich sehr seltenen Familiennamen handelt. Der Familienname Cotta ist zwar nicht sehr häufig, andererseits auch wiederum nicht extrem selten. In die Breite forschen bedeutet dann aber auch, dass man theoretisch alle Kirchenbücher der Region nach dem Namen durchsuchen und die Verbindungen untereinander herstellen müsste. Das ist natürlich ein riesiger Aufwand. Allerdings wird es um 1550 auch mit den Kirchenbüchern schon eng, so dass es auch schwierig werden dürfte, sofern vorhanden, Verbindungen der Familien untereinander überhaupt nachzuweisen. Insofern wird man dann am Ende wahrscheinlich mit einer großen Datensammlung Gleichnamiger dastehen aber keine wirklich sinnvollen Rückschlüsse ziehen können.

                              Viele Grüße
                              Hina
                              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                              • Chlodwig
                                Neuer Benutzer
                                • 07.10.2010
                                • 22

                                #60
                                Hallo oma,
                                mein Glückwunsch zu deiner "Adelung". Hier ein kleines Präsent- ich hoffe, du kennst es noch nicht und kannst dort was für dich finden.

                                Chlodwig
                                Zuletzt ge?ndert von Chlodwig; 20.02.2011, 14:09.

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