Gehäuftes Vorkommen bestimmter Vornamen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Araminta
    Erfahrener Benutzer
    • 12.11.2016
    • 599

    Gehäuftes Vorkommen bestimmter Vornamen

    Hallo,

    mir ist heute beim Durchsuchen einer Gemeinde aufgefallen, dass es dort sehr viele Rochus und Ursulas in meinem gesuchten Zeitraum ca. 1680-1720 gab.
    Das sind Namen, die ich sonst eher selten bis nie gelesen habe.
    Von den Kirchen ist keine diesen Namens geweiht.

    Sind euch auch schon mal abseits der üblichen Anna, Maria, Jakob, Johannes usw. schon bestimmte Vornamen in einer bestimmten Gemeinde untergekommen?

    Viele Grüße
    Barbara
  • Silke Schieske
    Erfahrener Benutzer
    • 02.11.2009
    • 4400

    #2
    Hallo Barbara,

    Mein 4x Urgroßvater heißt zufällig Rochus und wurde katholisch in Dünhöfen Kreis Elbing, Westpreußen geboren. Er nannte seinen ältesten dann auch gleich so. Nur wurde dieser nur 5 Jahre alt.
    Ansonsten war man in der Gegend recht fantasievoll bei der Namensvergabe. Da kamen ausser Johann, Dorothea und Anna auch mal die Gertrud, Adalbert oder Leo vor.


    LG Silke
    Wir haben alle was gemeinsam.
    Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

    Kommentar

    • Andrea1984
      Erfahrener Benutzer
      • 29.03.2017
      • 2551

      #3
      Hallo.

      Bei meinen Ahnen väterlicherseits gibt es folgende Vornamen:

      Maria, Anna, Anna Maria, Aloisia

      Johann, Franz, Josef

      Die tauchen häufig auf.

      Exoten sind da:

      Jakoba, Viktoria, Franziska, Scholastika

      Rudolf, Anton, Joachim, Peter, Hieronymus

      Herzliche Grüße
      Andrea
      Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
      Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

      Kommentar

      • Saraesa
        Erfahrener Benutzer
        • 26.11.2019
        • 1010

        #4
        Auf meiner Ahnenliste in Meißen (und auch in allen anderen Gegenden ) scheint im 17. und 18. Jh. ein Rosina- und Johann-Fluch (beliebig austauschbar durch Georg oder Maria/Anna/Barbara) zu lasten; außergewöhnliche Vornamen sind da selten. Im 16. Jh. war man dort bei der Namensvergabe noch kreativer, da findet sich eine Brigitta, ein Benedix, ein Mattheus usw. Interessant sind auch die lokalen Unterschiede: Während in der Gemeinde Käbschütztal ich mich vor Veronicas nicht retten kann, kommen diese in Bohnitzsch so gut wie nicht vor.
        In meiner Nachnamenslinie taucht immerhin der für die diese Gegend ungewöhnliche Vorname Marx (alte Kurzform für Marcus) sehr häufig auf.
        In Böhmen und im südlichen Sachsen bin ich öfters auf Salome/Saloma gestoßen.
        Absolute Ausreißer sind Liborius, Theophil und Eleonora.

        Kommentar

        • consanguineus
          Erfahrener Benutzer
          • 15.05.2018
          • 5534

          #5
          Auffällige Häufungen besonderer Vornamen in einem Dorf rühren von den Patenschaften her, durch die sich ein einmal "eingeschleppter" Name dann in diesem Dorf verbreitet. Denkbar ist, daß der Pastor einen ortsunüblichen Vornamen hatte. In meiner Ecke kann ich oft schon nur anhand eines seltenen Vornamens nicht nur erkennen zu welcher Sippe jemand gehört, sondern auch, aus welchem Dorf er stammt. Funktioniert bis ins 19. Jahrhundert.
          Suche:

          Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
          Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
          Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
          Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
          Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
          Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

          Kommentar

          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15113

            #6
            Im Zillertal war die Namensvergabe abhängig von der Jahreszeit, bzw. dem Namenstag: im Oktober erhielten die Mädchen den Namen Ursula, im März hießen sie dann Gertrud.

            Auf den Namen Vitus (Namenstag 15.6.) wurden Jungs nur Ende Mai und im Juni getauft. Im Oktober war Gallus dran (Namenstag 16.10.), oder Simon (Namenstag 28.10.), Sebastian im Januar (Namenstag 20.1.), Thomas im Dezember (Namenstag 21.12.), Matthäus im September (Namenstag 21.9.), Jacob im Juli (Namenstag 25.7.) usw.

            Beispiel: alle Vitus meines Stammbaums:
            Angehängte Dateien
            Viele Grüße

            Kommentar

            • LutzM
              Erfahrener Benutzer
              • 22.02.2019
              • 3028

              #7
              Mir ist aufgefallen, dass wenn es im Dorf einen "neuen" Vornamen gab, explodierte die Vergabe regelrecht, schlief dann aber meist nach ein paar Jahren wieder ein-zurück zum Standard Johann, Joseph, Wenzel, Maria, Anna...
              So wie Kevin in den 90ern.
              Lieben Gruß

              Lutz

              --------------
              mein Stammbaum
              suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

              Kommentar

              • Gudrid
                Erfahrener Benutzer
                • 22.04.2020
                • 1253

                #8
                Im 17. Jahrhundert fand ich einige Eintragungen mit dem Vornamen Salome. Hat mich schon gewundert, ist ja nicht gerade ein gebräuchlicher Name im alten Oberbayern.
                Liebe Grüße
                Gudrid
                Lieber barfuß als ohne Buch

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11322

                  #9
                  Moin zusammen,


                  ich habe zur Weitergabe von Vornamen mal das hier geschrieben:


                  Moin zusammen, ich habe mich ja schon öfter mit Vornamen befaßt. Da gibt es "gewöhnliche" Namen, die praktisch immer dazugehörten, wie Johannes, Heinrich usw., aber auch Namen, die speziell in bestimmten Familien typisch waren. Wie so ein Name dazu wurde, will ich Euch mal schildern: 1728 - 1763 regierte im



                  Friedrich
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • hessischesteirerin
                    Erfahrener Benutzer
                    • 08.06.2019
                    • 1330

                    #10
                    Peter, Wilhelm, Heinrich, Philip, Konrad Johann
                    Rosina, Anna, Margaretha, Maria

                    alles mehrfach vorkommende Vornamen (und natürlich mehr) und dazu immer die gleiche Nachnamen ;-)

                    1680 eine Luna und 1720 eine Eleonore
                    beide für Hessen wohl sehr ungewöhnlich ist, es sind die einzigen ihrer Art - aber vielleicht kam sie auch woanders her - es wird ewig ein Rätsel bleiben

                    Kommentar

                    • MReinholz
                      Benutzer
                      • 16.03.2020
                      • 67

                      #11
                      Bei mir is es Großvater mütterlicherseits bis ca. 1750 alle Männer zumindest die erstgeborenen Anton macht es nicht einfacher besonders wenn Schwiegervater von meinem Uropa auch Anton hieß ��. Auf der Seite von meinem Vater waren es von meinem Vater bis zu 3x Uropa alle Franz in Kombi mit Zweitname. Zum Glück wollte meine Mutter mich nicht Franz nennen ��
                      Zuletzt geändert von MReinholz; 31.07.2020, 22:25.

                      Kommentar

                      • Salzkind72
                        Erfahrener Benutzer
                        • 04.03.2015
                        • 101

                        #12
                        Guten Morgen
                        in Boke und Umgebung hieß fast jede dritte Frau Angela, Clara, Anna, Maria, Katharina.
                        Zumindest in meiner Familie,.
                        Der Name Elisabeth taucht erst Anfang des 20 Jahrhunderts vermehrt auf.
                        Bei den Männern ist es Joseph, Johannes und Franz.

                        Bei meiner Mutter-Vaterlinie aus Osnabrück finde ich, in meiner Familie, den Namen Rufin-Rufina(der/die Rothaarige).
                        Habe ich vorher nie gehört.
                        Gruß
                        Heike

                        Kommentar

                        • gki
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.01.2012
                          • 4842

                          #13
                          Hallo Barbara!

                          Zitat von Araminta Beitrag anzeigen
                          Sind euch auch schon mal abseits der üblichen Anna, Maria, Jakob, Johannes usw. schon bestimmte Vornamen in einer bestimmten Gemeinde untergekommen?
                          Ja, in Breitenberg, Bayr. Wald, gab es sehr viele Raimunds. Allerdings war da die neue Pfarrkirche durch den Bischof Raimund von Passau dem Hl. Raimund geweiht worden.

                          Ansonsten konnte ich noch feststellen, daß der Name Brigitta im Passauer Bistum nördlich der Donau häufiger vorkommt als südlich davon und daß der Name Corona im Bistum auch besonders in den stadtnahen Pfarren vorkam. Beides lag an Wallfahrtskirchen in der Nähe.
                          Gruß
                          gki

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X